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Stockrosen: Pflege von A – Z | 5 Tipps für die Stockmalve

Wie eine Kerze erhebt sich die Bauernrose bis zu zwei Meter in den Himmel. Die schalenförmigen Blüten, die meist einen dunklen Schlund aufweisen, blühen je nach Standort von Juni bis September. Besonders schön sind sie in einem Bauerngarten anzuschauen, setzen optisch aber auch in allen anderen Hausgärten wunderschöne Akzente. Und dabei benötigen die Malvengewächse kaum Pflege.

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Standort

Um der schönen Stockrose, auch Stockmalve (Alcea rosea) genannt, optimale Bedingungen für ein gesundes und kräftiges Wachstum zu bieten, ist ein Standort mit möglichst viel Sonneneinstrahlung notwendig. Sie gewöhnt sich aber auch an helle, halbschattige Fleckchen im Garten gut. Achten Sie auf eine geschützte Stelle, denn Stockmalven werden an die zwei Meter hoch und sind deshalb windempfindlich. Besonders hochwachsende Exemplare und Sorten werden deshalb am besten an einem Pflanzstab fixiert.

  • so sonnig wie möglich
  • auch heller Halbschatten
  • verträgt Hitze
  • windgeschützt
  • Südseite des Beetes
  • südliche oder westliche Hauswand

Boden

Auch wenn Bauernrosen mit etwas trockeneren Verhältnissen noch gut zurechtkommen, so gedeihen sie doch am besten an einer Stelle im Garten, an dem der Boden die Feuchtigkeit gut speichern kann. Ansonsten sind ihre Ansprüche eher gering. Die Bauernrose wächst problemlos in allen normalen Gartenböden. Allerdings sollten diese locker und tiefgründig sein, da die Stockrose lange Pfahlwurzeln ausbildet. Bei sandigem Untergrund hilft das Zufügen von Kompost oder Mulch, damit das Erdreich nicht zu hart und verdichtet wird.

  • nährstoffreich
  • gut wasserdurchlässig
  • frisch bis leicht feucht
  • locker
  • pH-Wert: neutral (6,5 bis 7,2)

Pflanzen

Stockrose - Stockmalve - Alcea rosea - Bauernrose

Ab den Eisheiligen Mitte Mai bis Anfang Juni können vorgezogene Garten-Papelrosen ins Freiland ausgepflanzt werden. Ist der Gartenboden nicht optimal, sollte er vor dem Pflanzen noch verbessert werden.

  • Zeitpunkt: Mitte Mai
  • generell ganzjährig möglich (bei frostfreier Witterung)
  • sandige Böden: Kompost oder Blumenerde untermischen
  • verdichtete Böden: Kompost und Sand beimengen
  • tiefgründig umgraben und auflockern
  • Steine und Unkraut entfernen
  • Einpflanztiefe: wie zuvor
  • Pflanzabstand: mindestens 50 cm

Kübelpflanzung

Die Stockmalve eignet sich auch für die Kultivierung in einem Pflanzkübel. Achten Sie unbedingt auf ausreichende Höhe des Pflanzgefäßes, denn die Garten-Papelrose bildet eine lange Pfahlwurzel aus. Wegen ihres enormen Wachstums sollte nur jeweils eine Pflanze pro Gefäß eingesetzt werden.

Pflege

Bauernrosen gehören zu den Schönheiten unter den Blühpflanzen, die nur sehr wenig Pflege benötigen. Bei den meisten Stockrosen handelt es sich um krautige Pflanzen mit einer Lebensdauer von zwei Jahren, die im ersten Jahr lediglich bodennahes Laub austreiben. Erst im zweiten Jahr wachsen ein bis drei Meter hohe, aufrechte Stängel mit einem endständigen, traubigen Blütenstand. Ungefüllte Stockmalven gehören in der Regel zu den kurzlebigen Stauden, die mehrjährig wachsen.

Gießen

Stellen Sie unbedingt eine gleichmäßige Wasserversorgung sicher, damit sich die Garten-Papelrose gut entwickeln kann. Gerade auf sandigen Böden muss daher in heißen, trockenen Zeiten täglich gegossen werden. Ansonsten reicht es völlig aus, das Malvengewächs während der Blüte einmal wöchentlich tiefgründig zu wässern. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, denn diese wirkt sich ungünstig auf die Entwicklung der Blüten aus. Achten Sie darauf, die Pflanze nur von unten zu gießen, das heißt, nicht über die Blätter. Ansonsten wird die Stockrose anfällig für Erkrankungen.

Düngen

Damit die Stockmalve kräftig in die Höhe wachsen und üppige Blüten bilden kann, sind Nährstoffe notwendig. Arbeiten Sie deshalb am besten im Frühjahr noch vor dem Austrieb im April etwas Kompost oder anderen organischen Dünger mit einer Spatengabel oder ähnlichem Gerät um die Pflanzen in den Boden ein. Zusätzlich ist im August etwas Knochenmehl notwendig, um das Wurzelwachstum zu stimulieren.

