Schwarzäugige Susanne, Thunbergia alata: Pflege von A – Z
Inhaltsverzeichnis
Die Schwarzäugige Susanne, die Kletterpflanze mit den leuchtenden Blüten, hat die Herzen der Hobbygärtner im Sturm erobert. Wir zeigen Ihnen, worauf bei der Pflege zu achten ist.
Steckbrief
- Herkunft: Afrika
- nicht winterhart
- linkswindender Wuchs (gegen den Uhrzeigersinn)
- Blütenfarben: Orange, Weiß, Rot, Gelb und Pastellfarben
- Blüten: trichterförmig, gefüllt oder ungefüllt
- Wuchshöhe: 2 bis 3 Meter
- pH-Wert: schwach alkalisch bis schwach sauer
Eigenschaften
Die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) gehört zur Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Mehr als 100 Sorten sind weltweit bekannt. Die Kletterpflanze mit den leuchtenden Blüten und herzförmigen Blättern wird im mitteleuropäischen Raum meist als einjährige Zierpflanze kultiviert. In ihrer warmen afrikanischen Heimat gedeiht sie mehrjährig. Sie eignet sich als Kübelpflanze und fühlt sich auch im Freiland wohl. Wer die pflegeleichte Pflanze geschützt überwintert, kann sich mehrere Jahre an ihrer Blütenpracht erfreuen.
Die Kletterpflanze wird gern zur Begrünung von Fassaden, Zäunen und Pergolen genutzt. Sie eignet sich ausgezeichnet als Sichtschutz. Die Thunbergia alata wächst hängend als Ampelpflanze oder in Balkonkästen. Einige Sorten wachsen bis zu 20 Zentimeter im Monat. Rankhilfen aus Stäben, Gittern oder Seilen geben der Pflanze Stabilität und ermöglichen die Beeinflussung des Wuchses.
Blütezeit
Die Blütezeit der Schwarzäugigen Susanne erstreckt sich von Juni bis Oktober. Wer nur die verbreitete Thunbergia alata Aurantiaca mit gelb-orangen Blüten mit schwarzem Blütenkelch kennt, wird von den neuen Züchtungen überrascht sein.
Im Fachhandel erhältlich sind weitere bezaubernde Sorten, wie:
- Alba mit weißen Blütenblättern
- Lutea mit hellgelben Blütenblättern
- African Sunset mit weinroten Blütenblättern
- Pink Surprise mit rosafarbenen Blütenblättern
Standortbedingungen
Damit sich die afrikanische Kletterpflanze in unseren Breitengraden wohl fühlt, muss ihr Standort vor allem warm und sonnig sein, aber auch wind- und regengeschützt sein. Die Schwarzäugige Susanne benötigt ein großes Gefäß und ein nährstoffreiches, lockeres, kalkhaltiges Substrat. Geeignet ist hochwertige Geranienerde. Beachten Sie, dass die Pflanze eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann. Sie benötigt Seile oder Gitter als Rankhilfen.
Vermehrung durch Samen
Die Thunbergia alata wird meist als Jungpflanze von Balkonblumenzüchtern angeboten. Wer etwas Geschick und viel Geduld mitbringt, kann die Kletterpflanze selbst aussäen. Entscheidend ist der frühe Aussaattermin im Januar. Die Pflanze benötigt vier Monate bis zur Blüte.
Anleitung
- Schalen mit Anzuchterde füllen
- Samen mit drei Zentimetern Abstand auslegen
- mit einer etwa einen Zentimeter dicken Erdschicht abdecken (Dunkelkeimer)
- Erde andrücken
- Anzuchtschalen mit einem Deckel oder Folie abdecken
- Keimtemperatur 20 bis 22 Grad Celsius
- Keimdauer etwa zwei bis drei Wochen
- nach der Keimung Anzuchtschalen bei 18 Grad Celsius aufstellen
- nach Entwicklung der ersten Blätter Pflanzen pikieren
- zu dritt in kleine Töpfe mit Blumenerde pflanzen
- Rankhilfen einsetzen
- ab April vorsichtig mit flüssigem Blumendünger düngen
- Boden in den Pflanztöpfchen feucht halten
Vermehrung durch Stecklinge
Von kräftigen Exemplaren der Thunbergia alata lassen sich unkompliziert Stecklinge zur Vermehrung gewinnen.
