Rapsglanzkäfer und Rosentriebbohrer bekämpfen
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Rapsglanzkäfer und Rosentriebbohrer sind zwei unterschiedliche Schädlinge mit einer Gemeinsamkeit. Beide können Rosen befallen, wobei der Rosentriebbohrer ein spezieller Rosenschädling ist und der Rapsglanzkäfer neben Rosen hauptsächlich Raps befällt, wie sein Name auch vermuten lässt. Er kann zudem alle anderen Kreuzblütengewächse befallen. Beim Rosentriebbohrer wird zwischen dem Aufwärtssteigenden und dem Abwärtssteigenden unterschieden. Die Möglichkeiten der Bekämpfung und Vorbeugung sind begrenzt, wobei entsprechende Schnittmaßnahmen in beiden Fällen unverzichtbar sind. Der Rapsglanzkäfer hat zudem natürliche Fressfeinde, die eine Bekämpfung teilweise unterstützen können.
Rapsglanzkäfer bekämpfen
Eine direkte Bekämpfung des Rapsglanzkäfers ist derzeit nicht möglich. Auch wenn dieser Schädling in Massen auftreten kann, vor allem dann, wenn man in unmittelbarer Nähe eines Rapsanbaugebietes wohnt, richtet er im Garten meist keine größeren Schäden an, im Gegensatz zur Landwirtschaft, wo es schnell um enorme Ertragseinbußen geht. In der Vergangenheit erfolgte die Bekämpfung überwiegend mit Pyrethroiden, gegenüber denen es jedoch mittlerweile ausgeprägte Resistenzen gibt, sodass keine ausreichende Wirkung gewährleistet ist. Mittlerweile ist bekannt, dass Lavendel- oder Minzöl eine abschreckende Wirkung auf diesen Schädling hat, allerdings sollte man darauf achten, das Öl nicht direkt über die Pflanzen zu sprühen. Des Weiteren soll eine Blattdüngung mit Schwefel einen Befall mit diesem Käfer deutlich reduzieren. Im Hausgarten kann man das Problem in der Regel nur aussitzen, denn eine effektive Hilfe ist hier nicht in Sicht. Glücklicherweise verschwinden diese Käfer fast genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. Gegebenenfalls kann man sie immer wieder ablesen, was aber sehr aufwendig und wenig Erfolg versprechend ist. Allerdings kann man sich die Tatsache zunutze machen, dass diese Käfer stark auf die Farbe Gelb fixiert sind. Dementsprechend kann man, je nach Ausmaß des Befalls ein oder mehrere gelbe, bis zum Rand mit Wasser gefüllte Gefäße, denen man dann noch einige Tropfen Spülmittel zusetzt, in der Nähe befallener Pflanzen aufstellen. Durch die gelben Gefäße werden die Käfer angelockt, fallen ins Wasser und ertrinken.
Natürliche Feinde des Rapsglanzkäfers
Wie die meisten Schädlinge hat auch der Rapsglanzkäfer natürliche Feinde, die ihm das Leben schwer machen. Dazu gehören u.a der Siebenpunktmarienkäfer (Coccinella septempunctata), die bekannteste Marienkäferart, Käfer der Gattung Malachius und einige Schlupfwespenarten, von denen in Deutschland vorwiegend die Arten Tersilochus heterocerus, Phradis interstidialis und P. morionellus vorkommen. Ansonsten zählen auch sogenannte Netzflügler zu den natürlichen Feinden, die sich über die Larven des Rapsglanzkäfers hermachen.
Rosentriebbohrer bekämpfen
- Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist auch beim Rosentriebbohrer zurzeit nicht möglich.
- Das trifft für beide Arten gleichermaßen zu.
- Im Idealfall wird ein Befall, der an den jungen Rosentrieben zu erkennen ist, frühzeitig erkannt.
- Befallene Triebe sind in der Regel nicht mehr zu retten.
- Sie sollten schnellstmöglich entfernt und entsorgt werden.
- Wichtig dabei ist, immer bis ins gesunde Holz zu schneiden.
- Das Schnittgut sollte keinesfalls auf dem Komposthaufen entsorgt werden, sondern im Restmüll.
- Noch besser ist es, das befallene Schnittgut zu verbrennen, falls die Möglichkeit besteht.
- Ansonsten ist ein jährlicher starker Rückschnitt im Frühjahr sinnvoll.
- Unterstützend kann man Niemsaat in den Boden einzuarbeiten.
- Das Kalken der Rosen im Herbst kann helfen, einem Befall vorzubeugen.
