Scharfer Mauerpfeffer, Fetthenne, Sedum acre richtig pflegen
Inhaltsverzeichnis
Der Scharfe Mauerpfeffer Sedum acre gehört zu den Dickblattgewächsen und wächst ausdauernd, kriechend und krautig. Die Bezeichnung Scharfer Mauerpfeffer kommt von dem scharfen Geschmack, den man beim Kauen der Blätter wahrnimmt. Ihre sukkulenten Blätter sind eiförmig mit einer zumeist rotbraunen Färbung. Typisch für diese Pflanze sind viele kleine, senkrecht wachsende Kurztriebe. Sie kann Wuchshöhen zwischen 10 und 15 cm erreichen. Die fünfzähligen goldgelben Blüten sind sternförmig angeordnet. Aus den Blüten entwickeln sich später sogenannte Balgfrüchte, die wiederum die Samen enthalten.
Pflanzen
Vor dem Pflanzen hebt man ein geräumiges Pflanzloch aus und lockert den Boden im Pflanzbereich gründlich auf. Schwere Böden lockert man mit reichlich grobem Sand auf. Nun kann man die Fetthenne so tief ein, dass die Oberfläche des Wurzelballens minimal unter Bodenniveau liegt. Anschließend mit Erde auffüllen, diese andrücken und das Ganze angießen.
Standort und Boden
Scharfer Mauerpfeffer gedeiht in vollsonnigen bis sonnigen Lagen am besten. Er sollte möglichst nicht von größeren Pflanzen überwuchert werden, sodass er ausreichend Sonne bekommt, sich gut ausbreiten und dichte Polster bilden kann. Schatten verträgt er nur kurzzeitig und nur trockenen Fußes. Empfehlenswert ist eine Pflanzdichte von etwa neun Pflanzen pro Quadratmeter. Neben Steingärtenkann man auch Trockenmauern, Mauerritzen, Kieswege oder Kiesdächer mit dieser Fetthenne bepflanzen bzw. begrünen.
Der Boden sollte stark durchlässig, mäßig feucht bis trocken, stickstoff- und nährstoffarm sowie kalkhaltig sein. Sandig-kiesige Böden sowie ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 sind für diese Sukkulenten optimal. Schwere oder stark lehmige Böden können durch die Zugabe von feinem Kies oder Sand durchlässiger gemacht werden. Dauerhaft nasse Böden oder Moorböden sind ungeeignet. Da diese Pflanze sehr trockenheitstolerant ist, eignet sie sich auch sehr gut für eine Kultivierung im Topf oder Kübel. Hier empfiehlt sich eine lehmige Topferde, der man feinen Kies untermischt, um sie lockerer und durchlässiger zu machen.
Gießen und Düngen
Die Häufigkeit des Gießens und die Gießmenge hängen vom jeweiligen Standort ab. Während im Beet ausgepflanzte Exemplare in der Regel nur während länger andauernder Trockenperioden gegossen werden müssen, kann man den Boden bei Topfpflanzen zwischen den einzelnen Wassergaben ruhig austrocknen lassen. Einzig und allein auf oder zwischen Steinen oder Mauern sitzende Pflanzen sollten regelmäßig gegossen werden.
Auch der Nährstoffbedarf dieser Pflanze ist relativ gering. Trotz allem kommt auch sie nicht ganz ohne aus. Dementsprechend sollte man während des Wachstums etwa einmal monatlich einen flüssigen Volldünger in halber Konzentration mit dem Gießwasser verabreichen.
Pflanzen im Kübeln umtopfen
Sedum acre ist eine robuste Beetpflanze, die sich auch im Topf oder Kübel wohlfühlt. Auch hier bevorzugt sie Umgebungstemperaturen zwischen 18 und 28 Grad. Aufgrund des starken Wuchses ist es ratsam, den Mauerpfeffer jährlich oder mindestens alle zwei Jahre in ein etwas größeres aber eher flaches und breites Gefäß umzutopfen.
Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Man nimmt die betreffende Pflanze vorsichtig aus dem Topf und schüttelt die lose Erde ab. Dann gibt man ausreichend Drainagematerial in den Topf, um zu verhindern, dass sich Staunässe bilden kann, und setzt darauf den Mauerpfeffer. Dann gießt man ihn die Pflanze an und stellt sie an ein helles Plätzchen mit mehreren Stunden Sonne pro Tag.
Überwintern und Schneiden
- Die Scharfe Fetthenne legt zwischen November und Februar eine Ruheperiode ein.
- In wasserdurchlässigen Böden ist Sedum acre bis zu – 20 Grad winterhart.
- Dann benötigen sie in der Regel keinerlei Schutz.
- Es gibt auch Sorten, die frostfrei bei 10 Grad überwintern sollten.
- Diese kühlen Temperaturen sind wichtig für die Blütenbildung im nächsten Jahr.
- Das Gießen sollte im Winter fast eingestellt werden.
- Das Substrat muss nahezu trocken gehalten werden.
- Erst ab März gießt man wieder etwas mehr.
- Mit Austriebsbeginn wird auch wieder gedüngt.
- Ein Rückschnitt der Fetthenne ist nicht zwingend erforderlich.
