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Rosettendickblatt, Aeonium arboreum – Pflege und Vermehrung

Schon längst hat die kleinwüchsige Blattschmuckpflanze mit den imposanten Blüten auch in unseren Wohnzimmern Einzug gehalten. Aeonium arboreum, auch Rosettendickblatt genannt, gehört zu den sukkulenten Pflanzen, die im Allgemeinen als sehr pflegeleicht einzustufen sind, insofern ein paar einfache Regeln eingehalten werden. Im Spätwinter erscheinen am Rosettendickblatt bei älteren Pflanzen bis zu 30 Zentimeter hohe, gelbe Blütenstände. Das ist umso beeindruckender, da die Pflanze selbst meist nur kniehoch wird. Im Sommer eignet sich die Pflanze auch als Kübelpflanze für die Terrasse oder den Balkon. Voraussetzung ist jedoch, dass sie möglichst hell und vor starken Regengüssen geschützt steht, denn Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Dafür liebt sie die Sonne umso mehr.

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Steckbrief

  • botanischer Name: Aeonium arboreum
  • gehört in die Familie der Dickblattgewächse, Gattung Aeonium
  • stammbildende Sukkulente (Halbstrauch)
  • Blätter: grün, gelbbunt oder rötlich, rosettenförmig angeordnet
  • Blüte: eiförmiger Blütenstand mit kleinen, gelben Einzelblüten (Januar/Februar)
  • Wuchshöhe: 60-100 Zentimeter
  • Blatt- und Blütenschmuckpflanze
  • immergrün

Arten und Vorkommen

Aeonium arboreum kommt ursprünglich von den Kanarischen Inseln, hat sich aber inzwischen auch im Mittelmeerraum angesiedelt. Dort wächst die Pflanze als wenig verzweigter Halbstrauch bis zu einer Höhe von etwa zwei Metern und einer Breite von ein bis drei Metern. Bei uns im Zimmer wird ein Rosettendickblatt jedoch selten höher als etwa 60-80 Zentimeter. Inzwischen ist eine Reihe von Kulturpflanzen gezüchtet worden. Bekannte Zuchtformen von Aeonium arboreum sind:

  • atropurpurpureum (Schwarzkopf, Nigrum, Zwartkop): dunkelviolette Blattrosette
  • holochrysum: hellgrüne Blätter
  • rubrolineatum: rötliche Äderung mit grünem Blattgrund
  • albovariegatum: weiß-grün panaschierte Blätter

Standort

Aeonium arboreum ist aus ihrer Heimat sehr viel Sonne gewöhnt. Daher sollte sie unbedingt an ein helles Fenster gestellt werden, auch das Südfenster ist kein Problem. Im Sommer fühlt sich das Rosettendickblatt im Freien sehr wohl. Jeder, der einen Balkon oder eine Terrasse hat, tut seiner Pflanze etwas wirklich Gutes, sie ein paar Wochen oder Monate an die frische Luft zu stellen. Das macht sie widerstandsfähiger für den Winter. Im Freien sollte ein Rosettendickblatt regengeschützt stehen.

  • Lichtbedarf: sehr hoch (hell bis vollsonnig)
  • verträgt auch starke Hitze gut
  • vor starkem Regen schützen
Tipp:

Rotblättrige und panaschierte Varianten verlieren ihre Farbe, wenn sie zu dunkel stehen. Die Färbung kehrt zurück, wenn sie wieder ausreichend Sonnenlicht erhalten.

Boden

In der Natur wächst ein Rosettendickblatt auf nährstoffarmen Böden, die gut wasserdurchlässig sind. Normale Blumenerden sind für die Sukkulente wenig geeignet. Am besten ist ein Gemisch aus Kakteenerde oder nährstoffarmer Anzuchterde mit einem sehr hohen Anteil an Sand und Ton- oder Lavagranulat.

