Preiselbeeren anbauen: Pflanzen setzen | Standort & Pflege
Inhaltsverzeichnis
Die Preiselbeere, botanisch Vaccinium vitis-idaea, gehört zur Pflanzengattung der Heidelbeeren. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Moosbeere, die oft als „Kulturpreiselbeere“ angeboten wird. Es handelt sich dabei jedoch um zwei unterschiedliche Arten. In der Natur ist die Preiselbeere in Mooren und auf Bergheiden zu finden und gedeiht auch weit über 1.000 Meter Seehöhe.
Pflege als Freilandpflanze
Hier unser Pflegeanleitung:
Standort
Preiselbeeren stellen an den Standort keine großen Ansprüche, wenn sie in den richtigen Boden gepflanzt werden. Am liebsten stehen die Zwergsträucher an einem halbschattigen Standort, aber sie fühlen sich auch an einem sonnigen Plätzchen wohl. Mit einer maximalen Wuchshöhe von 40 Zentimetern können sie unter anderen Sträuchern, wie zum Beispiel Rhododendren, oder als Bodendecker gepflanzt werden.
Boden & Substrat
Was den Boden betrifft, sind Preiselbeeren, v.a., wenn man eine reichliche Ernte haben möchte, wählerisch. So sollten sie unbedingt in einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert von 5 bis 6 gesetzt werden. Außerdem sollte der Boden locker und humos sein. Kalkhaltige Böden verträgt sie nicht. Entspricht der Boden in Ihrem Garten nicht diesen Anforderungen, dann können Sie ihn den Wünschen der Preiselbeeren anpassen. Folgende Mischungen haben sich bewährt:
- pH-neutraler Mutterboden mit einem Fünftel Sägemehl
- Torf oder Moorbeeterde in zu saure Böden einarbeiten
Pflanzen
Preiselbeeren können als Solitär oder in einer Gruppe gepflanzt werden. Werden sie im Gartenbeet gepflanzt, empfiehlt sich der Anbau in Reihenform. Der Pflanzabstand sollte zwischen Pflanzen und Reihen ungefähr 30 bis 40 Zentimeter betragen. Werden die Zwergsträucher als Bodendecker verwendet sollten Sie nicht mehr als acht Pflanzen pro Quadratmeter setzen. Das Pflanzloch sollte etwa zweimal so groß wie der Wurzelballen sein. Um Staunässe zu vermeiden, sollten Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben anlegen. Haben Sie die Zwergsträucher in die Erde gesetzt, dann werden sie reichlich angegossen.
Pflanzzeit
Preiselbeeren können fast das ganze Jahr über gesetzt werden. Die ideale Pflanzzeit ist jedoch in den Herbstmonaten September und Oktober, da zu dieser Zeit der Boden noch warm ist, und die Pflanzen gut anwurzeln können. Haben Sie diesen Zeitpunkt verpasst, oder es hat sich früher Frost eingestellt, pflanzen Sie die Zwergsträucher im kommenden Frühjahr ein, sobald keine allzu große Frostgefahr mehr besteht.
Pflege
Sind die Preiselbeeren mit Boden und Standort zufrieden, dann brauchen sie nicht viel Pflege. Vorsicht ist jedoch bei Unkrautvernichtungsmitteln geboten, da die Zwergsträucher äußerst empfindlich auf diese Mittel reagieren. Daher sollten Sie zum Schutz der Pflanzen, Unkraut besser mit Hand entfernen.
Gießen
Für ein üppiges Wachstum brauchen Preiselbeeren nur wenig Wasser. Allerdings sollte der Boden nie vollkommen austrocknen. In der Regel kommen sie mit dem natürlichen Regen aus, jedoch in heißen Perioden sollten Sie die Pflanzen gießen. Achten Sie auch in einem schönen Herbst darauf, dass die Pflanzen genügend Wasser bekommen. Denn sie sind auch noch durstig, wenn andere Gartenpflanzen nicht mehr gegossen werden.
Düngen
Preiselbeeren müssen nicht gedüngt werden. Sie können den Zwergsträuchern aber einmal im Jahr Kompost oder Hornmehl als Dünger geben. Sollten Sie die Zwergsträucher mit zusätzlicher Nahrung versorgen wollen, dann sollten Sie unbedingt zu einem kalkfreien Düngemittel greifen.
Schneiden
Einen regelmäßigen Pflegeschnitt brauchen Preiselbeeren nicht. Allerdings sollten Sie die Zwergsträucher nach der Blüte im Mai/Juni etwas auslichten. So können die Sonnenstrahlen bis tief in das Innere der Sträucher eindringen, und Sie können viele rote Beeren ernten.
Überwintern
Preiselbeeren sind überaus frost- und winterhart. So überstehen die immergrünen Zwergsträucher Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ohne Probleme. Selbst frischen Trieben machen Temperaturen bis zu minus drei Grad Celsius für einige Tage nichts aus. Deshalb brauchen sie in der Regel keinen besonderen Winterschutz.
