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Schaublatt, Rodgersia: Pflege von A – Z

Das Schaublatt macht seinem Namen alle Ehre. Es sind nämlich vor allem die prachtvollen, in der Form an die Rosskastanie erinnernden Blätter, die einem ins Auge stechen. Darüber hinaus punktet die Pflanze mit üppigen, cremefarbenen Blüten. Und weil sie auch noch ausgesprochen anspruchslos und pflegeleicht ist, ist sie eine Bereicherung für jede Garten – vor allem, wenn der einen Teich hat.

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Boden

Was ganz allgemein für Rodgersia, so der botanische Name des Schaublatts, gilt, gilt auch für die Ansprüche, die es an den Boden hat – sie sind äußerst bescheiden. Die Pflanze gedeiht in sandigem Boden genauso gut wie in einem Erdreich mit hohem Lehmanteil. Man sollte einzig und allein darauf achten, dass sich keine dauerhafte Staunässe bilden kann. Mit der kommt das Schaublatt nämlich nicht sonderlich gut zurecht. Unter Umständen empfiehlt es sich also, eine Drainage anzulegen, um der Gefahr, dass die Wurzeln von Rodgersia permanent im Wasser stehen, möglichst wirkungsvoll zu begegnen. Meint man es besonders gut mit dem Schaublatt, sorgt man am besten dafür, dass der Boden einen hohen Humusanteil hat, auch wenn der nicht zwingend erforderlich ist.

Düngen

Rodgersia ist in jeglicher Hinsicht sehr genügsam. Das gilt auch für den Nährstoffbedarf der Pflanze. Ein regelmäßiges Düngen ist daher nicht erforderlich. Es reicht vollkommen aus, wenn man dem Schaublatt im Frühjahr und im Sommer jeweils einen handelsüblichen Volldünger zuführt. Darüber hinaus sollte das abgefallene Laub liegen gelassen und im Wurzelbereich gesammelt werden. Es dient nicht nur im Winter als Schutz vor Kälte, sondern dient auch der Nährstoffversorgung – dann nämlich, wenn es zu Humus zerfallen ist. Der Humus wird dabei vorsichtig mit einer Harke in das umliegende Erdreich eingearbeitet.

Einpflanzen

Das Schaublatt wird in der Regel als Jungpflanze beim Gärtner oder in einem Gartenfachmarkt gekauft. Es muss folglich nur noch an dem gewählten Standort im Garten eingepflanzt werden. Der perfekte Zeitpunkt dafür ist das beginnende Frühjahr. So geht man beim Einpflanzen
vor:

  • Wurzelballen in einem Eimer mit Wasser gründlich wässern
  • Pflanzloch ausheben (doppelte Größe des Wurzelballens)
  • Boden des Pflanzlochs mit einer Harke gut auflockern
  • eventuell eine Drainage aus Kies oder Tonscherben anlegen
  • den Wurzelballen vorsichtig etwas auseinanderziehen
  • ihn dann mittig in das Pflanzloch setzen und die Freiräume mit Erde auffüllen
  • Erdreich gut andrücken und sofort gründlich wässern
Tipp:

Um sich später das Gießen erleichtern zu können, empfiehlt es sich, beim Einpflanzen einen Gießrand anzulegen. Wichtig: Der Gießrand muss zur Pflanzmitte hin abfallen.

Gießen

Rodgersia aesculifolia Batalin, Kastanienblättriges Schaublatt

Das Schaublatt mag es gerne feucht. Je nach gewähltem Standort kommt man deshalb im Sommer nicht umhin, es regelmäßig zu gießen. Dabei sollte man allerdings eher zurückhaltend vorgehen. Der Boden im Bereich der Wurzeln sollte feucht, aber auch gar keinen Fall klatschnass sein. Er darf zwischendurch auch gerne mal etwas antrocknen. Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden. Idealerweise wird direkt im Wurzelbereich gegossen und nicht von oben über die Blätter hinweg. Letzteres kann bei Sonneinstrahlung dazu führen, dass es zu Verbrennungen an den Blättern kommt. Grund dafür sind die Wassertropfen auf den Blättern, die wie ein Brennglas wirken können.

Krankheiten und Schädlinge

Wie schon erwähnt: Rodgersia ist wirklich hart im Nehmen. Das bedeutet auch, dass die Pflanze erstaunlich resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist. Probleme gibt es meist nur, wenn mehrere Schaublätter zu eng aneinander gepflanzt wurden oder nicht genügend Abstand zu anderen Pflanzen besteht. Dadurch leidet meist die Luftzirkulation, was wiederum die Ausbildung von Grauschimmel begünstigt. Zu erkennen ist der an einem samtig-grauen Belag auf den Blättern. Diese müssen dann unbedingt komplett abgeschnitten werden, um eine weitere Ausbreitung eindämmen zu können. Die Blätter werden dann um gehend in der Mülltonne entsorgt und dürfen auf gar keinen Fall in der Nähe der betroffenen Pflanze verbleiben.

Schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt oder ein jährlicher Rückschnitt müssen nicht sein. Das Schaublatt wird sich auch ohne diese Maßnahmen prächtig entfalten. Allenfalls kann man im Frühjahr die verblühten Stängel des Vorjahres abschneiden und die Pflanze auf diese Weise etwas auslichten. Ein drastischer Rückschnitt kommt nur dann in Frage, wenn das Schaublatt zu üppig wuchert. Dann wird der komplette Strauch bis zum Boden hin eingekürzt. Der ideale Zeitpunkt für diese Maßnahme ist der Spätherbst. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Rodgersia in der Folge und schon nach relativ kurzer Zeit nur noch üppiger wuchern wird.

Sorten

Schaublatt ist natürlich nicht gleich Schaublatt. Mittlerweile sind auch bei uns diverse Sorten erhältlich. Für welche man sich als Gartenbesitzer entscheidet bleibt natürlich Geschmackssache. Folgende Sorten erfreuen sich großer Beliebtheit:

  • Kastanienblättriges Schaublatt, eignet sich perfekt für die Uferbepflanzung eines Teichs
  • Schaublatt „Die Schöne“, blüht zartrosa und verträgt auch sonnige Standorte
  • Schaublatt „Chocolate Wings“, punktet mit schokofarbenem Blattaustrieb und einem üppigen Farbespiel im Herbst
  • Gestieltblättriges Schaublatt „Smaragd“, bildet smaragdgrüne Blätter aus
  • Holunderblättriges Schaublatt „Rothaut“, verzaubert mit dunkelroten Blättern, hellrosa Blüten und roten Stängeln
  • Schaublatt „Bloody Mary“, glänzt mit dunkelroten Blättern und roten Blüten

Sämtliche dieser Sorten kommen gut mit anderen Pflanzen zurecht. Allerdings sollte man bei einer Kombination stets darauf achten, dass genügend Abstand eingehalten wird. Der Mindestabstand sollte 100 cm betragen. Das Schaublatt „Bloody Mary“ kommt übrigens bestens mit den ausgeprägten Wurzeln größerer Bäume zurecht.

Standort

Ja, das Schaublatt mag es im Sommer durchaus warm, aber nicht sonnig. Der ideale Standort für die Pflanze liegt deshalb eher im Halbschatten. Wichtig ist darüber hinaus, dass es dort einen gewissen Schutz vor Windstößen gibt. Außerdem sollte man bei der Standortwahl bedenken, dass Rodgersia sehr ausladende Formen annehmen kann. Es braucht also genügend Platz, damit sich das beeindruckende Blattwerk der Pflanze auch in seiner ganzen Pracht voll entfalten kann. Grundsätzlich sollte man das Schaublatt als Solitär verstehen. Soll es in Gruppen gepflanzt werden, ist unbedingt darauf zu achten, dass ein Mindestabstand von 90 cm eingehalten wird.

Tipp:

Rodgersia eignet sich perfekt dazu, um den Uferbereich eines Gartenteichs zu verschönern, auch wenn sie natürlich keine Wasserpflanze ist. Dort hat sie die Möglichkeit, sich zum Teich hin ausreichend entfalten zu können, und ist genauso geschützt wie im Schatten größerer Gehölze.

Der Standort sollte wohl überlegt gewählt werden. Das Schaublatt kann später nämlich nicht mehr ausgegraben und versetzt werden. Es muss also zwangsläufig an dem einmal gewählten Standort verbleiben. Deshalb ist es ratsam, abzuwägen, ob die Pflanze dort dauerhaft bleiben kann und nicht stört. Die unmittelbare Nähe zu einem Gartenweg etwa sollte da natürlich gemieden werden.

Überwintern

Rodgersia aesculifolia Batalin, Kastanienblättriges Schaublatt

Ein Überwintern ist schlicht nicht nötig. Rodgersia ist ausgesprochen hart im Nehmen und kommt mit Eis und Schnee wunderbar zurecht. Kein Wunder: Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Himalaja- Gebirge, ist also mit eisigen Verhältnissen bestens vertraut. Auch wenn das Schaublatt also winterhart ist, kann es nicht schaden, im Herbst im Wurzelbereich eine Laub- oder Mulchschicht anzulegen. Dann ist man definitiv auf der sicheren Seite, auch wenn die Minusgrade besonders lange anhalten sollten.

Vermehrung

Um das Schaublatt vermehren zu können, muss sein Rhizom geteilt werden. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass Rodgersia relativ langsam wächst. In den ersten beiden Jahren nach dem Einpflanzen ist die Teilung des Rhizoms deshalb nicht ratsam. Ab dem dritten Jahr jedoch sind eine Teilung und eine vegetative Vermehrung möglich. Sie kann im Frühjahr oder im Herbst vorgenommen werden.

Verwendung

Rodgersia ist eine reine Zierpflanze. Sie dient einzig und allein dazu, einen Garten zu verschönern. Die geschieht vor allem über ihr beeindruckendes Blattwerk, das je nach gewählter Sorte unterschiedliche Farben haben kann. Die Blüten können auch abgeschnitten werden und als Schnittblumen in einer Vase platziert werden. Die Blüte selbst wird dort allerdings nicht sehr lange überleben. Normalerweise ist nach drei bis fünf Tagen Schluss mit der Blütenpracht.

Tipp:

Als üppig wuchernde Pflanze eignet sich das Schaublatt vor allem dazu, wenn es darum geht, unschöne Lücken im Garten zu schließen. Dazu sollte die Lücke allerdings auch groß genug sein (zwei Meter Minimum).

Autor Heim-Redaktion

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