  • 50% Kakteenerde, 25% Quarzsand, 25 % Bimskies (oder Blähton)
  • 40% Anzuchterde, 20% Quarzsand, 20% Lavagranulat, 20% Tongranulat
  • 20% Anzuchterde, 20% Gartenerde, 25% Quarzsand, 25% Lava- oder Tongranulat

Gießen

Aeonium arboreum gehört zu den Sukkulenten, einer Pflanzengruppe, die wegen längerer Trockenperioden in ihrer Heimat Wasser speichern kann. Die Pflanze deshalb nahezu gar nicht zu gießen wäre allerdings genauso falsch wie sie zu feucht zu halten. Staunässe vertragen Sukkulenten wie Aeonium arboreum nicht. Die Wurzeln beginnen schnell zu faulen und die hübsche Pflanze ist dann meist nicht mehr zu retten. Das Rosettendickblatt möchte im Frühjahr und den Sommermonaten mäßig gegossen werden, im Winter nur sehr wenig bis gar nicht, je nach Standort. Je kühler die Pflanze steht, umso weniger muss gegossen werden. Ab März wird langsam wieder mit dem Gießen begonnen. Der Wurzelballen sollte dabei immer sehr durchdringend gewässert werden, sodass das Gießwasser unten aus den Löchern im Topf wieder herausläuft. Besser noch ist ein Tauchen des Topfes, bei dem das Pflanzgefäß zu etwa ¾ für maximal zehn Minuten in eine Wanne mit Wasser gestellt wird. Wichtig: Wurzelballen danach gut abtropfen lassen und überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernen.

Tipp:

Zur Kontrolle kann ein unbehandeltes Holzstäbchen in die Erde gesteckt werden (mindestens 5 cm tief). Wenn dies beim Herausziehen völlig trocken ist, muss gegossen werden.

Düngen

Das Substrat von Aeonium arboreum ist im Idealfall wenig humusreich. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass dem Rosettendickblatt während der Vegetationsperiode im Frühjahr und Sommer Nährstoffe zugeführt werden müssen. Zwischen April und Anfang August wird daher etwa alle zwei bis drei Wochen mit Spezialdünger für Sukkulenten oder Kakteen gedüngt.

Schneiden

Wächst ein Rosettendickblatt zu sparrig, kann man die Stämmchen bedenkenlos zurückschneiden. Am besten fängt man erst einmal mit einem Trieb an und kappt an gewünschter Stelle. So kann man sehen, wie die Pflanze den Rückschnitt verkraftet. Bilden sich neue Verzweigungen, so werden nach und nach auch die anderen Triebe zurückgeschnitten. Nach der Blüte sterben die Rosetten ab und müssen dann ebenfalls geschnitten werden.

Umtopfen

Aeonium arboreum ist nicht besonders wuchsfreudig, deshalb reicht es aus, die Pflanze etwa alle drei Jahre in einen größeren Topf umzupflanzen. Wird das Rosettendickblatt mit kalkhaltigem Wasser gegossen, sollte die Erde jedes Jahr vorsichtig entfernt und durch neue ersetzt werden.

  • Zeitpunkt: März bis April (nach der Blüte)
  • Pflanze vorsichtig aus dem Topf ziehen
  • dabei möglichst tief fassen, da sie leicht abbricht
  • lösen sich die Wurzeln nicht aus dem Topf, mit einem scharfen Messer am Rand entlang schneiden
  • vorsichtig alte Erde entfernen
  • zunächst Drainageschicht einfüllen
  • Pflanze in spezielles Sukkulentensubstrat setzen
  • in den nächsten zwei Wochen etwas weniger sonnig stellen
Tipp:

Da verletzte Wurzeln schnell faulen, sollte das frisch umgetopfte Rosettendickblatt in den kommenden zwei Wochen nicht gegossen werden.

Vermehren

Eine Vermehrung ist durch Kopf- und Blattstecklinge sowie durch Aussaat von Samen möglich. Die Anzucht aus Samen ist nur etwas für geduldige Gärtner, da es sehr lange dauert, bis eine ansehnliche Pflanze daraus gewachsen ist.

