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Pinienbaum, Pinus pinea – Pflege der Pinie

Pinienbaum (Pinus pinea)
Quelle: Javier martin, Pinus pinea Nedlesandcone 2010-3-07 DehesaBoyaldePuertollano, Bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Die Pinie, Pinus pinea, verkörpert durch ihr Aussehen ein mediterranes Flair, denn sie ist rund um das Mittelmeer zuhause. Dennoch lässt sich eine Pinie mit dem entsprechenden Winterschutz auch in unseren Breiten kultivieren. Eine Pinie kann bis zu 250 Jahre alt werden. Ihre Samen sind essbar.

Pinien, Pinus pinea, kommen vom Mittelmeer und lassen sich durch ihre schirmförmige Krone und ihre extrem langen Nadeln gut erkennen. Der Baum wird oft als Mittelmeer-Kiefer, Schirm-Kiefer oder Italienische Steinkiefer bezeichnet. Pinien wachsen extrem langsam und sind daher auch für deutsche Gärten interessant. Allerdings sind Pinus pinea nicht winterhart und vertragen nur kurzzeitigen Frost bis -15 °C. Als reine Gartenpflanze benötigen sie unbedingt einen Winterschutz. Pinien eignen sich als Kübelpflanzen, die den Winter in einem frostfreien Raum verbringen.

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Eigenheiten

Pinien sind die einzigen Nadelbäume, die dauerhaft im Haus gehalten werden können. Die Piniennadeln verbreiten einen würzigen Duft. Sie sind bis zu 18 cm lang und bleiben rund vier Jahre am Baum. Später bildet sich auf dem Boden unter dem Baum eine dichte Schicht abgestorbener Nadeln, die sich schwer entflammen lässt. Pinien sind einhäusig, denn männliche und weibliche Samen wachsen an einem Baum. Nach 15 bis 20 Jahren beginnen Pinien mit der Samenproduktion. Die männlichen Blütenzapfen verbreiten dann im Mai gelben Blütenstaub. Männliche Zapfen bilden sich im unteren Kronenbereich. Weiblich Zapfen erscheinen im oberen Kronenbereich. Die Zapfen wachsen sehr langsam. Nach zwei Jahren sind die dekorativen Zapfen rund acht Zentimeter lang. Die Befruchtung der Zapfen findet erst rund zwei Jahre nach der Bestäubung statt. Im darauffolgen Frühjahr können die Samen dann geerntet werden. Pinien zählen zu den immergrünen Nadelbäumen. Ihre Rinde färbt sich von aschgrau in jungen Jahren bis rötlich grau im Alter.

Standort

Pinus pinea benötigt einen geschützten Standort. Der Baum kann bis 25 Meter hoch und bis zu acht Meter breit werden. Das sollte beim Einpflanzen beachtet werden. Nur in sonnigen Lagen entwickelt der Baum seine typische pilzartige Wuchsform. Pinien sind Flachwurzler. Die Wurzeltiefe der Hauptwurzel liegt bei 1,8 Metern. Alle weiteren Wurzeln verlaufen oberflächlich.

Tipp:

Kübelpflanzen werden nicht so groß und ausladend!

Substrat & Boden

Pinien benötigen einen durchlässigen, mit Steinen und Sand durchsetzten Boden. Das optimale Mischungsverhältnis liegt bei 2/3 Erde und 1/3 Sand. Torferde ist eher nicht geeignet. Schwerer Boden kann durch die Zugabe von Sand verbessert werden. Mögliche Materialien zur Auflockerung des Bodens, auch in Pflanzkübeln, sind Lavaguss, Kiese, Splitt, Blähton oder Kalksteinbruch. Pinien in Töpfen benötigen einen Standort, der am Tag mindestens drei Stunden Sonnenlicht für ein gesundes Wachstum bietet. Sie werden alle zwei bis drei Jahre umgetopft.

Düngen & Gießen

Die Pinie kann einmal im Monat gedüngt werden. Im Winter wird das Düngen ausgesetzt, denn dann macht die Pinie eine Wachstumspause.

Pinien vertragen viel Trockenheit, denn die Nadeln sind eingerollte Blätter und verfügen über einen Verdunstungsschutz. Dennoch wachsen sie am gesündesten und mit frischer grüner Nadelfarbe, wenn sie regelmäßig Wasser erhalten. Bei zu wenig Feuchtigkeit verkahlen die dekorativen Bäume.

Tipp:

Bei zu viel Feuchtigkeit und Kälte verfaulen die Wurzeln!

Schneiden

Pinien bilden eine typische Schirm- oder Pilzkrone. Durch Aufasten kann der Vorgang beschleunigt werden. Dabei werden jeden Herbst die zwei unteren Astreihen komplett entfernt. Um das Wachstum von Pinien in Pflanzkübeln einzuschränken, entfernen Hobbygärtner 2/3 der frischen Triebspitzen zeitig im Frühling, noch bevor sich die Nadeln entfalten.

Tipp:

Schneiden Sie keinesfalls in das alte Holz! Die Pinie treibt dann nicht mehr aus.

