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Schachbrettblume: Pflege von A bis Z | Anleitung

Die Blüten der Schachbrettblume zeigen sich in einem eleganten Weiß, Rosa, Rot oder intensivem Purpur. In Deutschland zählt dieser hübsche Frühjahrsblüher zu den geschützten Pflanzen. Ein Grund mehr ihn anzupflanzen.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Liliengewächse, Liliaceae
  • Botanischer Name: Fritillaria meleagris
  • Deutsche Namen: Schachbrettblume, Kiebitzei, Gewöhnliche Schachblume
  • Wuchs: mehrjährig, aufrecht, locker, ausladend, überhängend
  • Wuchshöhe: 25-35 cm
  • Laub: grün, lineal, zugespitzt, ganzrandig
  • Blüten: glockenförmig, weiß, rosa, rot, purpur, Schachbrettmuster
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Kalkverträglichkeit: kalkempfindlich
  • Giftigkeit: giftig

Standortansprüche

Entsprechend ihrer natürlichen Lebensräume bevorzugt sie sonnige bis halbschattige, eher kühle und feuchte Standorte. Selbst an frischen bis sumpfigen Böden z. B. auf einer Wiese in der Nähe eines Gewässers, kann sie problemlos stehen. Allerdings sollte die Wiese nicht vor der Samenreife Ende Juni gemäht werden.

Alles andere wäre sehr schädlich für den Erhalt des Bestandes. Gleiches gilt für die Düngung von Feuchtwiesen. Sie würde dazu führen, dass die Schachbrettblume schnell von anderen Pflanzen überwuchert wird. Fühlt sich diese Pflanze an einem Standort wohl, kann sie dichte Bestände bilden.

Bodenbeschaffenheit

Am wohlsten fühlt sich die Schachbrettblume auf frischen, feuchten, gut durchlässigen und nährstoffreichen Böden. Die sollten leicht sauer bis neutral sein. Auf Feuchtwiesen und in Teichnähe sind die Bedingungen optimal. Soll die Pflanze im Beet oder Pflanzkübel stehen, muss der Boden stetig feucht gehalten werden. Lehmböden sollte man groben Sand beimischen. Für eine Haltung im Kübel eignet sich handelsübliche Pflanzerde für Blühpflanzen.

Tipp:

Auch wenn die Schachbrettblume feuchte Untergründe liebt, verträgt sie keine Staunässe.

Pflanzung

Man muss nicht immer fertige Pflanzen kaufen oder warten bis man eine Schachbrettblume mal geschenkt bekommt. Wir zeigen wie Pflanzung von Zwiebeln funktioniert und was man beachten sollte.

Pflanzzeit und Pflanztiefe

Im Idealfall pflanzt man die Zwiebeln direkt nach dem Kauf, denn sie vertrocknen relativ schnell. Die beste Zeit zum Pflanzen ist zwischen August/September und November, vorzugsweise aber im September, weil die Zwiebeln nur sehr langsam wurzeln. Dabei sind Pflanzabstände von 15-20 cm empfehlenswert, damit die Zwiebeln ausreichend Platz haben, Tochterzwiebeln zu bilden.

Pflanzanleitung

Vor dem Pflanzen ist es ratsam, den Boden spatentief aufzulockern und von Unkraut, Steinen und Wurzelresten zu befreien. Um die Pflanzen beim Anwachsen zu unterstützen, kann man den Boden mit Kompost oder Hornspänen verbessern. Dann legt man die Pflanzlöcher an.

  • Pflanzlöcher doppelt so tief wie die Zwiebel groß ist
  • Zwischen acht und zehn Zentimeter
  • Dünne Sandschicht auf den Boden der Pflanzlöcher geben
  • Sand schützt Zwiebeln vor Fäulnisbildung
  • Dann Zwiebeln einsetzen
  • Pflanzlöcher mit Erde auffüllen, Erde andrücken
  • Pflanzstelle gründlich wässern
  • Boden zu keiner Zeit austrocknen lassen
Schachbrettblume - Fritillaria meleagris

Bei einer Pflanzung im Kübel ist auf Abzugslöcher und eine gute Drainage zu achten. Da diese Pflanzen nach der Blüte komplett einziehen, ist es ratsam, die Pflanzstelle zu markieren. So weiß man im nächsten Frühjahr, wo sich die Zwiebeln befinden und kann sie nicht versehentlich ausgraben.

Vorsicht:

Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris) sind in allen Pflanzenteilen giftig, insbesondere die Zwiebel. In Bereichen, wo sich kleine Kinder aufhalten, sollte man sie besser nicht pflanzen.

