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Steinbrech – Pflanzen und Pflege

Strauß-Steinbrech (Saxifraga cotyledon)

Der Oberbegriff Steinbrech (Saxifraga) bezeichnet die Familie der Steinbrechgewächse. Diese umfasst ein ganzes Artensystem mit bis zu 500 Vertretern. Es ist nicht immer einfach, die einzelnen Arten voneinander zu unterscheiden, zumal es auch einige typische Pflanzen gibt, die nur in einer einzelnen Region auftreten.

Der Name Steinbrech kommt übrigens von der irrtümlichen Annahme, dass die Pflanze Steine sprengen könne, nur weil sie häufig in Felsspalten wächst. Gemäß der mittelalterlichen Signaturenlehre ging man davon aus, dass der Steinbrech wegen seiner harten Brutzwiebeln gegen Blasensteine hilfreich sein könnte. Auch heute noch werden einige Arten für medizinische Zwecke oder als Vitamin-C-haltige Rohkost genutzt.

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Der Steinbrech und seine Verwendungsmöglichkeiten

Steinbrech gibt es in vielen verschiedenen Arten, die ihre Vorlieben bezüglich des Standorts haben. In den gemäßigten und kalten Klimazonen wie den Alpen kommen rund 40 verschiedene Arten vor. Auch in Extremlagen wie im Wallis gibt es eine Sorte, die den Höhenrekord von mehr als 4.500 Metern hält. Den meisten Gärtnern ist die Pflanze jedoch als Polsterstaude oder Bodendecker bekannt. So mancher Steingarten weist eine Vielzahl von Pflanzen aus der Familie des Steinbrechs auf. Vom Steinbrech gibt es 12 sogenannte Sektionen, die sich in rund 500 Arten aufteilen. Die bekanntesten sind bei uns:

  • Zweiblütiger Steinbrech, Saxifraga biflora
  • Blattloser Steinbrech, Saxifraga aphylla
  • Rasen-Steinbrech, Saxifraga rosacea
  • Schatten-Steinbrech, Saxifraga umbrosa

Dem Steinbrech wird eine große Ausdauer und große Widerstandskraft nachgesagt. Sicher ist dies auch notwendig, weil er ja häufig in extremen Lagen vorkommt. In unseren Gärten wird der Steinbrech zwischen dekorativen Steinen, als Umrandung von Teichzonen, von Beeten oder auch in Pflanzgefäßen eingesetzt.

Manche von ihnen bilden sehr schöne Blüten aus, weshalb nicht nur die mehr oder weniger dicken und verschiedenfarbig grünen Pflanzenteile, sondern auch unterschiedliche Blütenfarben der Grund für die Beliebtheit sind. Beispielsweise bildet sie Sorte Saxifraga arendsii Blütenstiele von 20cm Höhe mit dunkelroten Blüten aus. Diese werden gerne in für die kleine Vase gepflückt. Dieser Steinbrech ist keine natürlich entstandene Pflanze, sie wurde durch Züchtung herausgebildet. Scheinbar hat jede Sorte Steinbrech ihre eigene Blütenfarbe und stellt auch dadurch eine große Vielfalt dar.

Standorte für Steinbrech

Der Steinbrech möchte einen durchlässigen und humosen Boden haben, der frisch und nährstoffreich ist. Hier wächst er reichlich und bildet gerne seine hübschen Blüten aus. Es gibt aber auch Sorten, die mit deutlich weniger Komfort unter den Füßen gedeihen. Sie können praktisch zwischen Mauerritzen gesät werden und finden dort ihr genügsames Auskommen. Deshalb ist diese Pflanzensorte auch ideal dazu, Steingärten und Trockenmauern zu bevölkern. Sie können eher Trockenheit vertragen als Staunässe im Boden. Vor allem die feinblättrigen Sorten sollten regelmäßig Feuchtigkeit bekommen. Die Varianten mit den dickfleischigen Blättern können schon eine Weile ohne Wasser auskommen, sie werden aber in dieser Zeit nicht weiterwachsen.

Tipp:

Saxifraga stolonifera ist für die Kultur in der Wohnung geeignet.

Aussaat und Auspflanzen

Wer einen Steingarten anlegen möchte, kann die ausgewählten Steinbrechsorten entweder per Samentüte heranziehen oder als kleine Pflanzen im Gartencenter kaufen. Vielleicht gibt es auch einen Nachbarn, der in seinem Garten Steinbrechpflanzen hat, die er im Herbst teilen möchte. Für die Aussaat aus Samen gilt die übliche Vorgehensweise. Die Samenkörner werden breitflächig auf die zu bepflanzende Fläche gestreut, leicht eingeharkt und leicht mit Wasser angefeuchtet. Dies sollte besonders dann kontrolliert weiter erfolgen, wenn die Jahreszeit entsprechend trocken ist.
Jungpflanzen aus dem Gartencenter können fast das ganze Jahr über gepflanzt werden. Entsprechend der Wärme ist dann die Wasserversorgung zu gewährleisten.