Vermehren
Preiselbeeren werden durch Absenker vermehrt. Der ideale Zeitpunkt für die Vermehrung ist der Herbst. So kann er über den Winter kräftige Wurzeln ausbilden und im kommenden Frühjahr von der Mutterpflanze getrennt und anschließend eingesetzt werden. Damit die Vermehrung gelingt, gehen Sie folgendermaßen vor:
- einzelnen Trieb der Mutterpflanze leicht anritzen
- Absenker in eine kleine Rinne im Boden biegen
- fixieren
- Absenker mit Erde bedecken
- leicht angießen
Nach ungefähr einem halben Jahr sollte der Absenker kräftig genug sein, so dass er von der Mutterpflanze getrennt werden kann. Nun kommt er entsprechend der Pflanzanleitung an seinem neuen Standort in die Erde.
Kübelkultur
Preiselbeeren müssen nicht zwangsläufig in den Garten gesetzt werden. Sie können die Zwergsträucher auch bequem am Balkon in einem größeren Topf oder Kübel ziehen. Wichtig ist, dass das Pflanzgefäß eine entsprechende Größe hat. So sollte es ein Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern haben. Außerdem sollte es unbedingt Abzugslöcher haben, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann, denn Staunässe vertragen die Zwergsträucher nicht. Darüber hinaus sollten Sie auf dem Boden des Kübels eine Drainageschicht von ungefähr fünf Zentimetern anlegen. Diese beugt ebenfalls gegen Staunässe vor.
Substrat & Einsetzen
Da Preiselbeeren im Kübel keine reine Erde mögen, sollten Sie die Gartenerde mit Torf mischen. Wie bei den Kollegen im Garten muss auch bei der Kübelkultur der pH-Wert stimmen. Zum Einsetzen graben Sie ein Loch in die Erde und setzen die Pflanze in die Mitte des Kübels ein. Danach füllen Sie den Kübel mit Erde auf.
Ist die Preiselbeere eingesetzt und der Kübel mit Erde aufgefüllt, drücken Sie diese leicht an und gießen Sie den Zwergstrauch reichlich.
Standort
Damit sich die Preiselbeere richtig wohlfühlt, braucht sie ein sonniges oder halbsonniges Plätzchen auf Balkon oder Terrasse. Dabei sollten Sie sich den Platz vor dem Einsetzen gut überlegen, denn Preiselbeeren ziehen nicht gerne um.
Düngen & Gießen
Damit die Preiselbeere im Kübel gut gedeiht, sollten Sie sie nach dem Einsetzen mit einem Langzeitdünger düngen. Danach braucht der Zwergstrauch keine weiteren Düngergaben. In der Kübelkultur müssen Preiselbeeren regelmäßig gegossen werden. Zwar kommen die Pflanzen auch einige Tage ohne frisches Wasser aus, aber das Substrat sollte stets feucht gehalten werden. Wenn möglich, sollten Sie zum Gießen abgestandenes Regenwasser verwenden, da es weniger Kalk als Leitungswasser enthält.
Schneiden
Damit die Sonnenstrahlen auch in das Innere des Zwergstrauches vordringen können, müssen Preiselbeeren regelmäßig ausgelichtet werden. Am besten schneiden sie ältere Triebe noch Winterbeginn ab.
Überwintern
Preiselbeeren sind sehr frostbeständig, allerdings nur, wenn sie im Freiland ausgepflanzt sind. Deshalb überstehen sie den Winter auf Balkon oder Terrasse mit nur mit einem Winterschutz. Dieser zielt v.a. auf den Schutz der Wurzeln ab, da diese durch die dünne Wand des Pflanzgefäßes nicht ausreichend geschützt sind und erfrieren können. Damit die Preiselbeeren gut durch den Winter kommen, gehen Sie wie folgt vor:
- Töpfe mit einem Kälteschutzvlies umhüllen
- ggfs. eine Plane darüber geben
- gegen kalte Füße Töpfe auf ein Podest aus Holz oder Styropor stellen
- Pflanzen mit einem Vlies abdecken
- Preiselbeeren an einem windgeschützten Platz stellen
Haben Sie mehrere Töpfe mit Preiselbeeren, dann stellen Sie die Pflanzen eng zusammen. Das bringt zusätzliche Wärme. Der Winterschutz wird entfernt, wenn die Temperatur konstant um die Null Grad Celsius beträgt.
Umtopfen
Preiselbeeren breiten sich gerne aus, daher müssen sie in regelmäßigen Abständen umgetopft werden. Den richtigen Zeitpunkt erkennen Sie, wenn die Pflanze das Wachstum nahezu einstellt. Das ist das Zeichen für einen zu kleinen Topf. Damit der Zwergstrauch wieder üppig gedeiht, sollten Sie ihn im Herbst oder Frühjahr umtopfen. Dann wächst er nicht nur wieder, sondern bedankt sich auch mit vielen Beeren.