Rapsglanzkäfer-Befall erkennen
Der Rapsglanzkäfer ist zwischen 1,5 und 2,5 mm groß und hat eine ovale Körperform. Typisch für diesen Käfer ist der metallisch glänzende Chitinpanzer, dessen Färbung von Tier zu Tier zwischen Blau, violett, grün und schwarz variieren kann. Sie ernähren sich von Kreuzblütlern, vor allem aber von Raps. Nach der Rapsblüte kommt es häufig auch zu einem Befall an Rosenbeständen. Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere sitzen tagsüber in den Blüten. Während sich die erwachsenen Käfer neben Pollen auch von Fruchtknoten und Stempel der Blüten ernähren, fressen die Larven ausschließlich Pollen. Um an die Pollen zu gelangen, zerstört der Käfer selbst geschlossene Knospen, die dementsprechend große Fraßlöcher aufweisen. Geschädigte Knospen vertrocknen und fallen schließlich ab. Am größten sind die Schäden in der Regel bei einer späten Rapsblüte im Zusammenhang mit einer kalten Witterung, denn dann ist das Angebot an Pollen relativ gering und auf der Suche nach Pollen werden viele Knospen zerstört. Bei warmer Witterung und einer dementsprechend frühen Blüte ist dagegen das Pollenangebot wesentlich größer, sodass die Schäden geringer ausfallen.
Eindeutige Hinweise auf den Rosentriebbohrer
Bei dem sogenannten Rosentriebbohrer handelt es sich wie bereits erwähnt um die Larven zweier schwarzer Blattwespenarten. Äußerlich ist ein Befall nicht sofort zu erkennen. Im Sommer zeigt er sich an eingetrockneten Knospen und/oder absterbenden Blütentrieben. Im Innern der Triebe fressen die Larven sowohl des aufwärts- als auch des abwärtssteigenden Rosentriebbohrers, wobei in jedem befallenem Trieb immer nur eine Larve zugange ist. Die weiblichen Blattwespen des abwärtssteigenden Rosentriebbohrers (Ardis brunniventris) legen ihre Eier in den Triebspitzen junger Triebe ab. Nach dem Schlüpfen fressen sich die elfenbeinfarbenen Larven von oben nach unten durch das Mark der jungen Triebe. Sie bilden dabei bis zu 4 cm lange Gänge, sie höhlen diese aus. Am Ende ihrer Entwicklung lassen sie sich durch ein Bohrloch auf den Boden fallen, wo sie dann oberflächennah in einem Kokon überwintern und sich im Frühjahr verpuppen. Die ersten Wespen schlüpfen dann ab Mai. Ausgewachsen sind diese Blattwespen 5-6 mm groß.
Das Weibchen des aufwärtsteigenden Rosentriebbohrers (Cladardis elongatula) legt seine Eier im Frühling und Frühsommer dicht an der Basis der Blattstiele junger Rosentriebe ab. Dabei bohrt es ein Eintrittsloch, an dem später, insbesondere bei dieser Art des Rosentriebbohrers, deutlich sichtbare krümelige Kotspuren der weißlichen Larven zu erkennen sind. Die von unten nach oben angelegten Gänge sind mit etwa 10 cm deutlich länger als die der abwärtssteigenden Art. Die Schäden, die beide Arten des Rosentriebbohrers verursachen sind sehr ähnlich. Die Triebspitzen befallener Triebe welken plötzlich und vertrocknen dann langsam. Unterhalb welker Treibteile findet man meist ein kleines Bohrloch, aus dem Fraßmehl herausrieselt, welches dann u. a. auch auf den Blättern zu erkennen ist. Bei einem stärkeren Befall können die Larven das Wegbrechen ganzer Triebe und schließlich das Absterben der kompletten Pflanze verursachen.
Fazit
Sowohl der Rapsglanzkäfer als auch beide Arten des Rosentriebbohrers sind nur schwer zu bekämpfen. Die Schäden des Rapsglanzkäfers im Garten sind in der Regel nicht besorgniserregend im Gegensatz zum Rapsanbau im landwirtschaftlichen Bereich. Durch das Aufstellen gelber mit Wasser gefüllter Gefäße und einen kräftigen Rückschnitt kann man sich gut vor einem stärkeren Befall schützen bzw. diesen eindämmen. Auch beim Rosentriebbohrer lässt sich durch Entfernen befallener Pflanzenteile und Kalken im Herbst einem stärkeren Befall wirksam entgegenwirken.