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Seekanne im Teich einpflanzen: Anleitung | Pflege von A-Z

Mit unorthodoxem Wachstum bereitet die Seekanne Hausgärtnern beim Pflanzen im Gartenteich Kopfzerbrechen. Blätter und Blüten thronen oberirdisch an flutenden, meterlangen Stängeln. Unter der Wasseroberfläche wurzelt die Schwimmblattpflanze teilweise im Teichgrund. Diese Anleitung erklärt praxisbezogen, wie Sie die heimische Wasserpflanze richtig einpflanzen. Ein detaillierter Leitfaden beleuchtet die vorbildliche Pflege von A-Z.

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Wissenswertes

Mit grün-glänzenden, rund geformten Blättern und strahlenden gelben Blüten erinnert die Seekanne an eine Seerose. Tatsächlich zählt die heimische Wasserpflanze zu den Fieberkleegewächsen mit robuster Winterhärte. Stehende und mäßig fließende Gewässer mit sauberem Wasser sind ihr Revier. Wo sich Seekannen gut aufgehoben fühlen, erobern sie ihr Revier über und unter dem Wasser. Bis zu 150 Zentimeter lange, flutende Stängel tragen zahlreiche sattgrüne Schwimmblätter. Im Sommer gesellen sich von Juni bis September gelbe Blüten hinzu. Die Blattstiele reichen zumeist bis zum Teichgrund, um dort zu verwurzeln. Auf den Blattunterseiten sitzen unzählige Hydropoten, die sich als emsige „Wassertrinker“ nützlich machen. Unablässig filtern die winzigen Drüsen überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser und entziehen lästigen Algen die Lebensgrundlage.

In freier Natur hat die Seekanne sich rar gemacht. Größere Vorkommen sind noch anzutreffen entlang der Donau und in der Oberrheinischen Tiefebene. Im übrigen Mitteleuropa sind die Schwimmblattpflanzen so selten geworden, dass sie unter Naturschutz stehen. Ein Grund mehr für den umweltbewussten Hausgärtner, mindestens eine Seekanne in seiner privaten Wasserwelt zu pflanzen und auf diesem Weg beizutragen zum Erhalt der charismatischen Teichpflanze.

Standort und Teichgröße

Am sonnigen bis halbschattigen Standort zeigen sich Seekannen in Bestform. Unter schattigen Rahmenbedingungen eines kühlen Weihers werden Sie nach den aparten Sternenblüten und formschönen Blättern vergeblich Ausschau halten. Ihre nützliche Funktion als natürlicher Algenvernichter können die Pflanzen in lichtarmen Lagen ebenfalls nicht erfüllen. Da die prächtigen Wasserschönheiten zur Bildung raumgreifender Ausläufer neigen, sollte die Wasserfläche deutlich über einen Mini-Teich hinausgehen. Ein mittlerer Teich zwischen 5 und 15 Quadratmetern und 60 bis 80 Zentimetern Tiefe offeriert Seekannen ausreichend Kapazität für ein prachtvolles Wachstum mit üppiger Blütezeit.

Tipp:

Seekannen sind hervorragende Problemlöser, um einen vollsonnigen Teich auf natürliche Weise zu beschatten. Die schwimmenden Sonnenanbeter fangen mit ihren dekorativen Blättern das Sonnenlicht gerne ein. Davon profitieren weniger sonnenverliebte Pflanzen und Tiere im Gartengewässer.

Wasserqualität

Seekannen - Nymphoides

Bevor Sie junge Seekannen einpflanzen, stellen Sie bitte die Wasserqualität auf den Prüfstand. Der schutzwürdige Seltenheitswert ist nicht zuletzt auf einen ungeeigneten Härtegrad und zu hohen pH-Wert unserer Gewässer zurückzuführen. So sollte das ideale Teichwasser beschaffen sein:

  • Leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6 und 7
  • Weiches Wasser mit einem Härtegrad unter 10° dH

In Gartencentern und Shops für Teichzubehör sind Wassertests erhältlich, die einfach anzuwenden sind. Führen Sie den preisgünstigen und unkomplizierten Test bitte auch dann durch, wenn das Wasser klar und sauber ist. Die beiden genannten Kriterien sind essenziell für ein vitales Wachstum und mit bloßem Auge nicht herauszufinden.

Bodenbeschaffenheit

Erst in Kombination mit der richtigen Bodenbeschaffenheit wird Ihre Wasserwelt die Zustimmung einer Seekanne erhalten. Ein anmooriger bis mooriger Teichgrund bietet den Rhizomen ideale Rahmenbedingungen, wenn er zugleich nährstoffreich und humos strukturiert ist.

