Schwimmfarn – Pflege und Überwintern
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Der Schwimmfarn, auch Gemeiner Schwimmfarn genannt, gehört zu den Wasser- und Uferpflanzen, die auch für einen Gartenteich geeignet sind. Schwimmfarn steht unter Naturschutz. Die Pflanze besitzt keine Bodenwurzeln, sondern schwimmt frei auf der Oberfläche des Gartenteiches.
Schwimmfarm ist einjährig und vermehrt sich mittels Sporen und vegetativer Vermehrung.
Wie erkennt man Schwimmfarn?
- Schwimmfarn besitzt 5 bis 15 cm lange Stängel
- die Wasser-, oder auch Tauchblätter sind 3 bis 5 cm lang
- die Schwimmblätter sind behaart und von einer Wachsschicht vor Wasser geschützt
- Schwimmfarn schwimmt, aufgrund der Luftkammern, die sich zwischen den Blättern und den Härchen der Blätter bilden
- die Wasserblätter besitzen interzellulare Luftkammern, die für weiteren Auftrieb sorgen
- Schwimmfarn schwimmt auch bei starkem Wellengang an der Wasseroberfläche
- Schwimmfarn ist wurzellos
- der Wuchs ist verzweigt, Schwimmfarn breitet sich teppichartig auf der Wasseroberfläche aus
- Schwimmfarnblätter finden sich in einer Anordnung von dreizähligen Quirlen
- das dritte Blatt ähnelt optische einer Wurzel und besitzt auch die Funktionalität einer solchen
Da der Schwimmfarn keine Wurzeln besitzt, sind die Wasserblätter von besonderer Bedeutung. Sie übernehmen die Aufgaben der Wurzeln. Die Schwimmblätter stabilisieren den Farn nicht nur im Wasser, sie sorgen auch für die Nahrungsaufnahme aus dem Wasser. Nährstoffe aus dem Wasser werden von den fadenartig behaarten Blättern aufgenommen. Die steifen, mit Wachs behafteten Haare der Wasserblätter vergrößern durch ihre Vielzahl die Oberfläche des Blattes und erleichtern somit die Nährstoffaufnahme aus dem Wasser. Je größer die Oberfläche ist, desto mehr Nährstoffe können aufgenommen werden.
Die besten Standorte für Schwimmfarn
- Schwimmfarn gedeiht besonders gut in Altwässern und in Fließgewässern, die langsam fließen
- sonnige und helle Standorte sind am besten geeignet
- halbschattige Standorte sind möglich, sonnige Standorte werden vom Schwimmfarn bevorzugt
- kalk- und nährstoffreiches Wasser steigert den Wuchs von Schwimmfarn
- besonders wohl fühlt sich der Schwimmfarn in flachen Gewässern, weil diese sich im Frühjahr am schnellsten erwärmen
- der Pflanzstandort sollte windgeschützt sein, damit die benötigte Wärme so lange wie möglich erhalten bleibt
Gewässer, auf denen sich Wasserlinsen oder Froschbiss finden, eignen sich hervorragend für die Anpflanzung von Schwimmfarn, da diese die gleichen Wuchsbedingungen benötigen
Düngung und Pflege
Schwimmfarn ist, wenn er am richtigen Standort wächst, sehr pflegeleicht. Er benötigt zwar kalk- und nährstoffreiches Wasser, allerdings sollte man darauf achten, dass man das Gewässer nicht überdüngt. Seinen hohen Bedarf an Nährstoffen zieht der Schwimmfarm idealerweise aus dem Teichwasser und reinigt dieses auch auf diesem Weg. Die dadurch wachsenden und wuchernden Blätter bilden Schatten auf der Teichoberfläche, der den Algenwuchs eindämmt. Würde man das Teichwasser überdüngen, würde dadurch das Algenwachstum derart angeregt, dass der Schwimmfarn diesen nicht mehr unterdrücken könnte. Das Gewässer würde mit der Zeit trüb und mit Algen bewachsen sein. Der Schwimmfarn würde eingehen, weil er mit zu vielen Algen nicht konkurrieren kann.
Schwimmfarn wächst an sonnigen Standorten besonders schnell und üppig. Allzu starke Wucherungen sollten vermieden werden, daher ist es empfehlenswert, den Schwimmfarn während der Wachstumsperiode regelmäßig auszudünnen. Dabei sollte man beachten, dass aus den Bruchstellen an den Stängeln neue Pflanzen entstehen werden. Die vegetative Vermehrung findet während der gesamten Wachstumsperiode statt. Schwimmfarn ist bei Teichbesitzern besonders beliebt, weil er die Fähigkeit besitzt, das Wasser zu reinigen.
