Reiherschnabel, erodium reichardii – Pflanzen und Pflege
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Der Reiherschnabel oder Erodium reichardii, wie er mit botanischem Namen bezeichnet wird, ist ein anspruchsloser Bodendecker. Die zarten Blüten setzen sich dekorativ von dem dunklen Grün der Blätter ab und bilden so einen schönen Untergrund.
Wegen seiner geringen Ansprüche ist der Reiherschnabel auch für Laien in der Pflanzenpflege bestens geeignet. Dennoch sollten dabei ein paar Punkte beachtet werden.
Die Wahl des richtigen Standorts
Der Reiherschnabel bevorzugt helle Standorte und kann sogar praller Sonne ausgesetzt werden. Dann benötigt er allerdings reichlich Wasser. Besser ist es, ihm zumindest Wanderschatten zukommen zu lassen. Dafür sollte er in die Nähe einer Mauer, einer Hauswand, höherer Sträucher, Büsche oder Bäume gepflanzt werden. Zudem ist es sinnvoll, ihn etwas geschützt zu Pflanzen. Aufgrund seiner geringen Höhe leidet er unter Wind aber nur selten.
Pflanzen
Weil der Reiherschnabel flächendeckende Polster ausbildet, sollte in erster Linie auf ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen geachtet werden. Dieser muss allerdings nicht allzu groß ausfallen, wenn ein durchgängiger Teppich gewünscht wird. Etwa fünf Zentimeter zwischen den einzelnen Gewächsen reichen aus. Entsprechend viele Erodium reichardii können pro Quadratmeter gesetzt werden. Bis zu 25 Exemplare dürfen es ruhig sein. Dabei sollten die Wurzelachsen mit dem Boden abschließen, also weder herausschauen noch zu tief sitzen. Stehen sie zu hoch, sind sie anfällig für Schäden durch Trockenheit. Zu tief und die Stängel haben ein erhöhtes Schimmel-Risiko.
Substrat
Beim Substrat zeigt sich der Reiherschnabel sehr genügsam. Sofern der Boden locker und durchlässig ist, sind hier keine Probleme zu erwarten. Es kann also die bereits vorhandene Gartenerde genutzt werden, die durchaus kalkhaltig sein darf. Wer sich aber das Düngen in der ersten Zeit ersparen möchte, sollte lieber zu frischer Erde reifen. Oder aber Gartenboden mit Kompost vermischen. Neigt der vorhandene Boden zu Verdichtungen, ist die Zugabe von Sand, Kies oder Kokosfasern sinnvoll. Diese Kombination bleibt selbst bei starkem Regen locker und sorgt für guten Abfluss. Zudem regt es das Anwachsen der Wurzeln an.
Pflege
Steht der Reiherschnabel am richtigen Standort, ist die Pflege auf ein Minimum begrenzt. Weder benötigt er viel Wasser, noch muss er regelmäßig gedüngt werden. Einzig die Vorbereitung auf den Winter kann etwas Aufwand erfordern.
Gießen
Der Reiherschnabel bevorzugt trockene oder nur leicht feuchte Böden, Staunässe ist also dringend zu vermeiden. Vor allem im Herbst und Winter. Das Auskommen mit wenig Wasser bedeutet zum einen, dass Erodium reichardii wirklich nur bei Bedarf gegossen werden muss. Also beispielsweise in anhaltenden Trockenperioden. Da der Reiherschnabel nur flache Wurzeln ausprägt, kann er sich dann nicht allzu lange selbst versorgen. Welkt er etwas, ist das allerdings nicht dramatisch, denn in der Regel erholt er sich nach dem Gießen sehr schnell. Zum Wässern reicht normales Leitungswasser, da der Erodium reichardii Kalk für sein Gedeihen benötigt. Es muss allerdings genau darauf geachtet werden, dass sich das Wasser nicht staut. Denn darauf reagiert der Reiherschnabel rasch empfindlich und wird anfällig für Pilzinfektionen. Das gilt vor allem für die kälteren Monate.
Düngen
Wer den Boden schon vor dem Pflanzen des Reiherschnabels mit Kompost angereichert hat, kann sich das Düngen in den ersten Jahren sparen. Das gilt in der Regel auch dann, wenn frische Erde verwendet wurde. Ist die Erde jedoch verbraucht, können die darin enthaltenen Nährstoffe selbst für den anspruchslosen Reiherschnabel nicht mehr ausreichen. Die Blüte nimmt ab, das Wachstum ist insgesamt eingeschränkt. Abhilfe können hier zwei Maßnahmen schaffen. Zum einen ein leichtes Düngen mit stark verdünnten Mitteln oder schwacher Brennnessel-Jauche. Mineralische, kalkbetonte Dünger eignen sich ebenfalls. Zum anderen ein Wechsel des Substrats. Werden die Pflanzen ausgegraben und die verbrauchte gegen frische Erde ausgetauscht – kann diese Gelegenheit gleich noch zu einem anderen Zweck genutzt werden.
