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Schirmplatane – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Schirmplatanen, Dachplatanen
Quelle: Michael Wolf, Dachplatanen in Penig, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Schirmplatane ist eine Platanenart, die ihren Namen der außergewöhnlichen Ausformung ihrer Krone verdankt. Schirmplatanen sind besonders für das Anpflanzen in der Stadt sehr gut geeignet, weil sie weitgehend resistent gegen Umwelteinflüsse sind und zudem die Luft sehr gut reinigen. Auch wenn die Platane zum Herbst hin nicht nur das Laub, sondern einen charakteristisch einen Teil ihrer Borke abwirft, ist die Pflanze dennoch gesund.

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Standort

Schon bei der Standortsuche sollte man berücksichtigen, dass die Schirmplatane, wenn man ihrem Wuchs keinen Einhalt gebietet, eine Höhe von 35 Metern und mehr erreichen kann. Deshalb benötigt die Pflanze eine sehr große Freifläche zur optimalen Entfaltung. Für kleine Vor- und Ziergärten ist die Schirmplatane nicht geeignet. Generell benötigt die Pflanze einen vollsonnigen Standort, aber auch ein lichter Halbschatten ist noch akzeptabel. Wichtig zu wissen ist, dass die Schirmplatane ein Tiefwurzler ist, was in Bezug auf Rohre und Leitungen im Erdreich beachtet werden sollte.

Tipp:

Direkte Nähe zu Hausmauern sowie Garagen bei der Standortsuche sollte man meiden!

Pflanzen

Angepflanzt wird die Schirmplatane im Frühjahr, damit sie genug Zeit findet, über die warme Jahreszeit fest zu verwurzeln. Wird die Platane eingesetzt, sollte das Pflanzsubstrat mit Kompost und Kieseln versetzt werden. Das Pflanzloch selbst muss dreimal so tief und so breit sein wie der Wurzelballen. Vor dem Einsetzen des Baumes wird das Erdreich im Pflanzloch aufgelockert. Der Erdaushub selbst wird vor dem Verfüllen des Pflanzloches mit Kieselsteinen und Kompost versetzt, damit die Nährstoffversorgung gewährleistet ist und der Boden zudem durch den steinigen Anteil dauerhaft aufgelockert wird. Wichtig ist, dass der Wurzelballen bis zum oberen Wurzelrand mit Substrat abgedeckt ist. Dann wird die Erde angedrückt und gewässert. Innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Anpflanzen muss die Schirmplatane noch regelmäßig mit kalkfreiem Wasser versorgt werden, weil sie erst danach in der Lage ist, sich eigenständig aus dem Erdreich zu bedienen.

Richtiges Anpflanzen

  • im frühen Frühjahr zur Gewährleistung intensiver Wurzelbildung im Sommer
  • ausgehobenes Substrat mit Kompost und Kieseln versetzen
  • Regelmäßiges Gießen innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Anpflanzen

Substrat & Düngen

Beim Pflanzsubstrat ist die Schirmplatane relativ anspruchslos und benötigt keinen besonderen Boden. Allerdings gedeiht sie auf einem mäßig trockenen bis feuchten Boden, der gut durchlässig ist, besonders gut. Unproblematisch ist auch ein schwach saurer bis alkalischer Boden.

Wenn die Schirmplatane einmal fest verwurzelt und schon älter ist, kann sie sämtliche benötigten Nährstoffe wie auch ausreichend Feuchtigkeit problemlos aus dem Boden aufnehmen, da sie tief wurzelt. Allerdings vergehen einige Jahre, bis die schnellwüchsige Pflanze sich komplett selbst überlassen werden kann. Im Frühjahr sowie auch im Spätsommer sollte bei jungen Pflanzen in das Substrat immer Kompost eingearbeitet werden. Wer den Boden mulcht, kann zudem die Bodenstruktur sehr günstig beeinflussen, so dass die Pflanze kaum noch gegossen werden muss. Eine darüber hinausgehende Versorgung mit Nährstoffen, beispielsweise aus Langzeitdüngern, ist bei der Schirmplatane nicht notwendig.

Gießen

Innerhalb der ersten zwei bis drei Jahre, nachdem die Schirmplatane gepflanzt wurde, ist es wichtig, sie besonders in heißen Sommermonaten regelmäßig mit Wasser zu versorgen. Optimal ist ein kalkfreies Wasser – beispielsweise Regenwasser. Das Substrat sollte feucht gehalten werden, Staunässe gilt es aber zu vermeiden. Mit einem sogenannten Gießrand lässt sich die Arbeit der Wässerung erleichtern. Hierfür hebt man um den Wurzelballen der Platane einen Rand aus, den dem sich das Gießwasser sammeln und die Pflanze langfristig versorgen kann. Die Fläche um die Platane sollte immer unkrautfrei gehalten werden.

