Quecke erkennen und erfolgreich bekämpfen | 10 Tipps
Inhaltsverzeichnis
Schnell sind vor allem Brachflächen von der Kriech-Quecke besiedelt, einem hartnäckigen Wurzel-Unkraut in den hiesigen Gärten. Es ist wichtig, die Pflanzen zu bekämpfen, hierzu gibt es verschiedene Techniken und Tipps, die im Artikel erläutert werden.
Erkennen
Wenn sich die Kriech-Quecken (Elymus repens) im Garten ausbreiten, sollten diese so schnell wie möglich erkannt werden, damit sie sich unterirdisch nicht weiter ausbreiten. Aufgrund der meterlangen Rhizome, die das Unkraut schnell ausbildet, kann es schon nach kurzer Zeit sehr schwer werden, die Pflanzen zu bekämpfen. Aber auch über die Samen, die durch den Wind in die Umgebung geweht werden, kann sich das Unkraut weiterverbreiten. Das Wildgras kann an verschiedenen Merkmalen erkannt werden:
- aufrecht wachsende Halme
- werden zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch
- wachsen in Horsten
- zweireihige Blütenähren von Juni bis August
- Blätter sind dem Gras ähnlich
- blau bereift oder grün gefärbt
- Rhizome wachsen waagerecht direkt unter Erdoberfläche
- Wurzelstränge wachsen bis zu 80 Zentimeter tief
- Rhizome sind weiß oder hell
Bekämpfen
Es gibt verschiedene geeignete Methoden, um den Quecken im eigenen Garten Herr zu werden. Hiervon abhängig ist, auf welcher Fläche sich das Wurzelunkraut ausbreitet. Denn sowohl bepflanzte Gartenbeete, eine Rasenfläche oder auch eine Brachfläche können schnell überwuchert werden. Doch nicht jede Bekämpfungsmaßnahme ist zum Beispiel für ein bepflanztes Beet oder die Wiese geeignet.
Herausreißen oder nicht?
Wenn der Gärtner in seinem Gartenbeet oder auf dem Rasen Unkraut entdeckt ist, hier meist der erste Gedanke, dieses einfach heraus zu reißen. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob dies bei dem Wurzel-Unkraut möglich oder sogar sinnvoll ist:
- nicht nur ausreißen
- auch nicht oberflächlich abhacken
- macht keinen Sinn
- es wird nur der sichtbare Teil entfernt
- Rhizome wachsen unterirdisch weiter
- neue Halme werden schnell wieder neu gebildet
Gartenbeet roden
Einfacher ist es, wenn ein brach liegendes Gartenbeet von dem Unkraut befallen wurde. Denn hier muss auf keine kultivierten Pflanzen beim Bekämpfen geachtet werden. Dennoch ist es wichtig, auch hierbei sehr sorgfältig zu arbeiten, damit alle Ausläufer der Wurzeln im Beet entfernt werden:
- unbepflanzter sandiger Boden ideal für Rodung
- Wurzeln können einfacher entfernt werden
- bei lehmigem Boden könnten Ausläufer zerreißen
- mit Grabegabel arbeiten
- alle Wurzeln vorsichtig ausheben
- darauf achten, dass alle waagerechten Wurzeln aufgenommen werden
- danach die langen Wurzeln aus dem Boden ziehen
- nach dem Roden Beet längere Zeit brach liegen lassen
- neu auftretendes Unkraut immer wieder entfernen
Das Gartenbeet sollte nicht gehackt oder mit einer Fräse bearbeitet werden. Denn hierdurch werden die Rhizome kurzfristig zwar zerstört, es verbleiben meist aber auch Reste der Wurzeln im Boden.
