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Silberfische bekämpfen – diese Hausmittel helfen bei akutem Befall

Silberfische
Aiwok, Lepisma saccharina 1a, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Silberfischchen sehen in ihrer Silberhaut fast elegant aus, sind aber Insekten, klein und flink, und damit den meisten Menschen unheimlich bis eklig. Panik ist nicht angesagt, Silberfische sind friedlich, weder unhygienisch noch Krankheitsüberträger, vermehren sich langsam und können mit simplen, preisgünstigen Hausmitteln erfolgreich beseitigt werden. Was für die Schäden, auf die unvermutet wimmelnde Silberfischchen hinweisen können, nicht unbedingt gilt, möglicherweise erweisen Silberfischchen mit der Versammlung um bestimmte Bauteile dem Hausherrn wichtige Dienste:

Video-Tipp

Bekämpfung mit der Kartoffel-Falle

Silberfische Kartoffelfalle

In jedem Haushalt finden sich im normalen Vorrat die Mittel zur Bekämpfung einer „akuten Silberfisch-Invasion“:

  • Rohe Kartoffel schälen, in dicke Scheiben schneiden, diese der Länge nach schräg halbieren
  • In die untere Auflage einen kleinen, von außen zugänglichen Tunnel „schnitzen“
  • Ergibt mehrere Kartoffelfallen, in die Silberfischchen hineinkriechen und die sie seitlich besteigen können
  • An Stellen, an denen Silberfischchen gesichtet wurden, auf Papier auf dem Boden auslegen
  • Morgens mit Schüssel und Pinsel durchs Haus gehen und Kartoffelscheiben abbürsten
  • Leere Fallen verrutschen, bis sie die Silberfischchen-Routen kreuzen
  • Silberfischchen auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgen

Die Kartoffel-Falle ist „der Königsweg der Silberfischchen-Bekämpfung“, weil sie mit minimalem Einsatz maximalen Erfolge bringt. Kartoffeln sind fast immer im Haus, die Falle kostet kaum etwas, ist einfach herzustellen, aufzustellen und zu entleeren. Aber Bekämpfen ist nicht das Wichtigste:

Silberfischchen’s Paradies

Auch wenn es Sie nicht die Bohne interessiert, wo sich Silberfischchen wohlfühlen, ist es in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie ein paar Grunddaten kennen:

Die Fischchen wurden ganz naheliegend nach ihrer Form benannt; da den Wissenschaftlern aber schon bewusst war, dass sie gerade keine Fische benennen, heißt die Insektenordnung wirklich „Fischchen“ (und Silberfischchen, nicht Silberfische). Die meisten der rund 470 Fischchen-Arten sind in Tropengebieten unter der Erdoberfläche unterwegs; weil man da ohnehin nicht viel sieht, am liebsten ungestört in der Nacht. Nur eine einzige Art hat sich in Mitteleuropa entwickelt und hätte weitere Arten ausgebildet, wurde aber vorher von tropischen Verwandten überrollt. Die von Menschen mitgeschleppt wurden, frühestens im Zuge der Völkerwanderung und spätestens von den Entdeckern des 15. Jh. Seitdem leben in Abwasserkanälen, Insektenhöhlen, Vogelnestern etc. etwa sechs Arten Fischchen bei uns, die immer wieder einmal Unterstützung durch neue Einwanderer bekommen (April 2017 hat das „Geisterfischchen“ Chemnitz erreicht, siehe www.naturkundemuseum-chemnitz.de/de/forschung/286.html).

Die kaum fingernagelgroßen stromlinienförmigen Körper kommen ohne Flügel aus, trotzdem kann sich ein Silberfischchen blitzflink bewegen, in einer Art Schlängeln unterstützt durch sechs kräftige Beine. Mit denen wandern diese Fischchen in Ihre Wohnräume ein, neben der Tür auch durch Abflussrohre und sämtliche kleine Ritzen, oder passiv als Larve in Gemüse, Blumenerde etc. Alle Fischchen haben nichts gegen Wärme, aber Silberfischchen und Ofenfischchen bestehen am nachdrücklichsten auf ihr tropisches Erbe und bevorzugen die Wärme von Wohn- und Arbeitsräumen. Ofenfischchen brauchen 32 und 37 °C und bleiben in Bäckereien/Großküchen, während Silberfischchen mit einem Temperatur-Range zwischen 22 und 32 °C in Wohngebäuden optimale Temperaturen vorfinden und in Küche, Bad, Keller/Waschküche auch die erforderliche Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 %.

