Rispenhortensie, Hydrangea paniculata: Pflege und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Bei der Rispenhortensie handelt es sich um ein Hortensiengewächs, das ursprünglich aus Ostasien stammt und zum ersten Mal 1830 vom Botaniker Philipp Franz von Siebold in Japan beschrieben wurde. Die Pflanze tritt entweder als kräftiger Strauch oder kleiner Baum auf, der durch die richtige Pflege Höhen von bis zu fünf Meter erreichen kann. Der Spätblüher begeistert dabei mit wunderschönen Blüten.
Der richtige Standort
Bei der Pflege von Hydrangea paniculata muss vor allem auf den richtigen Standort geachtet werden, da der Strauch sehr anspruchsvoll in diesem Bereich ist. Der Standort sollte folgendermaßen beschaffen sein:
- sonnig bis halbschattig
- windgeschützt
- sandig, lehmig, frisch, feucht
- säuerlicher oder neutraler Boden
- kalkunverträglich
- nährstoffreich
- Pflanzabstand: 1 Meter
- sollte tief genug sein
Da sich die Hortensie gerne in der Erde festsetzt, sollte auf genügend Platz unter der Pflanze geachtet werden, damit die Wurzeln nicht eingeengt werden. Aufgrund ihrer Tendenz, bei zu starken Winden abzubrechen, sollte der Standort immer so gewählt werden, dass sie Wind vor allem in der Blütezeit nicht ausgesetzt wird. Schon viele Gärtner mussten mit ansehen, wie ihre Rispenhortensie die Triebe hängen lässt, weil sie die Böen nicht vertragen hat. Sobald ein geeigneter Standort gewählt wurde, ist schon ein Großteil der notwendigen Pflege abgeschlossen.
Gießen
Das Wässern einer Rispenhortensie ist recht simpel und richtet sich nach der jeweiligen Witterung. Sie ist trotzdem sehr durstig und sollte regelmäßig gegossen werden, damit sie nicht vertrocknet. Sie können ohne Bedenken täglich ausgiebig gießen und vor allem Jungpflanzen werden Ihnen dankbar sein. Im Sommer muss darauf geachtet werden, vor allem am Abend genügend zu gießen, da die warmen Tage stark am Wasservorrat der Pflanze zehren.
Der Strauch liebt es nun mal, wenn die Wurzeln etwas feuchter sind, solange sie sich in der Erde befindet. Bei Kübelpflanzen sieht das anders aus. Zwar wollen diese auch regelmäßig gegossen werden, doch sollte Staunässe unbedingt vermieden werden, sonst können die Wurzeln die Nährstoffe auf dem Boden nicht schnell genug verarbeiten. Beim Wasser sollten Sie darauf achten, dass dieses nur wenig oder am besten gar keinen Kalk enthält. Kalk ist eine große Schwäche der Rispenhortensie und sorgt häufig für einen schlechten Wuchs der Pflanze.
Düngen
Das Düngen von Hydrangea paniculata geschieht über das Jahr verteilt und beginnt im Frühjahr mit einem Volldünger auf mineralischer Basis, der wenig Phosphor enthält. Ist der Boden nährstoffarm ist das regelmäßige Düngen in einem Zeitraum von zwei Wochen zu empfehlen, da so die wuchsfreudige Hortensie genügend Nährstoffe erhalten kann, die sie zum Wachsen benötigt.
Ab Sommer ist ein Langzeitdünger zu empfehlen, der ebenfalls wenig Phosphor und mehr Stickstoff enthält. Wenn Sie die Hortensie in einen nährstoffarmen Boden gepflanzt haben, sollten Sie unbedingt einen Volldünger benutzen, da sie sonst nicht über genügend Nährstoffe verfügt. Bei einem Boden mit ausreichend Nährstoffen ist es nicht unbedingt notwendig, einen Voll- oder Langzeitdünger zu benutzen. Hier reicht eine Schicht aus Kompost, die um die Wurzeln gelegt wird, völlig aus, um die Rispenhortensie zu versorgen. Zudem sorgt der Kompost als Wasserspeicher, was bei Hydrangea paniculata immer von Vorteil ist.
Schädlinge und Krankheiten
Die Rispenhortensie leidet nicht häufig an Krankheiten und ein Schädlingsbefall ist ebenfalls eher selten, doch kann es bei zu nassem Substrat im Topf zu einem Befall mit Blattläusen kommen. Hier auf eine gute Drainage achten und wenn nötig die Pflanze umtopfen in ein frisches, trockenes Substrat. Bei einem zu basischem Boden mit wenig Eisen kann die Hortensie an Chlorose leiden, die sich durch gelbliche Blätter mit grünlichen Adern bemerkbar macht.