Regelmäßig mähen
Wenn ein brach liegendes Gartenbeet gerodet wurde, dann kann es dennoch aufgrund verbliebener einzelner Wurzelstücke im Boden zu einem erneuten Wuchs des Unkrauts kommen. Hier kann es auch helfen, die Fläche regelmäßig zu mähen. Dies hat die folgenden Gründe:
- Quecken sollten nicht blühen
- danach werden Samen ausgebildet
- diese werden vom Wind verstreut
- Unkraut breitet sich über Aussaat noch weiter aus
- das Unkraut kann durch Mähen ausgehungert werden
Kartoffeln anpflanzen
Wenn eine brach liegende Fläche im Garten gerodet wurde, kann es hilfreich sein, hier ein Kartoffelbeet anzulegen:
- Kartoffeln wachsen eng
- bilden große Blätter aus
- Beet wird beschattet
- Neuaustrieb der Quecke kann so verhindert werden
- Unkraut benötigt viel Sonne, um zu treiben
Gartenbeet abdecken
Nach dem Erkennen von Quecken auf einem brach liegenden Beet kann auch mit anderen Mitteln vorgegangen werden. Da das Unkraut Luft und Licht benötigt, um zu wachsen ist eine Abdeckung ebenfalls eine gute Möglichkeit, dieses erfolgreich zu bekämpfen:
- im Frühling vor dem Austrieb
- alle sprießenden Halme vorher abmähen
- danach Wellpappe auslegen
- über das gesamte Beet
- Wellpappe verrottet nach 12 Monaten von selbst
- alternativ mit lichtundurchlässiger dicker Folie arbeiten
- auf Folie oder Pappe dünne Schicht Mulch oder Erde auslegen
- mindestens 12 Monate abdecken
- Wurzeln ersticken
Pflanzen ansiedeln
Es gibt verschiedene Pflanzen, die neben den Kartoffeln dem Unkraut ebenfalls das Licht entziehen, wenn diese auf dem Beet wachsen. Zudem werden anderen Pflanzen zur eigenen Stärkung Nährstoffe im Boden durch die sogenannte Gründüngung geboten:
- Bergenien (Bergenia cordifolia)
- Efeu (Hedera)
- immergrünes Geißblatt (Lonicera acuminata)
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum L.)
- Raps (Brassica napus)
- Ringelblumen (Calendula)
- Topinambur (Helianthus tuberosus)
- Winterwicken (Vicia villosa)
Wichtig ist, dass die Pflanzen sehr dicht gesät oder gepflanzt werden, damit die gesamte Bodenfläche mit Schatten bedeckt ist und so dem Wurzelunkraut das Licht vollständig entzogen wird.
Bekämpfen auf Rasenfläche
Wenn die Quecke auf einer Rasenfläche auftritt, dann gibt es hier zwei Möglichkeiten. Handelt es sich um eine Wiese in die auch anderen Kräuter, Blumen und Sonstiges wächst, dann ist ein Bekämpfen hier eigentlich nicht notwendig. Denn das Wurzelunkraut schadet dem Rasen nicht. Es ist hier lediglich sinnvoll, regelmäßig zu mähen, damit sich das Unkraut nicht über die Samen im restlichen Garten vermehrt. Bei einer gut gepflegten Rasenfläche ist hingegen nach dem Erkennen wie folgt vorzugehen:
- Bereiche mit Queckenwuchs abstechen (hierzu einen Spaten nutzen)
- durchwachsene Rasensoden flach abtragen
- Rhizome und oberirdische Teile mit Hand vorsichtig herausziehen
- danach die tieferen Bodenschichten mit der Grabegabel bearbeiten
- alle Rhizome entfernen
- Boden danach wieder einebnen
- mit dem Fuß verdichten
- dann die befreiten Rasensoden wieder auflegen
Einsatz von Herbiziden
Natürlich ist es immer möglich, die Quecke im Garten nach dem Erkennen auch mit chemischen Mitteln zu bekämpfen. Allerdings ist dies wenig sinnvoll. Denn gerade auch auf bewachsenen Flächen werden die hier kultivierten Pflanzen ebenfalls betroffen und von den eingesetzten Herbiziden geschädigt.
Vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu einem Befall der Quecke im eigenen Garten kommt, gibt es verschiedene vorbeugende Maßnahmen. Denn gerade auf einem bereits kultivierten Beet oder einer Rasenfläche ist es sehr schwer, das Unkraut zu bekämpfen:
- Unkraut bei Beetvorbereitung nicht untergraben
- Überdüngung mit Stickstoff vermeiden
- Rasen regelmäßig mähen
- regelmäßige Pflege aller Flächen
- Stärkung der kultivierten Pflanzen durch Wässern und Düngen
- Quecke nicht zur Blüte kommen lassen
- auf Beeten eine Mulchschicht rund um kultivierte Pflanzen auslegen
- weniger Licht und Luft für die Wurzeln der Quecken im Boden