Wenn Wärme und Luftfeuchtigkeit stimmen, brauchen Silberfischchen nur noch Nahrung zu ihrem Glück, die sie im Haushalt reichlich finden. Der wissenschaftliche Name Lepisma saccharina gibt den Hinweis auf die Lieblingsspeise; Saccharin hier nicht für  Süßstoff, sondern vom altgriechischen sakcharon = Zucker entlehnt. Echte Süßschnäbel also, allerdings hat der benennende Herr Linné mit der Beschränkung auf Süßes ein wenig eng gegriffen, tatsächlich fressen Silberfischchen jedes organische Material (das zum größten Teil aus Zuckern besteht, weil Pflanzenfasern meist aus Kohlehydraten und für Chemiker/Biologen alle Kohlehydrate „Zucker“ sind). Menschliche Hautschuppen, Haare, Nagelstaub werden ebenso fleissig verzehrt wie der organische Gehalt des alten Schwammes, tote Insekten oder die Hinterlassenschaften der bis zu vier jährlichen Fischchen-Häutungen.

Kohlenhydrate (Stärke) finden sich im Staub (Bücherregal, Kleiderschrank, Trockner) und wenn es eng wird auch im Tapetenkleister an der Wand; all diese Dinge werden mit den fünf langen Fühlern vorne und hinten am Leib schnell und sicher aufgespürt. Bis es sich an den Tapeten vergeht, hält das Silberfischchen fast ein Jahr ohne Nahrung aus, dann ist es gerade erwachsen und geschlechtsreif und lebt noch 2-4 weitere Jahre, in denen das Weibchen insgesamt nur ca. 150 Nachkommen erzeugt. Eine langsame Vermehrungsrate, weshalb Sie auf ein länger bestehendes Feuchtigkeitsproblem schließen dürfen, wenn Massen von Silberfischen unterwegs sind (unter 25 °C und 50 % Luftfeuchtigkeit ist die Vermehrungsrate = 0).

Spätestens jetzt sollte Ihnen klar sein, dass Bekämpfen der Silberfischchen bei einem größeren Befall nicht die dringendste Maßnahme ist. Mit Kartoffelfallen können Sie ein paar verirrte Silberfischchen umsiedeln, die es sowieso nicht geschafft hätten, in Ihrem Haushalt eine größere Population aufzubauen. Wenn sich andeutet, dass eine größere Population entstehen könnte, ist das Wichtigste  aber sicher das Ergründen der Ursache (dunkle Ecken mit 80, 90 % Luftfeuchtigkeit möchten Sie nicht wirklich auf Dauer in Ihren Wohnräumen haben).

Silberfische

Bevor Sie mit der Bekämpfung starten, sollten Sie die Silberfischchen deshalb so lange genau beobachten, bis sie die feuchte Stelle gefunden haben, die Sie nun erst einmal trocken legen. Die nach Reparatur übrigen Silberfischchen können Sie einfach ihr Leben zu Ende leben lassen, wenn sie nicht sonderlich stören, oder wie folgt bekämpfen:

Ungefährliche Hausmitteln

Wenn die Kartoffeln gerade aus sind, ergeben Küchen-, Vorrats- und Werkzeugschrank noch viele andere Hausmittel:

  • Die Vorliebe für Zucker ergibt eine Fülle von Lockmitteln
  • Zuckerwasser = Zuckersirup, Honig, mit etwas Wasser geschmeidig gerührte Marmelade
  • Ein angefeuchteter Marshmallow oder Weichkaramellbonbon lässt sich zur Silberfischchen-Höhle formen
  • Alle stärkehaltigen Gemüse können als Lockmittel eingesetzt werden
  • Linsen, Bohnen (Limabohnen, Weiße Bohnen, Kidneybohnen), Kichererbsen, Süßkartoffeln, Yamswurzel  enthalten mehr Stärke als Kartoffeln
  • Mehr Stärke ist in Stärkemehl jeder Art, gemahlenen Cornflakes, trockenen, pulverisierte Backwaren (= Kekskrümel aus der Dose)
  • Oder Mehl jeder Art, und selbst rein mineralischen Gips sollen die kleinen Insekten mögen
  • All diese Lockstoffe werden auf Papier oder einem alten Tuch zum Einsammeln/Absammeln serviert
  • Am besten biologisch abbaubares Material, das zusammen mit festgeklebten Silberfischchen entsorgt wird

