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Sharonfrucht anbauen – so ziehen Sie Kaki-Pflanzen aus Samen

Wer es bei Pflanzen gerne exotisch mag, der wird von der Sharonfrucht begeistert sein. Der dekorative Kakibaum findet auch in den hiesigen Breitengraden immer mehr Anhänger. Eine Freilandpflanzung ist nur in sehr mildem Klima möglich, da die Pflanze nicht winterhart ist. Daher wird sie in den hiesigen Breitengraden in der Regel im Kübel kultiviert. Samen für die eigene Aufzucht werden im Handel geboten. Mit dem richtigen Know-How ist dies gar nicht schwer.

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Samen gewinnen

Leider finden sich in den Kaki-Früchten, die in den hiesigen Supermärkten zum reinen Verzehr angeboten werden, in der Regel keine Samen. Diese wurden für den einfacheren Verzehr und den größeren Genuss hinausgezüchtet. Doch ab und an kann es durchaus sein, dass eine Frucht dennoch Samen besitzt. Allerdings ist es einfacher, wenn die Sharonfrucht selbst aus Samen gezogen werden soll, diese im gut sortierten Gartenfachhandel oder online über das Internet zu besorgen. Wer jedoch bereits einen eigenen Kakibaum besitzt, der kann sich in den hier gebildeten Früchten durchaus über neue Samen freuen. So sehen die Samen aus:

  • kastanienbraune Farbe
  • mandelförmig
  • die Samen sind etwa einen Zentimeter groß
Tipp:

Wurden in einer Kakifrucht wirklich Samen gefunden, dann können diese nach dem Verzehr des Fruchtfleischs sofort für die eigene Anzucht genutzt werden. Hierzu werden sie insgesamt vom Fruchtfleisch befreit und zügig in die Erde gesetzt.

Vorbereitung

Wurden Kakisamen in der Frucht gefunden, im Handel gekauft oder im Internet bestellt, dann sollten diese so schnell wie möglich in die Erde. Die gekauften Samen sind bereits fertig gereinigt, solche, die in gekauften oder selbst gezogenen Früchten gefunden wurden, müssen noch insgesamt vom Fruchtfleisch gereinigt werden. Dann wird weiter wie folgt vorgegangen:

  • eine Schüssel mit lauwarmen Wasser
  • Samen hineingeben
  • einen Tag einweichen
  • erst dann in das Keimsubstrat geben

Die Samen werden in den Anzuchttopf gegeben, diese sollten nicht zu dicht beieinander liegen. Ansonsten könnten sich die nach der Keimzeit gebildeten Wurzeln ineinander verfangen und beim späteren Umpflanzen beschädigt werden. Die Samen werden etwa einen Zentimeter tief in die Erde gedrückt und mit dem Cocos-Substrat leicht überdeckt.

Substrat für die Keimung

Sharonbaum - Kaki

Für das Ankeimen der Samen der Sharonfrucht wird ein spezielles Substrat benötigt. Dieses ist nur für die Keimzeit vorgesehen, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Bewährt hat sich hierfür Cocos-Substrat, das fertig im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich ist. Damit sich keine Keime, Pilze oder Schädlinge in dem fertigen Substrat befinden, was leider bei gekaufter Erde häufiger vorkommt, sollte dieses vor der Nutzung wie folgt vorbereitet werden:

  • feuerfeste Glasschlüssel mit Deckel
  • Substrat einfüllen
  • dieses sollte leicht feucht sein
  • für mindestens 15 Minuten erhitzen
  • auf 160° im Backofen oder der Mikrowelle
  • Gefäß nicht fest verschließen
  • durch den Wasserdampf würde der Deckel explodieren
  • Deckel jedoch leicht auflegen
  • sonst entweicht zu viel Wasserdampf

Ist das Substrat nach der Erhitzung wieder vollständig abgekühlt, wird es in die Anzuchttöpfe für die weitere Verwendung zur Nutzung für die Keimung der Kakisamen gefüllt.

