Pflege der Sedum-Arten sieboldii, kamtschaticum & morganianum
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Die niedrig wachsende Gartenstaude Sedum sieboldii, bekannt als Oktober-Fetthenne, blüht erst im Herbst, wenn alle anderen Pflanzen bereits verblüht sind. Ein hübscher Spätsommerblüher ist die Sedum kamtschaticum. Die auch als Kamtschatka-Fettblatt bekannte Polsterpflanze verzaubert Beete flächig mit ihren gelben Sternchenblüten. Die Sedum morganianum hingegen ist eher etwas fürs Zimmer. Als Ampelpflanze kommt diese Schlangen-Fetthenne besonders gut zur Geltung. Alle drei Dickblattgewächse sind anspruchslos in der Pflege, blühen unermüdlich und können lange Zeit ohne Wassergaben überleben.
Sedum sieboldii
Die langlebige schöne Gartenstaude Sedum sieboldii wird auch Oktoberle oder Oktober-Fettblatt genannt. Anfang Herbst fängt diese sukkulente Staude an zu blühen. Sie bildet ballförmige, sogenannte Trugdolden, mit kleinen, rosafarbenen Sternchen aus. Die dickfleischigen Blätter sind klein, rundlich und blaugrün, oft mit einem zart violetten Rand. Im Staudenbeet wächst diese Sedum-Art in niedrigen Horsten bis zu 25 cm hoch.
Standort und Boden
Die Sedum sieboldii stammt aus Asien und bevorzugt dort einen felsigen, sonnigen Standort. Sie wächst am besten im Freiland, hier ist sie als Bodendecker bestens geeignet. Aber auch als Gewächs auf grünen Dächern kann sie zum Einsatz kommen.
Im Winter verträgt sie Frost bis zu -10° C. Im Topf sollte sie ein kühles, helles Winterquartier bekommen.
Der Boden darf karg und steinig sein, Hauptsache er ist locker und durchlässig. Ein steiniger Lehmboden ist gut geeignet. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,5 und 7,5. Im Gegensatz zur großen Garten-Fetthenne macht die Sedum sieboldii auch in Töpfen eine gute Figur. Als Ampelpflanze kultiviert wachsen die Triebe nach unten, rund um den Topf herum. Das geeignete Substrat ist hier ein Gemisch aus Blumentopferde und Kies.
Pflege
In Töpfen muss die sieboldii ab und zu durchdringend gegossen werden. Im Freiland ist dies kaum nötig, im Winter gar nicht.
Auch Düngergaben benötigt sie kaum. Wer mag, kann einmal im Sommer einen Kaktusdünger verabreichen.
Nach der Blüte, im späten Oktober, manchmal sogar November, werden die Blütentriebe etwas zurückgeschnitten. So behalten die Horste eine hübsche kompakte Form im Beet, ansonsten können sie dort mit der Zeit verkahlen.
Vermehrung
Am einfachsten lässt sich dieser robuste Bodendecker durch Teilung im Frühjahr vermehren. Aber auch die Vermehrung durch Stecklinge oder auch Blattstecklinge ist denkbar einfach. Der beste Zeitpunkt dafür ist vor oder nach der Blütezeit. Die abgetrennten Pflanzenteile sollten etwas antrocknen, bevor sie ins Substrat gesteckt werden. Eine besondere Luftfeuchtigkeit ist nicht erforderlich. Die Erde ist nur mäßig feuchtzuhalten.
Sedum kamtschaticum
Die Sedum kamtschaticum ist eine niedrig wachsende, dickblättrige Staude. Im Hochsommer bildet sie viele gelbe Sternenblüten an kurzen, 15-20 cm hohen Stielen aus. Kleine rundliche, gekerbte und dickfleischige Blätter bilden einen ruhigen, hellgrünen Hintergrund. Vom Kamtschatka-Fettblatt gibt es mehrere Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben.
Standort, Boden
Die Sedum kamtschaticum stammt ursprünglich aus Ostasien. Hier liebt sie karge, felsige Böden und viel Sonne. Auch bei uns ist sie bestens für das Freiland geeignet. Besonders gut macht sie sich Steingarten, an Trockenmauern oder als Dachbegrünung. Sie verträgt Hitze und überlebt frostige Winterzeiten. Ein sandig-kiesiger Boden ist ideal.
Doch auch im Kübel oder Balkonkasten lässt sie sich als unkomplizierte, grüne Deko einsetzen. Im Topf bevorzugt sie ein Substrat aus Erde, Sand und Kies oder Kaktuserde. Ein vollsonniger Standort sorgt für kräftige Blätter und üppige Blüte.
Egal an welchem Standort, am wichtigsten ist eine extrem gute Durchlässigkeit des Bodens für Wasser.