Stecklinge

Für einen Kopfsteckling wird eine ganze Rosette inklusive eines etwa 5-10 Zentimeter langen Stückes Stamm geschnitten. Blattstecklinge gewinnt man hingegen aus einem einzelnen Blatt, das so tief wie möglich aus der Rosette gezupft oder geschnitten wird. Beide Stecklingsarten können in feuchtes, sehr sandhaltiges Substrat gesteckt und hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Um Schimmelbildung zu vermeiden, hat sich folgende Methode bewährt:

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • Material: handelsüblicher feinporiger Haushaltsschwamm, Untersetzer
  • kleine Kerben mit Schere oder Messer in den Schwamm schneiden
  • Blattstecklinge maximal zu einem Drittel hineinstecken
  • Schwamm auf Untersetzer stellen
  • so viel wässern, dass immer etwa ein Zentimeter Wasser im Untersetzer steht

Bei Blattstecklingen wächst aus dem Blatt eine komplett neue Pflanze heran. Ist diese etwa einen Zentimeter groß, kann sie in Spezialsubstrat eingesetzt werden. Im folgenden Sommer sollte die Jungpflanze noch nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden.

Samen

Häufig sind im Handel auch Samen für Aeonium arboreum erhältlich. Für die Aussaat müssen die Samen nicht vorbehandelt werden, sondern können direkt auf ein spezielles Substrat aufgebracht werden.

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • Kunststofftopf, Minigewächshaus, Pflanzschale
  • Temperatur: 23-28 Grad, nachts nicht kälter als 20 Grad
  • Substrat: Katzenstreu (nicht klumpend), Perlite, Bimskies oder Quarzsand
  • Samen auf das Substrat legen, leicht aufdrücken
  • nicht mit Substrat bedecken
  • Kunststofftopf in Gefrierbeutel stellen
  • so viel Wasser (von unten) zugeben, dass nach dem Aufsaugen noch etwa 1 cm Wasser verbleibt
  • luftdicht verschließen
  • hell aufstellen (keine direkte Sonne)

Sind die Sämlinge ein paar Zentimeter gewachsen, können sie in einzelne Töpfe gepflanzt werden.

Überwintern

Ein Rosettendickblatt mag es am liebsten kühl und sehr hell in der kalten Jahreszeit. Pflanzen, die den Sommer über im Freien verbracht haben, sollten spätestens Mitte September zurück ins Haus geholt werden, da sie Fröste oder feuchtkaltes Wetter nicht vertragen. Ein guter Platz zur Überwinterung:

  • kühl, aber frostfrei
  • Temperatur: 8 bis 10 Grad (mindestens 5 Grad)
  • zugluftgeschütztes, helles Treppenhaus
  • Wintergarten
  • nicht oder nur sehr verhalten gießen

Keine Sorge, wenn die dunkelviolette Nigrum während der Wintermonate ihre Farbe verliert und grün wird. Das liegt am Lichtmangel. Ab dem Frühjahr kehrt die Färbung von selbst zurück.

Krankheiten und Schädlinge

Wird ein Rosettendickblatt zu viel gegossen, faulen ihren Wurzeln. Ansonsten ist die Pflanze sehr robust und wird nur gelegentlich bei warmer Heizungsluft im Winter von saugenden Insekten befallen.

Fazit

Wer eine pflegeleichte und robuste Pflanze für seine Wohnung sucht, ist mit dem Rosettendickblatt gut bedient. Ganzjährig hell aufgestellt, benötigt die Pflanze im Sommer regelmäßig Wasser und ein wenig Dünger. Im Winter kann sie an einem kühlen, hellen Ort mehr oder weniger sich selbst überlassen werden. Gute Pflege belohnt die Sukkulente mit großen, gelben Blütenständen im Februar.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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