Rhabarber: Erntezeit | Wann ist Rhabarber reif? | Rhabarberernte
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Den Frühling assoziieren viele Hobbygärtner mit dem Genuss von süß-säuerlichen Rhabarberstangen. Dieser Zeitraum ist bei den meisten Sorten begrenzt. Die Erntetechnik beeinflusst dagegen den Ertrag in der kommenden Erntesaison.
Erntezeit
Nachdem Sie Rhabarber in Ihrem Garten ausgepflanzt haben, benötigt das Gewächs Zeit zum Anwachsen und Gedeihen. Die Ernte findet im zweiten Standjahr statt und erstreckt sich über einen vergleichsweise kurzen Zeitraum. Witterung und Klimaregion spielen eine wesentliche Rolle, sodass die Spanne der Erntetermine weiter oder enger ausfallen kann. In warmen Umgebungen findet die Ernte früher statt als im rauen Norden. Idealerweise konnten die Stauden vor dem Abschneiden der Blätter einige Sonnentage genießen, denn die Pflanzen nutzen die Sonnenenergie zum Zuckeraufbau. Diese Zeiten dienen Ihrer Orientierung:
- Rhabarberblätter können Sie zwischen Ende März und Anfang April ernten
- üblicherweise findet die Ernte im Mai statt
- traditionell endet die Erntezeit am Johannistag, dem 24. Juni
Späte Ernte vermeiden
Auch wenn nach dem letzten empfohlenen Erntetermin im Sommer noch weitere Blätter mit saftigen Stängeln heranwachsen, sollten Sie diese nicht mehr ernten. Im Verlauf der Saison entwickeln die Stauden zunehmen Oxalsäure, welche sich in den Blattstielen einlagert. Zu große Mengen haben negative Auswirkungen auf die Nährstoffaufnahme im Körper. Zudem benötigt die Staude die Möglichkeit der Regeneration, wenn es Ende Juni zu einem zweiten Wachstumsschub kommt. Dadurch treibt der Rhabarber im kommenden Jahr mit voller Kraft aus und sorgt erneut für eine üppige Ernte.
Ausnahmen
Mittlerweile gibt es Züchtungen, welche nicht mehr mit den allgemein gültigen Ernteterminen vereinbar sind. Grundsätzlich werden Rhabarbersorten in drei Gruppen eingeteilt, die sich auf die Farbe der Blattstiele beziehen:
Gruppe 1
- grünstielige Sorten mit grünem Fruchtfleisch
- hoher Ernteertrag
- relativ sauer im Geschmack
Gruppe 2
- Kreuzungen mit roten Stielen und grünem Gewebe
- etwas milder schmeckend
Gruppe 3
- vollständig rot gefärbtes Pflanzengewebe
- besonders zarter Geschmack
So unterschiedlich fällt der Erntezeitraum aus:
- ‚Goliath‘ (Gruppe 1) sollte nur von April bis Mitte Juni abgeerntet werden
- ‚Gigant‘ (Gruppe 1) beendet die Erntezeit bereits Ende Mai
- ‚Livingstone‘ (Gruppe 2) ist im ersten Standjahr erntereif und wird von März bis Oktober geerntet
- ‚Champagne‘ (Gruppe 2) gilt als frühreife Zuchtform mit breiterem Erntefenster zwischen Mai und Anfang Juli
- ‚Frambozen Rood‘ (Gruppe 2) mittelspäte Sorte, die von April oder Mai bis Ende Juni genießbare Blattstiele liefert
- ‚Timperley Early‘ (Gruppe 3) ermöglicht mit Winterschutz eine Ernte von Februar bis zum Ende der Erntesaison
Reifegrad erkennen
Unabhängig von der Rhabarbersorte lässt sich der ideale Erntezeitpunkt anhand einiger Merkmale bestimmen:
- frische Farbe sowie dicke und saftige Erscheinung der Stängel
- glattes Gewebe zwischen den Blattadern
- gesamte Staude steht aufrecht
- keine erkennbaren Mangelerscheinungen noch Anzeichen für Trockenstress
Je älter die Blätter werden, desto stärker verholzt das Pflanzengewebe. Das merken Sie beim Abschneiden, denn die Fasern lassen sich schwerer durchtrennen.
Richtig ernten
Damit Sie die Nutzpflanze nicht unnötig stressen, sollen Sie bei der Rhabarberernte mit Bedacht und Sorgfalt vorgehen. Sie benötigt ausreichend Reserven in Form von Blattmasse, damit sie weiter wachsen kann. Für das Gewächs ist es schonender, wenn Sie die Blätter nicht mit einem Messer abschneiden, sondern mit der Hand ernten. Schnittwunden bieten nämlich Eintrittspforten für Schimmelpilze und Krankheitserreger. Ab Mai beginnt dann die Blütezeit von Rhabarber. Um den Ernteertrag zu erhöhen, sollten Sie die Blütenrispen vor dem Aufblühen ausbrechen. Besonders kräftige Exemplare dürfen einen Blütenstand als Zierde behalten. So gehen Sie beim Ernten vor:
- Rhabarberstangen an der Basis umfassen und im Uhrzeigersinn herausdrehen
- nicht mehr als die Hälfte aller Blätter mit einem Mal abernten
- idealerweise zwei Drittel der Pflanze stehen lassen