Fragwürdige Hausmittel

Wie immer kursieren zahlreiche  Hausmittel-Tipps im Netz, die eher zum Seiten füllen denn zum Silberfischchen fangen taugen:

  • Silberfische sollen den Duft von Zitrone und Lavendel nicht mögen
  • Schälchen mit Zitronen- oder Lavendelwasser wären dann ein gutes Repellent (Vergrämungsmittel)
  • Vergrämen bedeutet vertreiben, früher im nach außen undichten Bauernhaus direkt in den Garten vor der Tür
  • Wenn Sie Duftwässer im 3. Stock dicht isolierte Stadtwohnung aufstellen, sollten Sie sich schon fragen, wohin Sie die Silberfischchen vertreiben
  • Nehmen wir an, Sie wohnen neben einer alten Dame, die die zugewanderten Gäste lange nicht bemerkt
  • Dorthin vertriebene Silberfischchen werden sich vermehren, bis das Treppenhaus silbern schillert
  • Der Tipp mit dem zuckerbestreuten doppelseitigen Klebeband überzeugt ebenfalls nicht so recht
  • Wo sich auf Papier mit Zuckersirup fixierte Fischchen ohne nachfolgende Reinigungsarbeit beseitigen lassen
  • Nach Verzehr von Zucker mit Backpulver sollen Silberfischchen platzen
  • Für leicht perverse Zeitgenossen sicher eine verlockende Vorstellung, ABER:
  • Platzen können nur Silberfischchen mit Verdauungstrakt ohne Entsorgungsöffnung
  • Da Silberfischchen dann schon an ihrer ersten Mahlzeit verenden würden, leiden sie offensichtlich nicht an solch einer merkwürdigen Fehlbildung
  • Selbst wenn es so wäre: Möchten Sie wirklich einen Friedhof toter, verfaulender Silberfischchen irgendwo zwischen Wand und Tapete haben?

Als gefährlich erkannte Hausmittel

Schon unter unseren Vorfahren griffen unerschrockene Naturen gerne zu „chemischen Kampfstoffen“. Allerdings hatten die Menschen damals keine Möglichkeit, sich über die Gefahren zu informieren (selbst der aufwendige Gang zur Universitätsbibliothek stand erst in jüngster Zeit allen Bürgern offen), während heute jeder ganz schnell die Toxizität alter Hausmittel ergründen kann.
Wie zum Beispiel:

  • Salmiak (Ammoniumchlorid) soll Silberfischchen vertreiben
  • Mit ca. 12,- € pro kg gegen Kartoffeln ein teures Mittel
  • Außerdem reizend bis ätzend und damit kein Stoff, der offen in Wohnungen herumstehen sollte
  • Ganz genauso sieht es mit Borax aus, einem heute kaum noch eingesetzten Gefahrstoff mit fruchtbarkeitsbeeinträchtigender und fruchtschädigender Wirkung
  • Auch der Einsatz von Kieselgur-Pulver (kristallinem SiO2) sollte besser geschulten Schädlingsbekämpfer vorbehalten bleiben
  • Der feine scharfkantige Staub kann beim Einatmen die Lunge schädigen

Bekämpfung mit käuflichen Insektiziden

Sie haben vermutlich nach Hausmitteln gegen Silberfische gesucht, weil Sie toxische Insektizide nicht gerne einsetzen. Zu Recht, die üblichen Köderboxen enthalten das Nervengift Azamethiphos. Die gerne (z. B. hier: www.schneckenprofi.de/permanent-ungeziefer-koederbox.html) mit „insektizidfreiem Lockstoff“ angepriesene Köderbox von Neudorff enthält zwar kein Nervengift, aber einen aus Bakterien gewonnenen Stoff mit CAS-Nummer (Registrierungsnummer für chemische Stoffe), der in der EU als Insektizid in Pflanzenschutzmitteln zugelassen und ein für Wasserorganismen langfristig schädlicher Gefahrstoff ist.

