Poa Pratensis, Wiesenrispengras | Arten & Eigenschaften
Inhaltsverzeichnis
Es wächst am Wegesrand, auf Feldern und sogar im heimischen Garten. Das Wiesenrispengras ist fast so allgegenwärtig, dass der Gärtner es als selbstverständlich beachtet und ihm kaum Beachtung schenkt. Dabei lohnt es sich durchaus, einen genaueren Blick auf die Eigenschaften des Süßgrases und seine Unterarten zu werfen. Immerhin ist Poa Pratensis eines der Pflanzen, die am häufigsten in Grasmischungen enthalten sind. Alles über Herkunft, Standort- und Bodenansprüche und viele weitere Fakten, erfährt der Gärtner in diesem Artikel.
Steckbrief
Das Wiesenrispengras gehört der Gattung der Süßgräser (Poaceae) an. Typisch für die Pflanzenart ist der gras- und krautartige Wuchs sowie die verzweigten Blütentriebe. Zudem stellt es eine von 50 Arten der Gattung Poa (Rispengräser) dar, welche insgesamt 505 verschiedene Sorten umfasst. Charakteristisch ist außerdem die dunkelgrüne bis grau-grüne Färbung der Halme.
Obwohl das Wiesenrispengras optisch nicht viel Aufmerksamkeit erregt, wächst es in jedem zweiten deutschen Garten. Die Samen sind eine der am häufigsten verwendeten Sorten für Saatgut Mischungen.
Lebensraum und bevorzugter Standort
Poa Pratensis ist auf der gesamten Nordhalbkugel beheimatet. Dank seiner Anspruchslosigkeit wächst es sowohl auf Wiesen und Almen als auch in bergigen Höhen. Selbst in 2.400 m Höhe fanden Menschen das Wiesenrispengras in den Alpen vor. Dabei bevorzugt es wohltemperierte Lehmböden mit vielen Nährstoffen. Nicht zu feucht und nicht zu trocken sollte es sein. Staunässe bekommt der Pflanze gar nicht. Andererseits toleriert es lange Trockenperioden durch ausbleibenden Niederschlag.
Wachstum und Kultivierung
Das Wiesenrispengras wächst rund 20 bis 60 cm hoch und bildet nach anfangs langsamer Entwicklung einen dichten, Wintergrünen Teppich. Die Verbreitung erfolgt durch Ausläufer. Für einen schönen, dichten Wuchs sollte der Gärtner regelmäßig einen Rasenschnitt vornehmen, bei dem er die Halme auf rund 30 bis 40 cm kürzt.
Die mehrjährige Rasenpflanze ist ausgesprochen robust, belastbar und trittfest. Diese Eigenschaften machen sie so beliebt für Sportplätze, Trockenrasen oder als Spielwiese im heimischen Garten. Darüber hinaus besitzt es auch in der Landwirtschaft einen hohen Stellenwert. Poa Pratensis gilt als eines der wertvollsten und nahrhaftesten Futtergräser überhaupt.
Anstelle einer Blüte bildet das Gras in der Zeit von Mai bis Juni pyramidenförmige Triebe sowie Spelzen, welche je nach Art eine unterschiedliche Behaarung aufweisen.
Arten
Neben Poa Pratensis zählen Botaniker drei weitere Süßgräser zu der Sorte des Wiesenrispengrases:
- Gewöhnliche Rispengas (Poa trivialis)
- Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
- Lägerrispe (Poa supina)
Des Weiteren haben Botaniker die Gattung Poa Pratensis durch Züchtungen noch besser an die hiesigen Standortbedingungen sowie die Nutzung als Trittrasen angepasst. Folgende Arten sind im Handel erhältlich:
Poa pratensis ´Joker‘
- langsamer Wuchs
- grobes, breites Blatt
- vergleichsweise wintergrün
- fäulnisresistent
- setzt sich gut gegen Unkraut durch
- bestens geeignet für Spiel-, Sport- oder Strapazierrasen
- als Zierrasen eher ungeeignet
Poa pratensis ´Sombrero‘
- langsamer Wuchs
- grobes, breites Blatt
- vergleichsweise wintergrün
- setzt sich gut gegen Unkraut durch
- dichter Wuchs
- leicht krankheitsanfällig
- weniger strapazierfähig als andere Sorten
- trotzdem als Spiel- oder Sportrasen geeignet
Poa pratensis ´Barhelene´
- schneller Wuchs
- grobes, breites Blatt
- vergleichsweise wintergrün
- sehr dichter Wuchs
- setzt sich gut gegen Unkraut durch
- weniger strapazierfähig als andere Sorten
- resistent gegen Krankheiten
- gut geeignet für Sport- und Spielrasen
- weniger geeignet für Strapazier- und Zierrasen
Poa pratensis ´Greenplay´
- sehr langsamer Wuchs
- grobes, breites Blatt
- vergleichsweise wintergrün
- sehr dichter Wuchs
- setzt sich gut gegen Unkraut durch
- sehr strapazierfähig
- resistent gegen Krankheiten
- geeignet für alle Rasenarten außer Zierrasen
Krankheiten
Obwohl die meisten Züchtungen sowie das Wiesenrispengras allgemein sehr immun auf Rasenkrankheiten reagieren, treten hin und wieder gelbe oder braune Pusteln an den Halmen auf. Diese Symptomatik weist auf den Wiesenrispenrost hin, einem Rostpilz, der den Süßgräsern zu schaffen macht, Wie auch das Gras selbst ist er auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Um ihn zu beseitigen sticht der Gärtner das betroffene Rasenstück aus und entsorgt es im Müll (nicht auf dem Kompost). Das Abmähen der Gräser ist weniger empfehlenswert, da sich die Sporen durch diese Maßnahme umso mehr verbreiten.