Schmetterlingsflieder, Buddleja davidii – Pflanzzeit, Pflanzen und Pflege
Inhaltsverzeichnis
Ein Flieder, der von so vielen Schmetterlingen geliebt und besucht wird, hat seinen Namen Schmetterlingsflieder voll und ganz verdient. Er ist eine lebendige Einladung an diese beflügelten Lebewesen. Sobald er erblüht, schwirren sie um ihn herum. Dieser Anblick ist schon Grund genug, ihm einen Platz im Garten zu geben. Schließlich ist die Natur nicht nur für uns Menschen da.
Wuchs und Blüte
Der Strauch aus der Familie der Braunwurzgewächse erreicht locker eine Höhe von zwei Metern. In der Breite entwickelt sich Buddleja davidii spielend bis zu einem Meter. Der Schmetterlingsstrauch wird zwar regelmäßig stark geschnitten, der Schnitt schmälert sein Aussehen aber nicht auf Dauer. Er treibt gut wieder aus. Bereits nach wenigen Wochen Wachstum ist er wieder zu einem schönen Busch angewachsen. Am Ende der Zweige bilden sich Blütenrispen, die ab Juli blühen. Der Blütenreigen erfreut bis zu den ersten Frösten. Je nach Sorte erblüht der Sommerflieder in Weiß, Gelb, Rosa oder Blauviolett. Er ist bei Hobbygärtnern unter vielen Namen bekannt: Gewöhnlicher Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch oder Fliederspeer. In mehr als einhundert Arten ist der Sommerflieder bei uns bereits erhältlich. Bei guter Pflege wird er mindestens zehn Jahre alt.
Standort
Der Sommerflieder fühlt sich an sonnigen Plätzen pudelwohl. Eine Randlage mit genügend Platz rechts und links, an dem er sich ungehindert entfalten kann, ist für ihn ideal. An der Gartengrenze bildet er einen schönen Sichtschutz, aber auch als Solitärpflanze mitten im Beet ist er eine tolle Erscheinung. Er liebt Wärme, arrangiert sich aber mit halbschattigen Plätzen. Auch mit bescheiden dosierter Sonne entfaltet er seinen ganzen Zauber. Nur den vollen Schatten sollte man ihm als Blühstrauch wirklich nicht zumuten. Es wäre doch viel zu schade, wenn er nur ein kümmerliches Abbild von einem Schmetterlingsstrauch böte. Er darf gern grüne Gehölze in seinem Rücken haben, solange die andere Seite frei bleibt und ungehindert reichlich Sonne abbekommt. Seine kräftige Blütenfarbe kommt vor dem sattgrünen Hintergrund noch besser zur Geltung. Hier ist der Strauch auch einigermaßen vor Wind geschützt. Seine neuen Zweige sind dünn und können von starken Winden leicht abgeknickt werden.
Bodenbeschaffenheit
Ihrem Sommerflieder sollten Sie optimale Bodenverhältnisse anbieten, damit er entsprechend auch optimal gedeihen kann. Keine Sorge, so ein Platz lässt sich in jedem Garten finden, oder mit ein wenig Arbeit entsprechend einrichten. Ist der Boden von sich aus nicht ideal, können Bodenverbesserungsmaßnahmen hier Wunder wirken. Der Boden, auf dem sich der Schmetterlingsflieder besonders gut entwickelt, ist leicht und durchlässig. Er sollte zudem trocken sein, da der Fliederspeer übertriebene Feuchtigkeit weder braucht noch mag. Die alljährliche Blütenmasse ist auf ausreichend Nährstoffe angewiesen, daher sollte der Boden in dieser Hinsicht nicht karg sein. Zum Glück lässt sich auch da gut mit reichlich Kompost nachhelfen. Er verträgt saure und kalkhaltige Böden, solange diese nicht feucht und schwer sind.
Gießen
Der Sommerflieder mag trockene Böden, braucht aber dennoch regelmäßig Wasser in seiner Vegetationsphase, um den enormen Zuwachs an Zweigen, Blattmasse und nicht zuletzt an Blüten in Rekordzeit zu schaffen. In den Sommermonaten muss seine Erde stets feucht sein. Stehendes Wasser muss allerdings vermieden werden. Wenn der Boden durchlässig ist, ist das leicht einzuhalten. Ein wenig Sand, beim Einpflanzen eingemischt, vermeidet später Staunässe. Dieser Flieder mag kalkhaltiges Wasser. Wenn Sie ihn mit Regenwasser verwöhnen, sollten Sie es zuvor mit etwas Kalk vermischen, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Regenwasser ist von sich aus nicht besonders kalkhaltig. Nach dem Einpflanzen muss man dem Gießen des Flieders noch mehr Aufmerksamkeit widmen, bis er richtig angewurzelt ist.
