Rattenfalle mit Köder selber bauen – so geht’s!
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Ratten sind Krankheitsüberträger und für viele Menschen auch einfach ekelig. Keiner möchte sie im Garten haben, geschweige denn im Haus. Da zahlreiche Mittel, die gegen Ratten helfen sollen, nicht wirklich oder nur einmal funktionieren, ist es nicht ganz einfach, sie wieder loszuwerden. Auch eine Rattenfalle ist keine 100prozentig sichere Sache. Die Tiere sind ausgesprochen lernfähig und wurde eine Ratte gefangen, meiden die anderen die Falle, egal, wie oft man sie umstellt. Hat man es mit einem Einzeltier zu tun, kann die Falle also durchaus hilfreich sein, bei einer ganzen Familie wird es schwierig.
Man unterscheidet Schlag- und Kastenfallen. Schlagfallen töten die Ratten, meist sehr schnell, ohne Quälerei. Kastenfallen sind humaner, jedenfalls solange sie regelmäßig kontrolliert werden, damit die Tiere darin nicht qualvoll verhungern und verdursten. Wichtig ist, die Fallen auf den Wegen der Ratten zu platzieren. Diese sind an Schmierspuren an den Wänden zu erkennen. Ratten bevorzugen es, sich an Wänden entlang zu bewegen.
Zwar sind Rattenfallen im Handel recht preiswert erhältlich, aber dabei handelt es sich meist um solche, die Ratten töten. Lebendfallen kosten einiges mehr, weshalb viele Hobbywerker sie lieber selber basteln. Diese Fallen haben den Vorteil, dass die Ratten weiterleben dürfen. Sie werden in der Wildnis ausgesetzt, möglichst weit weg, von menschlichen Behausungen.
Rattenfalle bauen
Man kann mit wenig Mitteln recht einfache Fallen bauen, aber auch mit etwas mehr Materialien etwas kompliziertere. Da man bei einer Rattenfamilie sowieso verschiedenen Fallen benötigt, macht es Sinn, einmal alle durchzuprobieren.
Einfache Modelle
Am simpelsten ist, ein hohes Gefäß wie einen Metalleimer zu nehmen und ihn mit der Öffnung nach oben aufzustellen. Wichtig sind die glatten Wände. Die Ratte darf an ihnen nicht emporklettern. In den Eimer muss ein Köder gelegt werden. Käse fressen Ratten nicht so zuverlässig, Obst ist besser, aber etwas Süßes wie Schokolade mögen die Tiere sehr gern. Am liebsten ist ihnen Nutella, da können sie nur schwer widerstehen. Um hineinzugelangen, muss ein Zugang geschaffen werden. Ein kleines Holzbrett oder dicker gefalteter Karton sind dabei hilfreich. Man kann ihnen auch aus Schachteln eine Treppe bauen. Am besten legt man auf diese schon einige kleine Köder, zum Anfüttern quasi. So gelangt die Ratte auf den Rand des Gefäßes, springt hinunter und sitzt fest.
- Größeres hohes Gefäß, welches glatte Wände besitzt, so dass die Ratte nicht herausklettern kann
- Günstig ist ein großer Eimer, möglichst aus Metall
- Köder, am besten Nutella, alternativ Obst oder Schokolade
- Eine Treppe, aus Kartons, einem Holzbrett oder dicker Pappe
Alternativ kann man auch etwas anderes mit dem Eimer probieren. Dazu wird eine leere Kunststoffflasche auf einen Stab gesteckt. Natürlich muss man dafür ein Loch in den Boden und in den Verschluss machen. Der Stab muss lang genug sein, um ihn über den Eimer legen zu können. Er ist mit beiden Seiten leicht mit Schnur zu befestigen, allerdings so, dass er sich drehen kann. Alternativ kann man zwei Löcher für den Stab in den Eimer bohren, bzw. man nutzt die für den Henkel. Auf der Flasche mittig und ringsum klebrige Leckereien verteilen, die nicht gleich abfallen, wenn sie von der Ratte berührt werden. Nutella ist wiederum gut geeignet. Die Flasche muss sich locker drehen lassen. Wenn die Ratte versucht, sich die Leckereien zu holen und auf die Flasche tritt, dreht diese sich und das Tier stürzt in den Eimer.
Wichtig ist, dass die Ratte gut an den Köder herankommt, man muss also wieder eine „Rampe“ bauen. Die Flasche oben kann auf zweierlei Arten platziert werden, in Laufrichtung, wenn das Tier die Rampe hochkommt, dann kann sie einfach weitergehen. Besser ist allerdings, wenn die Ratte auf die Flasche springen muss, diese also entgegen der Laufrichtung oder einfach quer angebracht ist. Sobald die Ratte landet, dreht sich die Flasche und die Ratte fällt.