Standort für Keimzeit

Wurden die Samen in dem Substrat eingesetzt, dann heißt es warten. Das Gefäß benötigt vor allem einen sehr warmen Platz, der jedoch nicht zwingend hell sein muss. Doch auch, wenn die Temperaturen für die Keimung bis zu 40° Celsius betragen dürfen, ist ein Platz direkt auf der Heizung hierfür nicht geeignet. So sollte während der Keimzeit der Standort wie folgt aussehen:

  • an einen sehr warmen Ort stellen
  • geeignet ist hierfür der Heizungsraum
  • ein Platz an der Warmwasserabzweigung einer Heizung
  • gibt es oft auch in Mietshäusern im Keller
  • beheizbares Zimmergewächshaus
  • warmer Wintergarten

Bevor der passende Standort hier gefunden wird, sollte der ausgewählte Raum vorab mit einem Thermometer mindestens einen Tag lang, also 24 Stunden beobachtet werden, ob die Temperatur stetig im gewünschten Rahmen bleibt.

Tipp:

Wurde gar kein passender Standort für solche warmen Temperaturen gefunden und steht auch kein beheiztes Zimmergewächshaus zur Verfügung, dann kann auch mit einer Wärmelampe, die direkt auf den Topf gerichtet wird, nachgeholfen und die passende Wärme erreicht werden.

Keimzeit

Wurde der passende Standort für das Gefäß mit der Keimerde sowie den Samen gefunden, dann muss während der Keimzeit auch einiges beachtet werden, damit sich hieraus neue kleine Kakibäume entwickeln können. So muss das Substrat gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne jedoch zu viel Wasser zu geben. Denn dies hätte zur Folge, dass die Kakisamen faulen könnten und eine Keimung somit unmöglich wird. Weiterhin ist während der Keimzeit die durchaus auch etwas länger dauern kann, das Folgende zu beachten:

  • über Anzuchttopf Plastiktüte stülpen
  • so hält sich die Feuchtigkeit besser
  • alternativ bei PET-Flasche Hals abschneiden
  • bei passender Größe des Topfes umgekehrt überstülpen
  • Anzuchttopf täglich lüften
  • sonst bildet sich Schimmel auf der Erde
  • nach ein bis vier Wochen zeigen sich erste Wurzeln
  • dies ist abhängig von der Bodentemperatur
  • je wärmer es ist, desto schneller bilden sich Wurzeln
Tipp:

Wird ein Zimmergewächshaus genutzt, dann ist hierin genügend Luftzirkulation, eine Schimmelbildung auf der Erde ist dann in der Regel nicht zu befürchten.

Anzucht

Sharonfrucht anbauen - Kaki-Pflanzen aus Samen

Nachdem die Samen erfolgreich gekeimt sind, folgt die Anzucht. Um nun gut zu gedeihen und wachsen zu können, benötigt die Sharonfrucht ein anderes Substrat, als das, welches während der Keimzeit genutzt wurde. So wird nun eine nährstoffarme und lockere Erde benötigt, hier kann durchaus Anzuchterde genutzt werden. Auch diese sollte vorab so weit erhitzt werden, dass sich keine Keime oder Schädlinge mehr hierin befinden können. Die Anzuchterde kann auch mit einem Teil Cocos-Substrat gemischt werden. Falsch ist es jedoch, die Samen nach der Keimung in dem Keimsubstrat weiterhin zu belassen. So sollte nach dem Feststellen der ersten Wurzelbildung wie folgt vorgegangen werden:

  • Anzuchterde in kleine Töpfe füllen
  • alternativ eine Anzuchtschale nutzen
  • Samen mit Wurzeln vorsichtig dem Cocos-Substrat entnehmen
  • kleines Loch in frische Erde bohren
  • Samen hineinlegen
  • Wurzeln müssen nach unten ragen
  • etwa einen Zentimeter mit Erde bedecken
Tipp:

Wird der Samen mehr als einen Zentimeter tief in die Erde gesteckt, dann kann es passieren, dass der Keimling es nicht schafft, die Samenkapsel aus der Erde zu drücken. Gelingt dies dem Keimling aufgrund von zu viel Erde nicht, dann wird sich hieraus keine neue Sharonfrucht bilden.

