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Sonnenblumen-Anzucht – Aussaat, Standort und Pflege

Wer in seinem Garten Sonnenblumen kultivieren möchte, dem machen es die Pflanzen relativ einfach. So blühen sie von Juli bis September in vielen Beeten oder auch in Kübeln und Töpfen auf Terrasse und Balkon und strecken ihre dicken gelben Blüten immer der Sonne entgegen. Es gibt viele verschiedene Arten, die sich in Aussaat und Pflege jedoch kaum unterscheiden. So zieren dicke Blüten oder eine Vielzahl von kleineren gelben oder auch orangeroten Blüten die hiesigen Gärten.

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Vorbereitung

Bereits im Herbst sollte sich der Hobbygärtner auf die nächste Aussaat seiner Sonnenblumen vorbereiten. Dann werden die Sonnenblumenkerne aus den vertrockneten Blüten geerntet und an einem warmen, trockenen Ort, wie etwa dem Heizungskeller zur Trocknung auf einem großen Stück Pappe ausgebreitet. Die Sonnenblumenkerne können am warmen Ort aber ebenso auch in der trockenen Blüte verbleiben. So sind sie im April des nächsten Jahres zur Aussaat bereit.

Aussaat

Mit einer Aussaat können Sonnenblumen ganz einfach kultiviert werden. Dies gelingt im Gartenbeet ebenso wie im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon. Die Blumen können natürlich auch bereits im Haus vorgezogen werden, bevor die Gartensaison beginnt. Dies ist jedoch eigentlich nicht nötig und es wird ein ebenso gutes, wenn nicht ein besseres Ergebnis erzielt, wenn die Samen direkt am endgültigen Standort in die Erde gegeben werden. Von der Aussaat bis zur ersten Blüte kann mit einer Wartezeit von etwa elf Wochen gerechnet werden. Hat sich der Boden im April auf etwa 7° bis 8° Celsius erwärmt, kann mit der ersten Aussaat begonnen werden. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Reihen mit einem Abstand von etwa 75 cm festlegen
  • der Pflanzabstand sollte in den Reihen etwa 45 cm betragen
  • die Samen müssen etwa 4 – 6 cm tief in den Boden gesteckt werden
  • sollen die Samen zeitlich versetzt ausgesät werden, mehr Platz zwischen den einzelnen Samen lassen
  • so können hier später die nächsten Samen dazwischen gesät werden
  • werden Sonnenblumen im Kübel kultiviert, hier höchstens zwei Blumen gemeinsam säen
  • besser ist es, in jedem Kübel nur eine Sonnenblume anzusäen
  • es können am Anfang mehr Samen in den Kübel eingesteckt werden
  • hiervon jedoch später die schwächeren Keimlinge entfernen
  • der Kübel sollte mindestens 35 cm im Durchmesser betragen
  • sobald die Samen ausgesät sind, muss auch mit der weiteren Pflege begonnen werden
Tipp:

Wer sich an einer langen Blüte der anmutigen Sonnenblumen erfreuen möchte, sät diese zu verschiedenen Zeiten aus. So fangen die nächsten Blumen an zu blühen, wenn die ersten bereits welk werden. Ein Zeitabstand von immer wieder einer Woche ist hier ideal zum aussäen.

Pflanzen

Werden die Samen der Sonnenblume in kleinen Töpfen ausgesät und im Haus zum Keimen aufbewahrt, dann müssen sie, wenn sie größer geworden sind, an ihren zukünftigen Platz gepflanzt werden. Viel muss hierbei nicht beachtet werden:

  • Ballen ausreichend wässern
  • ein genügend großes Loch im Freiland oder im Kübel ausheben
  • Sonnenblume einsetzen und gut angießen
Tipp:

Wer viele Freunde hat und im Sommer häufig auf Gartenpartys eingeladen wird, der kann bereits im Frühling kleine Mitbringsel in kleine Töpfe einsäen. So entwickelt sich im Frühling oder frühen Sommer eine fertige, kleine Sonnenblume, die einem Gastgeber als Geschenk überreichen kann.

Standort

Wie der Name schon sagt, sind Sonnenblumen Sonnenanbeter und wünschen daher einen sonnigen Standort. Auch windgeschützt sollte der Standort sein, da die Blumen sehr hoch wachsen und dann bei Wind gefährdet sind, dass die Stängel umknicken oder im schlimmsten Fall sogar brechen. Daher sind folgende Standorte ideal für Sonnenblumen:

  • vor einer sonnigen Wand
  • vor einem hohen Zaun
  • an einem Spalier, an dem sie angebunden und somit gestützt werden
Tipp:

Werden die Sonnenblumen im freien Land ausgesät, sollten sie bereits bei halbhohem Wachstum mit einem genügend hohen Stock stabilisiert werden, damit sie nicht brechen, wenn sie ausgewachsen sind und die Blumenköpfe recht schwer geworden sind.

