Rost an Pflanzen biologisch bekämpfen | 5 Hausmittel
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Pflanzenrost (Pucciniales) ist eine mehr oder weniger gefürchtete Pflanzenkrankheit. Viele der 14 verschiedenen Rostpilz-Familien sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, zu den bekanntesten gehört wohl der Rosenrost. Diese lästigen Parasiten befallen meistens die Blätter, oft aber auch die jungen Triebe. Je eher Sie dagegen vorgehen, desto größer ist die Chance, die befallene Pflanze zu retten und eine Ausbreitung der Pilzerkrankung zu verhindern.
Woran erkenne ich Rostpilze?
Bei empfindlichen Gewächsen wie Rosen ist eine regelmäßige Kontrolle auf einen Befall mit Rostpilzen zu empfehlen. Pflanzenrost zeigt sich zumeist durch gelbliche, braune oder orangefarbene Flecken auf den Blattoberseiten. Später werden die Blätter schwarz und trocken, dann fallen sie bald ab. Manchmal sind die ersten Anzeichen in Form von Pilzsporen oder erhabenen Flecken (Pusteln) auf der Unterseite der Blätter zu sehen, daher sollten diese immer mit kontrolliert werden.
Umweltfreundliche Rostbehandlung
Pflanzenrost kann umweltfreundlich und biologisch mit verschiedenen Hausmitteln bekämpft werden. Je eher Sie mit der Behandlung beginnen, desto größer ist die Chance, dass sich die Pilze nicht weiter ausbreiten. Egal, für welches Mittel Sie sich entscheiden, das Entfernen befallener Pflanzenteile sollte immer Teil Ihrer Behandlung sein.
Sud aus Ackerschachtelhalm
Schachtelhalmbrühe können Sie schon zur Vorbeugung von Rostpilzen (Pucciniales) einsetzen, dann stellen Sie gleich eine größere Menge her. Zerkleinern Sie etwa 1,5 Kilo Ackerschachtelhalme und lassen Sie diese einen Tag (24 Stunden) in einem 10-Liter-Eimer Wasser ziehen. Kochen Sie den Sud am nächsten Tag kurz auf, dann lassen Sie ihn abkühlen. Nach dem Abseihen verdünnen Sie die Brühe mit Wasser im Verhältnis 1:5 (ein Teil Sud zu fünf Teilen Wasser). Mit dieser Verdünnung besprühen Sie das Laub aller rostgefährdeten Gewächse. Beginnen Sie die Behandlung am besten schon während des Blattaustriebs und wiederholen Sie den Vorgang etwa alle zwei Wochen bis Ende Juni. Besprühen Sie unbedingt auch die Blattunterseiten, denn hier siedeln sich die Rostpilze besonders gern an und werden leider auch leicht übersehen.
Farnbrühe
Farnbrühe können Sie aus frischem oder getrocknetem Farn herstellen. Für einen Liter Brühe brauchen Sie 10 bis 20 Gramm getrocknetes oder etwa 100 Gramm frisches Kraut, das grob zerteilt wird. Lassen Sie es 24 Stunden zugedeckt in einem Liter Wasser ziehen. Dann kochen Sie die Brühe etwa 15 bis 30 Minuten lang, bevor Sie den Sud abseihen und die Pflanzenteile gut ausdrücken. Die abgekühlte Farnbrühe wird unverdünnt angewendet.
Knoblauchtee
Für die Zubereitung von Knoblauchtee können Sie sowohl die Knolle beziehungsweise abgezogenen Zehen als auch das Grün verwenden. Zerkleinern Sie beides und gießen Sie kochendes Wasser darüber. Für zehn Liter Wasser benötigen Sie etwa 300 Gramm gehackten Knoblauch. Lassen Sie den Sud etwa eine halbe Stunde ziehen, bevor Sie ihn abseihen. Nach dem Abkühlen können Sie mit der Behandlung beginnen. Sie sollte mehrmals im Abstand von etwa 14 Tagen wiederholt werden.
Scharfgarbentee
Scharfgarbentee hat eine vielfältige Wirkung. Er wirkt nicht nur gegen Blattrost, sondern auch gegen Mehltau oder Monilia und sogar als zellstärkender Dünger. Lassen Sie 20 Gramm getrocknete Schafgarbenblüten 24 Stunden lang in einem Liter Wasser ziehen. Nach dem Abseihen pressen Sie die feuchten Blüten noch gut aus. Anschließend verdünnen Sie den Auszug im Verhältnis 1:9 mit Wasser.
Spülmittellösung mit Öl
Relativ schnell lässt sich die Spülmittellösung mit Öl herstellen. Da die Lösung nicht lange ziehen muss, kann sie schon nach kurzer Zeit angewendet werden. Mischen Sie einige Tropfen Spülmittel mit zwei Päckchen Backpulver, etwa 100 Millilitern Pflanzenöl (Sonnenblumen- oder Rapsöl) und drei Litern warmem Wasser. Rühren Sie die Mischung gut um, bis sich alles aufgelöst hat. In eine Sprühflasche gefüllt kann sie abgekühlt verwendet werden.
Radikaler Rückschnitt
Bei einem starken Befall mit Rostpilzen (Pucciniales) hilft oft nur ein radikaler Rückschnitt. Dabei sollten unbedingt alle befallenen Pflanzenteile gründlich entfernt und bis ins gesunde Holz geschnitten werden. Einzelne befallene Blätter zupfen Sie sofort ab. Entsorgen Sie einzelne Blätter und Schnittgut im Restmüll. Auf dem Kompost könnte der Rostpilz überleben und sich sogar weiter vermehren. Wenn Sie Ihren Kompost später ausbringen, dann verteilen Sie die Pilzsporen unter Umständen in Ihrem ganzen Garten.
Rostpilz vorbeugen
Damit Rost erst gar kein Thema wird, sollten Sie unbedingt effektiv vorbeugen. Damit können Sie schon vor dem Pflanzen beginnen. Wählen Sie, wo immer dies möglich ist, rostresistente Sorten und einen luftigen Standort. Achten Sie auf ausreichend große Pflanzabstände, so kann das Laub nach einem Regenguss schneller wieder trocknen. Stehen Ihre Pflanzen sehr eng beieinander dann denken Sie eventuell darüber nach, sie auseinander zu setzen. Lichten Sie auch Baumkronen aus, wenn diese zu dicht werden.
Halten Sie Ihre Pflanzen gleichmäßig feucht, denn durch längere Trockenheit werden sie geschwächt. Gießen Sie nicht über die Blätter, sondern dicht am Boden und düngen Sie Ihre Pflanzen bedarfsgerecht, am besten mit organischem Dünger. Ein Überangebot an Stickstoff fördert den unerwünschten Pilzbefall. Eine Behandlung mit Schachtelhalmbrühe stärkt dagegen die Abwehrkräfte. Sie kann bei Bedarf mehrmals wiederholt oder auch regelmäßig einmal im Monat durchgeführt werden. Auch Knoblauchtee wirkt schon vorbeugend.