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Schlehenhecke: Pflanzen und richtig schneiden

Der Schlehdorn oder Prunus spinosa, wie er in der botanischen Fachsprache bezeichnet wird, ist durch seine Blüten und Beeren beliebt bei Bienen und Vögeln. Er benötigt jedoch die richtige Pflege.

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Standort

Der Pflanzplatz sollte einige Kriterien erfüllen. Zu diesen Faktoren gehören:

  • warm
  • sonnig bis halbsonnig
  • windgeschützt

Ideal ist daher die Ost- und die Südseite. Windige oder beschattete Bereiche eignen sich hingegen nicht.

Substrat

Der Schlehdorn ist an sich nicht anspruchsvoll, die Erde muss aber dennoch den Eigenschaften der Pflanzen entsprechen. Das Substrat sollte daher die folgenden Punkte erfüllen:

  • durchlässig
  • nährstoffreich
  • pH-Wert zwischen 6 und 8,5
  • trocken
Tipp:

Staunässe sollte dringend vermieden werden. Daher kann es beispielsweise sinnvoll sein, eine zusätzliche Drainage einzubringen.

Pflanzen – Zeitpunkt & Vorgehen

Wann die Schlehenhecke gepflanzt wird, hängt von der Aufbereitung ab. Containerpflanzen werden am besten im Frühjahr oder aber in Herbst gesetzt. Wurzelnackter Schlehdorn wird am besten im Herbst eingepflanzt.

Schlehdorn - Prunus spinosa

In jedem Fall muss beachtet werden, dass ein frostfreier Tag gewählt wird. Zudem sind die folgenden Schritte zu befolgen:

Aushub und Boden vorbereiten

Zunächst muss der Aushub erfolgen. Ideal ist es, hierzu einen Graben für die Hecke anzulegen. Die Erde sollte gesiebt werden, um Steine und Wurzeln zu entfernen. Neigt das Substrat zur Verdichtung, können Sand, Kies oder Kokosfasern untergemischt werden, um es durchlässiger zu gestalten.

Nährstoffe hinzufügen

Da Schlehen nährstoffreiche Böden benötigen, sollte die Erde mit Dünger angereichert werden. Komposterde, Mist, Laub aber auch Langzeitdünger oder Hornmehl können sich eignen. Wichtig ist, im Vorfeld den pH-Wert des Substrats zu kontrollieren und entsprechende Nährstoffquellen zu wählen.

Drainage legen

Da der Schlehdorn sehr empfindlich auf Staunässe reagiert, ist in Bereichen mit hohem Grundwasser oder nahen Gewässern eine Drainage angeraten. Eine Schicht grober Kies oder größere Steine am Boden des Pflanzlochs sorgen dafür, dass das Wasser besser abfließen kann und sich die Wurzeln nicht direkt darin befinden.

Pflanze einsetzen

Das Pflanzloch sollte wenigstens doppelt so tief und so breit sein, wie der Wurzelballen. Zudem ist darauf zu achten, dass ausreichend frisches und lockeres Substrat zur Verfügung steht und das Gewächs genau so tief eingesetzt wird, wie es zuvor im Container stand.

Wässern

Nach dem Einpflanzen und dem Verdichten der Erde sollte der Schlehdorn reichlich angegossen werden. Hierdurch wird das Anwachsen begünstigt.

Schutz

Ob die Schlehenhecke im Frühjahr oder Herbst gesetzt wird, in jedem Fall ist anfänglich ein Frostschutz angeraten. Durch das Auftragen von Mulch, Kompost oder Stroh wird die Erde vor dem Durchfrieren bewahrt und die Wurzeln werden geschont.

Tipp:

Für das Ausheben der Erde empfiehlt sich bei längeren Hecken das Mieten eines Minibaggers. Dadurch wird die Arbeit vereinfacht und beschleunigt.

Abstand beim Pflanzen

Wenn die Schlehen als Hecke gepflanzt werden sollen, ist zwischen den Gewächsen ein Abstand von anderthalb bis zwei Metern sinnvoll. Dies erscheint zunächst sehr weit, ist aufgrund des ausladenden Wurzelballens und des breiten Wachstums aber bereits für die Versorgung sinnvoll.

