Spindelstrauch, Kriechspindel – Pflege und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Der Spindelstrauch kann bis zu drei Meter hoch werden. Der Wuchs ist kräftig und ebenso sperrig. Die Seitenzweige sind etwas feiner und stehen fast im rechten Winkel zum Hauptast ab. Das Wurzelwerk ist flach und sehr dicht. Im Mai und Juni lassen sich die ersten Blüten sehen. Weiß bis zu einem zarten Grünton verzaubern sie Mensch und Tier. Besonders Fliegen stürzen sich auf die Kriechspindel. Im Sommer verändert der Strauch seine Farbe. Die Blätter werden im Sommer immer grüner und bis in den Herbst hinein verwandelt sich das Grün in ein leuchtendes Rot. Auch Orangetöne sowie Gelbtöne zeichnen sich ab. Erst dann fallen die Blätter an und beginnen Erste wieder im nächsten Jahr zu wachsen. Die Früchte lassen sich im September sehen. Es handelt sich um rosa bis rote Kapselfrüchte, in denen sich der Samen befindet. Für den Menschen sind die Kapselfrüchte ungenießbar und sogar sehr giftig und für Vögel wiederum ein Festschmaus.
Aussaat und Vermehrung des Spindelstrauchs
Der Spindelstrauch kann Ausgesät werden oder aber Sie verwenden Jungpflanzen aus der Gärtnerei. Die Aussaat ist weniger empfehlenswert, da es mitunter einige Jahre dauern kann bis sich ein richtiger Strauch entwickelt hat. Er benötigt eine kühle Temperatur um zu Keimen, deswegen sollten er im Herbst oder im Frühjahr ausgesät werden. Wenn Sie bereits fertige Pflanzen erwerben, können Sie diese ebenfalls im Herbst oder Frühjahr in die Erde setzen. Die Pflanze kann außerdem sehr gut durch Stecklinge vermehrt werden. Hierfür entfernen Sie von der Mutterpflanze einige Stecklinge ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen die Stecklinge im Nährstoffreichen Boden ein. Der günstigste Zeitpunkt für das Setzen der Stecklinge ist der Hochsommer.
Spindelstrauch, Kriechspindel pflanzen
- Die Kriechspindel stellt keine besonderen Ansprüche und ist sehr pflegeleicht was den Standtort angeht.
- Sonne, Halbschatten und auch Schatten sind optimale Plätze für den Spindelstrauch.
- Bedenken Sie jedoch, dass die Blüte im Schatten nachlassen kann!
- Auch das Überwintern ist an einem Platz auf der Südseite sinnvoller.
- Der Pflanzabstand der Pflanzen sollte mindestens die Hälfte der geplanten Höhe betragen.
- Wenn Der Strauch 2 Meter hoch werden darf, sollten Sie die Pflanzen in einem Abstand von 1 Meter zueinander anpflanzen.
- Im Jahr wächst der Strauch etwa 10 bis 20 cm und zählt zu den mäßig wachsenden Pflanzen.
Spindelstrauch umtopfen
Die Kriechspindel kann in einem Topf ebenfalls gut angepflanzt werden. Hierbei sollten Sie nur darauf achten, dass das Wurzelwerk ausreichend viel Platz hat. Bedenken Sie dass es sich um einen Flachwurzler handelt, der in der Länge und Breite viel Platzbedarf nötig hat. Ein Umtopfen ist dann nötig, wenn Sie bemerken, dass die Wurzeln über den Topf ragen. Empfehlenswert ist es jedoch die Pflanze im Freien zu belassen.
Pflegetipps zum Spindelstrauch
Bei dem Spindelstrauch sind Krankheiten keine Seltenheit. Besonders oft wird die Kriechspindel von Schädlingen wie der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte heimgesucht. Achten Sie also darauf, dass sich der Strauch in einem durchlässigen Erdreich befindet, wo keine Staunässe entstehen kann. Wasser benötigt die Pflanze nur, wenn das Erdreich eine trockene Oberschicht aufweist.
Standort
Der Spindelstrauch kann eigentlich überall angepflanzt werden. Bedenken Sie jedoch dass ein schattiger Standort das Wachstum und auch das Blütenwachstum hemmt. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist deshalb sehr gut für die Kriechspindel geeignet. Sehr gerne wird die Kriechspindel auch für Toreinfahrten oder Torbogen um Garten verwendet. Achten Sie hier nur darauf, dass der Boden durchlässig ist. Wenn kein durchlässiger Boden vorhanden ist, bearbeiten Sie den Boden, indem Sie ein tiefes Loch graben und dieses mit ausreichend viel Lehm ausschütten. Hierauf können Sie dann die Pflanze setzen.
