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Steingartengewächse & Stauden pflanzen

Als Stauden bezeichnet man nichtverholzende winterharte Kräuter, die meist ihrer Gestalt oder ihres Blumenschmuckes wegen gepflanzt werden. Wie lange Stauden an ein und demselben Platz gedeihen und sich wohifühlen, das hängt einmal von Art und Sorte ab: Es gibt kurzlebige Stauden oder solche, die häufiger geteilt und umgepflanzt werden müssen. Andere bleiben zwanzig bis vierzig Jahre am selben Platz.

Die Lebensdauer hängt aber ebenso von der Sorgfalt beim Pflanzen ab. Ein falscher Standort, falsche Nachbarpflanzen, verdichteter Boden, falsche Ernährung, zu dichter Stand und Verunkrautung sind die häufigsten Ursachen für das vorzeitige Ende von Stauden.

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Tipps zur Pflege von Steingartengewächsen

Die Bodenvorbereitung

Stauden wollen ihre Wurzeln tief und weit in den Boden einsenken – nicht gleich im ersten Jahr, aber im Laufe mehrerer Jahre. Die Voraussetzung dafür ist ein tiefgelockerter Boden mit dauerhaft durchlässiger Struktur. Schwer Ton- und Lehmböden bereiten daher die größten Schwierigkeiten. Nur das Tiefenlockern und Untermischen von Sand oder Kies kann bei diesen „Zuckerrübenböden“ helfen. Leichte Sandböden sind einfacher zu handhaben. Da ihnen aber vor allem die Fähigkeit fehlt, Wasser und Nährstoff festzuhalten, hilft bei ihnen Tonmehl, aber auch gut verrottete, unkrautfrei Komposterde.

Was tun gegen Wurzelunkräuter?

Ein Problem stellen dauerhafte Wurzelunkräuter dar, also Quecken, Disteln, Giersch, Winden. Diese Pflanzen durchdringen in kurzer Zeit die Pflanzung. Dagegen helfen Radikalmaßnahmen wie das Abdecken der Pflanzbereiche mit schwarzer Folie während einer gesamten Vegetationszeit. Besser ist der Anbau einer Vorkultur. Mit Kartoffeln z. B. wird der Boden besonders gründlich durchgearbeitet. Gründüngungspflanzen, wie Ölrettich, Phacelia oder Raps, nehmen den Unkräutern das Licht. Einjährige Sommerblumen bieten den zusätzlichen Vorteil, schön auszusehen. Alle Vorkulturen unterdrücken die Unkräuter, bessern den Boden und hinterlassen ihn in gutem Garezustand.

Spezielle Bodenansprüche

Rabatten, auf denen die prächtigen, anspruchsvollen Beetstauden wachsen sollen, z. B. Rittersporn, Phlox, Rudbekien, Helenium, erfordern einen Boden wie er im Gemüsebau üblich ist: Tiefgründig soll er sein, nahrhaft, von guter Krümelstruktur. Im Gegensatz dazu kommen Wildstauden mit sehr niedrigem Nährstoffgehalt des Bodens aus. Zusätzliche Düngung ist fehl am Platz. Je nach Standort können aber andere Zusätze sehr nützlich sein.

  • Stauden unter Gehölz sind dankbar für Lauberde. Viele Arten gedeihen deshalb erst richtig unter eingewachsenen älteren Bäumen und Sträuchern im verrottenden Laub.
  • Wildstauden des Trockenrasens kommt man bei schweren Böden durch Sand oder Split entgegen.
  • Prärie- und Steppenstauden fühlen sich wie „zuhause“, wenn ihr Boden mit alter, gut verrotteter posterde angereichert worden ist.
  • Bei Feissteppenpartien vermeidet man am besten das Auftragen von Mutterboden. Kies und Sand sowie etwas Lehm sagen den Wildstauden dieses Bereichs am meisten zu. Als Dünger kommen nur Steinmehle in Frage oder Hornspäne, die im mineralischen Milieu sehr langsam verrotten.