Schlehdorn - Prunus spinosa
Tipp:

Bei geringem Abstand zu Mauern und befestigten Wegen ist der Einsatz einer Wurzelsperre sinnvoll. Sie verhindert, dass die Wurzeln des Schlehdorns die Steine beschädigen oder aus der Position drücken.

Verschnitt

Der Schlehdorn ist gut schnittverträglich. Ein Verschnitt ist jedoch nicht zwingend notwendig. Ohne Verschnitt finden sich vergleichsweise viele Beeren an den Zweigen. Das kommt Bienen, Schmetterlingen und Vögeln zu Gute.

Wird auf das Kürzen und Formen des Schlehdorns verzichtet, kann er jedoch vergleichsweise schnell sehr große Ausmaße annehmen. Hierdurch können beispielsweise andere Pflanzen überschattet oder Wege beeinträchtigt werden. Zudem können die Schlehen mit der Zeit sehr dicht wachsen, wodurch sie sich zwar wunderbar als Lebensraum für Tiere eignen, die inneren Äste jedoch auch verkahlen können.

In jedem Fall ist bei dem Verschnitt auf einige Grundlagen zu achten. Bei diesen handelt es sich um:

  • frostfreien Tag für die Maßnahme wählen
  • im Frühjahr und Sommer Hecke zuvor auf Vogelnester kontrollieren
  • scharfe Schnittwerkzeug verwenden
  • Schnittwerkzeuge vor dem Einsatz desinfizieren
Tipp:

Der Verschnitt sollte zudem an einem trockenen, möglichst warmen Tag durchgeführt werden. Hierdurch schließen sich die Schnittstellen schneller und die Gefahr für eindringende Keime sinkt.

Formschnitt

Aufgrund der guten Schnittverträglichkeit, können Schlehen problemlos geformt und radikal zurückgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, direkt nach der Blüte. Wichtig ist dabei, die Schlehenhecke zunächst auf Vogelnester zu kontrollieren.

Schlehdorn - Prunus spinosa

Sind diese vorhanden, sollte der Verschnitt erst im Herbst erfolgen. Das gilt vor allem dann, wenn die Hecke stark zurückgeschnitten werden soll. Einzelne Zweige zu entfernen oder zu kürzen, um dadurch die Form zu erhalten, ist aber dennoch zu jeder Zeit möglich.

Tipp:

Wird der Verschnitt nur aller drei Jahre durchgeführt, fällt dann jedoch stärker aus, werden die Beeren des Schlehendorns besonders groß.

Ausdünnen

Das Ausdünnen erfolgt am besten im Herbst. Hierbei werden alle Zweige entfernt, die nach innen wachsen, sich überkreuzen oder zu dichte Bereiche bilden.

Pflege und Düngen

Von dem Verschnitt abgesehen, zeigt sich der Schlehendorn pflegeleicht. Gießen ist beispielsweise nur ausgesprochen selten erforderlich. Vor allem nach dem Verschnitt sollte er jedoch gedüngt werden, da durch den Verlust an Blättern auch Nährstoffe verloren gehen. Hinzu kommt, dass durch die reduzierte Anzahl an Blättern die Photosynthese-Leistung verringert wird.

Schlehdorn - Prunus spinosa

Für ein gesundes Wachstum können die folgenden Düngemittel verwendet werden:

  • Hornmehl oder Hornspäne
  • Langzeitdünger
  • Kompost

Eine Düngung im Frühjahr und eine zusätzliche Nährstoffgabe im späten Sommer sind ideal. Um chemische Verbrennungen an den Wurzeln durch die Düngemittel zu vermeiden, sollte der Dünger entweder direkt vor Regen ausgebracht oder aber im Anschluss schwemmend gegossen werden. Dadurch verteilen sich die Nährstoffe gleichmäßig im Boden und Schäden wird vorgebeugt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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