Sommertamariske, Tamarix ramosissima Rubra – Pflege
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Wo die Sommertamariske ihre elegant gebogenen Zweige ausbreitet, schützt sie vor neugierigen Blicken und dient als mächtiger Windschutz. Wenn sich von Juli bis September die rosarote Blütenpracht entfaltet, zieht sie nicht nur alle Blicke magisch an, sondern zugleich emsige Bienen und flatternde Schmetterlinge. Ihre Aufgaben erfüllt die Tamarix ramosissima Rubra als majestätischer Solitär ebenso charmant, wie als aparter Teil einer kombinierten Blütenhecke. In die Winterpause verabschiedet sich das Ziergehölz mit leuchtend gelber Blättertracht. Die folgende Anleitung zur Pflege erläutert alle relevanten Aspekte.
Standort
Im Hinblick auf die Standortbedingungen erweist sich die Sommertamariske als äußerst flexibel. Im Grunde gedeiht sie in jedem guten Gartenboden, solange es dort hell genug ist, um die zauberhafte Blüte zu entwickeln. Sein Optimum vollbringt der Zierstrauch an folgenden Lagen:
- Sonnige bis halbschattige Lichtverhältnisse
- Gerne im Schutz einer hohen Mauer, eines Zaunes oder einer Pergola
- Nährstoffreicher, humoser Boden
- Frisch-feucht bis sandig-trocken
Während der Salzgehalt in Luft und Boden entlang von Meeresküsten kein Problem darstellt, kommt die Sommertamariske mit verdichtetem Boden oder Staunässe nicht zurecht. Im Zweifel behebt eine Bodenaufbesserung das Problem, indem entweder Kompost, Lauberde, Sand oder feiner Kies eingearbeitet werden.
Gießen und Düngen
Sie kommt als Inkarnation der Genügsamkeit daher, denn eine Tamariske Rubra begnügt sich in der Wasser- und Nährstoffversorgung mit einem Minimum. Platzt der gärtnerische Terminkalender wieder einmal aus allen Nähten, stellt sie sich bescheiden hinten an, ohne dass Wüchsigkeit oder Blütenflor darunter leiden.
- Einzig gießen, wenn der Regen ausbleibt
- Gießwasser stets direkt an die Wurzeln geben
- Idealerweise am frühen Morgen oder nach Sonnenuntergang wässern
- Sommertamariske benötigt im Beet keinen Dünger
Im eng begrenzten Substratvolumen eines Kübels ist hingegen eine erhöhte pflegerische Aufmerksamkeit erforderlich. Hier wird gegossen, sobald sich die Oberfläche der Pflanzerde trocken anfühlt. Gepflanzt in vorgedüngter Erde, erübrigt sich im ersten Jahr die Gabe von Dünger. Daran anschließend erhält das Ziergehölz von April bis August alle 4 Wochen eine Dosis Flüssigdünger für Blühpflanzen.
Schneiden
Ein alljährlicher Formschnitt leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des kompakten Wachstums, eines dichten Blütenflors und der Vitalität. Wenn Sie auf einen Rückschnitt verzichten, wird der Zierstrauch früher oder später von innen her verkahlen. Letzten Ende gedeihen nur noch einige wenige Blüten an den Enden der weit auseinander fallenden Zweige. Damit es soweit nicht kommt, schneiden Sie die Sommertamariske so:
- Der beste Zeitpunkt ist ein bedeckter, frostfreier Tag im März oder April
- Im ersten Schritt den gesamten Strauch gründlich auslichten
- Vertrocknete Zweige an der Basis kappen
- Sich kreuzende und nach innen gerichtete Äste abschneiden
- Zu lange Jungtriebe um ein Drittel, maximal die Hälfte einkürzen
- Aus einem Schnitt ins alte Holz treibt die Tamariske nur zögerlich aus
- Jeden Schnitt schräg ansetzen über einer nach außen gerichteten Knospe
Die Tamarix ramosissima Rubra ist ein ausgezeichneter Kandidat für die Erziehung zum Hochstamm. Hierzu bestimmen Sie an einem möglichst jungen Strauch den kräftigsten, gerade wachsenden Ast zum Haupttrieb. Bis zur erwünschten Kronenhöhe entfernen Sie konsequent alle Seitentriebe. Wichtig zu beachten ist, dass dieser Haupttrieb alle anderen Zweige um 15 bis 20 Zentimeter überragt. Das schafft ein harmonisches Erscheinungsbild und eine vorteilhafte Saftwaage.
