Schleifenblume pflanzen – Standort & Blütezeit der Iberis
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Schleifenblumen (Iberis) gehören in die Familie der Kreuzblütengewächse, die in vielen Arten vor allem in Steingärten zu finden sind. Sie stammen aus dem Mittelmeerraum, wo sie mit mehr als 30 Sorten vertreten sind. Bei der Schleifenblume handelt es sich oft um eine einjährige Pflanze, die meisten von ihnen sind jedoch wegen ihrer Blüten beliebt und bleiben auch über mehrere Jahre an Ort und Stelle.
Manche Exemplare wachsen krautig, andere entwickeln sich bis zu der Höhe eines kleinen Strauches. Schleifenblumen sind größtenteils unter diesen Varianten bekannt:
- Bittere Schleifenblume (Iberis amara)
- Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens)
- Doldige Schleifenblume (Iberis umbellata)
Im Steingarten findet die Schleifenblume nicht nur einen guten Standort, hier überrascht sie auch mit ihren schönen, ca. 5 cm großen Blüten. Sie passen zum Flair in einem solchen Garten, sie möchten gerne sonnig und in karger Erde wachsen, so wie sie es aus dem Mittelmeerraum gewöhnt sind. Ein Blütenkopf besteht aus unzähligen einzelnen Blüten, die in unterschiedlichen Farben vorkommen. Von weiß bis rosa, purpurrot oder Rot sind viele Schattierungen erhältlich. Einige Schleifenblumen sind immergrüne Pflanzen und schmücken das Blumenbeet so das ganze Jahr auch durch die manchmal fleischigen Blätter.
Das Verbreitungsgebiet der Schleifenblume ist der europäische Raum und hier besonders der südliche Teil. Spanien, Frankreich und Italien, aber auch der Balkan, Afrika und Marokko können die Heimat dieser sonnenverwöhnten Pflanze sein.
Standort für die Schleifenblume
Schleifenblumen sind als Samen in vielen Varianten erhältlich. So können sie direkt an Ort und Stelle im zeitigen Frühjahr zwischen März und April ausgesät werden, was einfach und ohne großen Aufwand erledigt werden kann. Schon nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten kleinen Pflänzchen. Aus der Vielzahl dieser Sämlinge sollte der Gartenbesitzer sich die stärksten aussuchen und im Abstand von 10cm ausgedünnt pflanzen. Auch wenn Schleifenblumen an sich durch ihr Farbspiel sehr interessant aussehen, können sie in Kombination mit Mittagsblumen ein wunderschönes Bild ergeben. Deren Farbvielfalt ergänzt sich wunderbar mit den unzähligen kleinen Blüten der Schleifenblume. Auch die Skabiose, die mit ihren rosafarbenen Blütenköpfen ebenso zu Schleifenblumen passt, ist ein guter Nachbar.
Der Boden des Standortes der Schleifenblume sollte leicht trocken sein und ein schwach saures bis alkalisches Milieu haben. Der Standort sollte natürlich sonnig sein, so wie die Pflanze es von ihrem Ursprung her kennt. Sandige und lehmige Mischböden, die reich an Nährstoffen sind, sind ideal. Obwohl die Pflanze die Wärme liebt, ist sie dennoch frosthart. In ihren Heimatländern kommen auch Nachtfröste vor, deshalb lässt sie sich auch in den relativ kühlen Regionen in Deutschland gut kultivieren.
Mit dem einen oder anderen Tipp kann die Schleifenblume in ihrem Wachstum gefördert und die Blütenbildung verbessert werden. So hilft die ausreichende Gabe von Wasser im Frühling dabei zu verhindern, dass sich die Blüten zu früh öffnen und stattdessen noch etwas Kraft für eine üppige Größe sammeln können. Dafür blüht die Schleifenblume etwas später im Jahr, was aber im Grunde genommen keinen Verlust darstellt. Die Geduld des Garteninhabers wird dann mit größeren und schöneren Blüten belohnt.
Schleifenblumen eignen sich hervorragend dazu, Lücken in Beeten schnell und durch schöne blühende Pflanzen zu schließen. Wenn der Standort passt, kann sie als Nachbarpflanze zu vielen anderen Sorten gesetzt werden, meistens direkt am Rand eines Beetes. Hier ist sie aufgrund ihrer niedrigen Wuchshöhe für die Bepflanzung im Vordergrund geeignet.
Pflege und Rückschnitt der Schleifenblume
Wenn nach der Blüte die Stängel der Schleifenblume zurückgeschnitten werden und mit Flüssigdünger genährt werden, treiben sie ein zweites Mal aus und bilden noch einmal einen schönen Blütenteppich. Das wird in der Zeit bis August der Fall sein, denn bis dahin dauert die Blütezeit der Schleifenblume. Durch den Rückschnitt erreicht der Gärtner, dass sich wieder neue Blüten bilden und dann im September noch einmal ihr schönes Farbenspiel zeigen. Dieser Rückschnitt hat jedoch auch noch andere Vorteile:
- Er sorgt nicht nur für ein schönes Wachstum und die zusätzliche Blütenfülle, …
- sondern auch dafür, dass die Pflanze im nächsten Frühjahr besser neu austreiben kann.