- Dennoch sollte man nach der Blüte verwelkte Blüten und Stängel abschneiden.
Vermehren
Aussaat
Für die Vermehrung dieser Sukkulente kann man fertige Jungpflanzen im Gartenfachhandel erwerben oder sie aussäen, wobei sie sich auch sehr gut selbst aussäen. Eine Aussaat sollte vorzugsweise im Frühjahr erfolgen. Man verteilt die Samen breitflächig auf der betreffenden Fläche, und sobald die jungen Sämlinge etwa 5-10 cm groß sind, können sie vereinzelt und mit Abständen von etwa 20 cm zueinander oder zu anderen Gewächsen verpflanzt werden, sodass sie ausreichend Platz haben, um sich ausbreiten zu können.
Stecklinge
Für eine Stecklingsvermehrung bieten Gartenfachgeschäfte junge, wenige Zentimeter lange Triebe an, die man dann lediglich auf dem betreffenden Beet ausbreiten muss, wo sie in der Regel in relativ kurzer Zeit anwurzeln. Man kann aber auch selber Stecklinge ziehen, die man etwa im Frühjahr oder Sommer schneidet, denn in dieser Zeit bewurzeln sie am besten.
Man schneidet ca. 4-5 cm lange Triebstücke und lässt die Schnittstellen etwa einen Tag lang trocknen. Danach kann man sie in ein mäßig feuchtes Substrat beispielsweise aus scharfem Sand und Torf zu gleichen Teilen oder direkt ins Beet setzen. Frisch gesetzte Stecklinge im Topf stellt man an einen hellen Platz und gießt diese immer nur so viel, dass das Substrat leicht feucht bleibt. Nach etwa 3-4 Wochen haben sich erste Wurzeln gebildet. Nach weiteren 2-3 Wochen können die jungen Pflänzchen bei Bedarf verpflanzt werden.
Teilen
Die Teilung ist die einfachste Form der Vermehrung und dient gleichzeitig dazu ältere Pflanzen zu verjüngen. Zunächst hebt man die Pflanze vorsichtig aus dem Boden und entfernt die lose Erde vom Wurzelballen. Anschließend teilt man sie mit einem scharfen Messer oder zieht sie einfach mit den Händen auseinander, sodass man mehrere Teilstücke erhält. Nun entfernt man gegebenenfalls abgestorbene Pflanzen- und Wurzelteile und pflanzt die einzelnen Teilstücke mit entsprechenden Pflanzabständen an ihren endgültigen Platz im Garten oder Topf ein.
Krankheiten und Schädlinge
Wurzelfäule
Wurzelfäule ist in der Regel die Folge von zu viel Nässe, sei es durch zu häufiges Gießen oder einen zu Staunässe neidenden Standort. Wird Wurzelfäulnis erkannt, ist es meist schon zu spät. Häufig können die betreffenden Pflanzen nicht mehr gerettet und nur noch entfernt werden.
Woll- und Schmierläuse
Zu einem Befall mit Woll- oder Schmierläusen kommt es überwiegend bei einer Überwinterung im Haus. Man erkennt sie an weißen watteähnlichen Gespinsten an Blättern und Blattachseln. Abhilfe können hier natürliche Fressfeinde wie Marienkäferlarven schaffen oder geeignete Insektizide aus dem Fachhandel, in Form von Sprays, Sticks, Stäbchen oder Granulaten.
Schnecken
Bei ausgepflanzten Exemplaren der Fetthenne kann es zu Fraßschäden durch Nacktschnecken kommen. An der Pflanze befindliche Tiere sollten immer wieder abgelesen werden. Zur Abwehr der schleimigen Plagegeister kann man um die gefährdeten Pflanzen herum handelsübliches Schneckenkorn verteilen. Auch Sägespäne sollen Schnecken abhalten, sofern man sie in einem breiten Streifen um die Pflanzen ausbringt und das Ganze hin und wieder erneuert. Die Schicht Sägespäne sollte nicht zu dünn aufgetragen werden.
Besonderheiten
Der scharfe Mauerpfeffer enthält in allen Pflanzenteilen verschiedene Alkaloide, allerdings nur in geringen Mengen. Diese Alkaloide sind hier für den scharfen Geschmack verantwortlich und können durch Kauen der Blätter zu Reizungen der Schleimhäute und Übelkeit bzw. Brechreiz führen. Gefährlich wird es bei höheren Dosen, dann kann es schlimmstenfalls zu Atemlähmung kommen. Allerdings sind tödlich ausgehende Vergiftungen durch diese Pflanze eher selten.
Fazit
Der Scharfe Mauerpfeffer bildet im Laufe der Jahre dichte leuchtend gelbe Blütenteppiche, die nicht nur im Bauerngarten zu einem echten Blickfang werden. Und das alles ohne großen Aufwand, denn Sedum acre ist sehr robust und pflegeleicht. Selbst an die Überwinterung stellt diese Pflanze keine besonderen Ansprüche. Sie breitet sich selbst über Samen aus, lässt sich aber auch problemlos über Stecklinge oder Teilung vermehren, wobei sie relativ schnell bewurzelt und anwächst.