Anleitung: Rasen anlegen + Übersicht der Kosten
Inhaltsverzeichnis
In der schöpferischen Gartengestaltung ist ein Rasen unverzichtbar. Er schafft optische Weite und Platz für die verschiedensten Freizeitaktivitäten. Nur wenn Sie einen Rasen richtig anlegen, entwickelt sich eine dichte, strapazierfähige Grünfläche, die zugleich den ästhetischen Anforderungen genügt. Diese Prämisse gilt ebenso für die Aussaat, wie für die Verlegung von Rollrasen. Worauf es ankommt, wenn Sie einen Rasen anlegen, zeigt die folgende Anleitung. Die Übersicht der Kosten möchte einen Beitrag leisten als Entscheidungshilfe zwischen Aussaat und Rollrasen.
Rasen anlegen durch Aussaat
Damit aus der Aussaat ein sattgrüner Rasen hervorgeht, sind im Vorfeld verschiedene Entscheidungen zu treffen, in Verbindung mit Vorbereitungsarbeiten. Es gilt, die perfekte Saatgut-Mischung zu finden für die zugedachte Funktion der Grünfläche als Zier-, Sport- oder Spielrasen. Empfehlenswert ist hier der Griff zu hochwertigen Produkten, weil diese langsamer wachsen. Das Resultat ist ein weniger häufiges Mähen, was für Hobbygärtner mit knapp bemessener Freizeit von besonderem Interesse sein dürfte. Darüber hinaus ist es ratsam, eine Bodenanalyse durchführen in Bezug auf den pH-Wert. Das Testergebnis gibt zuverlässigen Aufschluss darüber, inwieweit das Erdreich aufzukalken ist. Nun können die Arbeiten beginnen:
Bodenvorbereitung
Im ersten Schritt konzentrieren sich die Arbeiten auf die tiefgründige Auflockerung des Erdreichs. Wenngleich die Rasenwurzeln maximal bis 10 Zentimeter tief reichen werden, sollte die Erdkrume spatentief aufgebrochen werden, um Staunässe vorzubeugen. So gehen Sie vor:
- Der optimale Zeitpunkt für den Arbeitsbeginn ist Ende März/Anfang April
- Mit dem Spaten oder einer Motorhacke das Erdreich bearbeiten
- Sämtliche Steine und Wurzelreste entfernen
- In stark verdichteten Boden eine 2 Zentimeter dicke Sandschicht einarbeiten
- Sandige Erde aufbessern mit Kalk, Tonmehl und Kompost
- Anschließend den Startdünger verabreichen in der Dosierung nach Herstellerangaben
Empfehlenswert ist nun eine Ruhepause von zwei bis drei Wochen. Insbesondere auf Neubau-Grundstücken sollten Sie dem Boden Zeit geben, sich zu setzen. Darüber hinaus werden in dieser Phase bislang ruhende Unkrautsamen keimen und können noch vor der Aussaat entfernt werden.
Fläche ebnen
Im Anschluss an die Ruhepause, bearbeiten Sie die Fläche nochmals mit dem Rechen. Mit einer Latte ziehen Sie den Boden glatt. Idealerweise steht Ihnen eine Gartenwalze zur Verfügung, um sehr lockeres Erdreich ein wenig zu befestigen. Alternativ schnallen Sie sich Latten unter die Arbeitsschuhe und laufen einmal über das Areal. Dieser Aufwand ist hingegen nur dann erforderlich, wenn die Erdkrume so luftig beschaffen ist, dass die Gefahr von Erosion oder Ausschwemmungen selbst bei leichtem Regenfall besteht.
Einsaat
Das Saatgut für Rasen besteht immer aus einer Mischung verschiedener Samensorten. Mischen Sie daher vor der Aussaat die Samen per Hand gut durch. Auf diese Weise stellen Sie eine harmonische Verteilung sicher, die in einem ebenmäßigen Rasenbild mündet. So geht es weiter:
- Die Bodentemperatur beträgt konstant mehr als 10 Grad Celsius
- Die Rasensamen mit dem Streuwagen oder per Hand ausbringen
- Eine Dosierung von 20-25 Gramm je Quadratmeter gilt als angemessen
- Die Aussaat in Längs- und Querrichtung beugt Fehlstreuungen vor
Entscheiden Sie sich für die Aussaat per Hand, planen Sie eine etwas höhere Menge an Saatgut ein, um eine geschlossene Rasenfläche zu schaffen.