Standort für die Anzucht

Für die Anzucht wird nun wieder ein warmer Standort empfohlen, ähnlich wie bei der Keimzeit. Allerdings ist es nun ideal, den Anzuchttopf nicht nur warm, sondern auch hell zu stellen. Denn sobald sich die ersten Keimlinge über der Erde zeigen, benötigen sie Helligkeit. So sind die folgenden Standorte nun ideal:

  • nicht auf Heizung stellen
  • hier kann es zu warm werden
  • beheiztes Zimmergewächshaus ist ideal
  • ansonsten an einem hellen Fenster
  • mit Wärmelampe den Temperaturausgleich schaffen
  • niemals in die direkte Sonne setzen
  • die Keimlinge verbrennen sonst sofort
  • eine Anzucht würde dann nicht mehr gelingen
Tipp:

Erst wenn der Kakibaum herangewachsen und älter geworden ist, sollte er langsam an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden.

Gießen

Der Keimling benötigt viel Feuchtigkeit, wobei Staunässe unbedingt vermieden werden sollte. Auch kann es passieren, wenn mit einer Gießkanne Wasser auf den Anzuchttopf gegeben wird, dass der Keimling hiervon weiter unter die Erde gespült wird, was dem weiteren Wachstum schaden könnte. Daher wird hier viel Fingerspitzengefühl benötigt. Beim Wässern sollte daher auf das Folgende unbedingt geachtet werden:

  • wenn mit Gießkanne nur mit kleiner Öffnung
  • vorsichtig das Wasser am Rand es Topfes einlaufen lassen
  • niemals direkt auf oder neben den Keimling
  • die nasse Erde könnte diesen ansonsten bedecken
  • der Keimling hätte dann keine Chance, nach oben zu wachsen
  • Idealerweise wird die Erde nur besprüht
  • hierzu mit Wasser aus der Sprühflasche Erde bestäuben

Düngen

Die ersten Wochen der Anzucht wird der Keimling nicht gedüngt. Denn die kleinen, jungen Pflanzen versorgen sich selbst noch aus dem Samenkern. Doch nach zwei Monaten sollte mit der ersten Düngung begonnen werden:

  • handelsüblichen Flüssigdünger nutzen
  • einmal pro Woche mit dem Gießwasser
  • immer nur ein Viertel der empfohlenen Menge
  • ansonsten erfolgt eine Überdüngung der kleinen Pflanze
Sharonfrucht anbauen - Kaki-Pflanzen aus Samen

Sharonfrüchte können das ganze Jahr über aus Samen angezogen werden, da sie hierfür warm stehen müssen und deshalb an einem geschützten Ort sind. Jungpflanzen, die gerade aus einem Keim entstanden sind, wachsen daher auch im Winter weiter und benötigen in dem ersten Jahr keine Winterruhe. Daher wird auch im Winter weiter gedüngt, wenn die Pflanze an einem warmen und hellen Platz steht.

Umtopfen

Die Jungpflanze kann so lange in ihrem Anzuchttopf verbleiben, bis der Ballen vollständig durchgewurzelt ist. Dann ist es jedoch Zeit, die Sharonfrucht in ein neues, größeres Gefäß umzutopfen, mit dem sie dann an den ausgesuchten, endgültigen Standort umziehen kann. Hierbei sollte noch auf Folgendes geachtet werden:

  • der Kakibaum verträgt keine Staunässe
  • daher Drainage über dem Abflussloch anlegen
  • Steine, Kies oder Tonscherben nutzen
  • hierüber Pflanzenvlies
  • vorbereitete Erde zur Hälfte einfüllen
  • Pflanze dem Anzuchttopf entnehmen
  • vorsichtig einsetzen
  • restliche Erde einfüllen
  • gut angießen

Für die weitere Kultivierung der neu herangezogenen Sharonfrucht wird ein lehmiger und leicht saurer Boden gewählt, der gut wasserdurchlässig ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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