Rasen sanden: wie viel Sand pro m²?
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Der Rasen ist das Aushängeschild des Gartens. Durch das Sanden der Rasenfläche kann deren Erscheinungsbild wirkungsvoll beeinflusst werden. Allerdings ist dabei einiges zu beachten, denn zu viel davon kann dem Grün auch schaden. Lesen Sie hier, wie viel Sand sie beim Sanden des Rasens pro m² ausbringen sollten.
Warum Rasen sanden?
Ein dichter und satt grüner Rasen braucht zum Wachsen einen lockeren und gut durchlässigen Boden ohne Staunässe. Die oberste Bodenschicht sollte daher immer 10 bis 15 Zentimeter locker und luftig sein. Bei sehr lehmigen und dichten Böden können Unkräuter und Moos schnell Fuß fassen und die Graspflanzen verdrängen. Ein Sanden des Rasens kann hier Abhilfe schaffen. Die Vorteile dieser Maßnahme sind
- Verbesserung der Wasseraufnahme, -haltekraft und Luftzirkulation
- verbesserter Kationenaustausch, also Anlagerung von Nährstoffen im Boden und Abgabe dieser an die Graswurzeln
- Verhinderung von Staunässe
- gesundes Wurzelwachstum
- höhere Belastbarkeit der Rasenfläche
- Vorbeugung von Rasenkrankheiten, Unkraut- und Mooswachstum
- Beseitigung von Unebenheiten im Rasen
Daneben kann Sand auch eine gute Hilfe bei der Nachsaat auf kahlen Stellen sein. Das Saatgut wird in diesem Fall mit Sand gemischt. Das bringt folgenden Nutzen
- leichte Ausbringung
- vermindert Vogelfraß
- bietet Schutz vor Austrocknung und starker Sonneneinstrahlung
Sand genau dosieren
Bringen Sie den Sand nicht wahllos auf dem Rasen aus. Zu viel Sand auf der Rasenfläche führt zu großen Schäden. Der Boden magert ab und dadurch vertrocknen die Rasenpflanzen. Wie viel Sand Sie zum Sanden des Rasens benötigen, richtet sich dabei stets nach der vorhandenen Bodenart. Bei schweren, tonigen und lehmigen und auch stark beanspruchten Rasenflächen sind größere Sandmengen notwendig. Kurz gesagt: Je verdichteter, ton- oder lehmreicher die Böden sind, desto größere Sandmengen werden benötigt! Eine Bodenanalyse kann über die Bodenbeschaffenheit Auskunft geben. Erste Anzeichen für stark verdichtete Böden sind
- vermehrtes Auftreten von Rasenfilz, Moos, Unkräutern
- kahle Stellen
- braun-gelbliche Grashalme
Bei bedürftigen Böden sollten Sie maximal 10 Liter Sand pro Quadratmeter, unabhängig von der Sandart, ausbringen. In der Regel reichen meist schon drei bis fünf Liter. Faustregeln sind
- nach dem Vertikutieren (Moos- und Mulchentfernung) 2 bis 3 l/m²
- nach dem Aerifizieren (Rasenbelüftung) 3 bis 5 l/m²
Den Sand bringen Sie dann ein bis zwei Zentimeter dick auf dem Rasen aus. Die Graspflanzen dürfen dabei nicht komplett bedeckt werden. Die Spitzen der Grashalme müssen noch sichtbar sein.
Sand richtig ausbringen
Beim Sanden des Rasens ist es nicht nur wichtig, zu wissen, wie viel Sand Sie ausbringen müssen, sondern auch, wie Sie dabei richtig vorgehen. Bevor Sie den Sand allerdings ausbringen können, müssen Sie zunächst einige vorbereitende Arbeiten vornehmen. Zwei Wochen vor dieser Maßnahme wird die Rasenfläche gedüngt, damit sie genügend Kraft für die kommende Pflegemaßnahme hat. Danach gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rasen auf drei Zentimeter Höhe mähen.
- Rasenfilz durch Vertikutieren entfernen.
- Optimalerweise anschließend noch aerifizieren.
- Sand gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilen. Dazu entweder einen Streuwagen oder Besander verwenden. Auch Ausbringung per Hand mit einer Schaufel möglich. Sand anschließend mit dem Harkenrücken verteilen oder einen Rasenrakel flach über die Fläche ziehen.
- Danach Rasen gründlich wässern, damit der Sand durch die Vertikutierrillen bzw. Belüftungslöcher in den Boden gespült wird.
Häufig gestellte Fragen
Generell sollte diese Maßnahme nicht während der Sommermonate erfolgen. Der Rasen ist während dieser Zeit durch Hitzeperioden genug beansprucht. Optimal ist das Sanden im Frühjahr zwischen April und Mai, wenn die Graspflanzen ihr Wachstum beginnen und nicht mehr mit zu tiefen Temperaturen zu rechnen ist. Ein Sanden ist auch im Herbst noch möglich, dann dürfen allerdings keine Hitzeperioden mehr im Anmarsch sein.
Es kommt dabei immer auf die Beschaffenheit des Bodens an. Schwere und lehmige Böden sollten jährlich einmal im Frühjahr und eventuell nochmals im Herbst gesandet werden. Anders sieht es da bei normalen, gut durchlässigen und wenig beanspruchten Rasenflächen aus. Hier reicht es aus, den Rasen alle zwei bis drei Jahre zu sanden.
Bewährt hat sich der Einsatz von Quarzsand in einer Körnung von 0,5 bis 1,5 mm. Er ist gewaschen, also frei von Anhaftungen wie Schluff oder Ton und enthält keine Kalziumverbindungen. Daneben weist er eine feine und rundkörnige Form auf. So kann er sich gut auf der Grasnarbe und im Boden verteilen. Auf keinen Fall sollte scharfkantiger Sand zum Einsatz kommen, da er im Boden die Graspflanzen an einem verzweigten Wachstum hindert.
Ja und nein. Im Spielsand sind normalerweise kleine Anteile von Ton und Schluff vorhanden. Diese Anteile bekommen dem Rasen nicht sehr gut, da der Sand schnell verklumpen kann. Daher sollte Spielsand nicht unbedingt die erste Wahl sein. Ist er jedoch gewaschen und enthält keine zusätzlichen Bestandteile wie Ton usw., dann kann er Verwendung finden.