Gelbe/Schmale Säuleneibe, Taxus baccata – Pflege von A-Z
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Die Säuleneibe (Taxus baccata) fällt durch ihre sehr schlanke, aufrechte Wuchsform auf. Dank dieser eignet sich das Gehölz wunderbar als Solitär in kleinen Gärten, aber auch für schmale Hecken. Insbesondere die Gelbe und die Schmale Säuleneibe (botanisch Taxus baccata ‚Fastigiata Aureomarginata‘ und ‚Fastigiata Robusta‘) bilden durch ihren charakteristischen Wuchs sowie die auffällige, gelbgrüne Färbung der Nadeln einen hübschen Blickfang im Garten. Die Gehölze gelten als äußerst pflegeleicht.
Die Säuleneibe in der Übersicht – ein Steckbrief
Es gibt etwa zehn verschiedene Arten der Eibe, von denen lediglich die Europäische bzw. Gemeine Eibe in unseren Breitengraden heimisch ist. Botanisch wird sie als Taxus baccata bezeichnet, was darauf hinweist, dass es sich bei den hier vorgestellten Säuleneiben lediglich um unterschiedliche Sorten derselben Art handelt. Aus diesem Grund dürften sich die Gehölze problemlos in Ihrem Garten einfügen und dort wohlfühlen, schließlich sind sie hier zu Hause. Übrigens sind Eiben eng mit den ebenfalls in vielen Gärten sehr beliebten Koniferen eng verwandt.
- Botanischer Name: Taxus baccata
- Gattung: Eiben
- Familie: Eibengewächse (Taxaceae)
- Herkunft und Verbreitung: ausschließlich auf der Nordhalbkugel, in gemäßigten Breiten
- Wuchsform: schlank aufrecht, sehr schmal, erst mit dem Alter etwas breiter werdend
- Wuchshöhe: je nach Untergrund und Standort zwischen vier und sechs Metern
- Wuchsgeschwindigkeit: langsam, bis zu zehn Zentimeter pro Jahr
- Charakteristische Merkmale: immergrün
- Standort: sonnig bis schattig, optimal ist jedoch lichter Halbschatten
- Boden: feucht, nährstoffreich, kalkhaltig
- Blätter: bis vier Zentimeter lange Nadeln, dunkelgrün oder gelbgrün mit goldener Umrandung
- Blüte: März bis April, unscheinbar
- Früchte: leuchtend rote Beeren
- Giftigkeit: ja, alle Teile der Eibe sind stark giftig (vor allem die Früchte und die Nadeln)
- Verwendung: Zierpflanze, vor allem im Hintergrund von blühenden Staudenbeeten, als Solitär oder Hecke
- Winterhärte: sehr winterhart und frostsicher
Unterschiede ‚Fastigiata Aureomarginata‘ und ‚Fastigiata Robusta‘
Die beiden hier vorgestellten Sorten der Säuleneibe ähneln sich sehr stark. ‚Fastigiata Robusta‘ ist lediglich, wie ihr botanischer Name schon andeutet, robuster und auch unempfindlicher gegenüber schlechten Witterungsbedingungen als ‚Fastigiata Aureomarginata‘. Außerdem wächst sie geringfügig schneller und hat hellere Nadeln.
Doch für welche Sorte der Säuleneibe Sie sich auch entscheiden: Sie sind allesamt sehr pflegeleicht und eignen sich gut für Menschen mit wenig Zeit bzw. ohne den berühmten „grünen Daumen“. Die hier heimischen Gehölze können sowohl in den Garten ausgepflanzt werden als auch im Kübel kultiviert. Die Kübelhaltung gelingt problemlos, sofern die Pflanze regelmäßig gewässert und gedüngt wird. Des Weiteren kommt die Säuleneibe sehr gut sowohl mit Wurzelkonkurrenz als auch mit herunter tropfendem Regen- oder Tauwasser von anderen Bäumen zurecht. Dies ist kaum verwunderlich, sind Eiben in der Natur doch vor allem in der so genannten Strauchschicht zu finden, d. h. sie gedeihen unterhalb des Kronendaches.