Schirmplatanen richtig gießen

  • junge Pflanzen benötigen regelmäßige Wässerung
  • ältere Pflanzen versorgen sich selbst und vertragen auch einmal Trockenheit
  • Staunässe schätzt die Schirmplatane nie
Tipp:

Regelmäßiges Mulchen sorgt dafür, dass das Wasser problemlos zum Wurzelwerk der Pflanze gelangen kann.

Schneiden

Bei Schirmplatanen ist es erforderlich, dass sie schon als Jungpflanze in Form geschnitten werden. Damit sie die gewünschte Wuchsrichtung mit dem charakteristischen Schirm bekommen, ist ein Gerüst erforderlich, um die Äste in die entsprechende Wuchsrichtung zu leiten. Mit Bambus, der bei entsprechender Kronengröße quer durch die gerade Krone geschoben wird, lässt sich dies sehr gut umsetzen, da er haltbar und witterungsfest ist. Aus der Baumschule kann man bereits vorgeformte Schirmplatanen kaufen, die dann nur noch einen regelmäßigen Nachschnitt benötigen. Mit etwa vier Jahren kommt die Schirmplatane ohne das Gerüst aus, denn dann hat sie sich an die neue Wuchsrichtung gewöhnt und muss nur noch einen regelmäßigen Rückschnitt erhalten. Der jeweils erste Rückschnitt sollte noch erfolgen, wenn der Baum kahl ist – am besten an einem frostfreien Februartag. Es bleiben nur die Triebe stehen, die für die Schirmbildung notwendig sind, alle anderen Triebe werden entfernt. So erhält man eine dichte Krone. Wächst die Platane sehr intensiv, kann ein weiterer Rückschnitt im Herbst erfolgen.

Tipp:

Niemals bei feuchtem Wetter die Schirmplatane schneiden, weil sie ansonsten vom Pilz namens Caratocystis fimbriata befallen werden kann, der den Baum langfristig abtötet.

Vermehren

Die im Handel erhältlichen Schirmplatanen sind in der Regel Hybridpflanzen aus der amerikanischen und morgenländischen Platane und nicht keimfähig, obwohl sie Früchte und Samen ausbilden. Die anderen Sorten können mittels Samen vermehrt werden. Bevor die Anzucht beginnt, sollte zunächst sichergestellt sein, dass man keine Hybridpflanze zu vermehren versucht. An sich ist die Platane ein Kaltkeimer, der vor der jeweiligen Aussaat stratifiziert werden muss. Die Samenkapseln sollten deshalb so lange wie möglich am Baum verbleiben und nach der Ernte bis zum kommenden Frühling in einem Behältnis im Freien aufbewahrt werden. Alternativ können die Samen über mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, um ihnen einen Winter vorzugaukeln. Die Aussaat beginnt dann ab Ende Februar. Die Samen werden im Pflanzgefäß nur leicht mit normaler Erde bedeckt und an einen hellen bis sonnigen Standort gestellt. Schon nach einigen Tagen zeigen sich erste Keimspitzen. Mit einer Wuchshöhe von sechs Zentimetern werden die kleinen Pflanzen separiert. In den ersten Wochen sind Platanen sehr empfindlich. Es empfiehlt sich, reichlich Samen zu setzen, denn nur wenige Gewächse überleben die Anzucht. Sind die Jungpflanzen gesund, können sie im Frühsommer ins Freiland umziehen.

Überwintern

Platanen sind robust wie auch winterhart. Lediglich junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren einen Frostschutz aus Rindenmulch, Kompost oder Reisig. Gleichzeitig bekommt die Pflanze mit diesen sich zersetzenden Materialien auch wichtige Nährstoffe für das nachfolgende Frühjahr geliefert. Der Baum wirft im Herbst nicht nur sein Laub, sondern auch einen großen Teil der Borke ab. Das Gerippe ähnliche Aussehen der Platane ist typisch für die Bäume im Winter. Im eigenen Garten sollte man bedenken, dass der Verrottungsprozess von Blättern und Borke sehr langwierig ist, weshalb die Materialien nicht über den Kompost entsorgt werden sollten.

Schädlinge/Krankheiten

Die robusten Pflanzen können schnell von zwei aggressiven Pilzerregern befallen werden, die ohne Behandlung Äste und Blätter zum Absterben bringen. Der Apiognomonia veneta ist an zackenartiger, ungleichmäßiger Blattbräune an Blattadern und Hauptader erkennbar und bewirkt einen vorzeitigen Laubabwurf. Alle befallenen Triebe und Blätter müssen konsequent beseitigt und entsorgt – möglichst verbrannt – werden. Danach erfolgen eine Behandlung mit einem Fungizid auf dem Fachhandel sowie eine über mehrere Wochen verlaufende Wässerung der Jungpflanze mit einem Sud aus Ackerschachtelhalmen.

