Schneeballhortensie – Pflege und Schneiden der Ballhortensie
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Hortensien gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen und erleben in der letzten ein massives Comeback. Viele neue Sorten, wie z.B. Waldhortensie „Annabelle“, für ihre prächtige weiße Blütendolden Schneeballhortensie genannt, sind entstanden. Hortensien sind robuste Pflanzen, die bei richtiger Pflege Jahr für Jahr den Gärtner mit ihrer Blütenpracht erfreuen.
Schneeballhortensie „Annabelle“ – Eine Schönheit in Weiß
Der lateinische Name dieser Hortensie lautet Hydrangea arborensis – Waldhortensie bzw. Baumhortensie. Es sind mehrere Zuchtformen der Waldhortensien bekannt. Für ihre weißen (oft mit etwas Grün und Rosa) kugelförmigen Blütendolden wird die Sorte „Annabelle“ noch anders Schneeballhortensie oder einfach Ballhortensie genannt. Die verhölzenden Sträucher werden bis zu 1,5 m hoch und blühen i.d.R. von Mai bis in den Herbst hinein. Auch vertrocknete Dolden sehen dekorativ aus. Die Pflanze ist robust und erfordert keine komplexe Pflege, einige Voraussetzungen sind bei der Wahl des Standorts und Düngung jedoch zu beachten. Mögliche Alternativen zur Schneeballhortensie ist die „klassische“ Bauernhortensie oder eine schicke Zuchtform „Bluebird“ mit den schirmförmigen Blüten.
Standort und Boden
Die Schneeballhortensie „Annabelle“ fühlt sich in humosen lockeren Böden besonders wohl. Es empfiehlt sich daher, den Boden regelmäßig zu lockern. Als ein optimaler Standort für die Pflanze gilt Halbschatten. Sowohl im Schatten, als auch in der prallen Sonne fühlt sich die Pflanze nicht wohl und weigert sich zu blühen.
Pflege und Düngen
Schneeballhortensie „Annabelle“ benötigt keine komplexe Pflege während der Blütezeit, will aber regelmäßig gegossen werden. Am besten verträgt die Pflanze weiches Regenwasser oder Grundwasser, das direkt an die Wurzeln gegeben werden soll. Falls Ballhortensien mit Leitungswasser gegossen werden und dieses in der Gegend zu hart ist, kann es durch die Zugabe von Torf (über Nacht stehen lassen) weicher gemacht werden. Staunässe führt schnell zur Fäulnis und ist unbedingt zu vermeiden. Gedüngt soll mit speziellem Hortensiendünger, auch Düngermittel für Rhododendren oder Azaleen sind gut geeignet, denn die Zusammensetzung ist ähnlich. Für das Gedeihen der Pflanze ist Stickstoff wichtig. Einmal im Monat zwischen April und Oktober düngen reicht, auf die exakte Dosierung soll geachtet werden.
Schneiden
Damit die schweren Blütendolden die Pflanze nicht durch ihr Gewicht beschädigen, soll die Schneeballhortensie „Annabelle“ regelmäßig zurück geschnitten werden. Der optimale Zeitpunkt liegt im Herbst, nachdem die Pflanze abgeblüht ist. Wie radikal die Ballhortensie zurück zu schneiden ist, hängt vom Geschmack des Gärtners ab. In jedem Fall verträgt die Waldhortensie einen Rückschnitt bis auf etwa 15 cm Höhe, es dürfen aber auch problemlos 50-70 cm sein. Freilich ist darauf zu achten, dass mind. ein Paar Augen (am liebsten noch mehr) auf jedem Zweig bleiben sollen. Tipp: Trockene Blütendolden sehen zwar effektvoll aus, neigen aber dazu im Winter abzufallen und werden dann vom Wind durch den Garten getrieben. Lieber spätestens im November abschneiden.
Vermehren
Bei der Vermehrung durch Absenker wird folgendermaßen vorgegangen:
- Ein Trieb wird in eine speziell vorbereitete Rinne gelegt
- Der Trieb (es können auch gleichzeitig mehrere Triebe sein) wird mit Steinen beschwert, ohne vom Strauch getrennt zu werden
- Sobald der Trieb Wurzeln schlägt, kann er nun abgeschnitten und am Wunschort gepflanzt werden.
- Ein-zwei Äste, ca. 20 cm lang, abschneiden, dabei am liebsten unten schräg schneiden
- Darauf achten, dass Stecklinge mind. zwei Augen (lieber noch mehr) haben
- Stecklinge in die Aufzuchterde setzen, das Substrat stets feucht halten
- Nach ca. einer Woche bilden die Stecklinge Wurzeln und können danach am passenden Standort gesetzt werden.
