Sind Schmuckkörbchen winterhart und mehrjährig?
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Schmuckkörbchen (Cosmea) sind aufgrund ihrer großen Blüten und deren Essbarkeit sowie langen Blütezeit sehr beliebt. Aber sind Schmuckkörbchen winterhart und mehrjährig? Alles Wissenswerte darüber ist im Ratgeber zu erfahren.
Lebensdauer
Im mitteleuropäischen Raum gelten die Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus) als einjährige Blühpflanzen, die bis zum ersten Frost blühen und durch diesen abfrieren sowie absterben. Theoretisch sind sie im Folgejahr neu zu säen oder zu pflanzen. Allerdings gibt es Ausnahmen sowie ein „Trick“, wie Hobbygärtner doch mehrjährige Freude an einer Cosmea beziehungsweise Cosmee haben können. Dabei spielen die Sorten eine entscheidende Rolle, aber auch die jeweilige Region in Bezug auf die übliche Winterkälte.
Winterhärte von Schmuckkörbchen
Prinzipiell fällt jedes Schmuckkörbchen unter die nicht-winterharten Pflanzen und damit unter die einjährigen Pflanzen. Sie gehören der Winterhärtezone 8 bis 11 an. Mitteleuropa verfügt überwiegend über Winterhärtezeonen zwischen 6 und 7. Das bedeutet, für weite Teilen Deutschlands ist das Schmuckkörbchen nicht ausreichend winterhart und würde im Freiland absterben. Mit der Winterhärtezone 8 verträgt sie maximal minus 12 Grad Celsius, dazu bedarf es allerdings eines zuverlässigen Kälteschutzes sowie einen Standort innerhalb einer milderen Region. Zu diesen zählen beispielsweise folgende mit den Winterhärtezonen 8a oder 8b:
- Sylt
- Hamburg
- Kiel
- Essen
- Lüdenscheid
- Düsseldorf
- Mainz
Ausnahmen: „Mehrjährige“ Wurzelknollen
Als mehrjährig werden manche Sorten bezeichnet, die Wurzelknollen bilden, welche den Winter überleben können. Die Überwinterung funktioniert bei diesen ähnlich wie bei Dahlien. Dazu gehören folgende Sorten:
- Schokoladen-Cosmee (Cosmea atrosanguineus)
- Flamingo-Cosmee (Cosmos peucedanifolia ‚Flamingo‘)
- Gelbe Schwefel-Cosmee (Cosmos sulphureus)
Für die Überwinterung der Wurzelknollen wird folgendermaßen vorgegangen:
- Wurzelknolle nach Blütenwelke und vor erstem Frost ausgraben
- geeignetes Winterquartier: Umgebungstemperatur frostfrei um die 5 Grad Celsius und dunkel
- keine Winterpflege erforderlich
- ab Eisheiligen Mitte Mai zurück ins Beet pflanzen
- Kübelpflanzen zurückschneiden und ins Winterquartier umstellen (ausgraben nicht notwendig)
- Winterpflege im Kübel: gelegentlich minimal gießen; kein Düngen
„Mehrjährig“ durch Samen
Um über mehrere Jahre seine Schmuckkörbchen auch ohne Wurzelknolle und damit einjährige Exemplare, auch in den Folgejahren genießen zu können, kann aus ihren Samen neue Pflanzen ziehen. Nach der Blüte im September/Oktober sind die Samen darin als spindelförmige, dunkle und schmale Körner zu erkennen. Diese können entnommen und so gelagert sowie in die Erde gebracht werden:
- Samen lagern: kühl, trocken und dunkel
- Haltbarkeit: zwei bis drei Jahre
- ab März bis April im Haus oder beheiztem Gewächshaus vorziehen
- ab Mitte April direkt ins Beet oder Kübel säen
- Beachten: Schmuckkörbchen ist Lichtkeimer; Samen bei Aussaat nur dünn mit Erde bedecken
Häufig gestellte Fragen
Schmuckkörbchen sind für Schnecken nicht schmackhaft. Sie meiden sie, weshalb sie als schneckenresistent zu bezeichnen sind.
Gleichwohl Cosmeen nicht zu den heimischen Pflanzen gehören, bieten ihre Blüten Nektar und Pollen, die vor allem Bienen Nahrung bieten, aber auch Schmetterlingen. Deshalb ist das Schmuckkörbchen ein echter Anziehungsmagnet für diese und zahlreiche anderen Insekten. Vorteilhaft ist zudem die lange Blütezeit bis in den Herbst, sodass sie eine ebenso lange Nahrungsquelle für Bienen & Co. darstellen, wenn die meisten anderen Blühpflanzen schon längst verblüht sind.
Ja, das geht, aber bringt nicht den gewünschten Erfolg eines Überlebens der Wintermonate. Ist die Saisonpflanze verblüht, stirbt sie unweigerlich ab. Der erste Frost trägt lediglich seinen Teil zur Beschleunigung dieses Vorganges bei. Sie stirbt auch ohne Frost ab, wenngleich das Absterben sich dann ein wenig verzögern wird. Deshalb ist ein Umstellen vor dem ersten Frost für die Schmuckkörbchen unnütz. Lediglich die Wurzelknollen können überwintern, die sich nur bei einigen Sorten bilden.