- Kunststoffflasche mit Köder „beklebt“
- Stab zum Durchfädeln
- Eimer, möglichst mit abnehmbaren Henkel (zwei Öffnungen für den Stab)
Etwas Geschick braucht man für die nächste Falle. Auch hierfür wird ein größeres Gefäß benötigt, außerdem ein kleiner Holzstab. Auf den Stab wird der Köder gespießt, am besten ein Stück Speck oder Brot. Dann wird dieser auf einem „Rattenweg“ an die Wand gelehnt, mit dem Köder nach unten. Das Gefäß wird mit der Öffnung nach unten so platziert, dass der Rand auf dem Holzstab zu liegen kommt. Um an den Köder zu kommen, muss die Ratte ihn wegziehen. Damit fällt der Stab um und das Gefäß knallt auf den Boden. Es muss natürlich schwer genug sein, dass es sich nicht ausheben lässt und darf nicht an der Scheuerleiste hängen bleiben. Das Problem ist, wie man die Ratte dann da wieder raus bekommt. Man muss eine dünne Holzplatte unter das Gefäß schieben und diese dann zusammen umdrehen, allerdings so, dass die Ratte dabei nicht herausspringen kann. Alternativ kann schon vor dem Aufstellen der Falle eine dicke Pappe oder eben eine Holzplatte platziert werden.
- Größeres Gefäß, beispielsweise ein Topf
- Holzstab, beispielsweise ein Essstäbchen oder ein Bleistift
- Köder, etwas zum Aufspießen
Diese zwei Lösungen sind wirklich simpel umsetzbar.
Kompliziertere Fallen
Etwas aufwändiger ist, sich die Rattenfalle aus einer Kiste zu bauen. Diese sollte etwas länger sein, mindestens doppelt so lang, wie eine Ratte. An beiden Enden wird ein Eingang geschaffen. In der Mitte wird die Kiste geteilt und ein Gitter eingebaut. So ist gewährleistet, dass die Ratte von beiden Seiten eindringen kann und dann gefangen ist. Ein Mechanismus, der beide Türen schließt, wäre recht kompliziert. In den Deckel beider „Abteilungen „ sollte ein kleines Loch gebohrt werden, dass einen Blick ins Innere ermöglicht. Der Boden der Kiste wird ausgesägt. Er dient als Wippe zum Auslösen der Sperre, welche den Ausgang verschließt. Die Wippe zur Mitte der Kiste lagern.
Die Eingänge auf beiden Seiten sollten einen Durchmesser von etwa 60 mm aufweisen. Sie können von innen mittels einem Blechdeckel verschlossen werden. Im leeren Zustand hält eine Mechanik diesen offen. Betritt eine Ratte den Innenraum und die installierte Wippe, bewegt sie durch ihr Gewicht den Mechanismus und der Blechdeckel fällt vor den Eingang.
Die Mechanik ist simpel. Der bewegliche Boden wird an der Unterseite mit einer Welle aus Eisendraht verbunden. An einer Seite muss die Welle als Hebel hervorschauen. Der Boden wird in der Box eingepasst, so, dass die Welle beweglich ist, sonst kann die Wippe nicht kippen. Die Blechdeckel müssen die Öffnung natürlich fest verschließen, also groß genug sein. Günstig ist, dass sie recht schwer sind, damit die Ratte sie nicht aufdrücken kann. Besser ist, eine kleine Klinke als Sicherung anzubauen, welche das Aufdrücken verhindert. Wichtig ist, dass die Öffnung von außen zugänglich ist, damit das gefangene Tier an passender Stelle freigelassen werden kann.
- Kiste, mindestens doppelt so lang wie eine Ratte
- Gitter für Trennung
- 2 Blechdeckel
- Welle aus Eisendraht
- Hebel
- Kleine Klinke
Lebendfallen sind deutlich humaner, auch wenn es nur um Ratten geht. Es sind absolut intelligente Tiere, die zu mehr als Versuchstieren taugen. Sie lassen sich zähmen und ausbilden, nicht viele Tiere können das. Beim Bau einer Falle muss man nicht viel handwerkliches Geschick besitzen. Es gibt ganz simple Möglichkeiten. Es kommt immer auf die Intelligenz der Nager an, wie gut sie sich fangen lassen. Fest steht, dass die Tiere lernfähig sind. Fängt man eine Ratte aus einer Familie, geht kein Mitglied derer mehr in die gleiche Falle. Man muss sich etwas Neues einfallen lassen. Not macht erfinderisch. Wichtig ist der richtige Aufstellungsort, auf einem Rattenweg.