Seerosen überwintern – Pflege von Teichpflanzen im Winter
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In vielen Gärten stellt der Gartenteich ein wichtiges gestalterisches Element dar, welches seine Wirkung jedoch erst durch die richtige Bepflanzung entfaltet. Im Handel sind eine Vielzahl an Wasser- und Sumpfpflanzen erhältlich, von denen jedoch nicht alle die kalte Jahreszeit schadlos überstehen. Ob Seerosen und andere Gewächse tatsächlich winterhart sind hängt nicht nur von ihrer Herkunft, sondern auch von der Wassertiefe ab.
Je tiefer der Gartenteich, desto einfacher die Überwinterung
Ein natürlich gestalteter Gartenteich besteht aus drei verschiedenen Zonen, die mit verschiedenen Arten von Teichpflanzen besetzt werden und zudem während der Wintermonate unterschiedlich behandelt werden. Grundsätzlich gilt die Regel: Je tiefer der Gartenteich bzw. ein bestimmter Bereich, desto leichter gelingt die Überwinterung. Gewässer von mehr als 160 Zentimeter Tiefe frieren selten bis nie bis auf den Grund zu, stattdessen herrschen hier selbst bei Außentemperaturen von mehr als minus zehn Grad Celsius noch Plusgrade vor. Aus diesem Grund überwintern Fische, aber auch viele Schwimmpflanzen hier leichter. Pflanzen aus der Sumpf- bzw. Flachwasserzone müssen dagegen, je nach Art und Sorte, während der Wintermonate besonders geschützt werden.
So überwintern Sie Wasserpflanzen aus Miniteichen
Umgekehrt gilt natürlich aus, je niedriger der Wasserstand, desto gefährlicher ist es für die Wasserpflanzen. Mini-Gartenteiche, die manchmal in Kübeln und Pflanzgefäßen wie beispielsweise einer Zinkwanne eingerichtet und bepflanzt werden, frieren bei Frost sehr schnell bis auf den Grund durch. In der Folge sterben selbst diejenigen Wasserpflanzen ab, die als einheimische Arten an Frost gewöhnt sind. Problematisch ist allerdings, wenn die Rhizome der Seerosen ebenfalls durchfrieren und die Pflanze nicht mehr mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen können. Daher gilt für Miniteiche: Überwintern Sie diesen immer frostfrei, aber kühl bei Temperaturen von weniger als zehn Grad Celsius. Sollte das Gefäß zu groß und / oder zu schwer sein, können Sie auch das Wasser bis auf wenige Zentimeter ablassen oder die Pflanzen mitsamt Körbchen einzeln gesetzt in Eimer oder größere Pflanzgefäße überwintern.
Nicht alle Seerosen sind winterhart
Weltweit gibt es etwa 50 verschiedene Arten von Seerosen, von denen viele in unseren Breitengraden heimisch sind. Andere wiederum stammen aus den Tropen und würden draußen im Gartenteich einen kalten Winter nicht überstehen. Einheimische und damit winterharte Seerosen überwintern Sie am besten wie folgt:
- Absenken auf eine Wassertiefe von mindestens 60 Zentimeter Tiefe
- manche Arten auch bei einem bis anderthalb Metern Tiefe
- Entfernen abgestorbener und verfaulter Pflanzenteile im Herbst
Befindet sich eine winterharte Seerose in einem sehr kleinen, weniger als 60 Zentimeter tiefen Teich, so sollten Sie sie entweder in einen tieferen Teich umsetzen oder aber im Haus frostfrei und kühl überwintern. Auch bei den winterharten Arten dürfen die Rhizome nicht durchfrieren, anderenfalls treibt die Seerose im Folgejahr nicht mehr so prächtig aus.
So überwintern winterharte Teichpflanzen
Auch viele andere typische Teichpflanzen sind bei uns heimisch und haben ihre ganz individuellen Taktiken zur Überwinterung entwickelt. Manche – beispielsweise Rohr – sind von vornherein extrem frostfest und benötigen keinen speziellen Schnitt, sie sollten lediglich im Frühjahr vor dem Austrieb zurückgeschnitten werden. Andere dagegen, etwa die Krebsschere, sinken im Spätherbst dagegen auf den Teichgrund, überwintern dort und tauchen im Frühjahr von allein wieder auf. Damit diese Arten den Winter überstehen, sollte der Teich allerdings tiefer als 60 Zentimeter sein. Viele Teichpflanzen bilden im Herbst so genannte Winterknospen aus, aus denen sie im Frühjahr schließlich neu austreiben. Diese Arten, wozu beispielsweise die Wasserpest gehört, dürfen aus diesem Grund ab August nicht mehr zurückgeschnitten werden – mit einem späten Rückschnitt würden Sie die Winterknospen entfernen und somit einen erneuten Austrieb verhindern.
Gartenteich auf den Winter vorbereiten
Damit Ihre winterharten Teichpflanzen die kalte Jahreszeit so gut wie möglich überstehen, sollten Sie nicht nur die Pflanzen, sondern auch den ganzen Gartenteich im Herbst winterfest machen. Dazu gehören folgende Arbeiten:
- Wasserpumpe leer laufen lassen und frostfrei überwintern
- sämtliches Laub von der Wasseroberfläche entfernen
- kranke und faulige Pflanzenteile mit einer Teichschere entfernen
- auch diese aus dem Teich entfernen
- zu dichte Pflanzenbestände auslichten
- Röhricht auslichten
- Faulschlamm mit Teichschlammsauger oder Schöpfeimer entfernen
- gegebenenfalls Eisfreihalter einsetzen
Empfindliche Teichpflanzen richtig überwintern
Nicht winterharte, tropische Teichpflanzen gehören noch vor dem ersten Frost ins Haus umgesiedelt. Sie überwintern, ebenso wie nicht winterharte Seerosen, frostfrei, aber kühl bei maximal 10 °C. Diese Arten dürfen erst nach den Eisheiligen im Mai wieder ins Freie, müssen dann aber zunächst langsam wieder an die Sonne gewöhnt werden. Darüber hinaus sind viele Pflanzen aus der Sumpfzone nur bedingt winterhart. Sie können draußen bleiben, sollten jedoch ins tiefere Wasser umgesetzt werden. Hier überstehen sie auch Temperaturen von minus 10 Grad Celsius und mehr problemlos.