SilberfischeJoachim K. Löckener, Silberfischchen, frontal, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 3.0
Sebastian Stabinger, Silberfischchen, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 4.0

Wenn jedoch durch die Silberfischchen ein größerer Feuchtigkeits-Schimmel-Schaden aufgedeckt wurde, der vor allem nicht zugängliche Gebäudebereiche betrifft, kann die gesamte Silberfischchen-Population längst Dimensionen erreicht haben, denen mit Hausmitteln nicht mehr beizukommen ist. Dabei geht es weniger darum, die im Zuge der Sanierungsarbeiten freigelegten Massen von Silberfischchen zu vernichten, der größte Teil von ihnen verschwindet vorher im Baustaubsauger. Der betroffene Hausherr muss aber verhindern, dass nach Abschluss der Sanierung Mengen von Silberfischchen schlüpfen und im nunmehr trockenen Bauteil verenden. Hier können Insektizide Sinn machen, wägen Sie ab, was teurer/unangenehmer ist: Erwerb der vorgeschriebenen Schutzausrüstung, eigenes Ausbringen der Insektizide und selbsttätige Sicherung der für eine gewisse Zeit nicht begehbaren Räume oder Beauftragung eines professionellen Schädlingsbekämpfers.

Dem nächsten Befall vorbeugen

Sie können einem Befall mit Silberfischchen nicht sinnvoll vorbeugen.

Wenn in Artikeln zu Silberfischchen Vorbeugemaßnahmen erwähnt werden, geht es meist um Aktivitäten, die mit Vorbeugung nichts zu tun haben: Die Empfehlung, den Haushalt sauber zu halten und besonders das Bad zu reinigen (weil sich hier die meisten Hautschuppen/Haare ablagern), unterstellt Ihnen, Ihre Wohnräume nicht sauber zu halten; das hat nichts mit Vorbeugung zu tun. Auch Risse und Spalten in Bodenfliesen werden von ordentlichen Hauseigentümern nicht erst  zur Vorbeugung eines Silberfischchen-Befalls geschlossen. Wenn geraten wird, mehrmals täglich zu lüften (insbesondere Feuchträume inkl. Keller), mehr Licht in dunklen Räume anzuschalten und nasse Badematten immer sofort im Trockner zu trocknen, will Ihnen vermutlich der Energieverschwender-Teufel einreden, dass das Vorbeugung gegen Silberfischchen sei.

Der Vorschlag, Abflüsse von Waschbecken und Duschen über zu Nacht verschließen und tagsüber regelmäßig heißes Wasser laufen zu lassen, übersteigt normale Hausreinigung und -wartung und kann eventuell sogar ein Silberfisch-Pärchen aus dem Haus halten. Eventuell deshalb, weil Silberfischchen überall in der Umwelt um uns herum leben, häufig auch in der Bausubstanz des Hauses. Ein Pärchen deshalb, weil es nur um die ersten Einwanderer geht, und die können Ihnen ziemlich egal sein: Wenn sonst alles in Ordnung ist, werden es ein paar Silberfische bleiben, die Sie wegsaugen können und an unzugänglichen Stellen mit der Kartoffel-Falle in den Griff bekommen; wenn nicht alles in Ordnung ist, sind die Silberfische angesichts des Schadens, auf den sie aufmerksam gemacht haben, wohl ohnehin ein zweitrangiges Problem.

Tipp:

Mitunter wird vorgeschlagen, sämtliche Fugen und Ritzen mit Acryl oder Silikon zu verschließen, um Silberfischchen die Rückzugsmöglichkeiten zu nehmen. Vergessen Sie’s, das klappt ähnlich gut wie beim teuren Insektengitter, das lt. (provisionsabhängigem) Verkäufer Ihr Haus hermetisch abriegeln soll, nämlich gar nicht.