Pflegeanleitung

Es lohnt sich auf jeden Fall für Fritillaria meleagris im heimischen Garten ein Plätzchen frei zu lassen, zumal es in der freien Natur inzwischen rar geworden ist. Es hat sich als ausgesprochen pflegeleicht, robust und anspruchslos erwiesen.

Gießen und Düngen

  • Boden ganzjährig gleichmäßig feucht halten
  • Auch nach Einzug der Blätter
  • An generell feuchten Standorten wenig bis gar nicht gießen
  • In normaler Gartenerde regelmäßig und häufiger wässern
  • Exemplare im Kübel am häufigsten mit Wasser versorgen
  • Substrat im Kübel trocknet schnell aus

Was den Nährstoffbedarf von Schachbrettblumen betrifft, reicht es meist aus, wenn man der Gemeinen Schachblume im Frühjahr eine Gabe Kompost gönnt. Kübelpflanzen versorgt man während der Blüte alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen.

Schneiden

Schnittmaßnahmen wie bei den meisten anderen Pflanzen sind hier nicht notwendig, im Gegenteil. Die Stängel samt Blättern sollten stehen bleiben, bis sie komplett welk sind. Solange noch grüne Pflanzenteile vorhanden sind, zieht die Zwiebel wertvolle Nährstoffe heraus und lagert diese ein. So legt sie wichtige Energiereserven für den Winter und den Austrieb im nächsten Jahr an.

Überwintern

Die Schachbettblume wächst mehrjährig und besitzt eine gute Winterhärte. Sie kommt selbst mit sehr rauen Wintern zurecht. Sie toleriert Temperaturen von bis zu minus dreißig Grad. Demzufolge kann sie ohne jeglichen Schutz im Freien überwintern. Gefährlich dagegen ist Trockenheit auch im Winter. Fehlt eine schützende Schneedecke, besteht bei gleichzeitig starkem Frost die Gefahr von Kahlfrost.

Die Zwiebeln können aus dem gefrorenen Boden keine Feuchtigkeit aufnehmen und müssen deshalb an frostfreien Tagen unbedingt gewässert werden. Das Gießwasser sollte unbedingt kalt sein, ansonsten könnte es passieren, dass die Zwiebeln frühzeitig austreiben. Etwas gefährdeter sind Exemplare im Kübel, sie kommen nicht ohne Winterschutz und Gießen aus.

Tipp:

Nach einer erfolgreichen Überwinterung ist der beste Zeitpunkt, Kübelpflanzen umzutopfen. Das sollte generell alle zwei bis drei Jahre erfolgen.

Vermehren

Wenn man bereits eine Schachbrettblume besitzt, kann man sich auch weitere Pflanzen aus dieser ziehen. Wir zeigen welche Möglichkeiten zur Vermehrung von Schachbrettblumen es gibt und wie man diese umsetzt.

Aussaat

Grundsätzlich samt sich diese Pflanze selbst aus, wenn die Samen auf fruchtbaren Boden fallen. Man kann sie natürlich auch per Hand aussäen bzw. vermehren. Samen für die Aussaat können käuflich erworben oder von bereits bestehenden Pflanzen geerntet werden.

Schachbrettblume - Fritillaria meleagris

Sobald die dreifächrigen Samenkapseln an der Pflanze ausgereift sind, etwa zwischen Mai und Juni, schneidet man sie ab. Anschließend müssen die zu den Kaltkeimern zählenden Samen einer Kältebehandlung unterzogen werden.

Stratifizieren

  • Samen aus den Kapseln herauslösen
  • Mit etwas feuchtem Sand in Gefrierbeutel geben
  • Beutel verschließen, nicht zu fest
  • Für etwa zwei Wochen an warmen Ort lagern
  • Bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad
  • Dann Beutel fest verschließen und vier bis sechs Wochen in den Kühlschrank
  • Temperaturen jetzt zwischen null und fünf Grad
  • Sand im Beutel nicht austrocknen lassen
  • Nach Ablauf der Kältebehandlung Samen aussäen

Aussäen

  • Aussaat direkt oder in Saatschalen
  • Boden an der Aussaatstelle gründlich auflockern
  • Erde sollte feinkrümelig sein
  • Samen mit handelsüblicher Anzuchterde vermischen
  • Bei 18-20 Grad breitflächig verteilen
  • Hauchdünn mit Erde bedecken
  • Erde anschließend befeuchten
  • Saatschalen mit lichtdurchlässiger Folie abdecken
  • Abdeckung täglich zum Belüften entfernen
  • An einen hellen und warmen Platz stellen
  • Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Boden bzw. Substrat gleichmäßig feucht halten

Sobald die Sämlinge etwa zehn Zentimeter groß sind, können sie vereinzelt werden, in kleine Töpfe oder direkt im Beet. Erfolgt die Aussaat nicht im Frühjahr, sondern im Herbst, sollten die Pflänzchen frostfrei überwintern.