Erdreich befestigen und wässern
Unmittelbar nach der Aussaat wird die Fläche mit der Rasenwalze befestigt, damit ein guter Bodenschluss gewährleistet ist. Alternativ kommen die Trittplatten unter den Schuhen nochmals zum Einsatz. Da es sich bei Rasensamen um Lichtkeimer handelt, ist von einer Abdeckung abzusehen. Lediglich in stark windexponierten Lagen dient eine dünne Schicht aus Torf dem Schutz vor Windverwehungen. Höher als 0,5 Zentimeter darf das Saatgut nicht bedeckt werden. Im letzten Arbeitsschritt befeuchten Sie den zukünftigen Rasen mit feiner Gießbrause ausgiebig. In den folgenden 2 bis 3 Wochen ist der frisch ausgesäte Grünfläche konstant feucht zu halten. Halten Sie den Schlauch dabei gen Himmel, damit das Wasser wie Regentropfen niederfällt. Ist die Fläche größer als 100 Quadratmeter, lohnt sich die Investition in einen Rasensprenger.
Erstes Mähen
Bei einer Höhe von 6-8 Zentimeter ist die Zeit reif für den ersten Schnitt. Ihren neuen Rasen schneiden Sie auf 3-4 Zentimeter zurück. Einen Zierrasen lassen Sie idealerweise nicht höher wachsen als 4-6 Zentimeter, um ihn auf etwa 3 Zentimeter zu stutzen. Eine Ausnahme stellt Schattenrasen dar, der nicht unter 5 Zentimeter gekürzt wird.
Übersicht der Kosten für die Aussaat von Rasen
Vorausgesetzt, die Arbeitsmaterialien sind vorhanden, wie Spaten, Harken, Rasenwalze oder Streuwagen, bewegen sich die Kosten für 100 Quadratmeter Rasen auf folgendem Niveau:
- Rasensamen: 10 bis 25 Euro
- Startdünger: 10 bis 15 Euro
- Im Kombipaket: ab 40 Euro
Anleitung: Rasen anlegen mit Rollrasen
Einen Rasen anzulegen, der am gleichen Tag einen dicht gewebten Teppich bildet; diesen Traum erfüllen Sie sich mit Rollrasen. Ohne bereits einen Blick auf die Kostenübersicht zu werfen, liegt es auf der Hand, dass diese Variante ein höheres Budget erfordert, als die Aussaat. Da Sie als geübter Hobbygärtner die Möglichkeit haben, den Rollrasen eigenhändig zu verlegen, hält sich der finanzielle Aufwand in überschaubaren Grenzen. Mit dieser Anleitung geht alles glatt:
- Verlegung von Rollrasen ist möglich von März bis September
- Feinkrümelige Aufbereitung des Bodens, wie für die Aussaat
- Auf den gewalzten Unterboden Startdünger ausbringen und leicht anfeuchten
- Die erste Rolle verlegen entlang einer geraden Kante
- Bei Bedarf Schnüre spannen zur Orientierung
- Alle weiteren Rasenrollen Stoß an Stoß und im Halbversatz platzieren
- Keine Fugen oder Lücken entstehen lassen
- Frisch verlegte Rasenstücke nur über Latten betreten
- Randstücke in Form schneiden mit einem scharfen Messer
Nachdem alle Rasenrollen verlegt sind, walzen Sie die Fläche jeweils in Längs- und Querrichtung. Betreten Sie dabei grundsätzlich nur Bereiche, die bereits verdichtet wurden.
Wichtig zu beachten ist, dass die Bodenvorbereitung am Tag der Anlieferung des Rollrasens abgeschlossen ist. Nach der Schälung in der Rasenschule, ist Rollrasen innerhalb der nächsten 24 Stunden zu verarbeiten. Dies gelingt auch nur dann, wenn die Rollen im Rahmen eines speziellen PreCool-Verfahrens für den Transport zu Ihnen auf 3 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Kommt die Lieferung an, hat sich der Rasen soweit der Umgebungstemperatur angepasst, dass eine längere Lagerung nicht möglich ist.
