Holzsteg am Teich selber bauen – Bauanleitung für Holz-Steg
Inhaltsverzeichnis
Der Teich ist eine der beliebtesten Formen der Gartengestaltung. Je nach Größe lässt sich dieser mit einer Vielzahl von Bauwerken aus Holz verzieren, wie zum Beispiel einer Brücke oder einem Pavillon. Ein Steg ist eine tolle Idee, um sich etwas mehr Platz am Teich oder ein einzigartiges Dekorelement zu schaffen, das Charme ausstrahlt. Diese Idee können Sie problemlos selbst umsetzen.
Planung
Die vorläufige Planung ist sehr wichtig, damit Ihr Teichsteg am Ende überhaupt passt und begehbar ist. Gerade die Form und der Standort des Stegs müssen genau geplant werden, um mögliche Probleme bei der Platzierung und Umsetzung zu verhindern. Aus diesem Grund sollten Sie sich zuvor über die folgenden Punkte Gedanken machen:
Standort
wählen Sie am besten einen Standort, der über ausreichend Platz für die Holzkonstruktion verfügt. Zwei Möglichkeiten für das Fundament werden Ihnen hierbei geboten:
- Punktfundament
- Betonfundament
Punktfundamente bieten sich für Stege aller Größen sehr gut an, besonders gut für kleinere Varianten. Für einen kurzen Steg benötigen Sie nur vier Punktfundamte, auf denen die Unterkonstruktion fixiert wird. Je größer der Steg wird, desto mehr Punktfundamente benötigen Sie für die gesamte Konstruktion. Ein großer Vorteil an diesen ist die Möglichkeit, sie selbst bei steilem Gefälle anzuwenden, wenn Ihr Steg erhöht über das Ufer führen soll. Dementsprechend werden längere Pfähle benötigt. Ein Beton- oder Plattenfundament ist dagegen effektiv bei größeren Stegen. Da jeder Steg eine Konstruktion aus Holz am Ufer benötigt, die das Gewicht ausgleicht, bieten sich für große oder lange Stege Betonfundamente besser an. Auf diesen kann die Unterkonstruktion ohne die Hilfe von Pfählen aufgebaut werden, bietet sich aber nicht für abfallende Ufer an.
Form
Sie Form des Stegs ist ebenfalls wichtig. Wenn Sie einen Steg wünschen, der gerade von der Uferterrasse verläuft, benötigen Sie viel weniger Arbeit als bei einer schrägen Form. Je kleiner Ihr Teich ist, desto unkomplizierter sollte Ihr Teichsteg sein, da für schräge Formen meist mehr Platz benötigt wird. Ebenso können kürzere Stege häufig ohne Terrasse platziert werden, da sie gut alleine wirken und kein Gegengewicht benötigen.
Pfähle
Bei den Pfählen müssen Sie aufpassen. Pfähle, die den Steg weit über dem Wasser stützen sollen, sind nicht einfach zu platzieren, da sie aufgrund der notwendigen Verwendung einer Teichfolie nicht in den Boden getrieben werden können. Das ist nur möglich, falls Sie einen Naturteich haben, der ohne Teichfolie auskommt. Sonst benötigen Sie eine Verbundmatte, durch die Sie anschließend ein Fundament im Teich platzieren können.
Durch diese Elemente Punkte können Sie genau bestimmen, wie Ihr Steg aufgebaut wird. Durch diese sparen Sie sich viel Kopfzerbrechen und können direkt mit dem Bau des Holzstegs beginnen, nachdem Sie das Fundament geplant und umgesetzt haben. Hier sind sogar Stege möglich, die sich durch den gesamten Garten ziehen und zum Teich führen, inspiriert von Dünenwegen. Achten Sie darauf, dass der frei schwebende Teil des Stegs nicht länger wie die Hälfte sein darf, falls Sie keine Pfähle im Wasser wünschen.