Überwintern
Waldhortensien, auch die Schneeballhortensie „Annabelle“, sind winterhart und vertragen sogar bis zu -20 °C Kälte. Etwas Schutz durch Laub, Reisig und Vlies wird der Pflanze helfen, den Winter – Besonders wenn dieser windig und schneearm ist – unbeschadet zu überstehen. Auch bei der Überwinterung ist Mulch eine große Hilfe, denn mulchierte Böden sind vor Frost besser geschützt.
Krankheiten
Schneeballhortensien sind widerstandsfähige Pflanzen, die bei der richtigen Pflege kaum krank werden. Wenn Blätter von „Annabelle“ vergilben, können dafür ein zu hoher PH-Wert im Boden oder Eisenmangel verantwortlich sein. In diesem Fall schafft die Zugabe von Rhododendron-Erde Abhilfe, auch der Hortensiendünger kann helfen. Echter Mehltau ist eine weitere unangenehme Erkrankung, die z.B. mit Brennesseljauche, aber natürlich auch mit Fungiziden aus dem Gartenmarkt bekämpft werden kann. Echter Mehltau kommt vermehrt während der Trockenheit vor, regelmäßiges ausgiebiges Gießen der Hortensie verringert die Gefahr von diesem Pilz befallen zu werden.
Häufige Fragen
Ja, auf der Terrasse sehen üppig blühende Hortensien in großen Kübeln beeindruckend aus. Bei Kübelpflanzen ist v.a. auf die gute Wasserversorgung und auf den Kälteschutz zu achten. Geschützt können Hortensien in Kübeln auf der Terrasse überwintern, fühlen sich aber auch im Wintergarten und sogar bei Zimmertemperaturen wohl.
Die imposante Hortensie sieht zwar auch als Solitär schön aus, kann aber mit weiteren Hortensien in anderen Farbschlägen kombiniert werden. Auch Forsythien sehen mit Hortensien effektvoll aus, außerdem ergänzen diese Pflanzen einander, denn Forsythien gehören zu den Frühblühern, können aber auch bei warmen Temperaturen sogar im Winter ihre gelben Blüten öffnen. Immergrüne Rhododendren betonen die Eleganz der feinen Hortensie.
Wissenswertes zur Schneeballhortensie in Kürze
Pflege
- Die Schneeballhortensie braucht einen nährstoffreichen, humosen, feuchten Boden, der sauer bis neutral sein sollte.
- Im Herbst, nach der Blüte, kann die Schneeballhortensie zurückgeschnitten werden. Sie verzweigt sich dann besser und wird dichter.
- Gedüngt wird am besten mit Langzeitdünger.
- Auch im Frühjahr kann geschnitten werden, die Pflanze treibt in der Regel problemlos aus. Man kann sie auf ca. 10 cm stutzen.
- Die Blüten schmücken die Hortensie bis in den Herbst hinein und sehen sogar mit Raureif überzogen noch gut aus.
Gießen
Hortensien in Kübeln dürfen nie austrocknen. Um das Kleinklima im Kübel zu verbessern, sollten diese auf Untersetzer gefüllt mit Blähton oder Kies und Wasser gesetzt werden. Abbrausen im Sommer finden Hortensie auch gut. Eine dicke Schicht Kies oder Split auf dem Kübelboden verhindert, dass sich das Wasser staut. Umgetopft wird etwa alle zwei Jahre.
Vermehren
- Vermehrt werden Hortensien durch Stecklinge. Dazu nimmt man eine Triebspitze ohne Blüte, weil diese dem Steckling zu viel Kraft kostet.
- Man schneidet den Steckling kurz unterhalb eines Knotens. Dort sitzen nämlich Zellen, die in der Lage sind, Wurzeln zu bilden.
- Der Stängel sollte beim Schneiden nicht gedrückt werden. Bis auf drei bis vier Blattpaare entfernt man alle Blätter.
- Bewurzlungspulver hilft, damit sich die Wurzeln an dem Steckling schneller und besser ausbilden.
- Man sollte immer neue Erde benutzen, denn Pilzinfektionen sind die größte Gefahr für die Stecklinge.
- Die Erde sollte nur mäßig feucht gehalten werden. Die beste Zeit für Stecklinge ist im Frühjahr oder im Herbst.
Färbung
Die Blaufärbung der Hortensie hängt nicht nur von der Sorte, sondern auch vom pH-Wert des Bodens und dem Aluminiumgehalt ab. Nur auf sauren Böden werden die Pflanzen Blau. Sie benötigen einen pH-Wert von 4 bis 4,5, um Aluminium aufzunehmen. Ein höherer Wert bindet das Aluminium. Will man normalfarbene Hortensien in blaue verwandeln, muss man darauf achten, dass es sich auch um blaublühende Sorten handelt. Nur diese kann man verfärben, weil den Farbstoff Delphinidin enthalten. Dieser ruft mit Hilfe von aluminiumhaltigen Düngern die Blaufärbung hervor. In der Regel kann eine Verfärbung nur bei leichten, durchlässigen Böden erreicht werden. Bei schweren Böden funktioniert es meist nicht.