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Reitgras ‚Karl Förster‘ – Pflege und Schneiden | Haltung im Kübel

Von einer Gartenpflanze müssen nicht immerzu spektakuläre Blüten erwartet werden. Das Ziergras ‚Karl Foerster‘ punktet mit seinem filigranen Wuchs. Das als Horst wachsende Gewächs erreicht dabei eine beachtliche Höhe. Unübersehbar thront es im Beet und gibt ihm dadurch eine klare Struktur. Im Winter bewahren seine dekorativen Trockenhalme den Garten vor dem tristen Dasein. Das alles, ist die beste Pflege wert.

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Herkunft

Die Natur hat im Laufe der Zeit viele Ziergräser hervorgebracht. Unterschiedlichste Wildsorten wuchern prächtig und ganz ohne Zutun des Menschen. Das Reitgras ‚Karl Foerster‘, aus der Familie der Süßgräser, ist jedoch eine Hybride aus Calamagrostis epigejos, einem sich stark ausbreitenden Landreitgras, und Calamagrostis arundinacea, einem horstig wachsenden Waldreitgras. Zunächst trug die Hybride den Namen ‚Stricta‘. Später wurde es zu Ehren des Züchters in ‚Karl Foerster‘ umbenannt. Der botanische Name lautet Calamagrostis x acutiflora. Moor-Reitgras und Gartensandrohr sind weitere Begriffe, die häufig fallen, wenn von diesem Ziergras die Rede ist. ‚Karl Foerster‘ hat sich zu einem beliebten Ziergras für Garten und Kübel entwickelt.

Wuchs und Aussehen

Das Reitgras ‚Karl Foerster‘ gibt sich beim Wachsen bescheiden mit dem ihm zugewiesenen Platz zufrieden. Es wuchert nicht ungezügelt wie andere Gräser. Diese Eigenschaft wird von Gärtnern geschätzt. Ein wucherndes Gewächs im Zaum zu halten, ist eine aufwendige und zeitintensive Arbeit.

  • bildet dichten Horst
  • Halme wachsen straff aufrecht
  • erreichen Höhen von bis zu 180 cm

Die Blätter treiben schon sehr früh im Jahr aus. Sie sind dunkelgrün glänzend und haben eine für Ziergräser typische Form: lang, zugespitzt und riemenförmig. Mitte Juni zeigen sich auch die ersten Blüten.

  • locker gefiederte Blütenstände
  • auf geradestehenden, hohen Halmen
  • etwa 5 cm lange Blüten
  • violett schimmernde Färbung
  • in Herbst sehen sie aus wie Ähren
  • dann auch gelb gefärbt

Standort

Das beste Wachstum wird an vollsonnigen Standorten erzielt. Schatten ist dagegen gänzlich zu meiden. Halbschatten wird bis zum gewissen Grad toleriert, kann aber sein Aussehen beeinträchtigen. An einem solchen Standort kommt es häufig vor, dass seine sonst aufrecht stehenden Blütenhalme umknicken.

Hinweis:

Darüber hinaus sind die Halme so standfest, dass sie nicht angebunden werden müssen.

Boden

Reitgras 'Karl Foerster' - Calamagrostis aucitflora

Dieses Moor-Reitgras ist anpassungsfähig und gedeiht auf unterschiedlichen Böden gut. Sogar mäßig trockene Böden können seinen Wachstumsdrang nicht stoppen. Dennoch hat es gewisse Vorlieben, und verdient es, dass diese nach Möglichkeit erfüllt werden:

  • frischer Boden
  • humos und nährstoffreich
  • lehmig-sandig
  • gut durchlässig
Tipp:

Das Reitgras profitiert von einer Mulchschicht rund um den Wurzelballen. Diese verhindert Unkraut und speichert Wärme.

Pflanzen

Das Ziergras ‚Karl Foerster‘ wird meist in kleinen Töpfen verkauft. Die Wurzeln stecken zwar in Erde aber doch recht beengt. Gleich nach dem Kauf sollte es von der knapp bemessenen Behausung befreit und im Garten oder einem größeren Kübel gepflanzt werden. Dabei sollte Folgendes beachtet werden:

  • gute Einwurzelung ist wichtig
  • daher bereits im Frühjahr einpflanzen
  • bis zum Frost bleibt genügend Eingewöhnungszeit
  • nach dem Pflanzen gut angießen
Tipp:

Die markante Erscheinung von ‚Karl Foerster‘ benötigt ausreichend Platz, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Pflanznachbarn sollten daher nicht näher als 80 cm heranrücken.