Materialien und Werkzeug
Für den eigenen Teichsteg benötigen Sie die folgenden Materialien und Werkzeuge:
- Terrassendielen für den Steg
- Konstruktions- oder Kanthölzer für die Unterkonstruktion
- Akkuschrauber
- Zulagen
- Zwingen
- Montagewinkel
- Wasserwaage
- Winkelverbinder
- Handkreissäge (bei Baumärkten für etwa 18 Euro pro Tag mietbar)
- Winkelmaß
- Zollstock oder Rollmaß
- passende Schrauben aus rostfreiem Edelstahl mit Selbstbohrspitze für Holz
- passende Schrauben aus rostfreiem Edelstahl mit Selbstbohrspitze für Beton; alternativ Dübel, Betonbohrer, Bohrmaschine und Schrauben
- Witterungs- und Winterschutz: Holzöl, Lasur oder Holzschutzgel
- Beitel
- Gummihammer
- PU/PUR-Leim
- Holz-, Beton- oder Edelstahl-Pfähle, falls Sie sich für einen Steg entscheiden, der gestützt werden muss
- Bleistift
- Teichfolie als Schutz gegen Unkraut
Sie sehen, einen eigenen Holzsteg bauen ist nicht gerade wenig Arbeit. Bei der Auswahl des Holzes müssen Sie unbedingt darauf achten, ein geeignetes Holz zu verwenden, das sich für einen Teichsteg verwenden lässt. Dazu zählen die folgenden Holzarten:
- Kiefer
- Lärche
- Douglasie
- Robinie
- Teak
- Bankirai
Ein großer Vorteil an all diesen Hölzern ist ihre Resistenz vor Feuchtigkeit, die für einen Teichsteg natürlich wichtig ist. Für die Unterkonstruktion können Sie natürlich ein günstigeres Holz benutzen, doch sieht es immer besser aus, wenn diese aus dem gleichen Material gefertigt ist. Am günstigsten sind meist die heimischen Nadelhölzer, die für etwa 15 Euro pro Quadratmeter in der Form einer Terrassendiele angeboten werden. Bankirai oder Teak dagegen können locker die 60-Euro-Marke überschreiten. Bei der Auswahl der Terrassendielen sollten Sie auf eine geriffelte Oberfläche setzen, da diese über eine Anti-Rutsch-Wirkung verfügen. Bei der Auswahl der Pfähle für den überstehenden Teil gilt: je schwerer die Terrassendielen, desto dicker müssen die Pfähle sein. Der Materialbedarf für die Unterkonstruktion und die Terrassendielen wird wie folgt ausgerechnet:
- Terrassendielen: Länge in m x Breite in m = Flächeninhalt des Steges in m² + 10 % für den Verschnitt
- Beispiel: 3 m x 1 m = 3 m² (3,3 m² mit Verschnitt)
Für die Unterkonstruktion benötigen Sie die folgenden Materialien:
- 2 Hölzer in der Länge des Steges (Längsbalken)
- mehrere Querbalken
Die Anzahl der Querbalken wird durch die Länge des Stegs bestimmt. Der Abstand zwischen den Querbalken muss etwa 50 Zentimeter betragen. Das heißt, für einen 3 Meter langen und 1 Meter breiten Steg benötigen Sie fünf oder sechs Querbalken. Es macht nichts, wenn Sie mehr Material kaufen als benötigt. Das ist bei diesem Projekt zu empfehlen, denn überschüssiges Holz wird am Ende einfach mit der Säge entfernt.
Vorbereitung
Die Vorbereitung ist notwendig, damit Sie problemlos den Bau des Stegs beginnen können. Zur Vorbereitung gehört vor allem die Fertigstellung des Fundaments, ohne dass der Aufbau des Teichstegs nicht möglich ist. Ebenso wichtig ist natürlich Anschaffung des Materials. Je nach Materialbedarf kann es etwas dauern, bis bestimmte Mengen bei Ihnen ankommen, wenn Sie das Holz online bestellen. Im Baumarkt kann das Problem vorliegen, dass nicht genug Holz verfügbar ist. Einen Arbeitsschritt, denn Sie nicht vergessen dürfen, ist das Leeren des Teichs, falls Sie Pfähle nutzen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Teichbewohner vor dem Entleeren in geeigneten Gefäßen lagern
- anschließend Teich entpumpen
- nun müssen Sie warten, bis der Teich getrocknet ist
- anschließend können Sie die Punktfundamente einrichten
- nicht wieder mit Wasser auffüllen, bis der Steg fertiggestellt wurde
Bei einem Naturteich ohne Folie müssen Sie diesen Schritt nicht unternehmen, da die Pfähle direkt in den Grund getrieben werden. Natürlich sollten Sie dabei auf Wasserpflanzen und Bewohner achten. Zu guter Letzt müssen Sie den richtigen Zeitpunkt bestimmen. Das ist wichtig für den Winterschutz, der nach der Konstruktion angewandt wird. Zwar können Sie den Steg aufgrund des witterungsbeständigen Holzes problemlos bei Regen aufbauen, jedoch braucht das Holz danach sehr lange, bis es getrocknet ist. Der Winterschutz darf nämlich nicht an einem regnerischen Tag angewandt werden, sonst wird dieser sofort vom Regen weggespült. Es empfiehlt sich deshalb, die Konstruktion bei trockenem Wetter vorzunehmen.
Teichsteg bauen: Anleitung
Nachdem Sie die lange Liste der Materialien und Werkzeuge beschafft, das Fundament fertiggestellt und schönes Wetter haben, können Sie mit dem Bau des Stegs beginnen. Die folgende Anleitung führt Sie durch die einzelnen Schritte, bis Sie sich auf ihrem eigenen Teichsteg erholen können:
1. Beginnen Sie mit dem Bau der Unterkonstruktion. Falls Sie die einzelnen Hölzer noch nicht zugeschnitten haben, messen Sie diese nun ab und schneiden Sie diese mit der Säge in die benötigte Größe. Achten Sie beim Zuschneiden der Querbalken darauf, dass diese so abgemessen wurden, dass sie direkt zwischen die Längsbalken passen, ohne die geplante Breite zu überschreiten. Nutzen Sie hierfür unbedingt die Wasserwaage und das Winkelmaß.