Tipp:

Eine Aussaat ist aufgrund der Stratifizierung recht aufwendig und langwierig. In der Regel gehen nur etwa 50 Prozent der Samen auf.

Brutzwiebeln

Eine weitere und relativ einfache Methode zur Vermehrung ist über Brutzwiebeln. Die bilden sich seitlich an der Mutterzwiebel. Nachdem die Pflanzen eingezogen haben, werden die Zwiebeln ausgegraben und die Brutzwiebeln entnommen, möglichst ohne sie oder die Mutterzwiebel zu verletzen. Die Mutterzwiebel wird direkt wieder eingepflanzt. Da die kleinen Brutzwiebeln recht schnell austrocknen, sollte man auch sie direkt in entsprechender Tiefe an Ort und Stelle einpflanzen. Zum Schluss wieder gut angießen.

Zwiebelschuppen

Wie alle Liliengewächse ist auch die Zwiebel der Schachbettblume schuppenartig aufgebaut. Das ermöglicht eine Vermehrung über Zwiebelschuppen. Auch für diese Form der Vermehrung ist der beste Zeitpunkt gekommen, wenn die Pflanzen eingezogen haben.

  • Zwiebel vorsichtig ausgraben
  • Je nach Größe vier bis sechs äußere Schuppen abziehen
  • An jeder Schuppe kleines Stück vom Zwiebelboden belassen
  • Verletzungen an der Mutterzwiebel mit Holzkohlepulver bestreuen
  • Mutterzwiebel direkt wieder in die Erde setzen
  • Dann kleine Töpfe mit Anzuchterde befüllen
  • Zwiebelschuppen etwa zur Hälfte in Substrat stecken
  • Über die Töpfe lichtdurchlässige Plastiktüte stülpen
  • An einen halbschattigen Platz stellen
  • Substrat leicht feucht halten und regelmäßig belüften
  • Optimale Keimtemperaturen bei etwa 20 Grad
  • Erste Blüten nach drei bis fünf Jahren

Sobald die Zwiebelschuppen Wurzeln und bestenfalls bereits kleine Brutzwiebeln gebildet haben, kann man sie umpflanzen. Oder man bedeckt sie einfach soweit mit Erde, dass nur noch eine kleine Spitze herausschaut. Das Ganze stellt man dann an einen etwa fünf Grad kühlen Platz und im darauf folgenden Frühjahr ins Freie. Im Spätsommer sollten die Zwiebeln kräftig genug sein, um sie im Garten an ihrem endgültigen Standort auszupflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Schachbrettblume - Fritillaria meleagris

Zwiebelfäule

Zu Zwiebelfäule kommt es in der Regel durch zu viel Nässe. Auch wenn die Schachbrettblume viel Wasser benötigt, mag sie keine Staunässe. Die Pflanzen sind schnell kraftlos und vergilben. Meist ist auch ein fauliger Geruch auszumachen. Die Schachbrettblumen sind dann nicht mehr zu retten.

Schnecken

Ein häufiges Problem sind Schnecken, und zwar unterschiedliche Arten. Angezogen werden sie häufig von der feuchten Umgebung. Zum Schutz der Pflanzen sollte man diese regelmäßig auf Fraßspuren kontrollieren und vorhandene Schnecken konsequent entfernen.

Lilienhähnchen

Manchmal labt sich auch das Lilienhähnchen an den Blättern der Schachbrettblume, wo es massive Schäden anrichten kann. An ihrem leuchtend roten Schild kann man sie sehr leicht ausmachen. Zur Bekämpfung sollte man die ausgewachsenen Käfer regelmäßig ablesen und die Pflanzen gründlich abbrausen, um auch deren Larven zu erwischen. Hilfreich kann zudem das Ausbringen von Gesteinsmehl oder trockenem Kaffeesatz sein.

Wühlmäuse

Besonders große Schäden können Wühlmäuse anrichten. Werden sie entdeckt, ist es meist schon zu spät. Die Bekämpfung ist recht schwierig. Am erfolgversprechendsten soll sie vom Herbst bis zu Frühjahr sein. Zu dieser Zeit finden sie im Garten nicht mehr so viel und nehmen Köder umso besser an. Das vermutlich einzige wirksame Mittel sind Wühlmausfallen, die es zuhauf im Handel zu kaufen gibt. In der Regel benötigt man aber mehr als nur eine Falle, um jeden aktiven Gang damit bestücken zu können.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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