Gute Nachbarn

Das Reitgras macht als Solitär einen guten Eindruck, ist aber auch Mitglied einer Pflanzengruppe einsetzbar. Im Staudenbeet sorgt das Reitgras für eine schöne Struktur und begleitet am liebsten folgende Pflanzen:

  • Herbstastern
  • Sonnenhut
  • Rittersporn

Die Pflanzen in der Nähe von ‚Karl Foerster‘ sollten vor allem gut mit seinem Höhenwachstum mithalten können. Klein bleibende Exemplare gehen optisch schnell unter. Das Nebeneinander von Ziergras und Blumenstauden ist in der Gartengestaltung beliebt. Eine Kombination unterschiedlicher Ziergräser ist auch reizvoll, sofern die Sortenauswahl gelungen ist.

‚Karl Foerster‘ als Sichtschutz

Der Horst wächst so dicht, dass keine Blicke ihn durchdringen können. Hinzu kommt die beachtliche Höhe, die locker mit einem erwachsenen Menschen mithalten kann. Fertig ist das Baumaterial für einen Sichtschutz. Wenn mehrere Pflanzen nebeneinander gepflanzt werden, entsteht eine grüne Mauer im Garten. Auch einige nah aufgestellte Kübel auf der Terrasse bilden eine natürliche Abgrenzung. Und das Beste: Die Grashalme sprießen schon so früh im Jahr los, dass sie rechtzeitig zu Beginn der Freiluftsaison ihr blickdichtes Werk vollendet haben.

Gießen

‚Karl Foerster‘ mag frische Erde. Dazu gehört auch eine gewisse Feuchtigkeit.

  • Hauptversorgung erfolgt über das Regenaufkommen
  • zusätzlich gießen, wenn die obere Schicht angetrocknet ist
  • in heißen Sommern ist der Wasserdurst höher
  • in der Anwachsphase gut mit Wasser versorgen

Wenn für das Gießen mal keine Zeit ist, lassen die Ziergräser dennoch nicht ihre Halme hängen. Für eine gewisse Zeit tolerieren sie problemlos Trockenheit. Die Nässe, mit der so mancher Gärtner nicht geizt, ist ihnen dagegen nicht zuträglich. Zu viel Wasser bewirkt bei ihnen schnell Wurzelfäulnis. Der Schaden ist irreparabel und sollte daher tunlichst vermieden werden.

Düngen

Das Ziergras im Freien benötigt keine gezielte Düngung. Es reicht ihm vollkommen aus, wenn es sich an der Nähstoffversorgung benachbarter Pflanzen bedienen kann. Wenn Sie ihm unbedingt zusätzlichen Wachstumstreibstoff bieten wollen, dann greifen Sie auf folgende Nährstoffliefertanten zurück:

  • Kompost
  • Hornspäne
  • Rindenhumus

Der richtige Zeitpunkt für die Versorgung mit Dünger ist das Frühjahr kurz vor dem Austreiben. Eine zweite Düngung folgt im Mai vor dem Aufblühen.

Schneiden

Reitgras 'Karl Foerster' - Calamagrostis aucitflora

Das Reitgras ‚Karl Foerster‘ ist schnitttechnisch leicht zu pflegen. Den Sommer über sind seine schlanken und mannshohen Halme ein willkommener Anblick. Gern dürfen sie stehen bleiben. Zumal sie sich durch hohe Standfestigkeit auszeichnen und selten umknicken. Selbst im Winter, wenn die Triebe längst vertrocknet sind und uns gelb umgefärbt entgegen blicken, müssen sie nicht weihen. Sie sind eine winterliche Dekoration, besonders wenn sie aus einer weißen Schneedecke herausragen. Da jedoch jedes Jahr neue Triebe sprießen, müssen die alten Triebe schließlich geschnitten werden, um Platz zu schaffen.