Vermehren

Pinien lassen sich aus Samen heranziehen. Da die Anzucht im Haus erfolgt ist die Aussaat ganzjährig möglich. Dazu wird die Schale des Pinienkerns geöffnet und der weiche Kern zwölf Stunden in raumwarmes Wasser gelegt. Dann kommt der Pinienkern in einen Topf mit Erde. Die Keimtemperatur liegt bei rund 20 °C. Der Topf sollte war hell, jedoch nicht zu sonnig stehen und regelmäßig bewässert werden. Der Keimling zeigt sich nach rund zwei Wochen. Nun wird die Minipinie an einen hellen Ort, jedoch nicht in die volle Sonne, gestellt. Die Keimlinge sind empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Zugluft. Ist die Pinie schon größer, dann benötigt sie auf der Fensterbank einen vollsonnigen Standort. Nach rund fünf Jahren ist das Bäumchen groß genug, um in den Garten umgepflanzt zu werden.

Tipp:

Die Pinienkerne finden Sie im Inneren des Pinienzapfens. Sie fallen in der Natur aus großer Höhe herab und platzen auf. In Kultur müssen die Kerne per Hand geöffnet werden.

Überwintern

Die Pinie fühlt sich von April bis Oktober, in geschützten Lagen auch bis November, im Garten wohl. Verbleibt der Baum im Winter im Freien, dann muss er mit Reisig, Stroh oder Vliesmatten gegen Frost geschützt werden. Pinien in Töpfen überwintern bei 3 °C bis 10 °C. Im Winter benötigt die Pinie weniger Feuchtigkeit. Die Erde sollte aber nicht austrocknen. Dem Austrieb von langen dünnen Trieben kann durch einen hellen Standort vorgebeugt werden. Bei großen Bäumen sollten die Zweige im Winter vor der Umhüllung mit dem Frostschutz nach oben gebunden werden. Damit wird die Schneelast vermindert. Pinus Pinea ist eine dekorative Solitärpflanze bei einer mediterranen Gartengestaltung. In Töpfen findet sie auf Balkon und Terrasse oder im ungeheizten Wintergarten einen Platz.

Schädlinge/Krankheiten

Pinien werden in der Regel nicht von Schädlingen befallen. Ihre größten Feinde sind Kälte, Schneebruch oder Feuer. Der Pinien Prozessionsspinner schädigt die Nadeln der Pinie. Bei Befall durch den Kieferntriebwickler treten Schäden an der Rinde und den frischen Trieben auf. Auch der heimische Borkenkäfer nistet sich manchmal in Pinien ein. Bei Befall werden die Äste instabil.

Häufige Fragen

Wo werden junge Bäumchen angeboten?

Kleine fertige Pinien werden in Baumschulen und Gärtnereien angeboten. Sie sind rund 30-40 cm groß.

Welche verwandten Arten gibt es?

Die Aleppo Kiefer (Pinus halepensis) wird als Falsche Pinie bezeichnet. Die Waldkiefer (Pinus silvestris) mit rund 10 cm langen Nadeln ist in heimischen Wäldern zu finden.

Gibt es eine winterharte Pinie?

Die Arola-Pinie (Pinus cemba) wächst in der Schweiz. Sie ist absolut frostbeständig.

Wissenswertes zur Pinie in Kürze

Anzucht

  • Einen Pinienbaum zieht man über dessen Samen heran. Der Kern, der von einer harten Schale umgegeben ist, befindet sich im Inneren des Zapfens.
  • Er muss schalenlos in ein Töpfchen mit Erde gesteckt werden.
  • Dann wird er mit Erde bedeckt und an einen Platz gestellt, der möglichst warm und dennoch schattig ist.
  • Wenn der Keimling über 2 Wochen ungefähr 20 °C Wärme zur Verfügung hat und ausreichend Flüssigkeit, kann er bereits nach 2 Wochen anfangen, zu keimen.
  • Wenn sich dann der Keimling zeigt, darf er an einen helleren Ort, jedoch nicht in die Sonne.
  • Allerdings sind Pinienkeimlinge sehr empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Zuglust. Also ist etwas Umsicht geboten.

Auspflanzen

  • Die Pinie wächst sehr sehr langsam und darf erst nach 5 Jahren in den Garten ausgepflanzt werden.
  • Dann sollte sie auch ausreichend winterhart sein, um Temperaturen von bis zu -15°C zu trotzen.
  • Manche Exemplare schaffen das, allerdings nicht alle.

Pflege

  • Wegen der Frostempfindlichkeit ist es in sehr kalten Wintern immer besser, dem Zögling einen guten Winterschutz zu geben, z.B. mit Reisig oder ähnlichem.
  • Die Erde, in die man den Baum pflanzt, sollte möglichst luftdurchlässig und wasserdurchlässig sein. Am besten ist sandiger Boden.
  • Austrocknen sollte der Boden nicht, am besten man gießt ihn regelmäßig – allerdings: zu viel ist auch wieder nicht gut.
  • Düngen kann man den Pinienbaum dann etwa einmal im Monat.
  • Erst nach ca. 3 Jahren sind die Zapfen vollständig herangereift, so dass man auch die Pinienkerne ernten kann.
  • Sie sind überaus wohlschmeckend und sollten übrigens recht schnell verzehrt werden.

Übrige Hinweise

  • Wenn er in den Garten gepflanzt wird, kann er eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen – das sollte man vorher unbedingt bedenken.
  • Belässt man ihn jedoch im Kübel, bleibt er wesentlich kleiner. Dann kann es Probleme mit kalten Temperaturen geben.
  • Viele halten den Pinienbaum ohnehin als Zimmerpflanze – hierbei muss man ihn über de Winter in einen hellen und kühlen Platz stellen.
  • Im Garten bringt eine Pinie immer ein bisschen „Mittelmeer-Flair“ mit sich, da sie hier noch nicht allzu häufig in den Gärten anzutreffen ist.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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