Wenn man die Pflanze nicht nur regelmäßig zurückschneidet, sondern bereits vorher – die Entwicklung im Blick haltend – Blütenstiele für die Vase abschneidet, kann die Wuchsform ebenfalls beeinflusst werden. Schneiden sollte der Gärtner aber nur bis in den frühen Herbst, damit die Schleifenblume bis zum Wintereinbruch wieder neue Triebe gebildet hat. Die Pflanze ist winterhart und muss nicht besonders geschützt werden, etwas Tannenreisig darüber gelegt hilft, dass Schnee die Pflanze nicht erdrückt.
Vermehrung der Schleifenblume
Damit die Schleifenblume größer und üppiger wird, braucht der Gärtner nichts zu unternehmen. Sie ist selbstaussäend und vermehrt sich deshalb von alleine, sofern man sie nicht durch Entfernen von Trieben daran hindert. Bei den selbst ausgesäten Pflanzen erscheinen die Blüten etwas früher als bei den durch den Menschen kultivierten Pflanzenteilen. Möchte man eine bestehende Pflanze durch Stecklinge vermehren, ist dies ebenso einfach möglich. Abgeschnittene Zweige werden dafür in einen Blumentopf eingesetzt, damit sie dort in Ruhe bewurzeln können. Das geht schnell und so können sie kurze Zeit später auch in das Blumenbeet gepflanzt werden. Diese Aktionen sollten im Sommer durchgeführt werden.
Mögliche Schädlinge der Iberis
Grundsätzlich ist die Schleifenblume eine robuste Pflanze. Sie ist relativ selten krank und wird nur von Schädlingen befallen, die von den Nachbarpflanzen übersiedeln. Das sind meistens Blattläuse, aber auch ein bestimmter Pilz kann die Pflanze befallen. Er bewirkt die sogenannte „Umfallkrankheit“, d. h. die Schleifenblume wird in ihrer Wurzel beschädigt. Dadurch knickt sie oberirdisch ein und stirbt ab.
Dort, wo eine kranke Pflanze gestanden hat, sollte keine neue Aussaat oder Auspflanzung erfolgen, da in der Erde noch weitere Krankheitskeime vorhanden sein können. Diese würden die nächste Pflanze sofort wieder anstecken.
Wissenswertes zur Schleifenblume in Kürze
Schleifenblumen erfreuen sich eines Comebacks in den Frühlingsgärten. Sie blühen weiß und duftig, und der Blütenstand lässt sich verlängern und wieder leicht aktivieren, schneidet man die bereits verblühten Dolden ab. Die Schleifenblume kennt einjährige aber auch mehrjährige Arten. In den Gärten ist die mehrjährige zu empfehlen, denn sie bildet nach wenigen Jahren schon holzige kleine Büsche von bis zu 40 cm Höhe, die über und über mit weißen Dolden geschmückt sind. So steht sie in farblichem und größenunterschiedlichem Kontrast zum Beispiel zu den frühen Polsterblumen.
- Die Schleifenblume blüht von Mai bis in den August. Schön ist es auch, wenn die Blütenblättchen an den Dolden verblüht sind und bei leichtem Wind abfallen. Die Pflanzen darunter sehen dann wie mit Puderzucker bestäubt aus. Aus den Blüten, bilden sich kleine Schoten. Von einigen Arten sind die Samen jedoch leicht giftig, deswegen sollte man mit kleinen Kindern im Garten Vorsicht walten lassen.
- Die bevorzugten Standorte der Schleifenblume sind trockene und lehmhaltige Böden. Sie liebt auch steinige und kalkhaltige Untergründe in denen sie sich ansiedeln kann. Und sie blinzelt am liebsten mit den Blüten in die Sonne, sonnige Standorte werden von ihr bevorzugt. Da die Blüten sehr leicht und zart duften, empfiehlt es sich auch, sie in der Nähe einer Bank zu pflanzen, und je nach Wind, lässt sich dann der zart, betörende Duft der Schleifenblume genießen.
- Die Schleifenblume als Heilpflanze zu Hause wird heute nicht mehr häufig genutzt. Die Wirkungsweise der Schleifenblume wird jedoch von der Arzneimittelindustrie noch genutzt. So finden sich die Wirkstoffe der Schleifenblume in den verschiedensten Magen- und Darmpräparaten. Möchte man die Schleifenblume als Heilpflanze nutzen, so kann man einen Aufguss herstellen oder die Blätter auspressen. Aber Vorsicht, sie schmeckt sehr, sehr bitter, denn sie trägt ihren Namen, Bittere Schleifenblume nicht von ungefähr!