Die Pflanzabstände bei Stauden

Stauden besitzen einen großen Drang, sich auszubreiten. Nur wenn sie daran nicht durch zu engen Stand gehindert werden, können sie ihre ganze Schönheit entfalten und auch alt werden. Zwischen großen Beetstauden, wie etwa Rittersporn, Pfingstrosen und Rauhblattastern, kann man getrost 1 m Abstand lassen. Nach mehreren Jahren ist der Platz dazwischen zugewachsen. Setzt man sie dagegen dicht aneinander, muss bereits nach zwei Jahren umgepflanzt werden, weil sich die Stauden bedrängen. Die in den ersten Jahren weiten Zwischenräume lassen sich elegant mit ein- oder zweijährigen Sommerblumen bepflanzen, z. B. mit:

  • Rudbeckia hirta und Rudbeckia triloba,
  • mit hohem Ageratum,
  • mit Cosmos sulphureus,
  • mit Kalifornischem Mohn,
  • mit Verbenen oder einjährigen Gräsern.

Ungeeignet sind stark farbige, hochgezüchtete Sommerblumen, wie z. B. gefüllte Tagetes, die knallrote Salvia splendens oder Sommerastern. Sehr unterschiedliche Pflanzweiten erfordern die Wildstauden. Einmal entscheidet ihre Größe den Abstand, dann, ob sie einzeln, in kleinen Gruppen oder als ganze Fläche ausgesetzt werden. Bei flächiger Pflanzung rechnet man mit fünf bis acht Pflanzen.

Die Technik des Pflanzens

Stauden werden weitgehend im Freiland herangezogen, zuletzt in jenen Plastiktöpfen (Containern), in denen sie verkauft werden. Diese Töpfe machen es möglich, während der ganzen Vegetationszeit zu pflanzen. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz, den sie den Wurzeln gewähren. Bis vor dem Einsetzen der Stauden bleiben die Wurzeln vor Sonne und Wind geschützt. Trotz dieses Schutzes sollte man sonnige und windige Tage meiden. Ein ruhiges Wetter mit bedecktem Himmel eignet sich für alle Freilandpflanzungen am besten.
Bevor die Stauden in den Boden kommen, legt man sie zur Probe aus. Selbst gute Pläne erfahren dadurch häufig eine Korrektur. In der Natur, auf dem Beet sieht vieles anders aus als auf dem Papier. Sind die Plätze bestimmt, werden die Pflanzlöcher gegraben. Meist reicht dabei als Gerät eine Handschaufel. Erst jetzt klopft man die Töpfe aus, lockert, wenn nötig, den Wurzelbereich etwas und setzt die Pflanze ein. Dabei ist auf die Tiefe zu achten – die Stauden sollen nicht tiefer und nicht höher zu stehen kommen, als sie im Anzuchttopf standen. Angedrückt wird mit den Händen, dabei spürt man am besten, wie fest die Pflanze sitzt. Zuletzt wird gründlich gegossen.

Umpflanzen und Verjüngen

Wenn Stauden nicht mehr recht gedeihen und blühen wollen, wenn sich ihr Standort verändert hat, z. B. von Gehölzen beschattet wird, dann hilft das Umpflanzen, hilft ein neuer Platz im Garten. Beim Umpflanzen muss man aber die Gelegenheit zum Verjüngen wahrnehmen. Denn setzt man ganze Stauden um, so kümmern sie und gehen schließlich ein. Stauden müssen also beim Umpflanzen geteilt werden: mit dem Messer oder bei kompakten Pflanzen mit dem Spaten. Dabei schneidet man verletzte Wurzeln glatt und entfernt unbedingt Unkräuter, die sich eventuell eingenistet haben. Am kräftigsten wachsen Teilstücke von Faustgröße weiter, die etwa drei bis vier Triebe besitzen.
Beim Umpflanzen und Verjüngen kommt es ganz besonders auf den richtigen Zeitpunkt an. Eine Grundregel kann man sich einfach merken: Die beste Zeit zum Umpflanzen ist direkt nach der Blüte. Abweichend davon pflanzt man Stauden, die erst im Spätherbst blühen, besser im Frühjahr um. Staudengräser lassen sich nur im Frühjahr teilen und umpflanzen. Das dann einsetzende Trieb- und Wurzelwachstum bringt die Teilstücke schnell in Gang. Eine weitere Ausnahme machen die Paeonien, die Pfingstrosen. Da sie zu den besonders alt werdenden Stauden gehören, ist nur im Notfall umzupflanzen. Am besten überstehen die Paeonien das Umsetzen und Teilen im Frühherbst.