Pflanzen

Beste Pflanzzeit für Seekannen ist im Frühling, wenn Teichwasser und Flachwasserzone vollständig aufgetaut sind. Vorgezogene Jungpflanzen befinden sich zumeist im Anzuchttopf, der für eine sachkundige Pflanzung nicht geeignet ist. Für diesen Zweck stehen spezielle Pflanzkörbe bereit zum perfekten Einpflanzen von Teichpflanzen. Fernerhin punkten die praktischen Körbe mit dem Vorteil, dass sie das Wachstum raumgreifender Seekannen-Ausläufer im Zaum halten. Obschon die heimischen Wasserpflanzen in der Flachwasserzone eingesetzt werden, wandern sie im weiteren Verlauf zielsicher in Regionen mit einer Wassertiefe von 80 bis 100 Zentimetern. Umtopfen und Einpflanzen gehen somit Hand in Hand, wenn Seekannen Einzug halten in den Gartenteich. So gehen Sie Schritt für Schritt vorbildlich vor:

  • Pflanzkorb befüllen mit Wasserpflanzensubstrat oder Moorbeeterde
  • Jungpflanze austopfen und mittig einpflanzen unter Wahrung der bisherigen Pflanztiefe
  • Auf dem Substrat kalkfreien Kies ausbreiten zum Schutz gegen Ausschwemmung

Positionieren Sie den Pflanzkorb auf dem Grund der Flachwasserzone. In diesem Bereich ist das Wasser zwischen 20 und 40 Zentimeter tief. Verankern Sie den Korb nicht. Nach einer Übergangsphase der Akklimatisierung sucht sich die selbstbewusste Schwimmblattpflanze ihren Lieblingsplatz in Eigenregie. Ist dieser Prozess nicht in Ihrem Sinn, fixieren Sie den Pflanzkorb sogleich in der artkonformen Wasserzone ab 60 Zentimetern Tiefe.

Tipp:

Vergesellschaften Sie Seekannen mit Wasserpflanzen, die ähnliche Ansprüche stellen. Gemeinsam mit Rohrkolben (Typha), Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) und Hechtkraut (Pontederia cordata) gestalten Sie ein abwechslungsreiches und naturnahes Erscheinungsbild Ihrer Wasserwelt.

Düngen

Düngen steht für Seekannen nur selten auf dem Pflegeprogramm. Die malerische Teichpflanze bezieht aus gleich zwei natürlichen Quellen ihre Nährstoffe. Mit langen, schlanken Rhizomen durchwurzelt sie den nahrhaften Bodengrund, wo sich kontinuierlich abgestorbene Pflanzenteile, Kleinstlebewesen und Exkremente von Fischen in wertvollen Humus umwandeln. Die mit Hydropoten ausgestatteten Blattunterseiten entziehen dem Wasser reichlich Nährstoffe, um daraus im Pflanzeninneren Energiereserven anzulegen. Gut ausbalanciertes Teichwasser erübrigt somit eine ergänzende Nährstoffzufuhr, wie sie für herkömmliche Gartenstauden gang und gäbe ist.

Vergilbte Blätter, kümmerliches Wachstum und spärliche Blütentracht signalisieren hingegen Mangelerscheinungen. In diesem Ausnahmefall profitiert die leidende Seekanne von einem speziellen Flüssigdünger für Wasserpflanzen. Verabreichen Sie den Dünger nur eine begrenzte Zeit, um keine unerwünschte Algenblüte auszulösen. Klingen die Mangelerscheinungen ab, stellen Sie die ergänzende Nährstoffzufuhr zeitnah ein.

Schneiden

Einpflanzen im ausbruchsicheren Pflanzkorb alleine reicht nicht immer aus, um die Wuchskraft von Seekannen einzudämmen. Breiten sich die Ausläufer unkontrolliert auf der Wasseroberfläche aus, notieren Sie einen Rückschnitt auf dem Pflegeplan. Die gutmütige Schnittverträglichkeit erlaubt jeden erwünschten Schnittumfang. Größere Schnittwunden bepudern Sie mit Holzkohlepulver oder Urgesteinsmehl zur Desinfizierung. Indem Sie regelmäßig abgestorbene Blätter und verwelkte Blüten entfernen, erstrahlt die schwimmende Schönheit stets mit gepflegtem Erscheinungsbild.

Überwintern

Seekannen - Nymphoides

Vor Wintereinbruch entledigen sich Seekannen ihrer Blätter und ziehen sich auf den Teichgrund zurück. Dank winterharter Rhizome überdauern die heimischen Wasserpflanzen die kalte Jahreszeit unbeschadet. Erst im Frühling treiben aus dem Wurzelstock zunächst die langen, dünnen Blattstiele aus. Schwimmblätter sprießen erst kurz vor Beginn der Blütezeit im Juni. Dieser Prozess ist nicht angewiesen auf besondere Vorkehrungen für die Überwinterung. Damit die abgestorbene Blattmasse das natürliche Gleichgewicht im Wasser nicht beeinträchtigt, keschern Sie welkes Laub regelmäßig ab.

Vermehren

Die Vermehrung von Seekannen gelingt nach generativer und vegetativer Methode gleichermaßen. Schon ein Exemplar im Gewässer reicht aus, um eine ganze Schar prächtiger Nachkommen zu züchten. Beide Vorgehensweisen werden im Folgenden näher erläutert.

