Ist Schimmel auf Blumenerde schädlich – Tipps zum verhindern
Inhaltsverzeichnis
- Wo kommt bloß dieser Schimmel her?
- Symptom für Pflege-Fehler
- Schimmel als Gefahrenquelle?
- Schimmel erfolgreich bekämpfen
- Den Befall erfolgreich vorbeugen – Vier Tipps
- Blumenerde selbst zusammenstellen
- Substrat regelmäßig lockern.
- Weniger gießen.
- Passenden Standort auswählen.
- Häufige Fragen bei Schimmelbefall
Schimmel auf Blumenerde ist keine Seltenheit. Gestern war die Erde noch sauber, heute ist sie vom hellen Flaum bedeckt – Eine eher unschöne Erscheinung. Der folgende Beitrag beschäftigt sich zunächst einmal damit, woher der Schimmel auf Blumenerde kommt. Außerdem soll die Frage geklärt werden, ob der Schimmel harmlos ist oder doch eine Gefahrenquelle darstellt. Wie kann ein Hobby-Gärtner die Bildung vom Schimmel effektiv vorbeugen? Was tun, wenn der Schimmel sich bereits ausgebreitet und zu einer hartnäckigen Plage entwickelt hat?
Wo kommt bloß dieser Schimmel her?
Das ist vermutlich schon jedem Hobby-Gärtner einmal passiert: Erst gestern war der Blumentopf eine Augenweide und heute schimmelt es an der Oberfläche. Ein Feld aus feinem grau-weißem Flaum hat sich scheinbar aus dem Nichts gebildet und breitet sich aus. Schimmel ist eigentlich allgegenwärtig, denn seine mikroskopisch kleinen Sporen sind an den Wurzeln, im Substrat, d.h. in der Blumenerde selbst, und sogar in der Luft enthalten. Findet der Schimmel günstige Bedingungen für sein Wachstum vor, breitet er sich schnell aus und kann sogar zur Plage werden.
Symptom für Pflege-Fehler
Günstige Bedingungen für den Ausbruch der Schimmelplage liegen v.a. dann vor, wenn die Pflanze übermäßig gegossen wird. Das kann recht schnell passieren: Vergessen, dass gestern bereits gegossen wurde und noch schnell eine Portion Wasser in den Topf gekippt. Nicht selten wird versucht, vor dem Urlaub „auf Vorrat“ zu gießen, so dass die Zimmerpflanze buchstäblich im Wasser schwimmt. Auch in sparsam geheizten Räumen und bei starken Temperaturschwankungen gedeiht der Schimmel. Eine weitere Ursache für die Ausbreitung des Schimmels liegt in dem zu dichten Substrat. Wenn die Luftzirkulation stark eingeschränkt ist, fühlt sich der Schimmel wohl, das Gewächs aber nicht.
Schimmel als Gefahrenquelle?
Schimmelnde Erde sieht eher unappetitlich aus, doch es stellt sich die Frage, ob Schimmel auch gefährlich ist oder nur ein optisches Manko darstellt. Leider muss festgestellt werden, dass Schimmelbefall gar nicht harmlos ist. Zum einen weist der Befall selbst bereits darauf hin, dass die Pflanze nicht korrekt gepflegt wird und sich unwohl fühlt. Zum anderen wird Schimmel schnell zum gefährlichen und ziemlich erfolgreichen Konkurrenten der Pflanze „im Kampf“ um die Nährstoffe.
Somit erhält die Zimmerpflanze immer weniger Nahrung, der Schimmel aber breitet sich weiter aus. Mehr noch, der Schimmelbefall ist auch für Menschen nicht ungefährlich. Besonders Menschen mit chronischen oder akuten Erkrankungen der Atemwege sind gefährdet. Wenn das Immunsystem durch eine Vorerkrankung oder z.B. Chemotherapie abgeschwächt ist, droht u.a. eine sog. Aspergillus-Lungenentzündung. Nasennebenhöhlen-Entzündungen, aber auch Nieren- oder Kreislaufprobleme können ihre Ursache im Schimmelbefall haben. Allergiker bilden eine weitere Gruppe, für die Schimmel gefährlich sein könnte.
