Sandsteinmauer bauen: so mauern und verfugen Sie Sandsteine richtig
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Schon in der Antike wussten die Römer, den dekorativen Sandstein richtig zu verbauen, so dass einige der damals errichteten Gebäude, Arenen und Aquädukte noch bis heute stehen und bestaunt werden können. Sandstein ist ein sehr beliebtes Produkt, um zum Beispiel im heimischen Garten eine Mauer zu bauen. Doch beim Mauern muss einiges beachtet werden, damit das Werk später auch lange hält. Welche Materialien zusätzlich benötigt werden und wie gemauert wird, wird im folgenden Artikel erklärt.
Sandstein – Definition
Sandstein ist ein sehr weiches Gestein, welches daher auch leicht zu verarbeiten ist. Gerade auch eine im Garten anlegte Sandsteinmauer kann ein wahres Biotop sein und somit auch ökologisch sehr wertvoll. Allerdings ist dies eher bei einer Trockenmauer der Fall. So kann der Sandstein in zwei Varianten verbaut werden:
- als Trockenmauer
- die Steine werden ohne Bindemittel aufeinander gesetzt
- werden so miteinander verkantet, dass sie halten
- Sandsteine werden gemauert
- Mithilfe von Mörtel oder Kleber verbaut
- wichtig ist hierbei die richtige Substanz
- ansonsten könnte die Mauer nicht lange halten
Bei beiden Techniken handelt es sich jedoch grundsätzlich um eine Natursteinmauer, die gut in naturnahe Gärten passt.
Werkzeug und Materialien
Vor dem Bau der Sandsteinmauer, ob als Trockenmauer oder auch mit Mörtel befestigt, sollten das passende Werkzeug und die verwendeten Materialien bereit gestellt werden. Dann geht die Arbeit schneller von der Hand. Hierzu werden benötigt:
- Richtschnur für den Bau des Fundaments
- Spaten
- Rüttler
- Wasserwaage
- Gummihammer
- Kies und Sand
- Beton für Fundament bei gemauertem Sandstein
- Mineralgemisch und Bausand bei Fundament Trockenmauer
- Kalkmörtel
Fundament für verfugte Sandsteinmauer
Wird eine Sandsteinmauer beim Bau verfugt, benötigt sie ein Fundament aus Beton. Damit die Standfestigkeit der späteren Mauer gegeben ist, sollte beim Fundament wie folgt vorgegangen werden:
- Graben ausheben
- mindestens 40 cm tief, besser sind bis 80 cm
- etwas breiter als die gewünschte Mauerbreite
- fünf bis zehn Zentimeter Sandschicht einfüllen
- gut verfestigen
- Rüttler nutzen
- hierüber fünf bis zehn Zentimeter Kiesschicht geben
- ebenso gut einstampfen und verfestigen
- hierauf kommen mindestens 20 Zentimeter Beton
- gut durchtrocknen lassen, bevor es ans Mauern geht
Passender Mörtel
Wichtig ist die passende Fugenmasse beim Bau einer Sandsteinmauer. Viele Tipps kursieren im Netz, die jedoch nicht alle gut und richtig sind. So kann für eine herkömmliche Natursteinmauer durchaus auf Natursteinmörtel zurückgegriffen werden, für die Sandsteinmauer ist dieser jedoch eher nicht geeignet. Daher ist bei der Wahl des passenden Mörtel für die Sandsteinmauer vor allem auf das Folgende zu achten:
- Sandstein besteht als Sedimentgestein zu 50 % aus Sand
- besitzt einen Schichtaufbau
- daher ist Sandstein sehr weich
- Mörtel und Fugenmasse sollten immer weicher sein, als der Stein
- NHL-Kalk zum verfugen verwenden
- hierbei handelt es sich um hydraulischen, natürlichen Luftkalk
- ist in verschiedenen Körnungen erhältlich
- zum Setzen der Steine eine 4 mm Körnung verwenden
- zum späteren glatten Verfugen eine Körnung zwischen 1 mm und 2 mm
Wird der richtige Mörtel in Form von NHL-Kalk verwendet, so gibt dies dem Sandstein eine lange Standfestigkeit, da es sich hierbei um eine noch weichere Masse handelt, als bei den Sandsteinen.
Bau der Sandsteinmauer
Wurde das Fundament gelegt und der richtige Mörtel besorgt, kann es an den Bau der Sandsteinmauer gehen. Im Gegensatz zur Trockensteinmauer sollte hier beim Kauf der Sandsteine darauf geachtet werden, dass diese alle die gleiche Form und Größe besitzen. Die Steine können genormt im gut sortierten Fachhandel erworben werden. Hier werden verschiedene Standartmaße angeboten, die sich leichter stapeln und verfugen lassen. Bei dem Bau der Sandsteinmauer wird dann wie folgt vorgegangen:
- Richtschnur gerade spannen
- drei Zentimeter Mörtelschicht auf dem Fundament auftragen
- erste Reihe Sandstein verlegen
- an der Richtschnur ausrichten
- mit Gummihammer Steine festklopfen
- so werden auch kleine Höhenunterschiede ausgeglichen
- mit Wasserwaage kontrollieren
- Stoßfugen mit Mörtel füllen
- auf die erste Reihe Steine Mörtel geben
- mit der nächsten Reihe Sandsteine fortfahren
Die ersten Schritte werden nun so lange wiederholt, bis die Mauer die gewünschte Höhe erreicht hat. Es sollte für die schönere Optik und vor allem dem besseren Stand unbedingt darauf geachtet werden, dass die Steine mit einem Versatz in jeder Reihe gesetzt werden. Die Stoßfugen sollten nicht direkt übereinander liegen. Schön sieht es aus, wenn die Fugen immer mittig zu den anderen Sandsteinen liegen.
Fundament für Trockenmauer
Das Fundament für den Aufbau einer naturnahen Trockenmauer ist weniger aufwendig. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- etwa vierzig Zentimeter tief ausheben
- etwas breiter, als spätere Mauer
- Mineralgemisch einfüllen
- sollte etwa dreißig Zentimeter hoch eingefüllt werden
- hierauf wird Bausand aufgeschüttet
In den Bausand wird die erste Schicht Sandstein für die Trockenmauer kräftig eingedrückt, so dass diese feste in dem Sand verankert ist. Die Steine können auch zusätzlich mit einem Gummihammer in die Sandschicht eingeklopft werden.
Bau der Trockenmauer
Da es sich bei der Trockenmauer um eine Natursteinmauer handelt, in der auch Tiere einen Platz in den Zwischenräumen finden sollen, werden für den Bau in der Regel Steine verwendet, die nicht ganz eben und gleichmäßig sind. Diese werden einfach aufeinander gesetzt. Zwischen die einzelnen Schichten kann auch Erde aufgetragen werden. Dies unterstützt später den Bewuchs durch Pflanzen. Befinden sich zwischen den einzelnen Bruchsteinen sehr große Spalten, dann werden diese mit kleinen Steinbruchstücken gefüllt. So stehen diese unter Spannung und halten sich gegenseitig. Eine Trockenmauer bietet vor allem die folgenden Vorteile:
- passt sich dem naturnahen Garten an
- eigenes Biotop für viele Tiere und Pflanzen
- Bepflanzen sorgt für mehr Stabilität