Düngen
Auch wenn die Wurzeln des Schmetterlingsflieders in der sie umgebenden Erde reichlich Nährstoffe vorfinden, ist eine leichte Düngung empfehlenswert. Gerade wenn der Flieder schon einige Jahre an diesem Standort steht, wird er schon viele Nährstoffe aus dem Boden gezogen haben. Der Boden sollte im Frühling nach dem Rückschnitt wieder mit Nährstoffen angereichert werden. Ein stickstoffhaltiger Dünger ist optimal für diesen blühenden Strauch.
Vermehren
Buddleja davidii lässt sich im Sommer sehr leicht vermehren. Alles was dafür benötigt wird, sind gut entwickelte, einjährige Triebe der Pflanze. Von ihnen wird nur die Spitze verwendet, die etwa 15 cm lang sein sollte. Eventuell vorhandene Blüten werden mit der Gartenschere entfernt, ebenso die untersten Blattpaare. Zwei weitere Maßnahmen fördern die Wurzelbildung:
- das Kürzen der verbleibenden Blätter auf etwa die Hälfte
- Verwendung eines speziellen Bewurzelungspulver
Nach der wurzelfördernden Behandlung können Sie die Zweige sofort einpflanzen.
- Füllen Sie einen Blumentopf mit einem Gemisch aus Sand und Torf.
- Stecken Sie die Zweige ein paar Zentimeter tief in die Erde.
- Gießen Sie die Stecklinge gut an.
- Stülpen Sie einen Glasbehälter über die Stecklinge, um so die Wärme zu erhöhen.
- Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen hellen aber sonnengeschützten Platz.
- Nehmen Sie das Glas regelmäßig ab, um zu lüften. Ansonsten kann sich aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit schnell Schimmel bilden.
- Gießen Sie die Stecklinge so, dass sie durchgehend feucht aber nicht nass stehen.
- Wenn die Stecklinge angewurzelt sind, was etwa im Herbst der Fall sein wird, können die kleinen Pflänzchen in den Garten ausgepflanzt werden.
- Geben Sie den Jungpflanzen einen geeigneten Standort und bereiten Sie den Boden auf.
- Legen Sie rund um die Pflanzstelle Reisig oder Laub aus. Diese Schicht benötigen Jungpflanzen in den ersten drei Lebensjahren, um die Winter unbeschadet zu überstehen.
Pflanzen
Eine Schmetterlingspflanze kaufen Sie am besten im Frühjahr und setzten sie gleich in den Garten um. Sie kommt an einem geeigneten Standort in gut aufgelockerter Erde, die zuvor mit Kompost angereichert wurde. Die junge Pflanze wird bis zum Anwachsen feucht gehalten. Selbst gezogene Pflänzchen aus Stecklingen können schon im Herbst in den Garten gesetzt werden. Es ist auch möglich, den kommenden Frühling abzuwarten. In diesem Fall sollte die Jungpflanze im Winterquartier überwintern. Der Schmetterlingsstrauch vermehrt sich auch gern selbst durch seinen Samen. Wer die „wilde“ Aussaat verhindern möchte, sollte rechtzeitige Verblühtes abschneiden und entsorgen.
Kübelhaltung
Ein Schmetterlingsflieder ist einfach wunderschön. Hat man sich in diesen farbenprächtigen Strauch verliebt, möchte man nicht auf ihn verzichten. Auch dann nicht, wenn ihm kein Garten geboten werden kann. Dieser Wunsch lässt sich erfüllen, mit einem Balkonplatz und einem ausreichend großen Kübel. Im Winter muss ein kühler Überwinterungsraum bereitstehen. Der Schmetterlingsflieder ist anders als viele Pflanzen nicht giftig und kann deswegen bedenkenlos von Familien mit Kindern oder Haustieren in unmittelbarer Wohnnähe kultiviert werden.
Schneiden
Der Sommerflieder wächst schöner und blüht prächtiger, wenn er regelmäßig geschnitten wird. Obwohl der Schnitt keine Pflicht ist, sollte er aus diesen Gründen regelmäßig erfolgen. Wenn dafür einmal keine Zeit ist, hat das keine schlimmen Auswirkungen. Beim nächsten Mal kann der Schnitt nachgeholt werden. Darauf muss auch nicht lange gewartet werden, denn der Schmetterlingsflieder lässt sich im Winter und im Sommer schneiden. Der Winterschnitt dient vornehmlich der Verjüngung der Pflanze, während die Auswirkungen des Sommerschnitts an der Blüte deutlich zu erkennen sind. Unabhängig davon, wann der Schnitt ausgeführt wird, sollten ein paar Grundregeln beachtet werden:
- abgestorbene Zweige am Absatz abschneiden
- auch kranke Zweige müssen am Ansatz geschnitten werden
- kranke Pflanzenteile sofort schneiden, ungeachtet der Zeit
- scharfes und gereinigtes Werkzeug ist Voraussetzung
- variable Schnitthöhen ermöglichen eine dichtere Krone
- je weniger Augen verbleiben, umso dichter wächst der Flieder
- bodennaher Radikalschnitt ist möglich
- Radikalschnitt dämmt das Wachstum ein, der Blütenreichtum bleibt
Winterschnitt
Bei einem Winterschnitt müssen alte Äste Platz für Neuaustrieb machen. Deswegen wird auch bereits in der kalten Jahreszeit geschnitten, noch bevor das Wachstum einsetzt.