Aussaat

Streben Sie eine größere Anzahl neuer Seekannen an, bietet sich die Aussaat von Samen an. Langes Rätselraten über das endgültige Resultat erübrigt sich in diesem Fall, da es sich um eine reine Art handelt und nicht um eine Kombination verschiedenartiger Elternpflanzen. Im Herbst gibt eine Nymphoides peltata zahlreiche bewimperte Samen frei, die in Fruchtkapseln unter Wasser gereift sind. Jeder Samen ist ausgestattet mit kleinen Luftkammern, damit er auf der Wasseroberfläche schwimmen kann. Wahlweise sammeln Sie das Saatgut ein oder erwerben es im Fachhandel. So gelingt die Aussaat:

  • Wasserdichte Saatschale befüllen mit Moorbeeterde oder kalkarmer Anzuchterde
  • Samen im kurzen Abstand 1 bis 2 cm tief ins Substrat drücken und mit Anzuchterde übersieben
  • Substrat leicht andrücken mit einem flachen Brettchen
  • Kalkfreies Wasser einfüllen bis 1 cm über der Erdoberfläche
  • Am halbschattigen Standort bei 18 bis 22 Grad Celsius aufstellen
  • Wasserhöhe in der Schale regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls nachfüllen

Innerhalb von zwei bis vier Wochen setzt die Keimung ein, erkennbar als grüne Blattspitzen, die durch die Erde brechen. Wachsen Ihre Zöglinge über die Wasseroberfläche hinaus, ist es an der Zeit, sie zu vereinzeln in ein Töpfchen mit Wasserpflanzenerde. Stellen Sie die Töpfe in eine mit weichem Wasser gefüllte Schale, bis im Frühling die Pflanzzeit beginnt.

Verweigern Samen die Keimung, bringt ein Kältereiz das Wachstum in Gang. Zu diesem Zweck stellen Sie das Saatgut für vier bis sechs Wochen auf den winterlichen Balkon, geschützt durch eine transparente Haube. In Regionen mit strengen Wintern unterziehen Sie das Saatgut im Gemüsefach des Kühlschranks dem erforderlichen Kältereiz. Bei 0 bis 4 Grad Celsius lassen die Keimblätter nicht lange auf sich warten.

Teilung

Unkomplizierter gelingt die Vermehrung von Seekannen über den Weg der Teilung. Beste Zeit ist im Frühjahr, nach dem Ende der Hauptfrostperiode. Holen Sie die Mutterpflanze samt Pflanzkorb aus dem Wasser. Daraufhin nehmen Sie das Rhizom in die Hand, um Erde, Steine und abgestorbene Wurzeln zu entfernen. Den gereinigten Wurzelstock zerteilen Sie mit Spaten, Messer oder Schere in mehrere Segmente mit einer Länge von 10 bis 20 Zentimetern. Nunmehr können Sie jedes Teilstück in einen gesonderten Pflanzkorb einpflanzen und am gewünschten Standort ins Wasser setzen.

Krankheiten und Schädlinge

Seekannen - Nymphoides

Über Krankheiten werden Sie an einer Seekanne in der Regel nicht zu klagen haben. Unter den Schädlingen nehmen Seerosen-Blattläuse (Rhopalosiphum nymphaea) dreist andere Schwimmblattpflanzen ins Visier und verschonen auch Seekannen nicht. Erkennbar ist der Befall an hellen Flecken auf den Blättern sowie gekräuselten Blatträndern infolge von Saugschäden. Auffälliger als die Symptome sind freilich die Läuse selbst. In Heerscharen besiedeln die 1-2 mm kleinen, schwarzen bis dunkelgrünen Insekten Laub und Stängel. Fatalerweise scheiden Blattläuse Honigtau aus, der Schwärzepilzen als Angriffsfläche dient und die Blattporen verstopft. Die Bekämpfung mit chemischen Insektiziden verbietet sich aufgrund der Gefährdung des Fisch- und Kleinstlebewesenbestands im Teich. Vollkommen wehrlos stehen Sie dennoch nicht der Läuse-Invasion gegenüber.

So handeln Sie richtig:

  • Betroffene Pflanzenteile mit scharfem Wasserstrahl abspritzen
  • Ober- und Unterseiten der Blätter behandeln
  • Von erreichbaren Blättern die Läuse abstreifen
  • Bekämpfungsmaßnahmen über einen Zeitraum von einer Woche täglich wiederholen

Über gute Erfolge berichten Seekannen-Gärtner durch den Einsatz von Schachtelhalmbrühe. Das rein natürliche Mittel können Sie im Fachhandel als Fertiglösung erwerben oder selbst herstellen. Wenden Sie die Spritzbrühe alle 5 bis 10 Tage an, bis keine Blattläuse mehr zu entdecken sind.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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