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Revisionsschacht für Abwasser – Welches Material eignet sich?

Bei einem Neubau wird nicht nur das Haus erbaut, auch das Abwassersystem muss an den Kanal der örtlichen Gemeinde angeschlossen werden. Manche Gemeinden verlangen von vornherein den Einbau eines Revisionsschachts für Abwasser, mancher Hausherr baut ihn auch dann ein, wenn dieser nicht gefordert wird. Welches Material, ob Beton oder Kunststoff, sich besser eignet, wird im folgenden Artikel erläutert.

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Revisionsschacht für Abwasser – Definition

Wenn beim Hausbau ein Revisionsschacht für Abwasser gefordert wird, dann stellt sich hier bei vielen als erstes die Frage, um was es sich hierbei überhaupt handelt. Kanaldeckel auf den Straßen kennt eigentlich jeder und darunter verbirgt sich nichts anderes als ein Revisionsschacht für Abwasser. Dieser ist im Straßenbau begehbar und dient vor allem der Instandhaltung und der Wartung der Abwasserkanäle. Ähnlich sieht es mit dem Abwasserschacht auf dem eigenen Grundstück aus. Dieser soll vor allem das Folgende gewährleisten:

  • einfache Reinigung der Rohrleitungen
  • Instandhaltung und Wartung der Grundstückentwässerung
  • Überprüfung der Leitungen
  • ist auf einem Grundstück nicht zum Einstieg geeignet
  • kann auf Wunsch oder je nach Gemeinde in der Größe variieren
  • besteht in der Regel aus Beton oder Kunststoff

Der Sinn eines Abwasserschachts ist vor allem auch der, die verschiedenen Rohrleitungen, die aus dem Haus kommen, zusammen zu führen, die Höhen der verschiedenen Leitungen zu überbrücken und die Richtungen zu ändern, etwa bis zum Anschluss des örtlichen Kanalsystems. So ist es sinnvoll, grundsätzlich einen Kontrollschacht auf dem eigenen Grundstück zu verbauen, auch wenn es von der örtlichen Baubehörde nicht gefordert wird.

Tipp:

Abwasserschächte wurden früher grundsätzlich aus Beton hergestellt, in der heutigen Zeit wird aber immer häufiger auf Kunststoff gesetzt. Dies liegt nicht nur an den Kosten, sondern auch daran, dass an den Betonwänden häufiger Schadensbilder, zum Beispiel in Form von Korrosion auftreten.

Beton oder Kunststoff

Eine Vorschrift, welches Material für den Abwasserschacht genommen werden muss, gibt es nicht. In der Regel werden im Bauhandel sowohl Schächte aus Beton als auch aus den verschiedenen Kunststoffmaterialien angeboten. Daher ist es vor allem sinnvoll, mit dem zuständigen Kanalnetzbetreiber der Gemeinde vorab abzuklären, welches Material in dem speziellen Fall sinnvoller und vor allem vorgeschrieben ist. Ist es unerheblich, welches Material genommen werden soll ist abzuwägen, wie die Vor- und Nachteile der beiden Materialien für einen Abwasserschacht aussehen.

Kunststoff Vor- und Nachteile

Ein Kunststoffschacht ist im Gegensatz zum Betonschacht sehr leicht. Dies erleichtert neben dem Transport auch die Montage. Zudem bieten die Kunststoffschächte die weiteren Vorteile, dass sie auch gegen aufsteigendes Grundwasser absolut dicht sind. Zudem sind sie sehr langlebig, denn im Abwasser befindliche Substanzen, die den Beton durchaus angreifen können, haben auf die Kunststoffrohre keinerlei Auswirkungen. Ein Nachteil ist bei den Kunststoffschächten jedoch der Anschaffungspreis, denn diese sind deutlich teurer als Betonschächte. Doch dieser Preis rechnet sich wie folgt:

  • Kunststoffschächte deutlich langlebiger
  • ein Austausch nach wenigen Jahren ist daher ausgeschlossen
  • keine schweren Maschinen für den Einbau nötig
  • diese kosten auch zur Miete bereits viel Geld
Tipp:

In der Regel und wenn die Gemeinde hierzu keine Angaben macht, ist es sinnvoller bei einem Eigenheim, das nur für private Zwecke genutzt wird, Abwasserschächte aus Kunststoff anzulegen, da diese auch mit einem geringen Umfang hergestellt werden, wie diese meist in einem Privathaushalt benötigt werden.

Verschiedene Kunststoffmaterialien

Drainageröhren Revisionsschacht

Im Gegensatz zum Betonabwasserschacht sind bei den Kunststoffschächten zwei verschiedene Materialien erhältlich, die für die Abwasserentsorgung eingesetzt werden können. So sind die folgenden Kunststoffarten bei den Abwasserschächten wie folgt erhältlich:

  • Polyethylen PE
  • Polypropylen PP

Welches Kunststoffmaterial verwendet werden sollte, wenn ein Abwasserschacht angelegt wird, hängt davon ab, was dieser leisten muss. So muss vor dem Einbau festgestellt werden, welche Substanzen außer Wasser den Schacht letztendlich durchlaufen werden. Auch die Höhe der Temperaturen der jeweiligen Flüssigkeiten spielt eine Rolle, ebenso, ob es sich hierbei auch um substanzgefährdende Bestandteile handeln könnte.