Pflege
Wie man an den bevorzugten Standorten schon erkennen kann, ist eine besondere Pflege so gut wie nicht nötig. Lediglich im Kübel muss in langen Trockenperioden gelegentlich gegossen werden. Spezielle Düngergaben sind nicht erforderlich. Die Topfkulturen entwickeln sich am besten, wenn sie eine Winterruhe halten können. Frostfrei, kühl und hell, ohne Dünger- und Wassergaben. In Steingärten oder im Beet behalten die Bodendecker ihre Form, wenn die Blütentriebe nach der Blüte abgeschnitten werden.
Vermehrung
Die Sedum kamtschaticum lässt sich am einfachsten und erfolgreichsten durch Teilung vermehren. Hierzu können Teile der Horste im Frühjahr oder Herbst abgestochen und an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden.
Sedum morganianum
Die Sedum morganianum, auch Schlangen-Fetthenne oder Affenschaukel genannt, ist eine attraktive Sukkulentenart für Innenräume. Als Ampelpflanze bildet sie meterlange silbrig-grüne Triebe. Im Sommer blüht sie an den Spitzen rosa bis rosa-rot. Die rundlichen, dicken Blätter wachsen dicht an dicht an dünnen Trieben. Die morganianum zählen zu den wenigen Sedum Arten, die besonders gut als reine Zimmerpflanze kultiviert werden können.
Standort, Boden
Die Schlangen-Fetthenne stammt ursprünglich aus Mexiko. Somit ist sie Sonne gewohnt und kommt aufgrund ihrer dicken, wasserspeichernden Blätter lange Zeit ohne Wasser aus. Sie ist jedoch nicht so winterhart wie ihre Verwandten aus Asien. Sie muss, falls ihr Kübel im Freiland steht oder hängt, an einem frostfreien, kühlen Ort überwintern.
In Innenräumen kommt sie an einem Südfenster in einem Ampelgefäß bestens zur Geltung. Sie mag eine eher trockene Luft, viel Sonne und kann so an Fenstern glänzen, wo die meisten anderen Zimmerpflanzen nicht überleben würden.
Ein lehmig-steiniges Substrat mit guter Dränage ist wichtig für die Sedum morganianum. Wie die meisten Sukkulenten reagiert auch sie sehr empfindlich auf Staunässe.
Pflege
Die Schlangen-Fetthenne wird eher durch allzu großzügige Wassergaben als an Wassermangel zugrunde gehen. Das Substrat darf hin und wieder gerne vollständig austrocknen. In der Wachstumszeit zwischen März und Oktober reicht es, einmal wöchentlich zu gießen. Wer mag, gibt gelegentlich etwas Kakteendünger ins Gießwasser. In der Ruhezeit wird kaum gegossen und nicht gedüngt. Ein letztes Zeichen für eine notwendige Wassergabe ist, wenn die Blätter anfangen schrumpelig zu werden.
Die Sedum morganianum ist somit eine perfekte Pflanze für diejenigen, die immer wieder mal gern verreisen. Etwas Umsicht ist beim Umstellen oder Abhängen erforderlich, damit die Triebe über dem Topfrand nicht abbrechen.
Unschöne, verkahlende Triebe können vor dem Neuaustrieb im Frühling abgeschnitten werden.
Vermehrung
Die Sedum morganianum lässt sich am besten durch Trieb- oder Blattstecklinge vermehren. Die abgetrennten Pflanzenteile sollten einige Tage antrocknen, bevor sie zur Bewurzelung in die nur leicht feuchte Anzuchterde gesteckt werden.
Schädlinge, Krankheiten
Das Thema Schädlinge und Krankheiten lässt sich für die Sedum morganianum, kamtschaticum und sieboldii gleichermaßen beschreiben. Die meisten Schäden entstehen durch Staunässe und in der Folge dadurch werden die Wurzeln geschädigt. Diese werden dann anfällig für Pilze und Bakterien. Die so geschädigten Pflanzen im Topf sollten sofort behandelt werden:
- bereits beschädigte Pflanzen und Wurzelteile abschneiden
- die restlichen Wurzeln gründlich vom alten Substrat befreien
- die Pflanze in einen sauberen Topf mit neuem Substrat setzen
- für eine gute Dränage sorgen
Gelegentlich kommt es zu einem Befall von Blatt- oder Schildläusen. Hier helfen in den meisten Fällen die üblichen Hausmittel. Im Freiland können Fraßfeinde wie Marienkäferlarven oder Schlupfwespen eingesetzt werden.
Schneckenfraß ist eher nicht zu befürchten. Trockene, sandige Böden sind bei den lästigen Schleimern eher unbeliebt, ebenso die dicken, fleischigen Blätter.
Fazit
Egal ob als Zimmerpflanze, auf dem Dach, an der Mauer oder im Beet, alle drei Sedum Arten bezaubern durch ihr Blattwerk und ihre Blüten gleichermaßen. Die dickfleischigen Blätter der Drei sind auch „Schuld“ daran, dass sie nur wenig gegossen werden müssen. Durch ihre geringen Nährstoffansprüche an das Substrat, fühlen sie sich an Stellen wohl, wo viele andere, blühende Pflanzenarten kaum überleben könnten. Eine Vermehrung ist recht einfach durch Samen, Stecklinge oder Teilung möglich.