Wäre auch nicht sinnvoll, sondern eher selbstschädigend, und beugt dem Auftauchen von Silberfischchen im Haus etwa so wirkungsvoll vor wie der Einsatz von Desinfektionsmitteln/Hygienereinigern im Haushalt die Haushaltshygiene verbessert. Gerade die Silberfischchen sind ein Beweis dafür, dass gute Haushaltshygiene nichts mit dem Kauf von Desinfektionsmitteln oder Hygienereinigern zu tun hat, denn:

Silberfischchen: Vor allem im „super hygienischen Haushalt“ ein Problem

Die Anführungsstriche deuten es schon an, der „super hygienische Haushalt“ ist auch bei Dauereinsatz von Desinfektionsmittel/Hygienereinigern nur vermeintlich besonders hygienisch, tatsächlich kann die stark frequentierte siebenköpfige Studenten-WG in puncto Keimbelastung gut mithalten (www.planet-wissen.de/gesellschaft/sauberkeit/hygiene/pwieuebertriebenehygiene100.html).

Bei der Studenten-Wohngemeinschaft ist allerdings die Chance größer, dass auch ein paar Forficula auricularia (Gemeine Ohrwürmer) und viele Spinnen zu finden sind, beides Fressfeinde der Silberfischchen, die im Nu „klar Schiff“ machen. Das schaffen die aggressiven Putzmittel des „reinlichen Haushalts“ nicht, dafür schädigen sie die Umwelt und die gesamte Menschheit, indem sie Krankheitserreger widerstandsfähiger machen (eine ernste Gefahr für unsere Gesundheit, die die Werbung „zu erwähnen vergisst“).

Schädling oder Nützling?

In den vergangenen Jahrzehnten ist ein steiler Anstieg von Allergien und Sensivitäten zu beobachten, der immer wieder zu Medienberichten führt, die vor Schwächung des Immunsystems durch Reizarmut warnen. Das Bundesgesundheitsministerium versucht schon lange, die Bürger durch Kampagnen vor Selbstschädigung durch übertriebene Hygiene zu bewahren, siehe zum Ganzen z. B. www.sz-online.de/ratgeber/allergie-mobil-kommt-nach-dresden-522700.html oder www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-03/hygiene-gesundheit-immunsystem.

Zu den in diesem Zusammenhang immer wieder beschworenen „verschiedenen Umwelteinflüssen, die auf Bauernhöfen unser Immunsystem trainieren“, gehört auch die ganze Kleintier-Brigade, die gelegentlich den Weg in unsere Häuser findet. Dieser Trainingseffekt wäre für sensible Menschen allein ein guter Grund für entspannten Umgang mit Silberfischchen; die kleinen Flitzer können Allergikern aber auch tatsächlich helfen, zu ihrer Nahrung gehören nämlich auch die Hausstaubmilben.

Silberfische
Wesn, Silberfischchen in Klebefalle (Köder), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Wenn ein Schimmelbefall auf Entdeckung wartet, fungieren Silberfischchen nicht nur als wichtiges Warnsignal, sondern bekämpfen sogar den Schimmel, da Schimmelpilze auf ihrem Speiseplan stehen (und noch in Wandregionen vertilgt werden, die Anti-Schimmel-Sprays nicht erreichen).

Fazit

Die Einstufung als Schädling oder Nützling ist müßig – wir leben mit Aber-Milliarden Lebewesen in einem Ökosystem, von denen der größte Teil weit unterhalb unserer Wahrnehmungsgrenze existiert. Sicher ist: Die Ausrottung alles Lebens um uns würde auch den Menschen vernichten; viele in ihren Folgen nicht absehbare menschliche Eingriffe schädigen die Menschheit genug; wer länger überleben will, hat die besten Chancen, wenn er jedes Wesen in seiner Umwelt in Ruhe leben lässt, solange es sich nicht als gefährlich erweist. Silberfischchen sind nicht gefährlich, weder als Krankheitsüberträger noch in hygienischer Hinsicht, sie beißen und stechen auch nicht und verspritzen kein Gift. Vereinzelte Silberfischchen in der Wohnung dürfen Sie deshalb schlichtweg ignorieren (und vereinzelte Medien, die beim Silberfischchen das Thema Meldepflicht aufbringen, die selbstverständlich nicht gegeben ist, wegen ungerechtfertigter Panikmache gleich mit).

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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