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Kaliumnitrat-Dünger, Kalisalpeter – alle Vor- und Nachteile

Düngemittel versorgen Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen, die u.a. das Wachstum oder die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Witterung fördern, so dass sie sich in ihrem zu Hause wohlfühlen.

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Düngemittel

Dünger oder Düngemittel werden in den verschiedensten Formen angeboten: flüssig, fest, als Granulat oder in Form von Stäbchen. Zudem wird zwischen sog. Universaldüngern und speziellen Düngemitteln unterschieden. Weiter werden Dünger nach ihren Bestandteilen eingeteilt. So wird zwischen organischen und mineralischen Anwendungen unterschieden. Kaliumnitrat-Dünger zählen dabei zu den mineralischen Düngemitteln.

Chemische Zusammensetzung und Eigenschaften

Kaliumnitrat ist das Kaliumsalz der Salpetersäure. Deswegen wird das Salz oft auch Salpeter oder Kalisalpeter genannt. In der Natur kommt es vor allem in China und Südostasien vor, heute es wird jedoch hauptsächlich synthetisch aus der Salpetersäure gewonnen. Die Säure selbst ist eine anorganische Substanz die stabilste Mineralsäure des Stickstoffs. Ihre Salze werden Nitrate genannt. Chemisch gesehen besteht Kaliumnitrat aus diesen Elementen:

  • Sauerstoff (O)
  • Stickstoff (N)
  • Kalium (K)

Die chemische Formel lautet KNO3. Der Dünger ist also mineralischer und Stickstoffdünger gleichzeitig. Salpeter bildet farblose Kristalle aus, die sich im Wasser lösen. Am besten löst sich Kaliumnitrat in warmem Wasser auf. Kalisalpeter findet man aber nicht nur in Pflanzendüngern. Als E 252 wird er auch als Pökelsalz zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet; außerdem ist Kaliumnitrat der Hauptbestandteil von Schwarzpulver. Und es kommt sogar in Zahnpasten für schmerzempfindliche Zähne vor.

Kaliumnitrat ist hygroskopisch, allerdings bindet es Wasser nicht so stark wie zum Beispiel Natriumnitrtate. Da Kaliumnitrat leicht brandfördernd ist, sollte mit reinem KNO3 sehr vorsichtig umgegangen werden.

Einsatz als Pflanzendünger

Kalium gehört neben Stickstoff und Phosphor zu den Kernnährstoff-Elementen einer Pflanze. Mit anderen Worten, Kalium ist für jede Pflanze, sei es Nutz- oder Zierpflanze, überlebensnotwendig, da die Pflanzen das Mineral für die Wasseraufnahme brauchen. Deshalb sollten gerade Zimmer- oder Kübelpflanzen in auseichender Menge mit ihnen versorgt werden. Welche Menge tatsächlich benötigt wird, hängt natürlich von der einzelnen Pflanze ab. Zu den Pflanzen mit hohem Kaliumbedarf gehören:

  • Tomaten
  • Kürbisse
  • Gurken
  • Kartoffeln
  • Wasserpflanzen (Aquarium)

Zierpflanzen, die im Topf oder Kübel kultiviert werden, brauchen pro Kilogramm Erde durchschnittlich 49 Gramm Kalium.

Tipp:

Bei ausgepflanzten Pflanzen empfiehlt sich vor der Anwendung eines Kaliumnitrat-Düngers eine Bodenanalyse, denn zu viel Kalium kann auch schädlich für die Pflanzen sein.

Kalium hilft den Pflanzen, andere Nährstoffe besser aufzunehmen. So gedeihen sie besser und bei Nutzpflanzen können höhere Erträge erzielt werden. Die positiven Eigenschaften von Kalium gehen aber noch weiter:

  • Verbesserung der Fruchtfestigkeit und -farbe
  • Verbesserung der Frostbeständigkeit durch Regulierung des Wasserhaushalts
  • fördert Winterfestigkeit
  • Reduzierung der Anfälligkeit für Schädlinge durch Stärkung der Zellwände
  • Vorbeugung von Pilzbefall
  • Fördert Reservestoffbildung

Damit Pflanzen Kalium besser aufnehmen können, brauchen sie Nitratstickstoff. Er kann von den Pflanzen sofort aufgenommen werden und fördert seinerseits das Wachstum. Neben Kalium sorgt Nitratstickstoff auch dafür, dass Kalzium und Magnesium von den Pflanzen besser aufgenommen werden können.

