Schabzigerklee, Trigonella caerulea – Anbau-Tipps
Ursprünglich stammt Schabzigerklee aus dem Kaukasus und ist bei uns hauptsächlich auf Bergwiesen in Alpenregionen heimisch. Ein Grund, ihn im eigenen Garten anzubauen ist bestimmt der aromatische Geschmack seiner Blätter. Zudem sieht es hübsch aus, wenn seine zarten blauen Blüten im grünen Blättermeer aufgehen. Der einjährige Trigonella caerulea erreicht eine Höhe von 50 bis 80 cm und ist eine köstliche Bereicherung für jedes Gemüse- und Blumenbeet. Die Bienen fliegen auf ihn und den Boden versorgt er mit natürlichem Stickstoff.
Porträt
Der Schabzigerklee ist botanisch eng verwandt mit dem Bockshornklee, der ebenfalls wegen seines würzigen Aromas als Gewürz geschätzt wird. Beide gehören zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae), die zur artenreichen Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae) gehört und diese gehört zur Ordnung der Schmetterlingsblütenartige (Fabales). Wie alle Pflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchte, sind sie eine wertvolle und völlig natürliche Stickstoff-Bereicherung für den Boden. Dafür gehen die Wurzeln und eine bestimmte Art von Bodenbakterien (Knöllchenbakterien, Rhizobien) eine Symbiose ein. Das Ergebnis eines recht komplexen biochemischen Prozesses ist dann letztendlich biologisch verfügbarer Stickstoff in der Gartenerde. Einige Eckdaten zum Schabzigerklee:
- einjährig
- generative Vermehrung
- Blütezeit Juni bis August
- Blüten hellbau- violett bis weißlich
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: neutral bis kalkhaltig; trocken
- Bienenweide, Gründünger, Gewürz, Gewürzkraut
Anbau: Aussaat
Egal ob zur Zierde, als Bienenweide, Gründünger oder für die kulinarische Ernte, der Anbau von Schabzigerklee ist völlig unkompliziert. Die Saat ist im spezialisierten Versandhandel oder gut sortiertem Fachhandel sowohl konventionell als auch in Bioqualität erhältlich. Der Mengenbedarf an Samen wird in Gramm je Quadratmeter berechnet, ca. 2 g pro qm.
Anbau: Vorkultur
Eine Vorkultur ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber bei der Anzucht in Kübeln oder auch für begrenzte Stellen im Beet ganz nützlich sein. Ab April werden die Samen dafür ca. 1 cm tief in kleine Töpfchen mit Anzuchterde gesetzt. Je nach Temperatur keimen sie recht zügig in 7-14 Tagen, bei 15 bis 20°C. Durch die kurze Lebensdauer können auch bis zum späten Mai noch Samen vorgezogen werden. Wenn die Keimlinge ungefähr 3 cm hoch sind, ist es Zeit sie zu pikieren. Dabei werden sie dann in gewünschten Abständen ins Freiland (10-30 cm) oder in einen größeren Topf bzw. Balkonkasten zu setzen.
Aussaat: Freiland
Von Ende April bis in den Juli hinein kann man die Samen auch direkt ins Freiland säen. Dafür die Samen ungefähr einen guten Zentimeter tief setzen und mit Erde bedecken. Bei der Reihenaussaat einen Abstand von mindestens 30 cm zwischen den Reihen halten. Am Anfang die Erde gut feucht halten, bis sich die ersten Blätter ausgebildet haben. Die Ansprüche an den Standort sind wenig speziell. Nicht zu schattig und zu feucht sollte es sein. Vor allem aber den Schabzigerklee nicht zwei Jahre hintereinander am selben Ort aussäen. Lässt man den Samen nach der Blüte ihren Lauf, führt dies meist zu einer Verwilderung und weniger Aroma in den Blättern. Auch andere Pflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchte sollten in den letzten 3 Jahren nicht an dieser Stelle angebaut worden sein. Die Leguminosen sind weitestgehend selbstunverträglich, wie es in der Gärtnersprache heißt. Darum muss beim Vereinzeln auch auf einen hinreichend großen Abstand der Pflänzchen zueinander geachtet werden.
Pflege
Als einjähriges Kraut ist Trigonella caerulea sehr anspruchslos in der Pflege. Falls nötig, kann man übers Jahr den Boden zwischen den Reihen aufzulockern und vom Unkraut befreien. Da der Klee Pfahlwurzeln ausbildet, die etwas tiefer im Erdreich noch auf feuchte Schichten treffen, ist es in den meisten deutschen Sommern auch nicht erforderlich, zu gießen. Wer ihn kurz vor der Blüte oder in der beginnenden Blüte bis auf ein paar Zentimeter über den Boden abschneidet, kann auf diese Weise dreimal im Jahr ernten. Ansonsten lässt man ihn stehen, bis sich die Samenkapseln ausgebildet haben. Wer eine Selbstaussaat für das folgende Jahr zulässt, muss mit einer Verwilderung des Beetes rechnen. Was ja auch durchaus gewünscht sein kann. Wem es auf eine ertragreiche Ernte für die Küche ankommt, der wird sich für das nächste Jahr auf jeden Fall für eine erneute Reihenpflanzung an anderer Stelle entscheiden.
Ernte
Wie bereits erwähnt, lässt sich der Schabzigerklee dreimal im Laufe eines Jahres schneiden. Das geschieht meistens kurz vor der Blütezeit im Juli das erste Mal. Essbar sind sowohl die Blätter als die Blüten und Samen. Das typische Aroma kommt erst im getrockneten Zustand voll zur Geltung. Die frisch geernteten Kräuterstängel werden in Bünden zusammengebunden und kopfüber an einem luftigen, kühlen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung, zum Trocknen aufgehängt.
Anwendung
Erst wenn die Bündel richtig trocken sind (Krümelprobe), werden alle Teile grob zerschnitten. Im nächsten Arbeitsschritt werden diese dann in einem Küchen-Häcksler oder einer Kaffeemühle zu feinem Gewürzpulver verarbeitet. Das Pulver kann man dann in einem Glas mit Schraubverschluss einige Zeit aufbewahren. Es schmeckt hervorragend in Brotteigen, in pikantem Gebäck, in Suppen und Eintöpfen. Man kann es ohne Aromaeinbußen kochen und backen. Der getrocknete Samen findet, im gemahlenen Zustand, ebenfalls als Gewürz Verwendung. Meistens in Fleischmarinaden, Soßen und ebenfalls in Brot und Gebäck. Nicht so hitzebeständig, nicht ganz so intensiv, aber nicht minder schmackhaft ist die frische Anwendung des Krautes. Zum Beispiel als Brotbelag, im Wildsalat oder in Frischkäse und Quark. Hierfür erntet man die Kräuterstängel am besten während der beginnenden Blüte.
Fazit
Schabzigerklee im Eigenanbau ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Schnell und unkompliziert ist er ausgesät und bietet das ganze Jahr über eine reiche Ausbeute für die Küche. Im Geschmack ähnelt er stark dem Bockhornklee. Der Zeitaufwand für die Pflege übers Jahr gesehen ist sehr gering. Besonders in naturnahen Gärten und Bauerngemüsegärten ist er sowohl kulinarisch, wie auch als Gründünger nützlich. Kurzum, Schabzigerklee ist eine Bereicherung für Mensch und Biene.