Vermehren
Eine vitale Sommertamariske liefert eine Fülle an geeignetem Material für die Vermehrung durch Stecklinge. Steht das Gehölz im Frühsommer voll im Saft, bricht die beste Zeit für diese Form der Nachzucht an. So gelingt es:
- Mehrere halbverholzte Triebspitzen abschneiden mit einer Länge von 15-20 Zentimetern
- Im unteren Teil entlauben und alle eventuell vorhandenen Knospen wegschneiden
- Kleine Töpfe füllen mit magerem Substrat, wie Kräuter- oder Pikiererde
- Dort hinein jeweils einen Steckling mit dem entlaubten Teil einsetzen und angießen
Platzieren Sie die Anzuchttöpfe an einem warmen, halbschattigen Gartenplatz. Sie können den Vorgang der Bewurzelung forcieren, indem Sie eine Plastiktüte überstülpen. Diese sollte täglich gelüftet werden, damit kein Schimmel entsteht. Während der folgenden Wochen darf das Substrat weder austrocknen, noch komplett im Wasser stehen. Verläuft der Prozess wunschgemäß, zeigt sich bald ein frischer Austrieb oder es wachsen die ersten Wurzeln aus der Bodenöffnung heraus. Hat die Sommertamariske den Topf vollständig durchwurzelt, pflanzen Sie den jungen Strauch ins Beet oder den Kübel.
Pflanzen im Beet
Für winterharte Ziergehölze, wie die Tamarix ramosissima Rubra, ist zwei Mal jährlich Pflanzzeit. Der Strauch wächst sowohl im Herbst, als auch im zeitigen Frühjahr an, sofern das Erdreich nicht gefroren ist. So geht es Schritt für Schritt:
- Die eigenhändig vermehrte oder fertig gekaufte Sommertamariske in Wasser stellen
- Derweil am gewählten Standort den Boden harken, jäten und feinkrümelig bearbeiten
- Die ideale Pflanzgrube weist das doppelte Volumen des Wurzelballens auf
- Den Aushub optimieren mit Kompost, Stallmist, Sand oder gekörntem Rinderdung
- Den Jungstrauch austopfen, mittig einsetzen und großzügig bemessen wässern
Für eine Pflanzung in der Gruppe oder als Hecke gilt ein Abstand von mindestens 150 Zentimetern als optimal.
Pflanzen im Kübel
Dank seiner Schnittverträglichkeit, empfiehlt sich das Ziergehölz für die Kultur im großen Kübel. An exponiert liegenden Sitzplätzen im Garten oder auf der Terrasse, dient die Tamarix als dekorativer Sicht- und Windschutz. Platzieren Sie den Strauch auf dem Balkon, sollte das nicht unbeträchtliche Gewicht bedacht werden.
Als Substrat im Pflanzgefäß kommt in erster Linie strukturstabile Kübelpflanzenerde in Betracht. Im Gegensatz zu handelsüblicher Blumenerde, neigt sie nicht zur Verdichtung. Die Zugabe von einer Handvoll Sand und Perlite sind zu empfehlen. Im Ablauf unterscheidet sich die Pflanzung nur wenig vom Einsetzen in die Gartenerde. Hervorzuheben ist lediglich die Verwendung einer Drainage über dem Wasserablauf, als Schutz vor schädlicher Staunässe. Anorganisches Material, wie Splitt, Kieselsteine oder zerstoßene Tonscherben wird bis 5 Zentimeter Höhe aufgeschichtet. Zwischen Substrat und Drainage fügen Sie noch ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies ein, damit sich keine Erdkrümel festsetzen.
Überwintern
Eine Sommertamariske erweist sich im Beet als unbeschränkt winterfest. Bis sich der Zierstrauch gut etabliert hat, ist gleichwohl ein leichter Schutz empfehlenswert. Im Pflanzjahr sollte der Wurzelbereich demnach angehäufelt werden mit Laub, Stroh oder Erde. Die noch jungen Triebe erhalten eine Haube aus Jute oder Gartenvlies.