Abwasserschacht aus Polyethylen PE

Vor allem für die Abwasserentsorgung werden Schächte aus PE eingesetzt. Denn diese sind sehr widerstandsfähig und robust. Zudem sind sie unempfindlich gegen Einwirkungen die mechanischer Natur sind und haben ein sehr geringes Gewicht. Gerade in Privathäusern bestehen die Rohrleitungen in der Regel ebenfalls aus PE, so dass die Verbindung zwischen der Rohrleitung sowie dem Revisionsschacht sehr einfach durch Verschweißen verbunden werden kann und so eine dauerhafte Dichtigkeit gewährleistet werden kann.

Revisionsschacht aus Polypropylen PP

PP hat die Eigenschaft eine hervorragende chemische Beständigkeit zu besitzen. So können die Schächte aus diesem Material überall dort eingesetzt werden, wo Abwasser mit substanzgefährdenden Bestandteilen fließt. Das kann zum Beispiel in einem Eigenheim der Fall sein, in dem gleichzeitig ein Frisörladen einziehen soll. Hier wird viel mit chemischen Mitteln gearbeitet, die alle über den Abfluss in der Kanalisation verschwinden. Aber auch für andere Häuser, die gleichzeitig zum Wohnen und Arbeiten genutzt werden, ist ein Schacht aus PP zu empfehlen.

Beton Vor- und Nachteile

Im Gegensatz zum Kunststoffabwasserschacht hat der Betonschacht viele Nachteile. Zum einen sind die einzelnen Verbindungsstücke aufgrund des verbauten Materials sehr schwer und können daher nicht einfach getragen werden. So ist schon bei der Anlieferung sowie bei der Absenkung in den Boden weitere Hilfe durch Maschinen nötig. Zudem ist ein Betonschacht nicht so langlebig wie ein solcher aus Kunststoff, denn es gibt viele substanzgefährdende Bestandteile, die den Betonschacht beim Durchlaufen auf Dauer schädigen und somit durchlässig machen könnten. Weitere Vor- und Nachteile für einen Betonschacht sind die Folgenden:

  • Abwasserschächte auf einem Grundstück meist geringer Durchmesser
  • dann eignet sich ein Betonschacht nicht so gut
  • wird erst ab einem bestimmten großen Durchmesser angeboten
  • für die Arbeiten wird aufgrund der Schwere des Materials Hilfe benötigt
  • Betonschächte in der Anschaffung jedoch günstiger
Revisionsschacht für Abwasser

Wer sich aufgrund des Preises für einen Betonschacht entscheidet sollte hierbei bedenken, dass aufgrund der eventuell längeren Lebensdauer ein Kunststoffschacht auf Dauer günstiger sein könnte. Zudem müssen weitere Kosten für eingesetzte Maschinen, ohne die der schwere Schacht nicht in den Boden gelassen werden kann, berücksichtigt werden.

Tipp:

Da die Betonschächte meist mit einem größeren Durchmesser hergestellt werden, eignen sie sich für die Verwendung im Straßenbau hervorragend, im privaten Haushalt werden diese Durchmesser jedoch nicht benötigt, hier sollte auf Kunststoffschächte gesetzt werden.

Abwasserschächte, nicht im Baumarkt erhältlich

Wer ein Eigenheim baut oder ein altes Haus saniert, der kommt früher oder später zu der Frage, ob ein Abwasserschacht eingebaut werden muss. Ist dies der Fall, dann muss das Für und Wider für die verschiedenen Materialien abgeklärt werden. Abwasserschächte sind nicht im einfachen Baumarkt um die Ecke erhältlich. Daher ist es sinnvoll, bei der Überlegung einen Fachmann hinzuzuziehen. Dieser kann Antworten auf die folgenden Fragen geben:

  • benötigt das Grundstück einen Revisionsschacht
  • nicht jede Gemeinde fordert einen Einbau zwingend
  • vorher beim jeweiligen Bauamt nachfragen
  • der Fachmann weiß Rat beim Material
  • ebenso bei dem Umfang des Schachts
  • Schächte werden optional angepasst
  • hier kommt es vor allem auf die richtigen Neigungswinkel an
Tipp:

Wer daher ein Haus baut und hier ein Abwassersystem anlegen muss, sollte sich auf jeden Fall mit einem Fachmann in Verbindung setzen, auch wenn die Arbeiten später in Eigenregie ausgeführt werden. Auch bei dem Kauf eines alten Hauses sind die auf dem Grundstück befindlichen Abwassersysteme und eventuellen Revisionsschächte genau zu prüfen und gegebenenfalls bei Verschleißerscheinungen auszutauschen.

Autor Heim-Redaktion

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