Gießen
Der Spindelstrauch ist sehr pflegeleicht und benötigt nicht viel Pflege. Die Pflanze sollte nur dann gegossen werden, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Halten Sie die Pflanze in einem Topf, müssen Sie im Sommer täglich gießen, um ein Austrocknen zu verhindern.
Düngen
Die Kriechspindel benötigt ab und an etwas Kompost, damit der Boden wieder nährstoffreich wird. Auf das Düngen mit künstlichen Düngemitteln können Sie jedoch bei der Pflanze verzichten.
Spindelstrauch schneiden
Ein Schneiden des Spindelstrauchs ist hin und wieder notwendig, um ihm die gewünschte Form zu verleihen. Am günstigsten ist der Herbst oder auch das Frühjahr für das Schneiden geeignet. Sie können den Spindelstrauch aber auch zu anderen Zeiten schneiden, wenn störende Äste entfernt werden müssen. Achten Sie darauf, wenn der Strauch in die Höhe wächst, dass er keine Abflüsse und Dachrinnen verstopft. Entfernen Sie alle üppigen Äste und auch Teile der neuen Triebe. Außerdem ist es ratsam, wenn Sie immer wieder verwelkte Blätter entfernen.
Überwintern der Kriechspindel
Dem Strauch machen der Frost und die Kälte überhaupt nichts aus. Es gibt also auch keine besonderen Maßnahmen, die zum Überwintern ausgeführt werden müssen. Einzig ist das Abdecken des Bodens damit der Frost die Wurzeln nicht beschädigt. Hierfür eignet sich ein Lage Laub, Kompost oder Sägespäne.
Krankheiten und Schädlinge
Wenn der Strauch zu viel gegossen wird, kann Staunässe die Kriechspindel schwächen und für einen Pilzbefall sorgen. Andere Schädlinge kommen bei einer gesunden Pflanze selten vor. Deshalb gilt der Strauch als sehr robust und für einen Anfänger als optimale Pflanze.
Wissenswertes zu Spindelstrauch und Kriechspindel in Kürze
Wenn Sie einen Torbogen oder eine Ranke an der Fassade anbringen möchten ist die Kriechspindel perfekt geeignet. Wem der Efeu zu grün und zu blättrig erscheint, kann mit dem Vielgehölze eine gute Ranke erreichen. Mit einer Wuchshöhe von 10 bis 20 cm pro Jahre benötigt der Strauch auch keine besonders aufwendige Pflege und ist optimal für Gartenanfänger aber auch für Profis geeignet.
Steckbrief
- Höhe 0,2 – 6 m
- normaler Boden
- sonniger oder halbschattiger Standort
- sommer- oder immergrün
Die Sträucher der Gattung Euonymus werden in zwei Gruppen unterteilt: sommergrüne Arten und Sorten, die wegen ihrer farbenfrohen Früchte und ihres bunten Herbstlaubs angepflanzt werden, sowie immergrüne Formen, die sich gut als Hecken oder Bodendecker eignen.
Beliebte Arten und Sorten
Euonymus alatus ist ein ziemlich langsam wachsender, sommergrüner, bis zu 3m hoher Spindelstrauch, dessen Zweige auffällige Korkleisten tragen. Seine kleinen, unscheinbaren, grüngelben Blüten erscheinen von Spätfrühling bis Frühsommer und werden von purpurfarbenen Früchten mit scharlachroten Samen abgelöst. Die karmesinroten Blätter färben sich im Herbst leuchtend dunkelrot.
Euonymus europaea, das Pfaffenhütchen, ist sommergrün und wird 2 – 6m hoch. Ihre Früchte – rosarote Kapseln, die beim Aufspringen orangefarbene Samen freigeben – machen das Pfaffenhütchen zu einem Zierstrauch. Die Früchte sind giftig. Die Sorte Albus zeichnet sich durch weiße, ‚Red Cascade‘ durch große, rosafarbene Früchte aus.
Euonymus fortunei ist die Stammform vieler immergrüner Sorten, die sich als Bodendecker oder zur Begrünung von Mauern eignen. Sie ist ein niederliegend – aufsteigender, mit Haftwurzeln kletternder Spindelstrauch. Fortunei ist sehr beliebt.
Enonymus japonica – auch Japanischer Spindelstrauch genannt – ist ein immergrüner Strauch, fällt durch dichte Belaubung auf und erreicht eine Höhe von 3 – 4,5m und eine Breite von 1,5m. Ohne Winterschutz gedeiht er nur in Gebieten mit mildem Klima.
Euonymus latifolius, der Breitblättrige Spindelstrauch, ist eine bis zu 5m hohe, sommergrüne Art. Die mittelgrünen Blätter verfärben sich im Herbst rot. Im Spätsommer hängen von den Zweigen rosarote Früchte mit orangefarbenen Samen herab.