Schimmel an der Decke – Ursachen & Lösungen
Inhaltsverzeichnis
Schimmel an der Decke ist leichter zu erkennen, als Schimmelflecken hinter Möbeln, dennoch kann der Schimmelbefall manchmal überraschend sichtbar werden. Zum Beispiel bei längerer Anwesenheit oder wenn der Schimmelpilz sich hinter der Deckenverkleidung befindet. Wenn Schimmelbefall zweifelsfrei erkannt wird, muss er beseitigt werden und zwar so, dass er nicht zurückkommen kann.
Schimmelbildung
Bevor der Pilz an der Zimmerdecke beseitigt wird, ist es notwendig, nach der Ursache für die Schimmelbildung zu suchen. Grundsätzlich ist dafür, egal wo der Schimmelpilz auftritt, immer zu viel Feuchtigkeit verantwortlich. Diese schlägt sich an kalten Stellen in der Wohnung nieder und bildet dort den perfekten Nährboden für Schimmel. Das bedeutet, dass auch Schimmelsporen in der Luft sein müssen. Diese gibt es jedoch fast überall, deshalb verschimmeln ab und an Lebensmittel im Kühlschrank. Da die Schimmelsporen nicht entfernt werden können, muss der Nährboden entzogen werden. Die Luftfeuchtigkeit muss gesenkt werden.
Wasserschäden in der Wohnung darüber
Schimmelflecken an der Zimmerdecke, fällt anders als Schimmel hinter Schränken oder an verdeckten Stellen, meistens schnell auf. Größere Flecken können demnach nur entstehen, wenn der Raum oder die Wohnung längere Zeit nicht betreten werden oder der Schimmel sich noch innerhalb der Deckenverkleidung befindet. Geschieht während einer längeren Abwesenheit ein Wasserschaden in der Wohnung darüber, kann sich an der Zimmerdecke Schimmel bilden. Wenn dieser Schaden nicht fachmännisch beseitigt wird und Feuchtigkeit die gesamte Fußboden- und Deckenkonstruktion durchdringt. Dies geschieht dann, wenn zwar die Ursache repariert, die Feuchtigkeit selbst aber nicht ausreichend abgetrocknet wird.
Maßnahmen
Sind Wasserschäden in der darüber liegenden Wohnung bekannt, sollten diese unbedingt von einer Fachfirma repariert und saniert werden. Eventuell muss dafür der Fußboden trockengelegt werden. Wenn es sich um eine Mietwohnung handelt, ist das Sache des Vermieters. Dieser ist außerdem für die Beseitigung des Schimmels in der Wohnung darunter zuständig.
Eigentumswohnung
Handelt es sich um die eigene Wohnung, sollte zuerst das Ausmaß des Schimmelbefalls festgestellt werden. Ist klar, dass es Feuchtigkeit von oben ist, wird dafür die Deckenverkleidung entfernt. Danach wird mithilfe von Heizlüfter und ausreichend Lüften die Stelle getrocknet. Hilfreich ist außerdem ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu messen oder ein Feuchtigkeitsmessgerät, welches die Feuchtigkeit im Baumaterial misst. Erst wenn gesichert ist, dass alles trocken ist, kann die Zimmerdecke wieder verschlossen werden. Eine Entfernung des Schimmels an sich ist unnötig, da er mit der Deckenverkleidung entfernt wird. Nur Innenliegendes, nicht entfernbares Baumaterial sollte gegen Schimmelpilze behandelt werden.
Undichtes Dach
Ein weiterer Grund für einen Wassereinbruch kann ein undichtes Dach sein, wenn die Wohnung direkt darunter liegt. Auch diese Feuchtigkeitsschäden bilden sich erst über längere Zeit und sind nicht sofort sichtbar. Das Ausmaß des Schadens wird erst ersichtlich, wenn die Feuchtigkeit alle Dachschichten und die Zimmerdecke durchdrungen hat. Wenn der Schimmelfleck sichtbar wird, reichen dann einfache, äußere Maßnahmen nicht mehr aus.
Lösungen
Das Dach wird auf undichte Stellen hin untersucht. Diese müssen sich nicht direkt oberhalb der feuchten Stelle befinden. Wasser kann auch an Dämmmaterial oder Dachbalken herablaufen und an anderer Stelle durch die Decke dringen. Das Leck wird beseitigt und danach die feuchte Stelle an der Zimmerdecke saniert. Chemisches Schimmelentfernungsmittel ist auch hier nur für nicht entfernbare Baumaterialien notwendig. Und es gilt ebenfalls, dass die Decke erst wieder verschlossen werden kann, wenn alles gut getrocknet ist.
Bauschäden oder Kältebrücken
Durch unsachgemäße oder beschädigte Dämmung kann es zu Kältebrücken kommen. Diese befinden sich typischerweise in den Ecken von Außenwänden. Da an dieser Stelle die Wände besonders kalt sind, schlägt sich Wasserdampf als Feuchtigkeit nieder und Schimmelsporen haben leichtes Spiel.
Maßnahmen
Als Erstes sollte die allgemeine Luftfeuchtigkeit im Raum gesenkt werden, damit sich der Schimmelpilz nicht ausbreiten kann. Danach muss die Außenmauer, besonders die Dämmung auf Schäden hin untersucht werden. Kältebrücken müssen beseitigt werden. Dies ist bei einer Mietwohnung Sache des Vermieters. Ist der Schimmelfleck an der Zimmerdecke nur oberflächlich, kann die Stelle gereinigt und mit einem chemischen Schimmelmittel behandelt werden. Verwendet wird dafür am besten ein Mittel ohne Chlor, da dieses genau wie der Pilz selbst, gesundheitsschädlich sein kann.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit
Besonders in Küche, Badezimmer oder Schlafzimmer kann zu hohe Luftfeuchtigkeit Schuld an Schimmelbildung sein. In der Küche entsteht Wasserdampf durchs Kochen, im Bad durchs Duschen und im Schlafzimmer reicht schon das nächtliche Atmen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Zudem ist das Schlafzimmer oft wenig geheizt, es bilden sich also schnell kalte Stellen an den Wänden oder der Decke.
Maßnahmen
Mit einem Hygrometer kann die Luftfeuchtigkeit im Raum gemessen werden, sie sollte nicht höher als 65 % sein. Mit Lüften kann sie gesenkt werden. Ein Infrarot-Thermometer misst die Temperatur der Wände oder der Decke. Diese sollte nicht unter dem Taupunkt liegen. Für die Ermittlung der Temperatur an dem sich Wasserdampf als Feuchtigkeit niederschlägt, gibt es entsprechende Tabellen, aus denen die Werte abgelesen werden können. Liegt die Temperatur der Wand unter diesem Punkt, sollte das Zimmer verstärkt geheizt werden.
Preise für Schimmelentfernungsmittel und Hilfsmittel
- Hygrometer ab 15 Euro (inklusive Thermometer)
- Infrarot-Thermometer ab 20 Euro
- Feuchtigkeitsmessgerät ab 20 Euro
- Schimmelentferner ab 10 Euro
- großflächige Schimmelentfernung durch Fachfirma: ca. 1000 Euro, je nach Flächengröße