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Schönfrucht-Sorten und Pflege-Tipps

Schönfrucht - Liebesperlenstrauch - Callicarpa giraldii

Die Schönfrucht gehört zur Familie der Lippenblütler und ist ursprünglich in Mittel- und Westchina beheimatet. Die Pflanze wird aufgrund der violetten Früchte auch Liebesperlenstrauch genannt und ist in unterschiedlichen Sorten im Fachhandel im Angebot. Der sommergrüne Strauch ist während seinen ersten Lebensjahren etwas kälteempfindlich und braucht deshalb ergänzenden Schutz, um die hiesigen Wintermonate unbeschadet zu überstehen. Aufgrund seiner ausgedehnten Wuchshöhe und Breite von mehreren Metern, eignet sich die Schönfrucht für den Garten als Heckenpflanze mit gutem Sichtschutz.

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Standort & Pflanzsubstrat

Der Standort für die Schönfrucht sollte überwiegend sonnig sein, je weniger Sonnenbestrahlung es gibt, desto spärlicher fällt die Fruchtbildung aus. Der Liebesperlenstrauch kommt an geschützten Plätzen besser zurecht, da sich hier ein wenig Feuchtigkeit anstauen kann, diese garantiert ein gleichmäßig gutes Wachstum. Beim Pflanzen sind extrem kalkhaltige und lehmige Böden zu meiden. Je lockerer das Pflanzsubstrat ist, desto besser verläuft das Wurzelwachstum. Die folgenden Aspekte sind beim Standort und Pflanzsubstrat zu beachten:

  • Ideal sind vollsonnig bis halbschattige Standorte
  • Nicht besonders anspruchsvoll bei der Standortauswahl
  • Als Solitärpflanze am exponierten Standorten oder in Gruppenpflanzung als Hecke
  • Bevorzugt windgeschützte Standorte mit gleichbleibend hoher Luftfeuchte
  • Zu kalter Winterwind lässt Triebe stark einfrieren
  • Braucht durchlässige und humusreiche Erdböden
  • Kalkarme Erde, mit leicht saurem bis neutralem pH-Wert
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • Verdichtete Erde mit Sand auflockern
  • Nährstoffarmes Pflanzsubstrat mit Humus anreichern
  • Kübelhaltung für große Balkone und Terrassen möglich
Tipp:

Weniger geeignet als Standorte sind Plätze, an denen direkt die Gehwege vorbei führen. Wenn die Beeren abfallen und zertreten werden, ergibt sich zusätzliche Arbeit bei der Beseitigung der unansehnlichen Rückstände.

Pflanzen & Pflanznachbarn

Wenn die Schönfrucht als bereits angewachsene Pflanze gekauft wird, so lässt sich diese fast das ganze Jahr über pflanzen, mit Ausnahme des Winters. Noch junge Pflanzen sind sehr empfindlich gegenüber Kälte, brauchen anfänglich warme Außentemperaturen und einen gut temperierten Boden. Der Strauch bildet besonders viele Blüten und Früchte aus, wenn mehrere Sträucher gleichzeitig gepflanzt wurden, die sich wechselseitig bestäuben können:

  • Beste Pflanzzeit ist das fortgeschrittene Frühjahr
  • Ältere Exemplare lassen sich auch im Herbst anpflanzen
  • Pflanzloch doppelt so groß wie den Wurzelballen ausheben
  • Erdboden ausreichend auflockern, Mulch als Wurzelschutz einbauen
  • Drainage für gute Durchlässigkeit anlegen
  • Abstand zu anderen Pflanzen mindestens 80 cm
  • Nach dem Pflanzen reichlich gießen
  • Optimale Pflanznachbarn sind Sträucher mit ähnlicher Herbstfärbung, bspw. Haselnuss

Gießen & Düngen

Schönfrucht - Liebesperlenstrauch - Callicarpa bodinieri

Die Schönfrucht stellt auch beim Gießen und Düngen keine besonderen Ansprüche und entwickelt sich mit dem zunehmenden Alter zu einem Selbstversorger. Lediglich bei andauernden Trockenperioden sollte zusätzlich gewässert werden. Junge Pflanzen sind jedoch auf regelmäßige Gieß- und Düngergaben angewiesen, bis diese das zweite Lebensjahr erreicht haben. Die folgenden Kriterien sind beim Gießen und Düngen von Bedeutung:

  • Erdboden nie komplett austrocknen lassen
  • Bei lange ausbleibendem Regen zusätzlich wässern
  • Ideal ist gesammeltes Regenwasser
  • Alternativ abgestandenes und kalkarmes Leitungswasser verwenden
  • Mulch-Schicht hält die Feuchtigkeit im Boden
  • Düngen nur in den ersten Lebensjahren und bei extrem nährstoffarmen Böden
  • Im Frühling ein wenig Humus in den Erdboden einarbeiten

Blätter, Früchte & Wuchs

Die Schönfrucht wird aufgrund ihrer farbenfrohen Früchte auch Liebesperlenstrauch genannt. Da der Strauch beachtliche Wuchshöhen und Breiten annehmen kann, ist dieser hervorragend als Heckenpflanze geeignet. Wenn die Schönfrucht nur ihre Blätter trägt, ist der Strauch eher unansehnlich, dies verändert sich jedoch mit der Ausbildung der auffälligen Früchte. Zum Sommeranfang beginnt die Blüte, dann entwickelt sich die Schönfrucht zu einem Magnet für Bienen und andere Insekten. Im Frühling beginnt der Blattaustrieb:

  • Mattgrünes Laub, gesägte Blätter mit einer Länge von ca. 10 cm
  • Attraktive Herbstfärbung, Laub verwandelt sich sortenabhängig in Gelb, Orange oder Rot
  • Blütezeit Juni bis Juli, rosa oder rosa-weiße Blütenfarben
  • Trägt violette Früchte, mit kleiner und runder Form
  • Früchte wachsen in überschaubaren Verbänden an den Ästen
  • Fruchtausbildung im Herbst, bleiben bis in den Winter an den Zweigen hängen
  • Erreicht Wuchshöhen von bis zu 3 m, Durchmesser bis etwa 2 m
  • Bietet als Heckenpflanze Sichtschutz zur Straße und zum Nachbargrundstück
  • Äste lassen sich mitsamt den Früchten abschneiden und als Vasenschmuck nutzen
Tipp:

Die Früchte der Schönfrucht sind leicht giftig, deshalb sollten kleine Kinder nicht in der Nähe des Strauches unbeaufsichtigt spielen. Wegen der farbenfrohen Gestaltung der Früchte werden Kinder davon angelockt und nehmen diese oft in den Mund.

Sorten

Weltweit gibt es ca. 140 miteinander verwandte Sorten, die Folgenden gehören zu den populären und im Fachhandel leicht erhältlichen:

  • Chinesische Schönfrucht (Profusion): Wuchshöhe 3 m, Breite 2 m, frosthart ab dem 2. Jahr, trägt violette oder rosafarbene Früchte
  • Amerikanische Schönfrucht (Callicarpa americana): Stammt aus Nordamerika, 180-240 cm hoch,  lila Früchte sind verzehrbar
  • Japanischer Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri Leucocarpa): Weiße Blüten mit Stiel, ebenfalls weiße Steinfrüchte, bis zu 2 m hoch und breit
  • Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodineri): Aufrecht wachsende Triebe, lila-rosa Blüten, Wuchshöhe 2-3 m, frosthart ab dem 2. Jahr

Schneiden

In der Regel reicht ein geringfügiger Rückschnitt direkt nach der Blüte völlig aus, nach einem stärkeren Schnitt werden deutlich weniger Früchte ausgebildet. Außerdem ist darauf zu achten, welche Äste abgeschnitten werden, damit sich an den richtigen Zweigen die farbenfrohen Früchte im Herbst ausbilden. Die folgende Vorgehensweise ist beim Schneiden zu beachten:

  • Regelmäßig abgestorbene Triebe und zu lange Zweige entfernen
  • Dezenter Rückschnitt nach der Blüte
  • Normal wachsende Sträucher brauchen keinen Rückschnitt
  • Fruchtragende Zweige markieren, um diese nicht zu beschneiden
  • Früchte bilden sich nur am zweijährigen Holz aus
Tipp:

Wenn ältere Sträucher anfangen weniger üppig zu blühen, dann ist ein radikaler Rückschnitt angesagt, dieser Verjüngungsschnitt wird etwa im Abstand von 3-5 Jahren nötig. Zwar verringert sich im darauf folgenden Herbst die Fruchtausbildung, dann treibt die Schönfrucht aber wieder prächtig aus.

Überwintern

Schönfrucht - Liebesperlenstrauch - Callicarpa giraldii

Nicht alle Schönfrucht-Sorten sind winterhart, manche sind deshalb nur für die Kübelhaltung geeignet und müssen die kalte Jahreszeit in einem Winterquartier verbringen. Diese frostempfindlichen Eigenschaften sollten vor dem Kauf recherchiert werden. Die folgenden Aspekte sind beim Überwintern zu beachten:

  • In kälteren Regionen auf gute Frosthärte der Sorte achten
  • Ältere Exemplare kommen mit Frosttemperaturen gut zurecht
  • Jungpflanzen brauchen zusätzlichen Winterschutz
  • Ideal sind Flies- und Jutesäcke zum Überlegen
  • Als Alternative Tannenreisig schräg anstellen und festbinden

Vermehren

Das Vermehren ist sowohl mit der Aussaat als auch durch Stecklinge möglich. Die Stecklingsvermehrung ist relativ einfach und führt fast immer zu Erfolgen:

  • Lange und kräftige Triebe im Herbst abschneiden
  • Triebe ohne Fruchtbehang aussuchen
  • In die Erde stecken, gut angießen und stets gut feucht halten

Krankheiten & Schädlinge

Robuster Strauch, der weder für Krankheiten noch für Schädlinge anfällig ist.

Fazit

Die Schönfrucht und ihre verschiedenen Sorten sind relativ pflegeleichte und robuste Sträucher, die den Garten mit farbenfrohen Blüten und Früchten verschönern. Mit dem zunehmenden Alter wird die Pflanze immer autarker und muss weder regelmäßig gegossen noch gedüngt werden. Angesichts der ausladenden Wuchshöhe und Breite ist die Schönfrucht sowohl als Solitärpflanze als auch für die Heckenpflanzung gut geeignet. Die Winterhärte ist sortenabhängig, für die hiesigen Breitengrade eignen sich speziell die frostharten Sorten. Junge Sträucher brauchen einen ergänzenden Winterschutz, um Frostwerte ohne Schäden zu überstehen. Vorsicht ist geboten, wenn im Garten kleine Kinder spielen, da die Beerenfrüchte leicht giftig sind. Ein Rückschnitt ist nur bedingt nötig und das Vermehren mittels Stecklingen schnell durchführbar. Aufgrund der widerstandsfähigen Eigenschaften ist die Schönfrucht weder für Krankheiten noch für Schädlinge besonders anfällig.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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