Pool mit Holz heizen | Poolheizung selber bauen
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Ein eigener Swimmingpool im Garten ist ein echter Luxus. Damit diese Oase auch bei kühleren Außentemperaturen genutzt werden kann, ist eine Poolheizung notwendig. Holz erscheint als attraktive Methode, um das Wasser effektiv zu erhitzen. Der Rohstoff ist nachwachsend und beim Verbrennen entsteht gleichzeitig eine Lagerfeuerromantik. Der Bau einer solchen Variante ist nicht schwer und verursacht keine hohen Ausgaben.
In Schweden sind hölzerne Whirlpools üblich. Das Heizen mit Kiefer, Fichte oder Birke ist nicht nur im Haus sondern auch in Sauna und Pool normal. Für eine effizientere Nutzung der Feuerwärme bauen die Schweden Edelstahlöfen direkt in das Becken. Diese Modelle werden durch eine Öffnung im oberen Bereich befeuert. Abgase gelangen über einen Schornstein in die Luft. Die Vorteile dieser Variante sind vielseitig:
- Edelstahl leitet Wärme direkt an das Wasser
- kein Energieverlust über Schlauchleitungen
- Befeuerung aus dem Pool möglich
Der Bau eines eigenen Edelstahlofens benötigt nicht nur Schweißer Fähigkeiten, sondern auch teures Material. Doch diese skandinavische Variante bietet Inspirationen für alternative Lösungen. Mit recycelten Materialien und etwas handwerklichem Geschick können Sie sich eine holzbefeuerte Poolheizung bauen, die außerhalb des Pools steht.
Externe Feuertonne bauen
Bei dieser Variante wird das Poolwasser durch Kupferrohre geleitet, die durch eine Feuertonne laufen. Das Feuer erhitzt das Wasser, welches anschließend wieder in den Pool fließt. Diese Variante ist für Becken mit einem Volumen von etwa 30.000 Litern geeignet. Für größere Becken reicht der Wirkungsgrad nicht aus, um die Wassertemperatur auf ein angenehmes Niveau zu bringen. Für den Bau des Durchlauferhitzers benötigen Sie:
- ein altes Ölfass: 60 Liter Fassungsvermögen
- dünnwandiges Kupferrohr: 10m Länge, 15 mm Durchmesser
- Metallsäge und Metallbohrer
- ausgedienter Grillrost, gelochtes Blech oder stabile Drahtplatte
- Hammer und Nägel
- Quetschverbinder und Schlauchanschlüsse
Kosten
Das Kupferrohr stellt den größten Kostenfaktor in diesem Bauprojekt dar. Je nach Anbieter müssen Sie für ein 15 Millimeter dickes Rohr mit vier bis sechs Euro pro Meter rechnen. Wenn Sie kein Ölfass zur Verfügung haben, suchen Sie auf Gebrauchtwarenmärkten nach ausrangierten Modellen. Ein neues Blechfass dieser Größe kostet etwa 30 bis 40 Euro. Nägel und Verbindungselemente schlagen mit etwa zehn bis 15 Euro zu Buche.
Bauanleitung
Sägen Sie den Deckel vollständig ab und bohren Sie in zwei versetzten Reihen Löcher in den unteren Bereich. Diese Öffnungen dienen der Luftzufuhr, damit das Feuer später im Inneren gut brennen kann. Weitere Öffnungen im oberen Bereich gewährleisten einen Abzug von Rauch und Gasen. Die Öffnungen sollten einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimeter besitzen. Je kleiner die Löcher sind, desto mehr Öffnungen benötigt die Feuertonne. Da das Holz idealerweise über den Belüftungsöffnungen brennen sollte, wird im mittleren Bereich eine passgenaue und grobmaschige Ablagefläche für das Holz integriert. Schlagen Sie von außen ringsum lange Nägel in das Fass, sodass die Enden in den Innenraum weisen. Sie dienen als Fixierung für die Holzablage. Schieben Sie das zugeschnittene Stück von oben in das Fass, bevor das spiralig gebogene Kupferrohr platziert wird.
Durchlauf formen
Das Kupferrohr verläuft entlang der Wände der Feuertonne, wobei das Wasser von unten nach oben durch die Leitung fließt. Um die Effizienz des selbst gebauten Durchlauferhitzers zu erhöhen, sollten Sie den oberen Teil der Kupferspirale entlang der Fassöffnung ebenfalls zu einer Spirale biegen. Die Flammen brennen unterhalb dieser Spirale und die aufsteigende Hitze wird optimal genutzt. Zu- und Abfluss werden durch zusätzliche Öffnungen in der Brennkammer geführt, sodass das System außerhalb der Tonne mit der Filteranlage verbunden werden kann:
- Zu- und Ablauf mit Quetschverbinder versehen
- Schlauchadapter auf die Quetschverbinder setzen
- Zulauf an den Rücklauf der Filterpumpe anschließen
- Ablauf in das Becken leiten
Anwendung und Wirkungsweise
Zünden Sie ein Feuer auf der Ablagefläche in der Brennkammer und setzen Sie den Deckel auf das Fass. Der Kamineffekt gewährleistet eine optimale Luftzufuhr, denn das Feuer zieht Luft durch die Öffnungen in das Innere. Die Metallwandung der Brennkammer konzentriert die Strahlungswärme des Feuers. Kleinste Mengen Holz können so effizient genutzt werden. Sie verbrennen vollständig, wobei hohe Temperaturen entstehen. Ein Gebläse sorgt für bessere Brenneffekte. In diesem Fall sollten Sie auf einen optimalen Wasserdurchfluss achten, damit das erhitzte Wasser schnell in den Pool gelangt. Eine Umwälzpumpe unterstützt die Durchströmung. Bei einer Lufttemperatur von etwa 18 Grad Celsius können bis zu acht Stunden vergehen, bis sich der Pool auf 28 bis 30 Grad Celsius aufgeheizt hat.
Alternative: Solarheizung
Eine holzbefeuerte Poolheizung muss über längere Zeit betrieben werden, damit die gewünschte Wirkung erzielt wird. Eine bequemere Variante ist die Nutzung von alternativen Energiequellen wie Solarenergie. Eine einfache Variante ist das Verlegen eines 50 Meter langen Gartenschlauchs auf dem Dach der Gartenlaube in spiraliger Anordnung. Das System wird mit dem Rücklauf aus dem Poolfilter verbunden. Es benötigt eine leistungsstarke Pumpe, damit das Wasser durch den Schlauch fließt.