Die Pflege der Säuleneibe von A-Z
Auch wenn die Pflege der Säuleneibe grundsätzlich sehr einfach ist, gilt es doch, einige Hinweise zu beachten. So wächst und gedeiht die Eibe wunderbar und macht ihrem Besitzer sowie dessen Kinder und deren Kindeskinder durch ihre extrem lange Lebensdauer – diese Nadelbäume können in der Natur bis zu 1000 Jahre alt werden – sehr lange Freude. Je besser die Pflege, desto schöner wächst der Baum in die Höhe und bildet gesunde, kräftige Nadeln aus.
Standort
Im Grunde fühlen sich Säuleneiben an jedem Standort wohl: Ob sonnig oder schattig, die Nadelbäume sind nahezu überall anzutreffen und recht anpassungsfähig. Allerdings liegt der optimale Platz im lichten Halbschatten, beispielsweise unter einem höheren Laubbaum. Hier bekommt die Eibe ausreichend Licht, wird aber vor der grellen Sonnenstrahlung geschützt. Volle Sonne kann vor allem im Winter problematisch werden: Bei frostigem, aber sonnigem Wetter verdunstet die Pflanze über ihre Nadeln sehr viel Wasser, kann aber keines über die Wurzeln aufnehmen. In der Folge kommt es zu Trockenschäden, die sich an braun gefärbten Nadeln zeigen. An einem schattigen Standort dagegen wächst die ohnehin langsame Eibe noch langsamer.
Der ideale Standort im Überblick:
- sonnig bis schattig
- lichter Halbschatten ist ideal
- beispielsweise unter höherem Laubbaum
- keinen vollsonnigen Standort für Jungbäume
- hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig
Boden / Pflanzsubstrat
Grundsätzlich kommen Säuleneiben auf fast jedem Gartenboden gut zurecht, sofern dieser nicht zu sauer ist. Moorböden sind daher ungeeignet, ansonsten können Sie Taxus baccata fast überall anpflanzen. Am wohlsten fühlt sich das Gewächs jedoch auf einem nährstoffreichen, humosen Boden, der möglichst sowohl lehm- als auch kalkhaltig ist. Schwere Böden sollten mit Sand und Kompost aufgebessert werden, sandige Untergründe vertragen dagegen eine reichliche Beimischung reifen Komposts. Wird die Säuleneibe im Kübel kultiviert, mischen Sie Kübelpflanzenerde mit reifem Kompost und ein paar Hornspänen. Sorgen Sie unbedingt für eine gute Drainage im Topf: Zwar braucht die Eibe recht viel Wasser, verträgt aber weder Trockenheit noch Staunässe.
Gießen
Säuleneiben brauchen – wie eigentlich alle Eiben – viel Wasser, vor allem direkt nach dem Einpflanzen sowie in den ersten zwei bis drei Standjahren.
Das Wichtigste zum Gießen im Überblick
- hoher Wasserbedarf vor allem nach dem Anpflanzen und in den ersten Jahren
- gute Wasserversorgung verhilft zu einer guten Durchwurzelung
- gute Durchwurzelung lässt Trockenzeiten besser überstehen
- regelmäßig durchdringend Wässern, aber Staunässe vermeiden
- gute Drainage daher auch bei ausgepflanzten Exemplaren sinnvoll
- Boden mit Sand und Kompost auflockern
- auch im Winter gießen, vor allem bei sonnigem, trockenem Wetter
- Bodenbereich mulchen, um Austrocknen zu verhindern
Düngen
Optimalerweise düngen Sie die Säuleneibe ab dem ersten Austrieb (meist Mitte April) bis längstens Mitte / Ende Juli. Später im Jahr sollte die Pflanze nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden, da die neuen Triebe sonst nicht rechtzeitig vor dem Winter ausreifen können. Sie sind in der Folge stark anfällig für Frost und anderem winterlichem Wetterunbill. Eine Ausnahme ist Patentkali, der zwischen Mitte August und Mitte September gegeben wird und den Baum auf den Winter vorbereitet. Düngen Sie zwei bis drei Mal im Jahr mit reifem Kompost und Hornspänen, bei eher armen Böden bzw. Kübelkultur verwenden Sie dagegen handelsüblichen Volldünger. Spezieller Koniferen- oder Tannendünger ist nicht zwingend notwendig, kann aber auch eingesetzt werden.
