Ständerwand bauen | Kosten & Anleitung für Leichtbauwand
Durch eine Ständerwand oder eine Leichtbauwand einen Raum aufzuteilen, kann viele Vorzüge haben. Darunter der vergleichsweise geringe Aufwand. Dennoch muss natürlich auf das richtige Vorgehen geachtet werden. Welche Kosten pro qm (Quadratmeter) entstehen können und wie bei Planung und Bau vorgegangen werden muss, erfahren interessierte Heimwerker hier.
Vorteile
Ständerwände beziehungsweise Leichtbau-, Gipskarton- oder Trockenbauwände haben einige Vorzüge. Darunter:
- einfaches Trennen beziehungsweise Aufteilen von größeren Räumen
- vergleichsweise geringer Aufwand und schneller
- auch Heimwerkern ohne viel Erfahrung möglich
- geringe Materialkosten
Die Trennwände können beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn ein größeres Kinderzimmer in zwei Räume umgewandelt oder beispielsweise im geräumigen Flur ein Bereich für die Vorratshaltung abgegrenzt werden soll. Auch für den Bau begehbarer Kleiderschränke kann sich das Einziehen von Ständerwänden lohnen. Wer eine solche Veränderung in der Mietwohnung durchführen möchte, sollte jedoch Rücksprache mit dem Vermieter halten.
Planung und Vorbereitung
Die Planung der Ständerwände gestaltet sich recht einfach, sollte jedoch durchdacht und gründlich erfolgen, um spätere Probleme zu vermeiden. Notwendig sind die folgenden Schritte.
- Abstände zwischen Boden und Decke sowie den gegenüberliegenden Wänden ausmessen. Dies sollte an verschiedenen Punkten und mehrfach erfolgen, da Wände und Decken häufig nicht ganz eben sind und die Abstände dadurch variieren können. Durch das genaue Ausmessen können die Gipskartonplatten exakt zugeschnitten werden.
- Bei der Gipskartonwand wird in der Regel auch das Einsetzen einer Tür erforderlich. An welcher Stelle sich diese befinden soll, muss ebenfalls im Vorfeld geplant werden.
- Der Materialbedarf wird berechnet. Die Kosten pro qm setzen sich aus den notwendigen Profilen, der Dämmung und den Gipskartonplatten sowie Profilband zusammen.
Wenn die Schritte der Planung und Vorbereitung abgeschlossen sind, kann bereits mit dem Bau der Wand begonnen werden.
Ständerwand bauen
Um die Gipskartonwand zu bauen, muss zunächst ein Rahmen konstruiert werden. Eine einfache und stabile Variante hierfür sind UW- und CW-Profile. Es handelt sich hierbei um gebogene Bleche. Die UW-Profile sind ähnlich einem U geformt und weisen glatte Kanten auf. Die CW-Profile haben an der halboffenen Seite Kanten, die nochmals nach innen gebogen sind.
Alternativ können Kanthölzer verwendet werden. Bei diesen ist der Aufwand für den Bau der Wand jedoch höher. Daher wird im Folgenden das Vorgehen für den Einsatz von Profilen beschrieben:
- Die UW-Profile werden an Decke und Boden befestigt. An der Decke muss das Profil durchgängig über die gesamte Länge der Trennwand verlaufen. Am Boden muss der Abstand für Tür und Türrahmen ausgespart werden. Zwischen den Profilen und Wand beziehungsweise Boden wird ein Trennwandband geklebt. Dieses vermeidet Schall- und Kältebrücken.
- Die UW-Profile dienen als Schienen für die CW-Profile. Die CW-Profile werden in die UW-Profile an Wand und Boden eingeführt und fixiert. Der Abstand der einzelnen CW-Profile ist von der Breite der Gipskartonplatten abhängig. Hierdurch wird auch die Anzahl der senkrecht eingesetzten Profile bestimmt.
- Für die Tür werden UA-Aussteifungsprofile als Türpfosten und ein Türsturzprofil zum Anschlagen der Türzarge eingesetzt.
- Wenn notwendig, werden die Platten mit einer Stichsäge auf die passenden Maße zugeschnitten. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, die Schnittkanten mit einer Feile und Sandpapier zu glätten, damit Abstände später einfacher verspachtelt werden können.
- Wenn die Rahmenkonstruktion steht, werden die Gipskartonplatten auf einer Seite angebracht.
- Nun kann das Dämmmaterial eingebracht werden. Diese Maßnahme ist in jedem Fall empfehlenswert, da sich hierdurch einerseits Heizkosten reduzieren und andererseits die Geräuschübertragung verringern lässt.
- Im Anschluss werden die Gipskartonplatten auf der noch offenen Seite angebracht.
- Die Wand kann nun verspachtelt werden, um Fugen und Abstände zu schließen. Im Anschluss ist es möglich, die Wand zu verputzen, zu streichen oder zu tapezieren.
Kosten mit Beispielrechnung
Der Preis für die Ständerwand setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:
- Profile für Decke, Boden und als Einsätze für die Rahmenkonstruktion
- Gipskartonplatten
- Befestigungsmaterial
- Dämmung
- Spachtelmasse
- sonstige Utensilien
Profile und Gipskartonplatten stellen dabei den Großteil dar.
Für einen Quadratmeter Gipskarton müssen zwei bis drei Euro eingerechnet werden. Bei einer Wand, die zwei Meter hoch und fünf Meter breit ist, ergibt sich daraus die folgende Rechnung:
- 2 x 5 m = 10 qm
- 2 bis 3 Euro pro qm x 10 qm = 20 bis 30 Euro
Diese Summe bezieht sich allerdings nur auf eine Wandseite. Da zwei Lagen der Gipskartonplatten notwendig sind, liegt der Preis zwischen 40 und 60 Euro.
Hinzukommen die Profile. Pro laufenden Meter können für die Profile etwa 2 Euro einkalkuliert werden. Hierdurch ergeben sich für die Beispielwand:
UW-Profile für vier Meter Decke und vier Meter Boden (zur Vereinfachung wird der Ausschnitt für die Tür vernachlässigt):
- 2 x 4 = 8 m
- 8 m x 2 Euro = 16 Euro
Bei den CW-Profilen sollte ein Profil aller 50 Zentimeter eingeplant werden. Das ergibt bei einer fünf Meter langen Wand zehn Profile. Hinzu kommen die drei Spezialprofile für den Einsatz der Tür. Hierdurch ergibt sich die Rechnung:
- 13 Profile x 2 m = 26 m
- 26 m x 2 Euro = 52 Euro
Werden die Ergebnisse zusammengerecht, ergibt sich eine Summe von:
60 Euro für Platten
+ 16 Euro für UW-Profile
+ 52 Euro für CW-Profile und Profile für die Türen
= 128 Euro
Bei Dämmung und Befestigungsmaterial finden sich jedoch erhebliche preisliche Unterschiede. Daher sollte vor dem Kauf ein umfassender Preisvergleich stattfinden.