Schimmel erfolgreich bekämpfen
Hat sich Schimmel auf der Oberfläche der Blumenerde ausgebreitet, ist die Zeit zu handeln gekommen. Am liebsten unverzüglich, denn von selbst verschwindet diese Plage leider nicht. Die Methode ist radikal wie einfach: In das neue Substrat umtopfen.
Dabei ist wie folgt vorzugehen:
Arbeitsfläche vorbereiten: Im Garten, auf der Terrasse oder Balkon eine Schutzfolie bzw. Zeitungspapier ausbreiten, Blumentopf mit der Pflanze, einen neuen Topf, frisches Substrat und Gartenschaufel parat halten,
Pflanze vorsichtig aus dem Topf hinausziehen, die Wurzeln möglichst vollständig von der Erde befreien, zur Not auch unter einem Wasserstrahl (lauwarmes Wasser verwenden!),
1/4 bis 1/3 des Topf-Volumens mit dem frischen Substrat füllen, danach die Pflanze setzen und mit Vorsicht den Topf mit der Blumenerde auffüllen. Abstand von 3-5 cm bis zum oberen Rand lassen, den Topf nie randvoll füllen!
Das alte Substrat soll am liebsten entsorgt werden, gerne auch auf dem Komposthaufen oder als Restmüll.
Den Befall erfolgreich vorbeugen – Vier Tipps
Blumenerde selbst zusammenstellen
Die im Handel erhältliche Blumenerde enthält u.a. einen großen Anteil an Torf, der einen perfekten Nährboden für die Schimmelkultur bildet. Außerdem benötigt nicht jede Pflanze viel Torf, um sich wohl zu fühlen. Am liebsten wird die Mischung passend zur Pflanze ganz maßgeschneidert zusammengestellt.
Substrat regelmäßig lockern.
Wie oben erwähnt, begünstigt ein zu dichtes Substrat das Wachstum von Schimmel, daher lohnt es sich ab und zu (z.B. einmal wöchentlich) die Oberfläche der Blumenerde „umzugraben“.
Weniger gießen.
Es ist oft leichter gesagt, als getan, denn Wassermangel ist in Europa eher ein unbekanntes Problem. Aber die Großzügigkeit des Hobby-Gärtners schadet der Pflanze enorm. Oft wird auch zu spät bemerkt, dass die Pflanze „ertrinkt“. Wenn die Wurzeln absterben, kann es zu spät für jede Hilfe sein. Daher Schimmelbefall vorbeugen heißt auch Pflanzen retten. Gießen durch den Untersetzer hilft das richtige Maß einzuhalten, wichtig ist allerdings, dass es sich im Untersetzer kein „stehendes Gewässer“ bildet. Wasser, das die Pflanze nach ca. einer Stunde nicht aufgenommen hat, gehört weg. Für Menschen, die oft verreisen, empfiehlt es sich ein Bewässerungssystem anzuschaffen.
Passenden Standort auswählen.
Schimmel liebt es feucht, schattig, aber nicht unbedingt warm. Die meisten Pflanzen mögen es sonnig bis halbschattig, sind wärmeliebend und vertragen mehr Trockenheit, als er dem Schimmel lieb ist. Daher, wenn möglich, einen Standort aussuchen, der für die Pflanze optimal ist, dem Schimmel aber nicht gefällt.
Häufige Fragen bei Schimmelbefall
Umtopfen verspricht am meisten Erfolg. Reduzieren der Wassermenge und Lockerung des Substrats können Abhilfe schaffen. Verschwindet der Schimmel nach ca. einer Woche nicht, ist Umtopfen angesagt.
Zerriebene Aktivkohle-Tablette tötet Sporen, die gleiche Wirkung hat Zimtpulver. Auf das Substrat geben, angießen, nicht unterrühren. Auch Teebaumöl kann in einer schwachen Konzentration als Fungizid wirken.