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Schmetterlingsflieder richtig schneiden – 3 Schritte zum Erfolg

Der Schmetterlingsflieder oder auch Sommerflieder ist eine blütenreiche Pracht, die ihre Schönheit lange zur Schau trägt und damit nicht nur die Menschen im Garten erfreut. Damit das so bleibt, ist der Schmetterlingsflieder aber richtig zu schneiden. Wir verraten in der Schritt für Schritt Anleitung, wie es funktioniert.

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Wann ist der beste Zeitpunkt?

Der beste Zeitpunkt um den Schmetterlingsflieder zu verschneiden, ist der Spätwinter. Die Maßnahme sollte bis spätestens zum Februar an einem frostfreien Tag erfolgen. Wird der Verschnitt später durchgeführt, kann sich die Blüte erheblich verzögern. Gerade bei radikalen Schnitten ist es daher wichtig, die Triebe möglichst frühzeitig einzukürzen. Auf diese Weise hat der Sommerflieder noch ausreichend Zeit, um „pünktlich“ die jungen Triebe auszutreiben und etwa ab Juni zu blühen.

Warum verschneiden?

Der Sommerflieder, botanisch Buddleja davidii, wird aufgrund seiner Anziehungskraft auf Schmetterlinge auch Schmetterlingsflieder genannt. Diesen Namen verdient er aber nur, wenn er auch Blüten trägt – und diese erscheinen ausschließlich am einjährigen Holz. Alte Triebe bringen hingegen keine Knospen mehr hervor.

Fehlt der Verschnitt oder bleibt er zu lange aus, lässt also die Blühkraft nach. Die Pflanze selbst nimmt dabei allerdings keinen Schaden und ist nicht zwingend auf das Verschneiden angewiesen.

Hierdurch ist es problemlos möglich, die Maßnahme ausfallen zu lassen, sofern kein besonderer Blütenreichtum erwünscht ist.

Arten des Rückschnitts

Sommerflieder - Schmetterlingsflieder - Buddleja

Beim Schmetterlingsflieder werden grundlegend drei verschiedene Arten des Verschnitts unterschieden. Der:

  • jährliche Rückschnitt zur Anregung der Blüte
  • radikale Verjüngungsschnitt
  • Auslichtungsschnitt, der ganzjährig erfolgen kann

Beim jährlichen Rückschnitt, der die Blühkraft möglichst hoch halten soll, werden wiederum zwei verschiedene Varianten unterschieden. In jedem Fall gelten jedoch einige wenige Grundregeln, auf die in unserer Anleitung ebenfalls eingegangen wird.

Jährlicher Verschnitt – Schritt für Schritt

Da der Schmetterlingsflieder wie erwähnt nur an einjährigen Trieben beziehungsweise dem sogenannten neuen Holz Knospen und Blüten ausbildet, empfiehlt sich zum Erhalt einer hohen Blühfreude ein jährlicher Verschnitt. Dabei wird für eine besonders hohe Blühkraft und sehr große Blütenstände wie folgt vorgegangen:

  1. Im Spätwinter, also spätestens im Februar, werden alle vorhandenen Triebe stark zurückgeschnitten.
  2. Mit einem sauberen Schnittwerkzeug, empfehlenswert ist eine Rosen- oder Astschere mit desinfizierten Klingen, werden alle Triebspitzen einzeln abgeschnitten.
  3. Zurückbleiben lediglich zwei bis vier sogenannte Augen pro stärkerem Haupttrieb. Bei den Augen handelt es sich um schlafende Triebknospen, also Anlagen, aus denen neue Zweige wachsen können. Sie sind in der Regel als Verdickung an einem Trieb zu erkennen.

Das Ergebnis sollte insgesamt kurz sein. Die Triebe unterscheiden sich in ihrer Länge meist nur wenig und sind zwei bis drei Mal verzweigt, wobei die oberen Spitzen dieser Verzweigung nur wenige Zentimeter lang sind. Bei unverzweigten Trieben dürfen auch etwas mehr Augen oder der Anfang einer Verzweigung stehengelassen werden, um dem Schmetterlingsflieder später ein volleres, dichteres Aussehen zu verleihen.

Hinweis:

Das Schneiden in dieser Variante bringt zwar in der Folge sehr viele und große Blütenstände hervor, beeinflusst das Wachstum insgesamt aber optisch ungünstig. Der Sommerflieder wirkt schnell knorrig und verwachsen, wenn lediglich die jungen Triebe gezogen werden.

Wachstum ausgleichen

Um zu vermeiden, dass der Sommerflieder zwar reich blüht aber insgesamt ein struppiges Bild abgibt, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste und gerade bei älteren, vergreisenden oder unerwünscht großen Exemplaren sinnvollste Maßnahme ist es, zunächst einen Radikalschnitt durchzuführen. Dieser ähnelt dem jährlichen Schnitt zum Anregen der Blüte, unterscheidet sich jedoch in der Länge der stehenbleibenden Triebe. In der Folge können dann einzelne, ältere Triebe stehen bleiben.

Sommerflieder - Schmetterlingsflieder - Buddleja

Bei der zweiten Variante wird lediglich ausgelichtet sowie die verblühten Rispen entfernt und leicht verschnitten, damit Buddleja davidii seine Blühkraft nicht vollkommen verliert. Es gilt also jeweils nur einzelne Triebe zu schneiden.