  • Zeitpunkt: Frühjahr und Spätsommer
  • Kompost, Algenmehl, Hornspäne, Knochenmehl
  • Kübelpflanzen regelmäßig über das Gießwasser oder mit Langzeitdünger düngen

Schneiden

Der Zeitpunkt des Rückschnittes hängt davon ab, ob sich die Bauernrose auf natürliche Weise im Garten vermehren soll oder nicht. Wenn Sie eine Selbstaussaat verhindern möchten, schneiden Sie den Trieb mit den verwelkten Blüten oder noch geschlossenen Samenkapseln einfach bis auf eine Höhe von 10 cm herunter. In diesem Fall blühen die ungefüllten Sorten im Folgejahr in der Regel noch einmal.

  • Rückschnitt nach der Blüte: keine Vermehrung
  • Schneiden im Herbst: Selbstaussaat
  • untere Blattrosette nicht vor dem Verwelken schneiden
Stockrose - Stockmalve - Alcea rosea - Bauernrose

Der Herbstschnitt findet frühestens dann statt, wenn alle Pflanzenteile bereits abgestorben und trocken sind. Da die Stockmalve mindestens zweijährig ist, muss sie bis Oktober noch ausreichende Mengen an Nährstoffen in den unterirdischen Pflanzenteilen speichern. Dazu benötigt sie ihr Laub.

Überwintern

Stockrosen sind bei normalen Winterbedingungen in Mitteleuropa ausreichend winterhart, sodass kein zusätzlicher Winterschutz notwendig ist. Selbst junge Pflanzen überstehen die kalten Wintermonate problemlos. Besonders beachtet werden müssen lediglich Kübelpflanzen:

  • frostsichere Gefäße verwenden
  • bei Temperaturen über 0 Grad: regelmäßig gießen
  • Ballen darf nicht austrocknen

Vermehren

Stockrosen lassen sich leicht aus Samen ziehen. Das können entweder selbst geerntete Samen sein, wenn bereits blühende Exemplare im Garten vorhanden sind, oder auch gekaufte Samen aus dem Handel. Wer Stockrosen selbst aus Samen ziehen möchte, sollte bedenken, dass diese erst im zweiten Jahr blühen. Für eine erfolgreiche Anzucht haben sich verschiedene Methoden bewährt:

1. Vorzucht auf der Fensterbank

Wer die Bauernrose im Frühjahr ins Beet pflanzen möchte, kann sie bereits ab Ende Februar bis Mitte März im Haus auf der Fensterbank vorziehen. Dazu benötigen Sie:

  • Minigewächshaus mit Deckel
  • alternativ kleine Anzuchttöpfe
  • Folie oder Gefrierbeutel zum Abdecken
  • Schale oder Teller zum Unterstellen
  • Substrat: nährstoffarm und gut durchlässig
  • Aussaaterde oder Kakteenerde

Legen Sie ein bis zwei Samen in ein mit Substrat gefülltes Töpfchen und bedecken diese mit einer Schicht feinem Sand. Anschließend stülpt man einen Gefrierbeutel mit der Öffnung nach unten über den Topf und fixiert ihn mit einem Gummiband. Damit die Samen beim Gießen nicht weggeschwemmt werden, füllt man den Unterteller mit etwas Wasser. Ist dies aufgesaugt, wird es erneut etwa einen Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. Nach etwa zwei bis drei Wochen an einem warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung sind die ersten Keimlinge sichtbar. Die Abdeckung kann jetzt entfernt werden. Halten Sie die kleinen Pflanzen weiterhin leicht feucht. Ab Mitte Mai können sie dann an den endgültigen Standort im Beet gepflanzt werden.

2. Direktaussaat ins Beet

Ab April bis Mai können die Samen der Stockmalve auch direkt ins Freiland ausgesät werden. Damit die Wartezeit auf die Blüte in der nächsten Saison nicht zu lang wird, ist es ebenfalls möglich, die Samen im Spätsommer ins Beet auszusäen. Auch zu diesem Zeitpunkt keimt die Saat und bildet noch vor dem Winter erstes Laub. Lockern Sie den Boden hierzu tiefgründig auf und fügen Sie bei Bedarf etwas reifen Kompost, Sand oder Hornspäne zu.