Hier wird eine Behandlung mit Torf oder Rhododendronerde empfohlen, die unter die Erde gemischt wird. Zusätzlich sollten Sie sofort düngen. Die Chlorose entsteht nämlich aufgrund eines Nährstoffmangels, dem durch diese Maßnahmen entgegengewirkt werden kann. Zudem sollte auf zuviel Feuchtigkeit auf den Blättern der Hydrangea paniculata verzichtet werden, da sie häufig an Mehltau leidet. Das heißt, wässern Sie die Pflanze von unten und achten Sie darauf, nicht die Blätter zu benetzen, vor allem bei kalkhaltigem Wasser.
Schnitt
Es finden sich zwei unterschiedliche Schnittformen bei der Rispenhortensie und diese helfen der Pflanze, ihren sonst so üppigen Wuchs zu erhalten. Da Hydrangea paniculata recht schnell wächst, kommt es immer wieder zu einem Stoppen im Wachstum, wenn kein Schnitt erfolgt. Aus diesem Grund kommen folgende Schnitte regelmäßig zum Einsatz:
- Rückschnitt
- Auslichten
Rückschnitt
Der Rückschnitt ist der wichtigste Schnitt für die Rispenhortensie, um die üppige, grüne Pracht an Blättern zu ermöglichen, für die sie bekannt ist. Insgesamt kann die Pflanze bis zu 50 Zentimeter durch den Rückschnitt im Jahr wachsen und das macht sie so beliebt bei vielen Gärtnern. Selbst ein kräftiger Rückschnitt ist nicht schlimm für die Hortensie. Ausgeführt wird der Rückschnitt spätestens Ende Februar, selbst ein wenig früher ist besser.
So wird das Austreiben der Pflanze angeregt und somit für eine wahre Blütenpracht im Spätsommer gesorgt. Eine weitere Möglichkeit ist der Schnitt im Spätherbst, doch sind die Triebe ein guter Winterschutz der Pflanze. Die folgende Anleitung führt Sie durch alle Schritte, die für den erfolgreichen Schnitt notwendig sind:
- Wählen Sie für den Rückschnitt eine saubere Gartenschere oder eine Astschere, je nach Alter der Hortensie.
- Suchen Sie nach allen Trieben, die vertrocknet sind und noch keine frischen Sprösslinge haben. Es kann passieren, dass die Rispenhortensie schon im Winter Knospen, beziehungsweise Augen bildet, und aus diesem Grund sollten diese Triebe nicht abgeschnitten werden. Alle vertrockneten Triebe aus dem Vorjahr dagegen können problemlos zurückgeschnitten werden.
- Nachdem Sie alle Triebe lokalisiert haben, die vertrocknet sind, entfernen Sie diese mit der Schere. Sie müssen die Hortensie dabei kräftig bis auf wenige Zentimeter kürzen. Die übrigen Stummel sollten mit einem Augenpaar versehen sein. Dieser starke Rückschnitt ist notwendig, um der Rispenhortensie genügend Energie für die kommende Saison bieten zu können. Bei diesem Schnitt wird die Hortensie in der kommenden Saison das Doppelte an Größe zunehmen können, denn aus den einzelnen Trieben treiben anschließend zwei Neue aus. Somit wird die Hortensie nicht nur höher, sondern auch üppiger.
- Gehen Sie während des Schnitts nicht zu vorsichtig mit der Pflanze um. Sie ist nicht empfindlich in Bezug auf das Schneiden.
- Nachdem Sie die gesamte Pflanze zurückgeschnitten haben, sollten Sie anschließend das Grün einsammeln und den Boden auf den Frühling vorbereiten, vor allem auf plötzliche Frosteinbrüche.
Auslichten
Beim Auslichten wird die Rispenhortensie über das Jahr verteilt von abgestorbenen Zweigen und Knospen befreit. Es ist nicht erforderlich, verwelkte Blüten zu entfernen, da diese sich über den Winter als perfekter Schutz für die Triebe eignen. Das Auslichten ist vor allem wichtig, wenn Äste und Triebe umknicken aufgrund von Fremdeinwirkung oder Wind. Ebenfalls ist das Auslichten zu empfehlen für Gärtner, die sich vor einem starken Rückschnitt scheuen oder der Hortensie einen natürlichen Wuchs ermöglichen wollen. Sie gehen wie folgt vor beim Auslichten:
- Beobachten Sie über das Jahr, ob Triebe an der Pflanze vertrocknet oder abgeknickt sind. Ist dies der Fall, sollte nur bei wirklichen dicken Trieben eine Schere benutzt werden. Sonst sollte die betroffene Stelle ausschließlich per Hand entfernt werden. Ebenso achten Sie dabei auf schief wachsende, überlappende oder kranke Triebe, die entfernt werden müssen.