Eine Tamarix ramosissima Rubra im Kübel erfordert demgegenüber in jedem Jahr einen Schutz vor Frost. Da der Wurzelballen durchfrieren könnte, wird das Pflanzgefäß dick eingepackt in Noppenfolie oder Jute. Idealerweise stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage aus Holz oder Styropor vor die Südwand des Hauses. Sollte der Schnee als Lieferant für Feuchtigkeit ausbleiben, gießen Sie den Zierstrauch im Beet und Kübel an einem frostfreien Tag.
Fazit
Eine Sommertamariske rundet den Zier- und Bauerngarten sinnvoll ab. Ihre verschwenderische Blütenfülle gedeiht dabei sowohl am sonnigen, als auch am halbschattigen Standort und in jedem guten Gartenboden. Dank ihrer Toleranz gegenüber Trockenheit, ziert die Tamarix ramosissima Rubra selbst heikle Lagen, an denen mitunter ein heftiger Wind wehen darf. An die Pflege stellt das Ziergehölz nur geringe Ansprüche, denn mit Gießen bei Trockenheit und einem Schnitt im Frühjahr gibt es sich zufrieden. Wünschen Sie sich weitere Exemplare, gelingt die Vermehrung ganz unkompliziert mit Stecklingen.
Tipps in Kürze
Standort
- Der Standort sollte sonnig sein.
- Je mehr Sonne die Pflanze abbekommt, umso besser entwickelt sie sich.
- Das Gehölz benötigt weder Winter- noch Windschutz und ist sehr robust.
- Der bogige Wuchs kommt am besten zur Geltung, wenn die Sommertamariske frei steht, als Solitär.
Pflanzsubstrat
- Der Boden muss durchlässig sein: Empfehlenswert ist ein leicht sandiges Substrat, trocken bis frisch.
- Vom pH-Wert ist schwach sauer bis alkalisch günstig.
- Das Gute ist, dass die Sommertamariske auch in nährstoffarmen Böden wächst.
- Mit schweren Böden kommt diese Tamariske nicht so gut zurecht.
- Die Sommertamariske mag es nicht, versetzt zu werden. Das nimmt sie bisweilen übel.
Gießen und Düngen
- Die Sommertamariske stammt aus dem Süden und kommt deshalb hervorragend mit Trockenheit zurecht.
- Nässe verträgt sie nicht gut.
- Ein durchlässiger und nach Möglichkeit drainierter Boden ist empfehlenswert, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
- Düngung ist nicht notwendig.
Überwinterung
- Die Überwinterung ist kein Problem. Sommertamarisken sind hart im Nehmen und gut frostresisstent.
Schnitt
- Der Rückschnitt erfolgt im zeitigen Frühjahr.
- Am schönsten sehen allerdings ungeschnittene Sommertamarisken aus.
- Wenn geschnitten werden muss, dann reichlich. Auf alle Fälle uss schwacher Wuchs weggeschnitten werden!
- Ausgeblühte Triebe werden bis auf einen kräftigen Seitentrieb eingekürzt.
- Bei Jungpflanzen ist ein Erziehungsschnitt empfehlenswert. Dazu kürzt man die Triebe um die Hälfte ein. So erhält man einen guten Aufbau.
Vermehrung
- Am leichtesten sind Sommertamarisken durch Stecklinge zu vermehren.
- Will man gleich einen größeren Stamm haben, nimmt man eine etwa einen Meter lange, mindestens fingerdicke Rute. Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist Anfang Januar. Die Rute steckt man etwa 40 cm tief in den Boden (gelockert). Die Stockausschläge, welche erscheinen, werden um die Hälfte eingekürzt.
- Im ersten Standjahr benötigt dieser junge Trieb ausreichend Feuchtigkeit. Bei Trockenheit muss gewässert werden. Auch eine Düngung empfiehlt sich, am besten mit Flüssigdünger, aber verdünnt. Ab Mitte Juli wird nicht mehr gedüngt, damit das Holz vor dem Frost ausreifen kann.