Die dritte Möglichkeit ist das völlige Aussetzen des Verschnitts dann und wann. Diese Variante klingt zunächst und wenig sinnvoll, wenn der Strauch bereits „verwachsen“ wirkt. Allerdings bietet sich dadurch die Gelegenheit, ihn im Anschluss wieder besser durch das Schneiden zu formen. Ist er im Winter blattlos, können sehr gezielt störende Triebe und Astquirle entfernt werden. Zweige, die wie gewünscht wachsen, werden lediglich um etwa ein Drittel ihrer Länge gekürzt.

Verjüngungsschnitt – Anleitung

Der Verjüngungsschnitt ist ein radikaler Rückschnitt, bei dem alle Triebe auf einen etwa gleichen Abstand zur Erde gebracht werden. Bewährt hat sich eine Länge von circa einem Meter.

Je nach gewünschter Form werden im Anschluss an diesen Verschnitt wiederum einige längere Triebe stehen gelassen beziehungsweise lediglich um ein Drittel gekürzt – also nicht jeder zweijährige Trieb soweit wie möglich entfernt. Anderenfalls wäre nicht nur das Formenwachstum beeinträchtigt, sondern auch schon bald der nächste Radikalschnitt zur Verjüngung des Schmetterlingsflieders von Nöten.

Nötig ist der Verjüngungsschnitt beim Sommerflieder wirklich nur dann, wenn:

  • die Blühkraft aufgrund vieler alter Triebe erheblich nachlässt
  • die Form auch durch Verjüngen und leichtes Formen nicht wie gewünscht gestaltet werden kann
  • der Strauch vergreist und verkahlt
Hinweis:

Auch wenn der Strauch sehr gut schnittverträglich ist und im Prinzip keine Hilfe danach benötigt, um wieder auszutreiben, ist eine sorgsame Pflege dennoch ratsam. Im Anschluss an einen radikalen Verjüngungsschnitt sollte der Schmetterlingsflieder daher im Frühjahr angepasst gedüngt und bei Trockenheit gut gewässert werden, damit er sich entsprechend und vor allem schnell von der Schnittmaßnahme erholen kann.

Auslichten

Für das Auslichten ist keine detaillierte Anleitung von Nöten. Entfernt werden lediglich Triebe, die:

  • beschädigt sind
  • über Kreuz oder nach innen wachsen
  • abgestorben sind
Sommerflieder - Schmetterlingsflieder - Buddleja

Wichtig ist das Auslichten des Schmetterlingsflieders vor allem, wenn bei dem jährlichen Verschnitt alle Triebe auf nahezu eine Länge gebracht oder ein radikaler Rückschnitt durchgeführt wurde. Die Maßnahme verhindert, dass der Sommerflieder zu dicht, buschig und knorrig wächst.

Grundregeln und Fehler beim Verschneiden

Wie bei jedem Verschnitt muss auch beim Sommerflieder auf einige Punkte geachtet werden. Ansonsten kann der Schmetterlingsflieder Schaden nehmen, erkranken oder in der Folge in einer unerwünschten Form wachsen. Wichtig ist:

  • sauberes, frisch gereinigtes Schnittwerkzeug, um keine Krankheitskeime oder Parasiten zu übertragen
  • der passende Schnittzeitpunkt zwischen Januar und Februar an einem frostfreien und möglichst trockenen Tag
  • lieber regelmäßig als radikal zu schneiden
  • jährlich auszulichten und beschädigte Triebe zu schneiden
  • die verblühten Stände zu entfernen

Ein typischer Fehler ist es, den Verschnitt zu spät durchzuführen. Gerade wenn dieser radikaler ausfällt, Triebe also stark eingekürzt werden, benötigt der Schmetterlingsflieder viel Zeit für die Erholung und den Austrieb. Dementsprechend verzögert sich dann die Blüte in diesem Jahr. Auch ein wiederholter starker Verschnitt ist auf Dauer problematisch, da er zwar die Blüte stark anregt jedoch ebenso für ein ungünstiges Wachstum der Triebe sorgt.

Blüten entfernen – Wie und wann?

Ob die verblühten Blütenstände entfernt werden sollten oder nicht, ist eine individuelle Entscheidung. Zu beachten ist aber, dass diese nicht nur optisch störend wirken, sondern sich der Schmetterlingsflieder auch sehr schnell und weit über seine Samen verbreitet und dann zum Ärgernis im Garten werden kann. Unter anderem können die jungen Sommerflieder die heimische Flora verdrängen, weswegen das Schneiden oder wenigstens das Reduzieren der Blüten durchaus sinnvoll ist.

Wer die weitflächige Ausbreitung verhindern möchte, schneidet verwelkte Blütenstände daher schnellstmöglich und spätestens bei Ausbildung von Kapselfrüchten ab. Geschnitten wird bis zur nächsten Knospe oder dem nächsten Blattknoten.

Tipp:

Sollen Samen für die Vermehrung gewonnen werden, reichen ein bis zwei am Strauch verbleibende Blütenstände aus. Diese sollten wiederum vor dem Zeitpunkt entfernt werden, zu dem sie vollkommen trocken sind, sich öffnen und die Saat unkontrolliert verteilen. Das gelingt ihnen übrigens auch dann noch, wenn sie lose oben auf dem Kompost liegen, besser ist also eine Entsorgung von Blüten, Früchten und Samen über den Hausmüll.

Autor Heim-Redaktion

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