- Als Zeitpunkt eignen sich hier gut die frühen Morgenstunden, da die Pflanze danach Zeit hat, sich von der Prozedur zu erholen und die Triebe trocknen zu lassen.
- Entfernen Sie zuerst die getrockneten Triebe per Hand, falls möglich und setzen Sie die Arbeit mit der Schere fort. Sie können die gesamte Pflanze etwas auslichten und dabei eine eigene Wuchsform bestimmen. Achten Sie jedoch vor allem im Sommer darauf, nicht zu viele gesunde und neue Triebe abzuschneiden.
- Wie auch beim Rückschnitt entfernen Sie nun das Grün und gießen die Pflanze ausgiebig. Nach dem Auslichten ist eine Wasserzugabe notwendig.
Natürliche Form
Viele Gärtner lassen sich immer öfter inspirieren von der natürlichen Wuchsform der Rispenhortensie, wie sie noch in vielen Gebieten in Asien vorkommt. Bei dieser Form wird die Hortensie niemals zurückgeschnitten, dafür vorsichtig über das Jahr ausgelichtet und im Frühling die verdorrten Blüten aus der vorherigen Saison entfernt. Hortensien neigen zu einzigartigen Wuchsformen, wenn sie niemals mit einem Rückschnitt bearbeitet werden und können zum Beispiel die Form eines Daches oder eines ausschweifenden Baumes annehmen.
Die eigentliche Pflege bei dieser Wuchsform wird genauso durchgeführt wie bei den geschnittenen Exemplaren. Ihre Hortensie wird zwar ohne einen Schnitt auf Dauer größer im Ausmaß, dafür wächst sie ohne Form. Typisch ist nur der aufrechte Wuchs, denn ein Teil des Strauchs wächst immer gen Himmel.
Überwintern
Mit der Rispenhortensie findet sich ein äußerst winterhartes Gewächs, das sogar Temperaturen von -40°C aushält und sich sogar selbst auf den Winter vorbereitet. Aufgrund des speziellen Wuchses benötigt die Rispenhortensie keine wirkliche Vorbereitung auf den Winter, doch bietet sich für Jungpflanzen im ersten Jahr eine Routine an, die die noch jungen Triebe und vor allem das frische Wurzelwerk vor der Kälte schützt.
Ältere Pflanzen können problemlos ohne Schutz überwintern, solange der Standort richtig gewählt wurde. Eisige Winde im Winter können ihr den Garaus machen und ein Austreiben im kommenden Frühjahr verhindern. Bereiten Sie Ihre Jungpflanze und nach Notwendigkeit eine ältere Rispenhortensie mit diesen Schritten auf den Winter vor:
- Entfernen Sie nur die Blüten im Spätherbst, wenn Sie in einem Klima mit milden Wintern ohne viel Schnee wohnen. Wenn nicht, lassen Sie die verdorrten Blüten an der Pflanze. Sie wirken als Isolierung gegen die Kälte und sind zudem ein ästhetischer Akzent im Garten, wenn der Schnee auf die Blüten fällt.
- Befreien Sie den Standort der Pflanze von Laub und bedecken Sie den Boden nahe den Wurzeln mit einer großzügigen Matte aus Reisig. Dieser ist notwendig in besonders kühlen Gegenden, um den Wurzelballen zu schützen.
- Wenn im nächsten Jahr ein zügiger Frühling ansteht und die Pflanze schon beginnt auszutreiben, sollte vor allem gegen Mai (Eisheiligen) darauf geachtet werden, die Pflanzen in Vlies einzukleiden. Sie erfrieren dadurch nicht bei einem plötzlichen Kälteeinbruch.
- Nach dem Winter kann diese Isolierung anschließend entfernt werden.
Überwintern im Topf
Hydrangea paniculata hat kein Problem damit im Topf zu überwintern. Ist der Topf größer als 30 Zentimeter im Durchmesser kann sie problemlos im Freien stehen bleiben, solange keine starken Winde auftreten. Kleine Exemplare dagegen sollten im Wintergarten bei drei bis fünf Grad Celcius gehalten werden. Sie sind noch zu empfindlich, um draußen zu überwintern.