Kaliummangel und -überschuss

Kalisalpeter

Düngemittel werden in der Regel eingesetzt, um Pflanzen mit den entsprechenden Nährstoffen zu versorgen. Als Pflanzennahrung, neben Wasser und Kohlendioxid, sollten sie während der Wachstumsperiode regelmäßig gegeben werden. Ein Verzicht der Nährstoffgabe kann zu Mangelerscheinungen führen. Einen Kaliummangel erkennen Sie an:

  • stellenweise verbleichten Blättern (Chlorose), Gelbfärbung
  • einer Braunfärbung der Blätter (Nekrose, Absterben des Blattgewebes)
  • dem Absterben der Blätter vom Rand her
  • einer geringen Standfestigkeit der Pflanze
  • Wachstumsstörungen
  • dem Aufplatzen von Früchten (v.a. Tomaten)

Insgesamt wirkt die Pflanze bei Kaliummangel schlaff. Zu viel Kalium im Boden kann auch Schäden an den Wurzeln verursachen, es kommt zum sog. Verbrennen der Wurzeln, dass sie absterben lässt.

Tipp:

Eine schlechte Krümelstruktur des Bodens ist ein guter Hinweis auf einen Kaliumüberschuss im Boden.

Obwohl Kalium für Pflanzen überlebensnotwendig ist, ist ein Kaliumüberschuss für die Pflanze genauso schädlich wie ein Mangel des Kernnährstoffs. Bekommen Pflanzen zu viel Kalium können sie den ebenfalls wichtigen Nährstoff Magnesium nicht mehr aufnehmen, der für viele Stoffwechselvorgänge in der Pflanze, darunter die Photosynthese, notwendig ist. Gleichzeitig hemmt ein Magnesiumüberschuss die Aufnahme von Kalium. Eine Wechselwirkung bei der Aufnahme besteht auch mit Kalzium. So kann ein Kaliumüberschuss dessen Aufnahme erschweren, was wiederum zu einer Wachstumsreduktion führen kann.

Tipp:

Leidet die Pflanze an einem Kaliumüberschuss, sollte die weitere Zugabe des Nährstoffs erst einmal ausgesetzt werden. Zudem sollte eventuell vermehrt Magnesium gegeben werden, damit die Pflanze wieder ins Gleichgewicht kommt.

Kaliumnitrat-Dünger im Handel

Kalisalpeter-Dünger kann im Baumarkt oder im Fachhandel bezogen werden. Oft findet man den Spezialdünger unter der Bezeichnung NK-Dünger. Dabei steht „NK“ für die enthaltenen Stoffe Nitratstickstoff und Kalium. Damit Kaliumnitrat auch Sprengstoffe und andere pyrotechnische Mischungen hergestellt werden können, kann es sein, dass Sie bei Kauf nach Ihrem Ausweis gefragt werden. Universaldünger erhalten Sie unter der Bezeichnung N-K-P-Dünger. Sie enthalten die Kernelemente Stickstoff (N), Kalium (K) und Phosphor (P). Der Anteil der einzelnen Nährstoffe variiert dabei je nach Dünger.

Neben den Universaldüngern findet sich Kalium auch in sog. Kombi-Kaliumdüngern. Diese Dünger enthalten neben Kalium auch Magnesium, Schwefel oder Natrium. Für Wasserpflanzen im Aquarium gibt es spezielle Kalisalpeter. Sie sind in flüssiger Form nicht nur in Baumärkten, sondern auch bei Haustierbedarfsmärkten erhältlich. Handelsübliche N-K-P-Dünger sollten Sie für Aquarium-Pflanzen nicht verwenden. Sie können einen nichtausgewiesenen Kupferanteil haben, der für Fische und Schnecken gefährlich, wenn nicht gar tödlich, ist.

Tipp:

Oft ist zu lesen, dass Kaliumnitrat auch über die Apotheke des Vertrauens bezogen werden kann. Da man in diesem Fall oft in die Nähe von „Bombenbastlern“ gerückt wird, ist von dieser Bezugsquelle gerade in der heutigen Zeit aus bekannten Gründen abzuraten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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