  • Zeitpunkt: April/Mai oder Ende Juli/August
  • Samen locker auf das Beet streuen
  • leicht mit der Harke einarbeiten
  • alternativ etwa 2 cm mit lockerem Substrat bedecken
  • vorsichtig angießen (mit feinem Sprühstrahl des Gartenschlauches)
Stockrose - Stockmalve - Alcea rosea - Bauernrose

Nach dem Keimen lassen Sie die jungen Pflänzchen so lange wachsen, bis sich das erste Blattpaar nach den Keimblättern zeigt. Vereinzeln Sie die kleinen Stockrosen auf den entsprechenden Pflanzabstand oder setzen diese an ihren endgültigen Standort im Garten.

Besondere Arten und Sorten

Stockrosen gehören zur Familie der Malvengewächse und sind mit ihren rund 60 Arten vorwiegend in Süd- und Osteuropa sowie Zentralasien beheimatet. Die Auswahl an Stockmalven ist enorm. Wer es besonders farbenfroh liebt, wählt am besten gleich eine Prachtmischung aus verschiedenen Farben. Zudem gibt es Varianten mit gefüllten oder auch einfachen, ungefüllten Blüten.

Alcea rosea Hybride ‚Parkallee‘

  • ausdauernde Sorte
  • Blüten hellgelb, halbgefüllt
  • Wuchshöhe: 150 bis 180 cm
  • Pflanzabstand 80 cm

Alcea rosea ‚Nigra‘ (Schwarze Stockrose)

  • meist zweijährig
  • einfache, schwarzrote Blüte
  • Wuchshöhe: bis 2 m
  • Pflanzabstand: 70 cm

Alcea rosea plena ‚Chaters Chamois‘

  • gefüllte Sorte mit apricotfarbenen Blüten
  • Lebensdauer: zweijährig
  • Wuchshöhe: bis 2 m
  • Pflanzabstand: 50 cm

Alcea rosea plena ‚Chaters Weiß‘

  • gefüllte, weiße Blüten
  • Lebensdauer: zweijährig
  • Wuchshöhe: bis 2 m
  • Pflanzabstand: 50 cm

Alcea Rosea-Hybride ‚Mars Magic‘

  • ausdauernde Sorte
  • samtig rote Blüten mit besonderer Leuchtkraft
  • Wuchshöhe: bis 2 m
  • Pflanzabstand: 70 cm

Krankheiten

Wie alle Malvengewächse sind auch Bauernrosen anfällig für den Malven- oder Stockrosenrost, vor allem bei feuchter Witterung. Infizierte Pflanzen sind an den gelblichen bis orangefarbenen Pusteln auf der Unterseite der Blätter zu erkennen. Entfernen Sie befallene Blätter stets zeitnah und entsorgen Sie diese nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll. Im Herbst sollte die Pflanze bodennah zurückgeschnitten werden. Als Spritzmittel eignen sich biologisch unbedenkliche Hausmittel wie Ackerschachtelhalmsud:

  • frischer oder getrockneter Ackerschachtelhalm
  • alternativ: Schafgarbe
  • einen Tag in Wasser einweichen
  • 30 Minuten leicht kochen lassen
  • abseihen
  • mit der Sprühflasche auf infizierte Pflanzen sprühen

Schädlinge

Im Frühjahr machen sich die Schnecken im Garten gerne über die jungen Blätter der Stockmalve her. Ein guter Schneckenschutz ist daher unerlässlich.

Rüsselkäfer

Rüsselkaäfer - Curculionidae

Im Frühling und Frühsommer fressen häufig Rüsselkäfer Löcher in Blätter und Blütenknospen der schlanken, hochwachsenden Bauernrosen, um ihre Eier darin abzulegen. Um zu vermeiden, dass der Rüsselkäfer auch im nächsten Jahr die Bauernrose befällt, sollten im Herbst die Samenhülsen befallener Pflanzen entfernt und verbrannt oder im Hausmüll entsorgt werden. Denn die Rüsselkäferlarven schlüpfen und reifen in den Samen heran und überwintern im Boden.

Tipps für optimales Gedeihen der Stockrose

  1. Da gefüllt blühende und sehr hohe Exemplare der Stockrosen schnell kopflastig werden, wenn sich die Blüten bei Regen mit Wasser füllen, bindet man sie am besten an einem Pflanzstab.
  2. Um altes, abgestorbenes Laub zu verbergen, eignen sich mittelgroße Ziergräser, die vor die Stockrosen gepflanzt werden.
  3. Schneiden Sie die Blüten von Bauernrosen ab, sobald sie welken, verlängert sich die Lebensdauer über den normalen Zeitraum von zwei bis drei Jahren hinaus.
  4. Pflanzen Sie Bauernrosen nicht zu dicht, damit bei feuchtem Wetter das Laub gut abtrocknen kann. Ausgeprägte Feuchtigkeit auf den Blättern fördert den Befall mit Stockrosenrost.
  5. Je mehr Stickstoff im Boden ist, umso größer werden die Blüten. Düngen Sie ihre Stockmalven daher regelmäßig.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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