Der Splanchnonema platani lässt bei den Pflanzen ältere Äste absterben und wird auch als Massariakrankheit bezeichnet. Dieser Pilz ist erst seit einigen Jahren in Deutschland verbreitet und tritt in der Regel bei älteren Pflanzen auf. Eine regelmäßige Kontrolle und Entfernung rosa bis schwarz verfärbter Äste hilft vorbeugend und eindämmend bei Befall. Auch hier gilt, dass befallenes Astwerk zur Vermeidung der Verbreitung des Pilzes nicht in den Kompost gelangen darf. Fungizide und vorbeugende Mittel sind im Handel nicht erhältlich.

Häufig gestellte Fragen

Wachsen Schirmplatanen automatisch so interessant?

Nein, um der Schirmplatane ihre charakteristische Form zu geben, bedarf es einiger Arbeit innerhalb der Baumschule, die sowohl einen regelmäßigen Schnitt wie auch eine sogenannte Formerziehung beinhaltet.

Ist die Schirmplatane giftig?

Nein, allerdings sind die jungen Blätter sowie die Rinde und die jungen Zweige sowie Blütenstände mit wolligen Sternhaaren überdeckt. Deshalb kann das Einatmen von Haarstaub innerhalb der gesamten Vegetationsperiode bei empfindlichen Personen zu einer Reizung der Bronchien führen, was auch als Platanenhusten bekannt ist.

Wissenswertes zur Schirmplatane in Kürze

Schirmplatanen werden gern zur Beschattung lauschiger Plätze im Garten genutzt. Man sollte aber bedenken: Der Baum kann groß werden und er benötigt regelmäßige Zuwendung!

Standort

  • Der Standort sollte sonnig, auf alle Fälle sehr hell sein.
  • Der Baum sollte am besten frei, als Solitär, gepflanzt werden. So wirkt er besonders imposant.

Pflanzsubstrat

  • Die Schirmplatane benötigt keinen besonderen Boden.
  • Sie ist recht anspruchslos. Am besten gedeiht sie aber auf mäßig trockenem bis feuchtem, durchlässigem Boden. 
  • Er darf auch schwach sauer bis stark alkalisch sein.

Gießen und Düngen

  • Junge Platanen müssen feucht gehalten werden!
  • Ältere Bäume vertragen auch mal Trockenheit.
  • Keine Staunässe!
  • Am besten Boden mulchen, dann muss man kaum gießen und auch nicht düngen!

Schneiden

  • Schirmplatanen müssen schon als junger Baum in Form gebracht werden.
  • Sie benötigen ein Gerüst, damit die Äste in die gewünschte Wuchsrichtung geleitet werden können.
  • Bambus ist dazu gut geeignet, er ist leicht, witterungsbeständig und haltbar.
  • Oft werden die Platanen schon in Form gebracht in der Baumschule angeboten. Dann muss man nur noch regelmäßig nachschneiden.
  • Ansonsten kann man einen jungen Baum erwerben, dessen Krone noch klein ist.
  • Das Gerüst wird eingepasst, sobald der Kronenansatz der Platane die gewünschte Höhe erreicht hat.
  • Dazu schiebt man Bambusstangen waagerecht und quer durch die gerade entstehende Krone.
  • Die Haupttriebe werden gekappt und die Seitentriebe an dem Gerüst angebunden.
  • Das Gerüst muss jedes Jahr verlängert werden, so dass die Seitentriebe immer weiter wachsen können.
  • Nach oben wachsende Äste werden entfernt, am besten im Frühjahr.
  • Nach ca. vier Jahren hat sich die Platane an die vorgegebene Wuchsrichtung gewöhnt. Dann kann man das Gerüst abnehmen.
  • Wichtig ist aber ein weiterer regelmäßiger Rückschnitt:

Rückschnitt

  • Der erste Rückschnitt im Jahr erfolgt zeitig, wenn der Baum kahl ist, am besten im Februar. Es darf kein Frost sein.
  • Man lässt nur die Triebe stehen, die für die Schirmbildung benötigt werden. Alle anderen einjährigen Triebe entfernen! So wird die Krone schön dicht.
  • Bei starkem Wachstum kann die Schirmplatane im Herbst noch einmal geschnitten werden.
  • Vorsicht! Nicht bei feuchter Witterung schneiden! Sonst kann der Schadpilz Caratocystis fimbriata eindringen, welcher Platanenkrebs auslösen kann.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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