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Schneckenzaun aus Metall (Kupfer) selber bauen

Schnecken

Schnecken sind eine Plage. Sie können in einer Nacht die halbe Gemüseernte oder jede Menge Stauden vernichten. In manchen Jahren ist es besonders schlimm, da tauchen hunderte Schnecken im Garten auf und man kommt mit Absammeln kaum noch hinterher. Ein Schneckenzaun kann helfen, die Pflanzen zu schützen.

Häufig werden Schneckenfallen wie die Bierfalle empfohlen, aber die locken dann auch noch die Schleimer aus den Nachbargärten an und vergrößern das Problem eher, als das sie helfen. Chemische Mittel für Gemüse sind eher kontraproduktiv und wer keine Gifte für Gemüse nutzt, will sie meist auch nicht anderswo im Garten haben. Schneckenzäune sind eine sichere Art und Weise, die Schädlinge abzuhalten.

Video-Tipp

Schneckenzaun zur Vorbeugung

Vorbeugen ist immer besser als heilen. Ideal ist, dass Schnecken die von ihnen geliebten Fresspflanzen erst gar nicht erreichen. Während die im Handel gebräuchlichen Mittel gegen Schnecken erst zum Einsatz kommen, wenn ein Befall festgestellt wurde, kommt es mit den Zäunen erst gar nicht soweit. Keine Schnecke muss ihr Leben lassen.

Anforderungen an einen Schneckenzaun

Schneckenzäune haben die Aufgabe, Schnecken am darüberklettern zu hindern. Sie müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um wirksam zu sein.

  • Ein Schneckenzaun muss glatt und eben sein
  • Steile Wände haben
  • Ideal ist, wenn die obere Kante nach außen abgewinkelt ist
  • Zaunhöhe mindesten 15 cm (über der Erde), höher ist noch besser
  • Gute Materialien sind Kunststoff und Metall
  • Die Schnecken finden keinen oder nur wenig Halt
  • Der Schutz muss lückenlos sein. Jede Durchschlupfmöglichkeit wird genutzt.
  • Untere Zaunkante muss tief genug im Erdreich stecken, um dem Zaun Halt zu geben
  • Gegebenenfalls Konstruktion mit Schnüren oder Draht mehr Halt geben
  • Kunststoffzäune sind preiswert, allerdings kaum effektiv
  • Metallzäune sind teurer, meist aber auch zuverlässiger

Schneckenzaun aus Metall

Schneckenzaun hält Nacktschnecken fern

Schneckenzäune aus Metall sind effektiv, aber leider meist ziemlich teuer. Man benötigt ein recht hohes Stück Blech, denn um Halt zu haben, muss es ordentlich in die Erde gesteckt und zusätzlich der obere Rand nach außen gebogen werden. Ideal ist feuerverzinktes Stahlblech mit Zinkauflage. Das Blech muss 35 bis 40 cm Höhe haben. 10 cm werden in die Erde gesteckt, 15 sollte der Zaun dann hoch sein, der Rest wird nach außer gebogen, um ein Überklettern zu verhindern. Gebogen wird vor dem Zusammenstecken und dem Einstecken in die Erde. In 25 cm Höhe das Blech nach außen biegen, falzen, wie der Fachmann sagt. Ideal ist, dann den letzten cm noch einmal nach innen zu biegen, das erschwert das Überwinden noch einmal um ein Vielfaches. An den Ecken werden Winkel angebracht, welche die einzelnen Elemente verbinden. Sie müssen nur 25 cm betragen, 10 cm in der Erde und 15 cm Höhe. So wird der Zaun zusammengeschraubt.

  • Blech am besten im Baumarkt zuschneiden lassen oder eben dann selbst nach Maß schneiden
  • Vier Teile ringsum, welche durch Winkel zusammengeschraubt werden, unbedingt von innen
  • In etwa 25 cm Höhe eine gerade Pfalz nach außen biegen
  • Alle Teile verbinden
  • Zaun 10 cm tief eingraben, damit die Schnecken keine Möglichkeit haben, den Zaun zu untergraben

Schneckenzaun aus Kupfer

Der Schneckenzaun aus Kupfer wird keinen Schönheitspreis gewinnen, aber er erfüllt seinen Zweck. Der Vorteil dieses Zaunes im Vergleich zum Kunststoffzaun ist, dass nicht geklebt wird. Es wird mit Halterungsklammern gearbeitet und die halten deutlich besser. Die einzelnen Zaunelemente bleiben so verbunden.