Ob die Pflanze lieber im Halbschatten oder in der Sonne steht, welchen Boden sie bevorzugt und was sonst zu beachten ist, wird entweder auf der Samentüte oder auf dem Pflegeetikett am Blumentopf zu lesen sein. Hier wird jede Sorte ihre eigenen Vorlieben haben. Allen gleich ist jedoch die Abneigung gegen nasse Füße.

Besondere Beachtung sollte man dem Steinbrech schenken, wenn er in einem Blumentopf oder auf dem Grab auf dem Friedhof gepflanzt wird. Hier wie auch für den Garten gilt, dass der Boden mit etwas Sand durchlässiger gemacht werden kann. Wenn ein Steinbrech ausgewählt wurde, der unter einem Baum oder Strauch ein neues Zuhause finden soll, freut er sich über eine Zugabe von Kompost. Ein saurer Boden kann mit etwas Kalk entsäuert werden. Mehr Zuwendung benötigt der Boden für die Bepflanzung mit Steinbrech Pflanzen nicht.

Steinbrech – Vermehrung

Jahre alte Pflanzen können durch Teilung wieder verjüngt werden. Meistens sehen ältere Steinbrechpflanzen nicht mehr so schön aus, weil sie von der Mitte her „vergreisen“. Das heißt, sie werden in der Mitte braun und trocken und nur zu den Rändern hin sind sie noch grün oder bilden Blüten aus. Deshalb muss man aber keine Pflanze in die Mülltonne werfen. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Pflanze teilen, sodass die inneren Bereiche zum Außenbereich werden und wieder neu austreiben können
  2. Die grünen und frischen Teile der Pflanze rund um die vertrocknete Mitte mit dem Spaten oder dem Messer abteilen und als neue Einzelpflanzen einsetzen.

Diese können entweder als einzelne Pflanzen oder zusammen wieder als eine einzige neue Pflanze an Ort und Stelle gesetzt werden. Die meisten der Steinbrech Sorten wachsen und gedeihen prächtig, sodass sich eine Teilung auf jeden Fall lohnt. Die abgeteilten Pflanzen finden sicher in vielen Gartenbereichen Verwendung. Auch im Vorgarten oder auf der Treppe in einem schönen alten Topf sieht der Steinbrech wunderschön aus.

Wissenswertes zum Steinbrech in Kürze

Steckbrief

  • Höhe: 2,5 – 4,5 cm
  • Pflanzabstand: 15 – 45 cm
  • Blüte: von Frühlingsanfang bis Herbst
  • Substrat: gut durchlässiger, steiniger, kalkhaltiger oder jede andere Gartenboden
  • Standort: halbschattig bis vollsonnig
  • Überwinterung: winterhart, teilweise immergrün

Diese vielgestaltige Gattung, deren dekorative Blattrosetten Stein mit dichten Polstern oder Rasen überwachsen, ist aus keinem Steingarten wegzudenken. Soweit nicht anders angegeben, sind die Arten in milden Wintern immergrün. Die kleinen Blüten zeigen sich in Rot, Pink, Gelb und Cremeweiß und erheben sich an Stängeln meist aufrecht – gelegentlich auch nickend- über dem Blattwerk.

Weitere beliebte Arten und Sorten

Die Mehrzahl der Saxifraga-Vertreter sind Steingartenpflanzen, höhere Arten eignen sich auch für die Beetbepflanzung. Aus botanischer Sicht werden sie in verschieden Sektionen unterteilt, wovon vier für den Hobbygärtner interessant sind. Silberrosettensteinbrech (Euazoonia-Sektion) bildet mit seinen Blättern Rosetten mit silbriger Kalkkruste und treibt im Sommer an langen Rispen sternförmige Blüten.

  • Saxifraga cotyledon wird ungefähr 60 cm hoch und 38 cm breit. Sie besitzt flache Rosetten aus dunkelgrünen Blättern und fedrige Rispen mit reinweißen, sternförmigen Blüten. Die Sorte `Southside Seedling` erreicht bis zu 30 cm Höhe und treibt eine Fülle weißer, rot gesprenkelter Blüten.
  • Saxifraga longifolia wird etwa 45 cm hoch und 30 cm breit. Sie besitzt silbriggrüne Blätter und weiße Blütenstände. Die Sorte `Tumbling Waters` hat besonders lange, geneigte Blütenrispen.
  • Saxifraga paniculata, syn. S. aizoon, erreicht eine Höhe und Breite von etwa 38 cm. Sie besitzt silbriggrüne Blätter und weiß- oder rosa gefärbte Sternblüten.
  • Moossteinbrech, Saxifraga bryoides (Dactyloides-Sektion), bildet dichte, moosartige Hügel aus fiederlappigen Blättern und Mitte bis Ende Frühling dünnstänglige Blütenrispen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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