Steingartengewächse richtig pflanzen und pflegen

Wenn man sich aber einen Steingarten anlegen möchten, denkt man zunächst daran, ein Abbild der wunderschönen Pflanzenstandorte im Gebirge zu schaffen. Wenn man jedoch überlegt, wie kompliziert und differenziert diese Standorte sind, wird man rasch bescheidener:

  • Es müssten die Hangneigung,
  • die Beschattung,
  • die Sonnenintensität,
  • die Art des Gesteins,
  • ob es wandert oder ruhig liegt,
  • der Durchwurzelungsgrad,
  • die Humusauflage,
  • die Luftfeuchtigkeit,
  • der Windschutz,
  • die Länge der Vegetationszeit …

und noch manch andere Wachstumsfaktoren berücksichtigt werden, wenn wir diese stark spezialisierten Pflanzen in unseren Gärten ansiedeln wollen. Zum Glück für die „normalen“ Gartenbesitzer gibt es jedoch eine ganze Reihe züchterisch beeinflusster Gebirgspflanzen, die sich auch bei uns im Tiefland recht wohlfühlen. Diese Pflanzen müssen unter den Steinen müssen etwa 30-40 cm lockeren, durchwurzelbaren Boden haben, der möglichst mit den Gesteinsteilen durchsetzt sein soll, die Sie auch zum Füllen der Zwischenräume und Fugen verwendet haben.

Der Untergrund muss gut wasserdurchlässig sein, da die Pflanzen ausgesprochen empfindlich gegen Staunässe sind. Wichtig ist, dass Sie die Polsterpflanzen so einsetzen, dass die Wurzeln tief in den Untergrund eindringen können, die oberirdischen Teile sich jedoch auf einer warmen, trockenen Stelle (Stein- oder Schotterfläche) ausbreiten können. Die meisten von ihnen lieben nämlich „einen kühlen, feuchten Fuß und einen warmen, trockenen Kopf“. Mit Dünger sollten Sie sehr sparsam sein und auf keinen Fall stickstoffhaltige Düngemittel verwenden.

Den Steingarten mit verschiedenen Gewächsen gestalten

Die aus Zwiebeln treibende Zwergiris zusammen mit dem orange blühenden Krokus sind die ersten Frühlingsboten auf einem Steingartenbeet. Zu ihnen gesellen sich alsbald die Küchenschelle, Gänsekresse, Blaukissen und Teppichphlox, die alle sehr kräftige Blütenfarben tragen. Der Frühling und der zeitige Sommer sind ja bekanntlich die Hauptblütezeiten für die Steingartenpflanzen, aber in dieser Pflanzenzusammenstellung reicht die Blütezeit bis Ende August.

Bei allen notwendigen Pflegearbeiten, Unkraut jäten, eventuell Samenstände abschneiden, sollten Sie stets über die Steine gehen und nicht auf den Boden treten, damit es nicht zu Bodenverdichtungen kommt. Das Abschneiden der Samenstände empfiehlt sich, wenn verhindert werden soll, dass sich manche Arten zu sehr versamen oder wenn die Mutterpflanze nicht zu sehr geschwächt werden soll.

Schön ist es, wenn im Laufe der Jahre Lavendel, Islandmohn, Sonnenröschen, Spornblume, Seifenkraut und andere Staudenarten in den Fugen des Terrassenbelages oder der Treppenstufen keimen und wachsen und der Steingarten nicht isoliert liegt.

Lewisia und Saxfraga müssen auf die absonnige Seite von Steinen gepflanzt werden, damit sie sich wohlfühlen. Die Hauswurzen können Sie als einzelne Rosetten in kleine Löcher oder Vertiefungen im Stein pflanzen, sie werden allmählich zu stattlichen Kolonien heranwachsen. Die einjährigen Triebe der Perowskie brauchen erst im Frühjahr zurückgeschnitten zu werden, sie können den Winter über noch als Dekoration (z. B. im Raureif) stehen bleiben. Im Herbst empfiehlt sich eine Abdeckung aus Fichtenreisig als Schutz gegen Frost.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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