Substrat & Boden

Sonnenblumen benötigen von Anfang an viele Nährstoffe, damit sie so hoch wie möglich hinaus wachsen können und auch die Blütenköpfe schön groß werden und so mit der Sonne um die Wette strahlen können. Daher ist es unumgänglich, den Boden am Standort bereits vor der Aussaat der Sonnenblumenkerne gut vorzubereiten:

  • tiefgründiger und humusreicher Boden
  • bei zu sandigem Boden benötigen die Sonnenblumen später mehr Dünger
  • sandige Erde mit Hornspänen oder Kompost mischen, damit sie nährstoffreicher wird

Gießen & Düngen

Sonnenblumen benötigen von Anfang an viel Wasser, der Boden, in dem sie ausgesät wurden, darf nie trocken werden. Dies gilt gleichermaßen für Gartenbeet und Kübel. Allerdings vertragen sie auch keine Staunässe, daher muss gerade auch bei Kübelpflanzen darauf geachtet werden, dass sich keine Nässe im Unterteller staut. Idealerweise wird bei Kübelpflanzen, bevor Erde und Samen eingegeben werden, eine Drainage aus Tonscherben oder Kies und Pflanzenvlies über dem Abflussloch angelegt. Auf weiteres sollte beim Gießen und Düngen unbedingt geachtet werden, damit die Sonnenblumen im Sommer mit einer reichhaltigen Blüte erfreuen:

  • ist es sonnig und warm muss täglich gegossen werden
  • da die Blumen ihren Standort in der prallen Sonne haben, sollte nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gegossen werden
  • an besonders heißen Tagen empfiehlt es sich sogar, morgens und abends zu gießen
  • gerade die Kübelpflanzen dürfen nicht vergessen werden, da das Wasser im Kübel aufgrund der Sonneneinstrahlung noch schneller verdunstet
  • hängende Blätter und Köpfe zeigen Wassermangel an
  • als Dünger eignen sich Brennnesseljauche, oder Flüssigdünger aus dem Handel, der mit Stickstoff, Bor und Kalium angereichert ist
  • ein bis zweimal die Woche Dünger mit dem Gießwasser geben
Tipp:

Bei Sonnenblumen lautet die Devise, mehr ist auch mehr. Denn bekommen die anmutigen Pflanzen zu wenig Dünger oder Wasser verabreicht, bleiben sie und auch die Blüten klein und wachsen nicht richtig.

Schneiden

Sonnenblumen benötigen keinen Schnitt, da sie einjährig sind. So werden sie insgesamt nach dem Verblühen mit Stängel und Wurzeln aus der Erde gezogen und auf dem Kompost entsorgt. Wer jedoch schon für das nächste Jahr vorsorgen möchte, schneidet vor der Entsorgung die Blüten mit den Samen ab und lässt diese an einem warmen Ort trocknen, um später die Sonnenblumenkerne zu ernten.

Tipp:

Wer nicht alle Samen eines Sommers benötigt, kann die getrockneten Blüten mit den Samen auch für den Winter für die heimischen Vögel im Garten an Futterplätzen verteilen. Die Vögel picken sich die Sonnenblumenkerne dann aus den Blüten heraus.

Vermehren

Sonnenblumen werden durch Samen vermehrt. Das geht schnell und einfach. Selbst Sonnenblumenkerne aus Vogelfutter treiben recht zuverlässig aus. Ausgesät wird im zeitigen Frühjahr, am besten gleich ins Freiland. Das geht ab April, bis in den Mai hinein. Natürlich kann man sie auch vorziehen und später auspflanzen. Man kann Sonnenblumen auch im Kübel ziehen. Zwar bleiben die Pflanzen darin kleiner, werden aber ganz ansehnlich.
Bei Aussaat im Freiland ist es empfehlenswert, einen Pflanzabstand von mindestens einem halben Meter einzuhalten.

Sonnenblume - Helianthus annuus

Bei guter Pflege können Sonnenblumen sehr groß und kräftig werden. Es gibt regelrechte Wettstreite um die größten Exemplare. Wer keinen Wert auf besonders große Blütenköpfe legt, sollte sich für Sonnenblumen mit mehreren Blüten entscheiden. Die Blüte dauert länger, man hat mehr von den Pflanzen.

Pflegefehler,  Krankheiten oder Schädlinge

Bei guter Düngung können die Blütenköpfe der Sonnenblumen so schwer werden, dass sie abbrechen. Fällt dem Hobbygärtner auf, dass die Stängel unterhalb der Blüte eingeknickt sind, sind diese noch zu retten, indem hier geschient wird. Hierzu wird ein Bambusstab an der Bruchstelle mit Klebeband fixiert, so haben die Blüten genügend Halt und wachsen weiter. Auch wenn die Sonnenblumen recht robust sind, können sie von einigen Krankheiten befallen werden:

  • verschiedene Pilze
  • Echter Mehltau
  • Schädlinge wie Blattläuse, Zikaden oder Spinnmilben

Fazit

Wer mit seinen Nachbarn in einen Wettstreit um die schönsten Sonnenblumen gehen möchte, der hat es nicht schwer, dies zu erreichen. Ausgesät werden die anmutigen Sonnenanbeter mit den Sonnenblumenkernen vom letzten Jahr. Die Aussaat ist nicht schwer und kann direkt am Standort im Gartenbeet oder Kübel erfolgen. Auch die Pflege der einjährigen Pflanzen ist relativ einfach, wenn sie genügend Wasser und Dünger erhalten, erfreuen sie in den Gärten mit hohem Wuchs und schönen, dicken Blüten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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