Am besten reagieren wohl Weinbergschnecken und alle Gehäuseschnecken auf den Kupferzaun. Auch braune Wegschnecken lassen sich recht gut abschrecken. Bei den roten Nacktschnecken wird es schwieriger. Die lassen sich so schnell von nichts schrecken. Einige zucken zurück, andere kriechen darüber.

Tipp:

Was man wissen muss ist, dass der Zaun erst wirkt, wenn sich eine Patina auf ihm gebildet hat. Diese hält Schnecken ab. Im ersten Jahr ist das nicht der Fall und die Schnecken klettern einfach darüber. Entweder man nutzt also älteres Kupferblech oder man muss es erst ein Jahr im Freien oxidieren lassen. Sobald sich die dunkle Patina gebildet hat, ist der Schneckenzaun wirksam.

Kupferdraht wird von den meisten Nutzern als wirkungslos beschrieben, egal ob waagerecht ausgelegt oder senkrecht montiert. Es gibt aber auch positive Berichte. Hier hilft nur ausprobieren.

Vorteile des Kupferzaunes

Nacktschnecke

Der Kupferstreifen enthält Stoffe, die mit den Schleimhäuten der Schnecken oxidieren. So reicht schon ein schmaler Streifen Kupfer, um die Schnecken abzuhalten. Sie versuchen gar nicht erst, ihn zu überklettern. Frisch aufgebaut ist der Zaun allerdings unwirksam. Wie oben beschrieben, dauert es seine Zeit.

Schneckenzaun aufbauen

Die Metallplatten für den Kupferzaun gibt es im Baumarkt. Dort kann man sie sich auch gleich auf Maß zuschneiden lassen. Beim Kupferzaun reicht ein deutlich schmalerer Streifen, um die Schnecken abzuhalten.

  • Metallplatten zusammenfügen, je nachdem, wie groß die umzäunte Fläche sein soll.
  • Halterungsklemmen für die Befestigung anlegen.
  • Den Streifen lückenlos um das Beet legen und fixieren. Er muss nicht so tief in die Erde, aber darf bei Wind nicht wegfliegen und bei Regen nicht ausgespült werden.
  • Positive Wirkung soll auch glatte Kupferfolie haben. Diese bekommt man im Bastelladen oder in einem Sprenglereibetrieb. Darüber würden Schnecken ebenfalls nicht kriechen.
Achtung:

Kupfer enthält Stoffe, die auch für Mensch und Haustier nicht ungefährlich sind. Gelöstes Kupfer wirkt bereits in geringen Mengen giftig. Mit der Zeit können geringe Mengen Kupfer ausgewaschen werden und gelangen in den Boden. Besonders bei Gemüsebeeten sollte man deshalb überlegen, ob es wirklich ein Kupferzaun sein muss.

Schneckenkragen

Im Gegensatz zum Schneckenzaun schützt ein Schneckenkragen einzelne Pflanzen. Er bewährt sich besonders in der Austriebszeit für Pflanzen, die bei Schnecken besonders beliebt sind. So kann man im Staudenbeet gezielt einzelne Pflanzen vor dem „Abfressen“ bewahren. Häufig wird Kunststoff für diese Ringe verwendet, aber Kupfer eignet sich ebenso. Wichtig ist ein offener Boden, damit die Schnecken nicht über Nachbarpflanzen über den Zaun gelangen können. Er muss frei aufgestellt werden. Man benötigt pro Pflanze einen Kragen.

  • Ein Streifen Kupfer so biegen, dass ein Ring entsteht.
  • Diesen mit Halterungsklemmen verschließen.
  • Den Ring um die Pflanze legen und etwas in die Erde drücken
  • Der Ring sollte großzügig bemessen sein, damit nicht schon bald Pflanzenteile darüber hinausragen, die dann natürlich abgefressen werden.

Schnecken können schnell zur Plage werden. Gerade in nassen Jahren vermehren sie sich massenhaft und können einem die Gartensaison verderben. Schneckenzäune können da eine große Hilfe sein, ebenso Schneckenkragen. Sie lassen sich leicht selbst bauen, egal ob aus Kunststoff oder Metall. Schneckenzäune aus Kupfer helfen gegen Schnecken, sobald sie eine ordentliche Patina gebildet haben. Kupfer kostet einiges in der Anschaffung und wenn man Pech hat, wird einem der Zaun geklaut. Kupferdiebe gibt es in letzter Zeit immer mehr. Außerdem ist ein Kupferzaun um das Gemüsebeet zu bedenken, denn Kupferteilchen können mit der Zeit ausgewaschen werden und gelangen in die Erde. Von dort ist der Weg in die Gemüsepflanzen nicht mehr weit. Es gibt also, wie bei den meisten Dingen im Leben zwei Seiten, die bedacht werden müssen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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