Vermehrung
Die Vermehrung des Reiherschnabels gestaltet sich ebenso einfach, wie der Rest der Pflege, denn sie kann durch Teilung erfolgen. Dafür werden die Pflanzen ausgegraben, was sich gut mit dem Wechsel der Erde verbinden lässt. Der Reiherschnabel wird möglichst mittig geteilt. Die so entstandenen zwei Tochterpflanzen werden im Anschluss einfach wieder eingesetzt und etwas angegossen. Sie wachsen innerhalb kürzester Zeit auf die ursprüngliche Größe der Mutterpflanze. Auch hierfür ist wiederum das Frühjahr geeignet.
Verschneiden
Der Reiherschnabel benötigt keinen Formschnitt, nimmt ein Trimmen jedoch nicht übel. Nach dem Abblühen der zahlreichen Blüten können diese ebenfalls entfernt werden. Dabei muss durchaus nicht zimperlich vorgegangen werden, der Bodendecker hält so einiges aus.
Überwintern
Das Überwintern des Erodium reichardii ist an sich ungemein einfach. Denn die Pflanze ist frosthart und benötigt zumindest bei Schneefall keinen zusätzlichen Schutz. Bei Kahlfrost ist allerdings etwas Vorsicht geboten. Dann können Temperaturen und Wintersonne einigen Schaden anrichten. Eine einfache Auflage aus Stroh und Reisig oder Gartenvlies reicht als Schutz vollkommen aus. Diese spenden Schatten, ohne das Licht völlig abzuschirmen und halten zusätzlich allzu kalten Wind ab. Wurde der Reiherschnabel im Kübel kultiviert, kann er hier ebenso geschützt draußen überwintern oder aber in einen hellen und frostfreien Innenraum verbracht werden.
Der Vorteil im Kübel ist, dass Staunässe sicher und einfach zu vermeiden ist. Frei in den Garten gepflanzt, kann sich das schon als schwieriger erweisen. Die beste Maßnahme hiergegen ist es, direkt beim Pflanzen des Reiherschnabels auf einen sehr durchlässigen Boden zu achten. Das lässt sich am einfachsten durch eine großzügige Zugabe von Sand oder Kies erreichen. Ist das nicht erfolgt, sollte im Herbst für einen Regenschutz gesorgt werden, um den Großteil des Wassers fernzuhalten. Entsteht in der kalten Jahreszeit Staunässe, wird sich der sonst so robuste Reiherschnabel rasch Wurzelfäule zu ziehen und ist dann kaum mehr zu retten.
Wissenswertes zum Reiherschnabel in Kürze
- Der Reiherschnabel gehört zur Familie der Stochenschnabelgewächse und wird gern als Bodendecker verwendet.
- Den Namen hat die Pflanze auf Grund der Tatsache erhalten, dass ihre Früchte wie die Schnäbel von Störchen aussehen.
- Die Pflanze kann bis zu 40 cm hoch werden und bildet Blütendolden aus, an denen bis zu fünf hellrote oder lilafarbene Blüten auswachsen.
- Vor allem bei Gärtnern mit einem Steingarten ist der Reihenschnabel eine sehr beliebte Pflanze.
- Reiherschnabel kann sowohl in einem Steingarten angepflanzt werden. Doch auch am Rand eines Gartenweges kann man ihn sehr gut verwenden.
- Wer möchte, kann den Reiherschnabel auch direkt auf den Rasen setzen.
- Ihm genügt meist ganz einfache Gartenerde. Allerdings ist es für den Reiherschnabel sehr wichtig, dass der Boden kalkhaltig ist.
- Im Notfall muss hier mit entsprechendem Dünger gearbeitet werden, um die Umgebung für den Reiherschnabel ideal zu gestalten.
Die einzige Bedingung, die der Reiherschnabel stellt, ist ein trockener, heller Standort. So sollte man einen sonnigen Platz wählen, wobei auch ein halbschattiger Standort noch geeignet ist, damit die Pflanze gut gedeiht. Der Boden sollte nicht zu nass sein, idealerweise wählt man einen trockenen oder halbtrockenen Boden. Aus diesem Grund eignet sich der Reiherschnabel bestens für den Einsatz in einem Steingarten.
- Eine besonders wichtige Eigenschaft des Reiherschnabels ist, dass er absolut winterhart ist.
- Allerdings muss man im Herbst und Winter den Reiherschnabel davor schützen, zu nass zu werden. Der Reiherschnabel verträgt keine Staunässe.
- Da der Boden vor allem im Herbst und Winter sehr nass werden kann, sollte man mit geeigneten Mitteln bei einigen Bodenarten die Pflanze durch Sand oder Split vor zu viel Nässe schützen.
Die Winterfestigkeit ist umso erstaunlicher, da seine Wurzeln nicht weit in die Erde reichen. Dies erleichtert allerdings die Vermehrung durch Teilung. Diese sollte im Frühjahr durchgeführt werden. Wenn man den Reiherschnabel lieber mit Stecklingen vermehren möchte, kann man dies im Spätfrühling durchführen. Da der Reiherschnabel auch im Frühjahr geschnitten werden kann, kann man diese beiden Arbeiten miteinander verbinden. Da der Reiherschnabel nur selten von Schädlingen betroffen ist, ist hier keine besondere Aufmerksamkeit oder Pflege notwendig. Lediglich bei der Bodennässe muss man aufpassen, da die Wurzeln, die ja kurz unter der Erde liegen, Schaden nehmen können. Wurzelfäule ist dann das Resultat und die Pflanze stirbt ab.