2. Legen Sie nun die Längsbalken parallel nebeneinander und befestigen Sie an einem der Längsbalken den ersten Querbalken über einen Winkelverbinder. Dafür nutzen Sie die Zwingen und Zulagen, damit sich die Hölzer während dem Schrauben nicht verschieben. Fahren Sie damit fort, bis Sie die zwei Längsbalken mit zwei Querbalken am Anfang und Ende verbunden haben. Sie müssten nun ein Rechteck oder Quadrat, je nach den Ausmaßen Ihres Stegs, als Unterkonstruktion vor sich liegen haben. Nutzen Sie für diesen Arbeitsschritt die Schrauben für Holz.
3. Nun platzieren Sie den Rahmen auf dem Fundament. Falls Sie keine Punktfundamente nutzen, sollten Sie den Rahmen an den Ecken und dort, wo die Querbalken platziert werden, mit Holz unterfüttern. Dadurch liegt das Fundament nicht direkt auf dem Beton auf. Nutzen Sie nun die Montagewinkel und die Schrauben für Beton und befestigen Sie den Rahmen an den Ecken und dort, wo die Querbalken platziert werden, direkt am Fundament. Dadurch verschiebt sich der Steg am Ende nicht.
4. Mit den restlichen Querbalken verfahren Sie wie in Schritt 1 beschrieben.
5. Falls Sie den Steg an eine bestehende Terrasse anschließen wollen, entfernen Sie zuvor die Terrassendielen, die in Richtung Teich zeigen. Sie sollten hierfür etwa einen halben Meter der Dielen entfernen, damit Sie zwei Querstreben der tragenden Konstruktion der Terrasse zur Verfügung haben.
6. Nun legen Sie den bereits fertiggestellten Unterrahmen des Stegs über die zwei freigelegten Querstreben der Terrasse und markieren Sie die Kontaktstelle mit einem Stift an Rahmen und der Terrasse. Danach sollten 2 Markierungen jeweils an den folgenden Querstreben vorliegen:
- 2 freigelegte Querstreben der Terrasse
- 2 Querstreben des Stegs, die nicht zum Wasser zeigen
Diese sind für die Ausklinkungen notwendig, die den Steg mit der Terrasse verbinden.
7. Schneiden Sie diese Markierungen etwa bis zur Hälfte des Holzes ein und entfernen Sie mit dem Beitel und dem Hammer vorsichtig die markierte Stelle. Schneiden Sie aber niemals das Holz komplett durch. Bearbeiten Sie die Stelle mit dem Beitel so sauber wie möglich nach. Danach verbinden Sie den Steg über die Ausklingungen mit der Terrasse und befestigen diesen mit dem Leim und jeweils einer Schraube.
8. Nachdem Sie den Steg mit der Terrasse verbunden oder den Unterrahmen auf dem Fundament platziert haben, sollte nun ein Unkrautschutz erfolgen. Das ist nur notwendig, wenn Sie kein Unkraut unter Ihrem Steg haben wollen oder ein Punktfundament nutzen. Dafür nehmen Sie einfach die Teichfolie, breiten diese unter dem Unterrahmen aus und fixieren die Folie wie üblich.
9. Falls Sie Verblendungen nutzen wollen, müssen diese nun angebracht werden. Positionieren Sie diese am Rahmenoberwinkel mit einer Zwinge und schrauben Sie sie fest.
10. Jetzt können Sie den Steg mit den Dielen beplanken. Dafür legen Sie die Terrassendielen auf das Rahmengestell und lassen diese 30 bis 40 mm überstehen. Der Abstand zwischen den Planken sollte etwa 5 mm betragen. Sie können kleine Holzstückchen verwenden und diese in den Fugen platzieren, damit sich die Dielen nicht verschieben.
11. Schrauben Sie die Dielen an jeder Quer- und Längsstrebe fest. Dafür reichen zwei Schrauben pro Schnittstelle. Hilfslinien können genutzt werden, damit die Schrauben alle in einer Linie sind.
12. Anschließend checken Sie, ob die Dielen richtig sitzen und nicht in eine Richtung abdriften. Ist der Steg gut ausgerichtet, werden die Überstände mit der Säge entfernt.
13. Zu guter Letzt bearbeiten Sie mit dem Witterungs- und Winterschutz die Dielen. Zwar benötigen diese Hölzer nicht unbedingt einen Winterschutz, doch schützt dieser das Holz noch intensiver. Zwei Schichten reichen hier völlig aus.
14. Je nach verwendetem Produkt dauert das Trocknen unterschiedlich lange. Danach können Sie sich auf Ihrem eigenen neuen Steg entspannen, denn Sie am Ende sogar noch mit einem Geländer ausstatten könnten.