- idealer Zeitraum ist November bis März
- an frostfreien Tagen
- der Tag darf nicht sonnig sein
- alle Äste werden zurück geschnitten
- Vorjahrestriebe 5 cm ins alte Holz kürzen
- bei älteren Sträuchern sollten alle alten Äste weg
Sommerschnitt
Ein richtig ausgeführter Sommerschnitt verlängert den duftenden Blütengenuss. Etwa im Mai oder Juni kann der Strauch um die Hälfte gekürzt werden. Die Blüte erscheint dann zwar zu einem späteren Zeitpunkt, bleibt andererseits auch länger erhalten. Bis in den Oktober hinein kann ein so beschnittener Schmetterlingsstrauch seinen bunten Charme versprühen. Eine zweite Möglichkeit für einen Sommerschnitt bietet sich, sobald dieser Schmetterlingsmagnet blüht. In den Monaten Juni und Juli sollten alle verblühten Rispen konsequent entfernt werden. Die einzelnen Zweige werden dabei um die Hälfte gekürzt. Unter optimalen Bedingungen folgt diesem Schnitt eine zweite Blütenperiode. Je nach Wetterlage ist damit im August oder September zu rechnen.
Wechselblättriger Sommerflieder
Diese Sorte erkennt man leicht an ihren überhängenden Wuchs. Sie blüht an zweijährigen Trieben, weshalb hier der Schnitt anders ausgeführt muss. Nach der Blüte wird die Pflanze nur leicht ausgelichtet. Ältere Triebe werden dann direkt am Ansatz geschnitten. Darüber hinaus sind keine weiteren Schnittmaßnahmen erforderlich. Sollte aus irgendeinem Grund ein starker Rückschnitt erforderlich sein, müssen Sie auf die nächste Blütenrunde verzichten.
Schädlinge
Der Sommerflieder ist nicht nur für die Schmetterlinge unwiderstehlich. Auch grüne Wanzen mögen diesen Strauch. Doch anders als die hübschen Schmetterlinge werden die grünen Wanzen nicht von köstlichem Nektar angelockt. Sie fügen dem Sommerflieder direkten Schaden zu. Und anders als die Schmetterlinge fallen sie dem menschlichen Auge kaum auf. Ihre grüne Farbe macht sie auf ebenso grüne Blätter zu unsichtbaren Wesen. Raupenfliegen und Vögel haben ihrerseits diesen Schädling auf dem Speiseplan stehen. Sie unterstützen ungefragt den Gärtner, noch bevor dieser den Befall überhaupt gemerkt hat. Sollte der Fleiß der natürlichen Wanzenvernichter nicht ausreichen, kann der Besitzer des Sommerflieders unterstützend eingreifen. Für die Bekämpfung dieser Plage stehen einige natürliche Methoden zur Verfügung. Hier mit einer Chemiekeule zu schwingen, ist für die Natur unverzeihlich. Versuchen Sie es einfach auf folgende Art:
- Schmierseifenlauge herstellen
- auf die betroffenen Stellen sprühen
- in frühen Morgenstunden sprühen
- nach einer Woche wiederholen
- alternativ oder wenn Schmierseife nicht ausreicht: Behandlung mit Neemöl,
- wird auch als Niemöl bezeichnet
- wirkt stärker als Schmierseife
Krankheiten
Schmalblättrigkeit beim Sommerflieder wird durch einen Virus hervorgerufen. Die Blätter kräuseln sich und zeigen gelbe Flecken. Wenn sie diese Anzeichen an ihrer Fliederpflanze entdecken, steht Ihnen und den Schmetterlingen leider ein trauriger Abschied bevor. Dieser Virus kann nicht wirksam bekämpft werden, der Buddleja ist durch nichts mehr zu helfen. Die komplette Pflanze muss entsorgt werden. Natürlich nicht in den Kompost, wo niemals kranke Pflanzen hingehören. Die Restmülltonne ist hierfür die richtige Anlaufstelle.
Überwintern
Jedes Jahr im Frühling treibt der Schmetterlingsflieder aufs Neue aus und blüht an diesen neuen Trieben. Er benötigt daher im Winter keine großen Schutzmaßnahmen. Eine Ausnahme bilden junge Pflanzen, die noch nicht lange im Freien sind. Sie hatten noch nicht genügend Zeit ausreichend winterhart zu werden. Doch mit zusätzlichen Maßnahmen kommen auch sie gut durch den Winter. Diese sollten sich auf den Wurzelbereich konzentrieren und den Wurzelballen vor großen Frösten schützen. Bedecken Sie den Boden deswegen schon rechtzeitig im Herbst mit einer dicken Schicht Reisig oder Laub. Sommerflieder, die in einem Kübel gehalten werden, können in einem kühlen Raum auf den kommenden Frühling warten.