Schwarze Flecken an Kartoffeln: noch verwerten?
Inhaltsverzeichnis
Bei Kartoffeln kann es passieren, dass sie schwarze Flecken haben. Fast immer sind die Kartoffeln trotz der schwarzen Flecken genießbar. Betroffene Kartoffeln können jedoch Veränderungen in Geschmack und Konsistenz aufweisen.
Braunfäule
Die Braunfäule kann alle Nachtschattengewächse, zu denen die Kartoffel gehört, betreffen. Bei der Kartoffel sorgt der Pilz Phytophtora infestans nicht nur dafür, dass das Kraut abstirbt, sondern auch die Knollen können im Inneren schwarze Flecken bekommen und matschig werden.
Vorbeugung:
- resistente Sorten anpflanzen
- mäßig gießen
- Fruchtfolge und Mischkultur beachten
Von Braunfäule befallene Knollen sind nicht mehr genießbar. Das Toxin des Pilzes kann sogar schädlich für den Körper sein, wenn Sie zu viel davon konsumieren.
Hohlherzigkeit
Schneiden Sie eine Kartoffel durch, kann es passieren, dass im Inneren sternenförmige Hohlräume sind, die bräunliche bis schwarze Verfärbungen am Rand aufweisen. Ursache dafür ist Stress beim Wachstum, was zu einer Unterversorgung des Gewebes in der Knolle führt.
Vorbeugung:
- konstante Versorgung mit Nährstoffen und Wasser
- Vermeidung von Stressfaktoren
Die Kartoffeln sind zwar bei der Hohlherzigkeit genießbar, die Konsistenz leidet aber sehr darunter. Sie wird meist als unangenehm empfunden, weshalb solche Kartoffeln nach Möglichkeit nicht verwendet werden sollten.
Kartoffelschorf
Der Kartoffelschorf wird durch ein Bakterium ausgelöst. Die Oberfläche bekommt bräunliche bis schwarze Stellen, die rissig sind. Der Befall arbeitet sich nach und nach bis ins Knolleninnere vor.
Vorbeugung:
- Hitzestress vermeiden und rechtzeitig wässern
- Fruchtfolge einhalten
Der Kartoffelschorf wirkt sich nicht negativ auf die Essbarkeit aus. Betroffene Stellen sollten Sie vor dem Kochen großzügig entfernen.
Eisenfleckigkeit
Die Eisenfleckigkeit wird durch das Tobacco-Rattle-Virus verursacht. Überträger sind Fadenwürmer, die die Knolle beschädigen. Die Knolle hat im Inneren durch das Virus unregelmäßige braune bis schwarze Flecken.
Vorbeugung:
- nicht möglich
- begrenzt können Fadenwürmer vertrieben werden durch die Pflanzung von Studentenblumen
Grundsätzlich sind die Kartoffeln durch die Eisenfleckigkeit nicht ungenießbar. Betroffene Stellen sollten großzügig entfernt werden. Dadurch bleibt oft kaum noch etwas von der Knolle übrig.
Wurzeltöterkrankheit/Rhizoctonia
Rhizoctonia ist eine Pilzinfektion, die auch Rübenfäule genannt wird. Die oberflächlichen Flecken gehen bis tief in das Innere.
Vorbeugung:
- Kartoffeln kühl und trocken lagern
- auf Belüftung im Lagerraum achten
- befallene Kartoffeln rechtzeitig entfernen
- Lagerbehälter grundreinigen
Die Kartoffeln sind in diesem Fall uneingeschränkt genießbar. Es handelt sich bei Rhizoctonia lediglich um eine optische Veränderung.
Schwarzfleckigkeit
Die Schwarzfleckigkeit ist ähnlich von Rhizoctonia, allerdings geht sie nicht so tief ins Fruchtfleisch. Eine Übertragung auf andere Kartoffeln ist ausgeschlossen, da es sich in diesem Fall um eine mechanische Beschädigung handelt. Diese versucht die Kartoffel, durch das Abstoßen des beschädigten Gewebes wieder zur reparieren.
Vorbeugung:
- schonender Transport und Lagerung
- möglichst auf Umlagerungen verzichten
Bei Schwarzfleckigkeit sind die Kartoffeln ebenfalls genießbar. Entfernen Sie betroffene Stellen großzügig vor der Verwendung.
Verfärbungen beim Kochen
Manchmal kommt es vor, dass Kartoffeln erst nach dem Kochen dunkle Flecken aufweisen. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion in der Knolle, wenn sie besonders viel Eisen eingelagert hat. Die Kartoffel ist in diesem Fall problemlos genießbar.
Eine sogenannte Kochdunkelung kann auch passieren, wenn die Kartoffel bereits an einer Schwarzfleckigkeit leidet. In diesem Fall wurde meist nicht ausreichend beschädigtes Gewebe entfernt.
Häufig gestellte Fragen
Nein, es gibt Sorten, die auf bestimmte Merkmale hin gezüchtet werden. Sie vertragen beispielsweise das Umlagern oder Transportieren besser oder sind nicht anfällig für Pilzinfektionen. Sollten Sie mit einer Sorte Probleme haben, ist es sinnvoll sie gegen eine robustere Sorte, die nicht für schwarze Flecken anfällig ist, zu tauschen.
Nein, Kartoffeln mit grünen Stellen sind sogar giftig. Die grünen Stellen entstehen, wenn die Kartoffel zu lange Tageslicht ausgesetzt wurde. Die Knolle bildet dann sehr viel Solanin, dass auch durch das Kochen nicht mehr abgebaut wird. Wegschneiden hilft in diesem Fall auch nicht, da der Giftstoff in der gesamten Knolle enthalten ist und die grünen Stellen lediglich ein optisches Anzeichen sind.
Können Sie nicht sicher bestimmen, um welche Form von schwarzen Flecken es sich handelt, sollten Sie auf einen Verzehr verzichten. Besonders wenn die Kartoffel durch die Verfärbungen unangenehm riecht, ist es aus Gesundheitsgründen besser, sie zu entsorgen.