Anleitung
- Ende Juli/ Anfang August gut entwickelte Triebe mit scharfem Messer abtrennen
- obere Blätter stehen lassen, untere vollständig entfernen
- geeignetes Gefäß mit Blumenerde füllen
- Steckling einpflanzen
- gießen
- an einem warmen Ort aufstellen, feucht halten
- ab Anfang März vorsichtig düngen
Auspflanzen
Bevor die aus Samen oder Stecklingen gewonnenen oder gekauften Jungpflanzen der Schwarzäugigen Susanne ins Freie gepflanzt werden können, sollten sie sich langsam an die Außentemperaturen gewöhnen. Auf keinen Fall dürfen sie vor den Eisheiligen in den Garten. Holen Sie die Kübelpflanzen bei niedrigen Temperaturen in der Nacht wieder ins Haus.
Die Pflanzgrube sollte mindestens 1,5-mal so groß wie der Wurzelballen sein. Füllen Sie den Boden mit grobem Kies oder Tonscherben. Sie können die Rankpflanzen in Gruppen mit einem Mindestabstand von 50 Zentimeter pflanzen.
Düngen
Etwa ab April reichen die Nährstoffe im Anzuchttopf für die kleinen Pflanzen nicht mehr aus. Ganz vorsichtig müssen sie gedüngt werden. Wir empfehlen handelsüblichen Blumendünger in einer minimalen Dosis. Nach dem Auspflanzen in den Kübel kann ein Langzeitdünger verwendet werden. Die Pflanze benötigt aufgrund der langen Blütezeit etwa ab Juni wöchentliche Blumendüngergaben.
Gießen
Junge Pflanzen benötigen Substrat mit geringer aber gleichmäßiger Feuchtigkeit. Austrocknung und zu starkes Wässern beeinträchtigt das Wachstum. Wenn die Schwarzäugige Susanne blüht, benötigt sie ausgiebige Wassergaben.
Schädlinge und Krankheiten
Die Thunbergia alata wächst im Allgemeinen sehr robust. Braune Blattspitzen sind ein Hinweis auf zu geringe Luftfeuchtigkeit. Pflanzen, die zur Überwinterung im Haus stehen, müssen bei trockener Heizungsluft zusätzlich befeuchtet werden.
Spinnmilben sind häufig an der Pflanze zu beobachten. Feine Gespinste und weiße Flecken auf den Blättern sind sichere Zeichen. Spinnmilben lieben Trockenheit und Wärme. Eine kräftige Dusche hilft, die Schädlinge zu beseitigen. Das Besprühen der Blätter mit Rapsöl führt zum Tod der Milben.
Pflanzen der Gattung Thunbergia alata werden häufig von der Weißen Fliege (Trialeurodes vaporariorum) befallen. Die kleinen Fliegen halten sich an den Blattunterseiten auf und saugen den Pflanzensaft. Klebrige, gelb gefleckte Blätter sind ein sicheres Zeichen für den Befall. Gelbsticker helfen gegen ausgewachsene Tiere. Auch Schlupfwespen eignen sich zur Bekämpfung der Schädlinge.
Schneiden
Das Wachstum der dekorativen Pflanze kann durch einen Rückschnitt im Frühjahr angeregt werden. Wir empfehlen, die Triebe auf zwei Drittel ihrer Länge zu kürzen.
Überwintern
Viele Blumenliebhaber scheuen den Aufwand, doch die Schwarzäugige Susanne lässt sich gut überwintern. Kübelpflanzen überstehen den Winter unbeschadet im frostfreien Keller. Schwierig gestaltet sich die Überwinterung ausgepflanzter Exemplare. Sie bilden bereits im ersten Jahr umfangreiche Wurzeln. Beim Ausgraben entstehen häufig Verletzungen und die Pflanze geht ein. Eine Alternative zur Überwinterung der ausgewachsenen Pflanzen ist die Bildung von Stecklingen. Diese kommen ohne großen Aufwand in kleinen Pflanzgefäßen über den Winter.