Überwinterung von Schwimmfarn
Der Schwimmfarn ist eine einjährige Pflanze und stirbt bei den ersten Herbstfrösten ab. Der Schwimmfarn benötigt viel Wärme und Licht, es ist daher auch kaum möglich, den Schwimmfarn mit viel Mühe im Innenbereich zu überwintern. Selbst wenn man die, für den Schwimmfarn benötigte Wärme erzeugt, scheitert die Überwinterung zumeist an Lichtmangel. Versuche, den Schwimmfarn im heimischen Aquarium zu überwintern, hatten nur zum kleinen Teil Erfolg. Zumeist überlebt die Pflanze eine Zeit lang, bis sie zu Faulen anfängt und zerfällt. Es ist sehr schwierig, in einem Aquarium die natürlichen Licht- und Nährstoffgegebenheiten eines Teiches nachzustellen. Aufgrund der einfachen natürlichen Vermehrung macht eine aufwendige Überwinterung des Schwimmfarns kaum Sinn. Vor allem, weil man sehr viel Energie aufwenden müsste, um die Wärme und das Licht künstlich zu erzeugen, ohne die der Schwimmfarn nicht überleben kann.
Vermehrung des Schwimmfarns
Der Schwimmfarn besitzt am Wasserblattansatz kleine, kugelige Sporenbehälter. Diese enthalten Makro- und Mikrosporangien. Sobald diese Megasporen befruchtet sind, lösen diese sich von der Mutterpflanze und sinken auf den Boden des Gewässers. Im Schlamm, der sich am Boden des Gewässers befindet, können die befruchteten Sporen, ohne weitere Hilfe, überwintern. Nach dem Frost beginnen die Sporen, die sich im Gewässerschlamm befinden, zu keimen. Sie werden nach der Keimphase größer und steigen dann, zumeist im Frühsommer, an die Wasseroberfläche.
Hat der Schwimmfarn erst einmal einen Standort gefunden, der gute Wachstumsbedingungen bietet, wächst jedes Jahr von alleine eine neue Schwimmfarngeneration heran. Diese vermehrt sich dann großflächig und bildet einen Farnteppich auf der Wasseroberfläche. Reduziert man diesen, indem man Stücke aus dem Farnteppich entfernt, regt man die vegetative Vermehrung an. Schwimmfarn kann sich vegetativ aus den Blattbruchenden und auch aus den allerkleinsten Pflanzen- und Sprossenstücken, selbstständig vermehren. Am geeigneten Standort vermehrt sich Schwimmfarn jedes Jahr aufs Neue, von alleine, bis sich die Wasserverhältnisse einmal ändern.
Wer seinen Schwimmfarn über einen langen Zeitraum behalten möchte, sollte daher dafür sorgen, dass:
- die Nährstoffverhältnisse des Wassers stabil sind
- wachsende Bäume nicht zu viel Schatten spenden
- keine fließenden Gewässer eingeleitet werden
- Algen nicht durch eine zu große Nährstoffzufuhr den Schwimmfarn überwältigen
- Bäume, die den Wind abschirmen, nicht gefällt werden
Wissenswertes zu Schwimmfarn in Kürze
Der Schwimmfarn ist eine einjährige Wasserpflanze, die horizontal und wurzellos auf der Wasseroberfläche schwimmt. Die Blätter des Schwimmfarns sind in dreizähligen Quirlen angeordnet. Sie unterscheiden sich grundlegend in Bau und Funktion: Die beiden oberen sind Schwimmblätter. Sie besitzen Luftkammern (Interzellularen) und sorgen damit für Auftrieb. Auf der Epidermis sitzen zahlreiche, kronenförmige Pflanzenhaare. Diese sind mit Wachs beschichtet und werden nicht nass. Wenn die Blätter untertauchen, wird zwischen den steifen Haaren ein Luftmantel festgehalten, der zusätzlich Auftrieb verleiht. Das Wasserblatt ist fein zerteilt und erscheint fadenartig und behaart. Dadurch erhält es eine große Oberfläche. Über diese nimmt die Pflanze Nährstoffe aus dem Wasser auf. Das dritte Blatt ähnelt äußerlich einer Wurzel und erfüllt auch deren Funktion.
- Der Schwimmfarn ist eine seltene Pflanze. Sie kommt nur in langsam fließenden Gewässern und Altwässern vor.
- Die Pflanze liebt Wärme und Licht und benötigt viele Nährstoffe. Kalkreiches Wasser wird bevorzugt.
- Sie ist häufig in so genannten Wasserlinsengesellschaften zu finden.
- Das Wasser darf keinesfalls überdüngt werden, da der Schwimmfarn gegen dann aufkommende Algenmassen nicht konkurrieren kann.
Der Wasserstand ist nicht wichtig für die Ansiedlung von Schwimmfarn. Die Pflanze reinigt das Wasser, bildet viel Schatten und entzieht dem Teichwasser überschüssige Nährstoffe. Die Blattmasse spendet algenreduzierenden Pflanzen Schatten.
- Die Vermehrung des Wasserfarns erfolgt über Megasporen. Diese sind schwimmfähig und überwintern im Schlammgrund.
- Ab Mitte Juni keimen aus ihnen neue Pflanzen. Die zur Wasseroberfläche aufsteigen. Sie verzweigen sich reichlich und bilden dichte Teppiche.
- Der Schwimmfarn kann auch vegetativ vermehrt werden. Selbst aus allerkleinsten Sprossstücken können neue Pflanzen entstehen.