  • trockene Halme im Winter stehen lassen
  • sie sind ein natürlicher Schutz vor Kälte
  • später ist ein Schnitt erforderlich
  • im zeitigen Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb
  • alle trockenen Halme bodennah abschneiden
  • scharfe Gartenschere verwenden
  • Halme mit Hand zu Büschel zusammenfassen und abschneiden
  • Handschuhe schützen vor Schnittverletzungen
  • Reitgras treibt schnell neu aus
Tipp:

Der optimale Zeitpunkt für das Schneiden muss abgepasst werden. Ansonsten vermischen sich frische grüne Triebe mit alten vertrockneten Halmen. Das Schneiden ist dann mühsam bis unmöglich.

Vermehrung

Die Hybride Calamagrostis x acutiflora ist eine sterile Pflanze. Sie bildet keine vermehrungsfähigen Samen aus. Wer sich von ihr ein weiteres Exemplar zulegen möchte, muss im Handel eine Jungpflanze kaufen oder die eigene Pflanze teilen.

  • Teilung erfolgt im Frühjahr
  • einen Teil des Wurzelballens mit Spaten abstechen
  • den abgetrennten Teil neu einpflanzen
Tipp:

Das Reitgras kann in Folgejahren erneut geteilt werden, sofern es wieder genügend an Umfang zugenommen hat.

Überwintern

‚Karl Foerster‘ verträgt eisige Kälte und sorgt sogar höchstpersönlich für einen schützenden Umhang. Seine im Herbst getrockneten Halme halten Wind und Frost fern und sollten ihm daher im Winter nicht genommen werden. Lediglich zu einem Bündel sollten sie zusammengebunden werden, damit sie wie ein Dach die Feuchtigkeit abhalten. So kann es nicht zu Schimmelbildung kommen. Zusätzlicher, menschengemachter Schutz ist willkommen:

  • eine dicke Laubschicht auslegen
  • um den Wurzelballen herum

Sehr kalte Winterperioden ohne Schnee bringen Kahlfrost, der dem Reitgras gefährlich werden kann. Sobald sich ein frostfreier Tag dazwischen schiebt, sollte das Reitgras etwas gegossen werden.

Krankheiten und Schädlinge

Reitgräser gehören zu den robusten Pflanzen im Garten. Sie werden meist von Krankheiten und Schädlingen verschont und machen in dieser Hinsicht keine Arbeit. Nur wenn der Sommer heiß und zugleich feucht ist, könne sich der Blattrost breitmachen.

Reitgras als Kübelbepflanzung

Reitgras eignet sich hervorragend als Topfbepflanzung, sofern ihm ein ausreichend großes Gefäß gegeben wird. Auch hier treibt er früh aus, wächst schnell und bildet eine dichte Halmlandschaft. Ein sonniger Platz auf einer Terrasse oder Balkon ist für ihn optimal. Die Kultivierung von ‚Karl Foerster‘ im Topf erfordert allerdings eine intensivere Pflege, als es bei Gartenexemplaren der Fall ist.

  • öfter gießen
  • vor allem, wenn er keinen Regen abbekommt
  • an heißen Tagen auch täglich zur Gießkanne greifen
  • Staunässe vermeiden, da diese Wurzelfäule begünstigt
  • vorm Einpflanzen eine Drainageschicht im Topf anlegen
  • zunächst reichen die Nährstoffe der Blumenerde aus
  • ab dem zweiten Jahr regelmäßig düngen
  • ab Herbst bis Frühjahr das Düngen einstellen
  • im Frühjahr zurückschneiden
  • gelegentlich umtopfen bzw. Horst teilen
  • im Winter vor Kälte schützen

Überwinterung von Ziergras im Kübel

Das winterharte Reitgras erreichen im Kübel harte Wintereinflüsse. Die Kälte gelangt von allen Seiten leicht an die Wurzel heran und kann zu Erfrierungen führen. In milden Wintern kann das noch gut gehen, ansonsten benötigt das Ziergras dringend Unterstützung, um sicher und gesund den kommenden Frühling zu erreichen.

  • einen geschützten Standort aussuchen
  • Topf von Bodenkälte fernhalten
  • Kübel auf einen Holzblock oder Styroporplatte stellen
  • Topf mit schützendem Vlies mehrmals umwickeln
  • trockene Halme zusammenbinden und stehen lassen
  • sie halten kalten Wind ab
  • eine Schicht Laub auf die Erdschicht legen
  • an frostfreien Tagen etwas gießen

Sobald keine starken Fröste zu erwarten sind, kann die wärmende Umhüllung wieder abgenommen werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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