Konsequent wässern
Die adäquate Wasserversorgung ist von entscheidender Bedeutung für den erfolgreichen Verlauf, wenn Sie einen Rasen mit Rollrasen anlegen. Erfahrungsgemäß sind Komplikationen zu 95 Prozent auf eine mangelhafte Bewässerung zurückzuführen. Eine fundierte Anleitung verzichtet daher nicht auf ausführliche Hinweise zu dieser zentralen Thematik:
- Noch am Abend der Verlegung die Rasenfläche durchdringend bewässern
- Bei normaler Witterung sind mindestens 15 Liter pro Quadratmeter erforderlich
- Die Beregnung keinesfalls unter direkter Sonneneinstrahlung durchführen
- Die Bewässerung während der nächsten 2 Wochen alle 2 Tage wiederholen
Der frisch angelegte Rasen darf vom ersten Tag an betreten werden, um beispielsweise den Rasensprenger aufzustellen. Höheren Belastungen durch spielende Kinder oder eine Gartenparty ist die Grünfläche frühestens nach 3 bis 4 Wochen gewachsen.
Der erste Schnitt
Bei günstiger, feucht-warmer Witterung kommt der Rasenmäher innerhalb von 5 bis 7 Tagen auf dem neu angelegten Rasen zum Einsatz. Spätestens wenn die Grashalme eine Höhe von etwa 5 Zentimetern erreicht haben, wird zum ersten Mal gemäht. Da in dieser Phase noch die intensive Bewässerung stattfindet, wird diese zunächst reduziert, damit die Grasfläche antrocknen kann.
- Den Rasen vor dem Mähen nicht niedertreten
- Die Grashalme nicht mehr als 30 Prozent abschneiden
- Nicht bei prallem Sonnenschein mähen
In den Wochen nach der Verlegung trägt jeder Schnitt zum dichten Wachstum des neuen Rasens bei. Während in späteren Jahren die Häufigkeit des Mähens gegenüber ausgesätem Rasen geringer ist, lohnt sich daher der Aufwand des vermehrten Rasenschnitts in der Anfangsphase.
Übersicht der Kosten für Rollrasen
Rollrasen wird über einen Zeitraum von 12 bis 14 Monaten in riesigen Rasenschulen herangezogen, dort geschält, heruntergekühlt und transportiert. Demzufolge liegen die Kosten auf einem deutlich höheren Niveau, als bei der Aussaat. Für 100 Quadratmeter Rasenfläche kommen durchschnittlich folgende Beträge zusammen:
- Spielrasen: 250 bis 300 Euro ohne fremde Verlegung
- Zierrasen: 300 bis 350 Euro ohne fremde Verlegung
- Startdünger: 10 bis 15 Euro
Wenn Sie sich entscheiden, die Verlegung des Rollrasens einem Profibetrieb zu überlassen, steigen die Kosten dramatisch. Für einen Spielrasen beläuft sich der Preis auf durchschnittlich 1.100 Euro für 100 Quadratmeter.
Fazit
Einen Rasen richtig anzulegen, ist selbst für erfahrene Hobbygärtner kein Nebenher-Projekt. Es bedarf einer intensiven Planung und Bodenvorbereitung, damit der Rasen gut anwächst. Diese Prämisse gilt unabhängig davon, ob der neue Rasen durch Aussaat angelegt wird oder in Form von Rollrasen. Etwas mehr Arbeitsaufwand erfordert die Einsaat von Rasensamen, wohingegen sich hier die Kosten auf einem niedrigen Niveau bewegen. Ein Rollrasen präsentiert Ihnen bereits am Verlegetag ein sattgrünes, dichtes Erscheinungsbild, was gleichwohl seinen Preis hat. Es ist ratsam, die endgültige Entscheidung nicht ausschließlich nach der Übersicht der Kosten zu treffen. Als Hobbygärtner sollten Sie sich ebenso intensiv in diese Anleitung zum Anlegen von Rasen vertiefen und danach beurteilen, welcher Herausforderung Sie sich gewachsen fühlen.