- ab Austrieb bis Mitte / Ende Juli
- zum Austrieb sowie im Juni Kompost und Hornspäne
- bei armen Böden und Kübelhaltung: flüssiger Volldünger
- Tannen- oder Koniferendünger kann gegeben werden, muss aber nicht
- Patentkali zwischen Mitte August und Mitte September
Schneiden
Säuleneiben sind sehr schnittverträglich und können problemlos sogar auf den Stock gesetzt – das heißt, radikal bis knapp über dem Boden – abgeschnitten werden. Allerdings ist ein regelmäßiger Rückschnitt im Grunde nicht notwendig, da die Bäume auch ohne menschliches Zutun ihre aufrechte, schlanke Form behalten. Auch ein Verkahlen ist selten, weshalb ein Verjüngungsschnitt nicht notwendig ist. Trotzdem kann ein Rückschnitt notwendig werden, beispielsweise weil die Hecke gestutzt werden muss oder der Solitär mit den Jahren doch zu groß gewachsen ist. Auch Totholz ist umgehend zu entfernen.
- geschnitten wird entweder im zeitigen Frühjahr oder im Herbst
- empfohlen wird oft ein Schnitt um den Johannistag (24. Juni)
- möglichst nicht im Juni schneiden: Vögel brüten gern in Eiben und werden dann gestört
- Formschnitt immer vor dem Austrieb im Frühjahr
- dafür Schablone benutzen
- Totholz und kranke Triebe jederzeit herausschneiden
Vermehren
Zwar bilden Säuleneiben im Herbst hübsche, leuchtend rote Früchte aus, allerdings können die darin enthaltenen Samen nicht zur sortenechten Vermehrung verwendet werden. Stattdessen erfolgt die Vermehrung sowohl von ‚Fastigiata Aureomarginata‘ als auch ‚Fastigiata Robusta‘ über Stecklinge, die traditionellerweise am Johannistag (24. Juni) geschnitten werden. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass weltweit alle Exemplare der genannten Sorten weiblich sind und eine Bestäubung daher nur durch andere Eibensorten erfolgen kann.
So bewurzeln Sie die Stecklinge:
- ca. 30 Zentimeter lange, zwei- bis dreijährige Triebe schneiden
- Spitze und Seitentriebe um die Hälfte einkürzen
- im unteren Bereich (der in die Erde gesteckt wird) Nadeln und Seitentriebe entfernen, etwa zehn Zentimeter
- Steckling in normale Gartenerde pflanzen
- entweder in einen Topf oder gleich ins Beet
- Standort: schattig und windgeschützt
- Erde gleichmäßig feucht halten
- Geduld haben und warten
Da die Säuleneiben so langsamwüchsig sind, brauchen die Stecklinge bis zur Ausbildung neuer Wurzeln bis zu einem Jahr. Sobald sich neue Triebe bilden, war die Wurzelbildung erfolgreich.
Überwintern
Da es sich um eine heimische Eibenart handelt, sind Säuleneiben sehr gut frosthart. Problematisch kann im Winter lediglich die Kombination aus strahlendem Sonnenschein und klirrendem Frost werden: Dann drohen Trockenschäden, da die Pflanze viel Wasser verdunstet, aber keines aufnehmen kann. Verpacken Sie die Säuleneibe in diesem Fall in ein Vlies bzw. umwickeln Sie sie mit Jute und halten Sie so die Sonne ab.
Krankheiten und Schädlinge
Sowohl Krankheiten als auch ein Schädlingsbefall treten bei der Säuleneibe nur sehr selten auf. Häufiger sind dagegen Verfärbungen der Blätter, die auf verschiedene Probleme verweisen: Meist tritt die Braunfärbung entweder aufgrund eines Wassermangels oder aufgrund von zu viel Feuchtigkeit auf. Sobald die Ursache erkannt und behoben wurde, erholt sich die robuste Taxus baccata in der Regel schnell und treibt neu aus.